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Hypothese 5 a: Depressive Symptome, Angst, Vitale Erschöpfung und niedrige Lebensqualität korrelieren mit einer niedrigen HRV.

Zur Einschätzung der körperlichen und psychischen Befindlichkeit wurden die Fragebögen HADS, SF36 und Maastricht Questionnaire verwendet (s. Kap. 2.2.4, S. 39). In der folgenden Tabelle ist zur Übersicht für die einzelnen Fragebögen der Skalenbereich mit Wertung aufgeführt.

Befindlichkeit Fragebogen Skalenbereich

Wertung: Tabelle 15: Eingesetzte Selbstbeurteilungsfragebögen zur Befindlichkeit.

Depressivität

Mittels Spearman-Korrelationskoeffizient wurde geprüft, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen HADS-D-Skala, d. h. depressiven Symptomen, und HRV-Parametern vorliegt. Der Spearman-Korrelationskoeffizient kann Werte zwischen -1 und +1 annehmen, wobei ein Wert von +/-1 die größtmögliche Korrelation und ein Wert von 0 gar keine Korrelation darstellt. In der folgenden Tabelle sind die Analysen zur Korrelation zwischen Depressivitätsskala (HADS-D) und einzelnen HRV-Parametern in Phase 3 aufgeführt.

Spearman Rangkorrelation signifikant ab p <0,05 signifikante Korrelation rot markiert

HADS-D versus HRV-Parameter Phase 3 Gültige - N Spearman - R p-Niveau

HADS-D & SDNN 76 0,05 0,66

HADS-D & RMSSD 76 -0,01 0,95

HADS-D & pNN50 76 0,07 0,54

HADS-D & LF 70 0,25 0,04

HADS-D & HF 70 0,14 0,25

HADS-D & Total Power 70 0,20 0,09

HADS-D & Log LF/HF 70 0,05 0,68

Tabelle 16: Korrelationen zwischen HADS-D-Skala (Depressivität) und HRV-Parametern.

In Phase 3 zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem HRV-Parameter LF und der HADS-D-Skala. Bei höheren Werten auf der HADS-D-Skala, d. h. bei höherem Depressivitätsgrad, zeigte sich eine Erhöhung im LF-Parameter.

Für alle anderen Paarungen von HRV-Parametern und HADS-D-Skala konnten keine signifikanten Korrelationen gezeigt werden. Es konnten auch in keiner der drei Testphasen einheitliche Tendenzen in die vermutete Richtung aufgezeigt werden. Die in dieser Studie erhobenen Daten konnten demnach außer in einem Parameter den Zusammenhang zwischen Depressivität und HRV nicht bestätigen.

Angst

Ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen HADS-A-Skala, d. h. Angst, und HRV-Parametern vorliegt, wurde ebenfalls mittels Spearman-Korrelationskoeffizient geprüft.

Hierbei konnten in keiner der Paarungen von HRV-Parametern und HADS-A-Skala signifikante Korrelationen gezeigt werden.

Lebensqualität

Es wurde sowohl die körperliche, als auch die psychische Lebensqualität mittels Spearman-Korrelationskoeffizient auf Beziehungen zur HRV untersucht.

Körperliche Lebensqualität

Es konnte in Einzelfällen eine signifikante Korrelation zwischen HRV-Parametern und SF36-Skalenwerten der körperlichen Summenskala gezeigt werden, die im Folgenden veranschaulicht sind.

HRV-Parameter Total Power in Phase 2:

Abbildung 21: SF-36-Skala der körperlichen LQ versus Total Power in Phase 2. N= 60; Rho= 0,26; p-Wert= 0,04

Scatterplot der SF-36-Skala der körperlichen Lebensqualität versus Total Power in Phase 2

10 20 30 40 50 60 70

SF-36-Skala der körperlichen LQ

-1000 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000

Total Power Phase 2

HRV-Parameter Log LF/HF in Phase 3:

Abbildung 22: SF-36-Skala der körperlichen LQ versus Log LF/HF in Phase 3. N= 68; Rho= 0,25; p-Wert= 0,04.

Scatterplot der SF-36-Skala der körperlichen Lebensqualität versus Log LF/HF in Phase 3

10 20 30 40 50 60 70

SF-36-Skala der körperlichen LQ -1,0

-0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0

Log LF/HF Phase 3

In den aufgeführten Paarungen korreliert eine hohe körperliche Lebensqualität mit hohen Total-Power- bzw. hohen Log-LF/HF-Werten der HRV.

Für den Zusammenhang von körperlicher Lebensqualität und HRV kann festgehalten werden, dass sich für den Parameter Total Power in Phase 2 und für den Parameter Log LF/HF in Phase 3 eine die Hypothese bestätigende signifikante Korrelation zeigte. In allen anderen HRV-Parametern in den einzelnen Phasen ergaben sich jedoch keine signifikanten Korrelationen.

Psychische Lebensqualität

Es konnte in Einzelfällen eine signifikante Korrelation zwischen HRV-Parametern und SF36-Skalenwerten der psychischen Summenskala gezeigt werden. Im Folgenden werden beispielhaft die signifikanten Ergebnisse aus der Phase 3 im Scatterplot dargestellt:

HRV-Parameter LF in Phase 3:

Abbildung 23: SF-36-Skala der psychischen LQ versus LF in Phase 3. N= 68; Rho= - 0,29; p-Wert= 0,02.

Scatterplot der SF-36-Skala der psychischen LQ versus LF in Phase 3

10 20 30 40 50 60 70

SF-36-Skala der psychischen LQ -200

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200

LF Phase 3

HRV-Parameter Total Power in Phase 3:

Abbildung 24: SF-36-Skala der psychischen LQ versus Total Power in Phase 3. N= 68; Rho= - 0,25; p-Wert= 0,04

Scatterplot der SF-36-Skala der psychischen Lebensqualität versus Total Power in Phase 3

10 20 30 40 50 60 70

SF-36-Skala der psychischen LQ 0

1000 2000 3000 4000 5000

Total-Power Phase 3

In den aufgeführten Paarungen korreliert eine hohe psychische Lebensqualität mit niedrigen LF Werten bzw. niedrigen Total Power Werten der HRV in Phase 3. Für den Parameter Total Power in Phase 3 ist die Polung des Korrelationskoeffizienten entgegen der aufgestellten Hypothese. Das Ergebnis für den Parameter LF ist erwartungskonform.

Bei einigen Paarungen von HRV-Parametern und SF36-Skala der psychischen Lebensqualität zeigten sich signifikante Korrelationen. Jedoch war die Polung des Korrelationskoeffizienten in einigen Paarungen entgegen der aufgestellten Hypothese. In allen anderen HRV-Parametern in den einzelnen Phasen ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zur psychischen Lebensqualität.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Zusammenhang zwischen körperlicher sowie psychischer Lebensqualität und HRV anhand dieser erhobenen Daten nicht als pauschal geltend angenommen werden kann.

Vitale Erschöpfung

Bei der Untersuchung von vitaler Erschöpfung anhand des Maastricht Questionnaires zeigte sich in keiner Gegenüberstellung zu den HRV-Parametern eine signifikante Korrelation.

Zusammenfassung: Korrelation zwischen Befindlichkeit und HRV:

Es konnten nur einige signifikante Korrelationen zwischen HRV-Parametern und Fragebogenskalen hergestellt werden. In einigen Paarungen gab es zumindest Tendenzen in die erwartete Richtung, in anderen jedoch auch Tendenzen entgegen der aufgestellten Hypothese. Demnach konnte in dieser Studie kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Befindlichkeit und HRV belegt werden.

Hypothese 5 b: Depressive Symptome, Angst, Vitale Erschöpfung und niedrige Lebensqualität korrelieren mit einer hohen Hr.

Mittels Spearman-Korrelationskoeffizient wurde geprüft, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen Befindlichkeit und (Ruhe-) Herzfrequenz (Hr) vorliegt. Es wurden depressive Symptome (HADS-D), Angst (HADS-A), Vitale Erschöpfung (Maastricht Questionnaire) sowie körperliche und psychische Lebensqualität (SF-36) getestet. Dabei konnten in keinen Gegenüberstellungen signifikante Korrelationen gezeigt werden. Auch Tendenzen waren nicht einheitlich zu verzeichnen.