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6 Reliabilität und Validität

6.2 Konfirmatorische Faktorenanalysen

6.2.1 Konstrukt 1: „Psychische Arbeitsbedingungen“

Das Konstrukt „Psychische Arbeitsbedingungen“ wird im Modell durch folgende Indi-katoren erfasst:

35 Allerdings kann es bei bestimmten Gütemaßen in gewissen Konstellationen zu Verbesserungen auch durch zunehmende Restringierung kommen, z. B. wenn Maße die Zahl der Freiheitsgrade berücksichtigen.

36 Nicht alle Konstrukte, die bei den Hypothesentests in Kapitel 6.3 verwendet werden, können als konfirmatorische Faktorenanalysen dargestellt werden. Grund hierfür sind zu wenige Freiheitsgra-de Freiheitsgra-der Konstrukte, sodass eine Berechnung dieser nicht möglich ist.

Arbeit unter starkem Termin- und Leistungsdruck (beranf_01)

Häufige Störungen/Unterbrechungen (beranf_06) Verschiedenartige Arbeiten/Vorgänge gleichzeitig im Auge behalten (beranf_09)

Bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gehen müssen (beranf_12)

Sehr schnell arbeiten müssen (beranf_13)

Gegenüber den im Methodenvergleich verwendeten Items haben sich zwei Verände-rungen ergeben. Das Item „sehr schnell arbeiten müssen“ wurde aufgenommen (1998/1999 nicht abgefragt), das Item „Dinge werden verlangt, die man nicht herrscht“ wurde aufgrund niedriger Itemladungen (in allen Erhebungsmodi) nicht be-rücksichtigt.

Abb. 6.1 Konstrukt 1 „Psychische Arbeitsbedingungen“

Wie in Abb. 6.1 bzw. in Tab. 6.1 zu sehen ist, sind die Faktorladungen in CAPI am höchsten. In der CATI-Erhebung sind sie etwas niedriger als in CAWI, aber als ak-zeptabel einzustufen. In allen drei Modellen sind die Critical Ratios deutlich über dem geforderten Wert von 1,96 und deuten damit darauf hin, dass alle Variablen einen nennenswerten Beitrag zur Bildung der Modellstruktur liefern.37 Auch die P-Werte zeigen an, dass die Modellparameter in allen Modellen mit einer Irrtumswahrschein-lichkeit von 0,1 % signifikant von Null verschieden sind. Die Faktorreliabilitäten sind mit Werten zwischen 0,7 und 0,8 als sehr gut zu betrachten, die durchschnittliche je Faktor extrahierte Varianz (DEV) ist in CATI allerdings etwas unter dem Schwellen-wert von 0,5. Cronbachs Alpha hingegen liegt bei allen Stichproben über dem Schwellenwert von 0,7.38 Die Modellgüte ist mit den in Tab. 6.1 ersichtlichen Werten für SRMR, RMSEA und CFI als gut anzusehen, in CAPI ist der Schwellenwert für den RMSEA leicht überschritten. Insgesamt lässt die Betrachtung dieser Parameter darauf schließen, dass dieses Konstrukt als recht gut einzustufen ist und in einem Strukturgleichungsmodell verwendet werden kann.

Tab. 6.1 Reliabilitätsberechnungen und Modellgüte für Konstrukt 1 „Psychische Arbeitsbedingungen“

beranf_01 0,677 -

-beranf_06 0,489 51,42 ***

beranf_09 0,486 50,51 ***

beranf_12 0,590 60,46 ***

beranf_13 0,591 59,99 ***

DEV Faktor Indikator

Faktor-Ladungen

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Cronbachs

Alpha SRMR RMSEA CFI

Konstrukt 1:

Psychische Arbeits-bedingungen

CATI

0,704 0,457 0,700 0,029 0,067 0,971

Critical

Ratio P-Wert Faktor-reliabilität

beranf_01 0,758 -

-beranf_06 0,543 21,14 ***

beranf_09 0,572 21,71 ***

beranf_12 0,663 25,77 ***

beranf_13 0,649 25,07 ***

Konstrukt 1:

Psychische Arbeits-bedingungen

CAPI

0,775 0,520 0,772 0,042 0,107 0,953

Critical

Ratio P-Wert

Faktor-reliabilität DEV Cronbachs Alpha

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Faktor Indikator

Faktor-Ladungen SRMR RMSEA CFI

beranf_01 0,718 -

-beranf_06 0,501 19,93 ***

beranf_09 0,518 20,34 ***

beranf_12 0,687 26,81 ***

beranf_13 0,645 25,04 ***

Konstrukt 1:

Psychische Arbeits-bedingungen

CAWI

0,754 0,499 0,751 0,036 0,086 0,965

Critical

Ratio P-Wert

Faktor-reliabilität DEV Cronbachs Alpha

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Faktor Indikator

Faktor-Ladungen SRMR RMSEA CFI

Insgesamt lässt sich aus diesen Analysen nicht eindeutig ableiten, ob eine Stichpro-be das Konstrukt Stichpro-besser als die anderen abbildet. Die Modellgüte ist in CATI am Stichpro- bes-ten, allerdings sind in dieser Stichprobe sowohl die Faktorladungen als auch die Re-liabilitätsmaße etwas schlechter als in den beiden anderen Erhebungsmodi. In CAPI

37 Die Werte direkt über den in Rechtecken dargestellten manifesten Variablen sind die sog. Kom-munalitäten oder Faktorvarianzen (Abb. 6.1). Diese stellen das Quadrat der standardisierten Fak-torladungen dar und geben den Umfang der Varianzerklärung der jeweiligen manifesten Variablen

38 Cronbachs Alpha reagiert sehr sensibel auf die Anzahl der verwendeten Variablen. Mit steigender an.

Anzahl an Variablen wird Cronbachs Alpha automatisch höher – und umgekehrt.

sind die Faktorladungen Reliabilitätsmaße höher als in CAWI, die Modellgüte ist al-lerdings in CAWI besser.

Dass sich die Modelle der drei Stichproben nicht deutlich voneinander unterscheiden, zeigt auch ein Mehrgruppenvergleich (vgl. Tab. 6.2). Bei Betrachtung der beiden Gü-tekriterien SRMR und RMSEA zeigt sich, dass sich zwar die Modellgüte erwartungs-gemäß bei zunehmender Restringierung verschlechtert, aber auch beim vollständig restringierten Modell noch einen sehr guten Modellfit aufweist. Auch wenn der CFI im letzten Modell etwas unter dem geforderten Schwellenwert liegt, kann von Messäqui-valenz ausgegangen werden, d. h., dass mit den Daten der drei Erhebungsmodi rela-tiv gut dasselbe Konstrukt gemessen wird.

Tab. 6.2 Ergebnisse der Mehrgruppenanalyse für Konstrukt 1 „Psychische Arbeitsbedingungen“

Mehrgruppenanalyse: Konstrukt 1

Modell SRMR RMSEA CFI

Unconstrained 0,0287 0,042 0,968 Measurement weights 0,0287 0,035 0,966 Measurement intercepts 0,0288 0,043 0,926 Structural covariances 0,0300 0,045 0,914 Measurement residuals 0,0319 0,048 0,875 6.2.2 Konstrukt 2: „Physische Arbeitsbedingungen“

Das Konstrukt „Physische Arbeitsbedingungen“ wird im Modell durch folgende Indi-katoren erfasst:

Arbeiten im Stehen (phyab_01)

Lasten heben und tragen (phyab_03)

Tätigkeiten, die Geschicklichkeit/schnelle Bewegung/Kraft erfordern (phyab_07a) In gebückter/kniender/liegender Stellung arbeiten (phyab_07b) Auch beim Konstrukt „Physische Arbeitsbedingungen“ haben sich gegenüber den im Methodenvergleich verwendeten Items Veränderungen ergeben. Das neu in der Er-hebung 2011/2012 erfasste Item „Tätigkeiten, die Geschicklichkeit/schnelle Bewe-gung/Kraft erfordern“ wurde in das Konstrukt aufgenommen, aufgrund sehr niedriger Faktorladungen wurde das Item „Erschütterungen/Stöße“ nicht mehr verwendet.

Abb. 6.2 Konstrukt 2 „Physische Arbeitsbedingungen“

Die Faktorladungen für dieses Messmodell sind in allen Erhebungsmodi als sehr gut einzustufen, in der CAWI-Stichprobe sind die Ladungen etwas höher als in den bei-den anderen Stichproben (Abb. 6.2). Auch die Reliabilitätsmaße sowie die Maße zur Beurteilung der Modellgüte sind sehr gut und in allen drei Modellen (mit Ausnahme des im Vergleich etwas schlechteren – aber noch akzeptablen – RMSEA in CAPI) annähernd identisch (Tab. 6.3). Somit ist auch dieses Konstrukt als (sehr) gut zu be-werten.

Tab. 6.3 Reliabilitätsberechnungen und Modellgüte für Konstrukt 2 „Physische Arbeitsbedingungen“

phyab_01 0,672 82,627 ***

phyab_03 0,774 -

-phyab_07a 0,666 80,62 ***

phyab_07b 0,702 85,37 ***

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Cronbachs

Alpha SRMR RMSEA CFI

Konstrukt 2:

Physische Arbeits-bedingungen

CATI

0,797 0,583 0,794 0,007 0,030 0,998

Critical

Ratio P-Wert Faktor-reliabilität DEV Faktor Indikator

Faktor-Ladungen

phyab_01 0,651 25,819 ***

phyab_03 0,744 -

-phyab_07a 0,675 25,30 ***

phyab_07b 0,740 27,59 ***

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Faktor Indikator

0,796 0,582 0,794 0,018 0,080 0,989

P-Wert

Faktor-reliabilität DEV Cronbachs Alpha SRMR

phyab_01 0,738 34,33 ***

phyab_03 0,795 -

-phyab_07a 0,725 32,92 ***

phyab_07b 0,730 33,43 ***

Ergebnisse der KFA Reliabilitätsberechnungen Modellgüte Faktor Indikator

0,835 0,629 0,832 0,010 0,044 0,997

P-Wert

Faktor-reliabilität DEV Cronbachs Alpha SRMR

Dieser Eindruck spiegelt sich auch – wie in Tab. 6.4 ersichtlich – in der Mehrgrup-penanalyse wider. Sogar im vollständig restringierten Modell sind die drei verwende-ten Gütemaße noch als sehr gut einzustufen.

Tab. 6.4 Ergebnisse der Mehrgruppenanalyse für Konstrukt 2 „Physische Arbeitsbedingungen“

Mehrgruppenanalyse: Konstrukt 2

Modell SRMR RMSEA CFI