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Kommune nicht vernünftig handeln

Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 34-37)

Fritz Handrow:

Ohne ein schlüssiges Energiekonzept kann die Kommune nicht vernünftig handeln. Hinzu kommt, dass lokale Projekte, die auf die Energie-wende einzahlen, künftig von der Europäischen Union sowie Bund und Ländern möglicher-weise nicht mehr gefördert werden, wenn keine

entsprechende Strategie vorliegt. Städte und Gemeinden tun deshalb gut daran, Energie-konzepte zu erstellen, um ihre Potentiale vor Ort voll auszuschöpfen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Worauf sollten Kommunen bei der Erstellung von Energiekonzepten Wert legen?

Handrow:

Das Energiekonzept darf keine bloße Daten-sammlung sein. Es muss konkrete Handlungs-empfehlungen beinhalten, die nachvollziehbar untersetzt sind.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Was ist bei der Umsetzung von Energie-konzepten vor Ort besonders zu beachten?

Handrow:

Die Umsetzung ist ein lokales Gemeinschafts-werk. Auf sich allein gestellt, kann die Kommune wenig bewegen. Bürger und Unternehmen, Vereine und Initiativen müssen das Vorhaben unterstützen. Entscheidend ist jedoch, dass die Gemeinde mit positivem Beispiel voran-geht. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der kommunalen Öffentlichkeitsarbeit zu. Ohne Aufklärung der Bevölkerung und der Betriebe über Aufgaben, Ziele und Erfolge bei der Umsetzung lässt sich kein Wir-Gefühl erzeugen.

Ohne Energiekonzept kann

Kommune nicht vernünftig handeln

Umsetzung ist lokales Gemeinschaftswerk

Fritz Handrow (CDU), Bürgermeister der Großgemeinde Kolkwitz. Foto: Michael Setzpfandt

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UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 04 / DEZEMBER 2014 35

FORUM NEUE LÄNDER

„Dass die Menschen damals den Mut hatten, sich angesichts drohender Repressalien der SED-Diktatur entgegenzustellen und für Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen, berührt mich nach wie vor zutiefst und nötigt mir den allergrößten Respekt ab“, sagte Dr.

Karsten Heuchert, Vorstandsvorsitzender der VNG – Verbundnetz Gas AG, anlässlich eines Festaktes zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution im Hause der VNG. Als „Kind“

der Friedlichen Revolution und auf Grund der engen Verbundenheit zu Leipzig hatte die VNG Zeitzeugen der Friedlichen Revolution sowie Partner und Wegbegleiter des Unternehmens eingeladen, um an die Ereignisse im Herbst 1989 zu erinnern.

Als besondere Gäste kamen unter anderem die beiden ehemaligen US-Außenminister James Baker und Henry Kissinger (Friedensnobelpreis-träger), Matthias Platzeck (Ministerpräsident

a.D., Vertreter Zentraler Runder Tisch der DDR), Prof. Dr. Horst Teltschik (stellv. Kanzleramtschef a.D.), der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Musikproduzent und Mitglied der oppositionellen Studentenbewegung Ungarns Leslie Mandoki sowie der einstige Gewandhaus-kapellmeister Prof. Kurt Masur.

Friedliche Revolution ermöglicht den Neustart für die VNG

„Unser Dank gilt allen Bürgern, die im Herbst 1989 auf die Straßen gegangen sind und damit die Veränderungen auf den Weg brachten, die wir heute erleben dürfen. Hier schließe

ich ganz ausdrücklich auch die vielen VNG-Mitarbeiter ein, die die Friedliche Revolution nicht nur mitgestaltet haben, sondern in dieser Aufbruchsstimmung auch den erfolgreichen

Weg der VNG von der Plan- in die Privatwirt-schaft ebneten“, erklärte Heuchert. Die VNG war ein klassischer ostdeutscher Kombinats-betrieb, der jedoch sehr schnell, bereits zwei Tage vor Inkrafttreten der Deutsch-Deutschen Wirtschafts- und Währungsunion, in eine private Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.

Damit war die VNG das erste von der Treu-handanstalt erfolgreich privatisierte Großunter-nehmen Ostdeutschlands.

VNG-Mauerunikat als Symbol der Friedlichen Revolution

Zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution hatte die VNG im Rahmen ihrer Initiative „Verbund-netz für Demokratie und Toleranz“ ein original Berliner Mauersegment zu Gunsten der Hilfs-organisation „Ein Herz für Kinder e.V.“ erworben.

Es ist das einzige Mauerstück weltweit, das von Geschichte

VNG ERINNERT AN DEN 25. JAHRESTAG DER FRIEDLICHEN REVOLUTION

James Baker, Matthias Platzeck

und Kurt Masur signieren Originalteil der Berliner Mauer

Vorstandsvorsitzender Dr. Karsten Heuchert würdigt Mut und Zivilcourage

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ie VNG – Verbundnetz Gas AG fühlt sich als größtes ostdeutsches Unternehmen schon wegen des Konzernsitzes in Leipzig besonders verpflichtet, die Tradition der friedlichen Revolution in der DDR, die hier in der Messestadt ihren Anfang nahm, zu pflegen und den Bogen zu aktuellen Entwicklungen zu schlagen. Am Vorabend des 9. Oktober – an diesem Tag demonstrierten mehr als 100.000 Leipziger für Freiheit und Demokratie, boten damit der Staatsmacht die Stirn und etablierten die Opposition gegen die SED-Herrschaft erstmals zu einer Massenbewegung und machten damit die politische Wende unumkehrbar – erinnerte VNG mit einer eindrucksvollen Festveranstaltung an den 25. Jahrestag dieses denkwürdigen Ereignisses.

Prof. Kurt Masur Foto: VNG/Manhardt

James Baker Foto: VNG/Handelmann

Matthias Platzeck Foto: VNG/Handelmann

den drei „Vätern der Einheit“ – Dr. Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und George H. W. Bush – unterzeichnet wurde. In den Jahren 2010 und 2011 ging das 3,60 Meter hohe und 2,7 Tonnen schwere Unikat unter dem Motto „Mauerfälle“

auf Bildungsreise quer durch Deutschland und Europa, um den Dialog zwischen jungen und älteren Generationen über Freiheit und Demokratie zu führen. „Es ist uns ein großes Anliegen, gerade den jungen Menschen die enorme Bedeutung der Friedlichen Revolution zu vermitteln und ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig Mut und Zivilcourage auch heute noch für die Gesellschaft sind“, so Heuchert. Gleich-zeitig wurden auf der Bildungsreise die Unter-schriften von herausragenden Persönlichkeiten gesammelt, die sich im Herbst 1989 und danach für ein demokratisches Deutschland engagiert haben.

Im Rahmen des Festaktes am 8. Oktober 2014 haben nun auch James Baker, Matthias Platzeck und Kurt Masur das Mauerstück mit ihren Unterschriften versehen und damit das historische Monument weiter aufgewertet.

Baker, US-Außenminister von 1989 bis 1992, hatte von Anfang an die Idee der Wiederver-einigung unterstützt und sie damit entscheidend vorangebracht. Matthias Platzeck, langjähriger Geschichte

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Ministerpräsident von Brandenburg, war einer der Vertreter am Zentralen Runden Tisch der DDR in Ost-Berlin und hatte damit spürbaren Einfluss auf die politischen Entscheidungen der DDR-Übergangsregierung. „Für mich ist der wirkliche Tag der deutschen Einheit der 9.

Oktober 1989. An diesem Abend wurde auf den Straßen Leipzigs die Zukunft Deutschlands ent-schieden“, erklärte Matthias Platzeck anlässlich der Unterzeichnung des Mauerstücks. Masur war einer der sechs prominenten Leipziger, die den Aufruf „Keine Gewalt!” verfassten und auf diese Weise mit dafür sorgten, dass der Umschwung zur Demokratie in der DDR friedlich verlief.

„Ihr Menschen, vergesst nie, wozu Ihr fähig seid und behaltet Euren Mut!“, machte Prof. Kurt Masur deutlich.

23 Zeitzeugen, darunter Horst Teltschik, Friedrich Schorlemmer, Joachim Gauck, Hans-Dietrich Genscher und Angela Merkel, haben das Mauerstück mittlerweile unterschrieben und es damit zu einem Monument der Friedlichen Revolution und Wiedervereinigung gemacht.

„Das Mauerstück und die Unterschriften sollen daran erinnern, dass Mauern auf Dauer keine Chance haben, wenn Menschen sich ihnen mutig entgegen stellen“, erklärte Karsten Heuchert und ergänzte: „Nur gemeinsam können wir eine

Fred Kempe (CEO Atlantic Council), Prof. Klaus-Ewald Holst (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der VNG), Prof. Dr. Horst M. Teltschik, Henry Kissinger, Matthias Platzeck, James Baker, Prof. Kurt Masur, Katrin Hattenhauer, Leslie Mandoki, Dr. Edmund Stoiber und Dr. Karsten Heuchert, von links nach rechts Foto: VNG/ Manhardt

friedliche, tolerante Gesellschaft schaffen und Grenzen überwinden.“

Heuchert verwies zugleich auch auf die politische Tragweite des Mauerunikats: „Die Unter-schriften von George H. W. Bush und Michail Gorbatschow stehen symbolisch dafür, dass die friedliche Revolution ohne die Unterstützung der USA und der Sowjetunion nicht friedlich geblieben wäre. Angesichts der Geschichte war es nicht selbst-verständlich, dass die Sowjetunion und die USA zustimmten, die Menschen in Deutschland selbst über ihre Einheit entscheiden zu lassen.“

Im Anschluss an die Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der Friedlichen Revolution wird das Mauerstück als ein Symbol für den Kampf um Freiheit und Einheit aber auch für gute transatlantische Beziehungen dem amerikanischen Volk in Washington übergeben.

Diese Initiative wird von der Deutschen Bot-schaft und dem Atlantic Council unterstützt.

Dessen Auftrag ist es, auf Basis der zentralen Rolle der atlantischen Gemeinschaft, das US-amerikanische Engagement in internationalen Angelegenheiten zu fördern. n

www.vng.de

UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 04 / DEZEMBER 2014 37

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Zum 19. Mal jährte sich vom 13. bis 19. Oktober 2014 das Internationale Filmfestival „Schlingel“, das der Versorger eins seit vielen Jahren unter-stützt. Der Sächsische Kinder- und Jugendfilmdienst e.V. Chemnitz, Veranstalter des Events, konnte in diesem Jahr erstmals von den hohen Geschwindigkeiten des modernen Glasfasernetzes profitieren. Aktuell geht das eins-Glasfaserprojekt in die nächste Runde: Parallel zum Aus-bau der Leitungen für Privatkunden wird ein Netz für Gewerbe und Industrie realisiert.

Im Vorfeld eines jeden Festivals müssen die Filmbeiträge zum Ver-anstalter gelangen. Bis 2012 geschah dies beim „Schlingel“ ausschließ-lich auf dem Postweg, teils legten die Filmrollen und Laufwerke lange Lieferstrecken aus dem Ausland zurück. Seit letztem Jahr übermitteln die Produktionsfirmen ihre Beiträge über das Internet. Der Download eines Filmes nahm je nach Datenvolumen (zwischen 100 und 400 Gigabyte) mehrere Tage in Anspruch. Im Juni 2014 wurde das Kinderfilmhaus, Sitz des Chemnitzer Vereins in der Neefestraße 99, an das eins-Glas-fasernetz angeschlossen. Die Filme können jetzt online gesichtet oder Breitband

EINS ENERGIE IN SACHSEN UND EINE MODERNE BREITBANDVERSORGUNG

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