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Kommunalwirtschaft in Potsdam

49 UNTERNEHMERIN KOMMUNE + FORUM NEUE LÄNDER • SEPTEMBER 2010

Es wurden vier Unternehmensverbünde geschaffen:

ˆder im Jahr 2000 gebildete Unternehmens-verbund Stadtwerke, unter dessen Dach zwischenzeitlich die Unternehmensberei-che Ver- und Entsorgung, Verkehr und Bäder, Stadtbeleuchtung und Fuhrparkma-nagement – im Wesentlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge – gebündelt sind;

ˆder Unternehmensverbund Gesundheit und Soziales unter dem Dach der Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH,

ˆder Unternehmensverbund Stadtentwick-lung, Bauen und Wohnen, die Unterneh-mensgruppe PRO POTSDAM GmbH sowie

ˆder Unternehmensverbund Wirtschaftsför-derung. Hier ist die Technologie und Ge-werbezentren GmbH mit ihren Beteiligun-gen zu nennen.

Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2008 betrug die kumulierte Bilanzsumme der stadtbeteiligten Unternehmen 2,14 Mrd. € und war damit im Vergleich zur Bilanzsumme der Landeshaupt-stadt Potsdam zum Ende des Haushaltsjahres 2007 von rund 1,09 Mrd. € doppelt so hoch.

In den kommunalen Unternehmen waren 2008 insgesamt 3.640 Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen beschäftigt, davon 409 in der Sparte Stadtentwicklung Wohnen und Bauen, 1.190 in der Sparte Ver- und Entsorgung sowie Verkehr, BETEILIGUNGEN UND STRUKTUREN IM üBERBLICK

Dialog Kommunalwirtschaft Brandenburg

Landeshauptstadt Potsdam (LHP) (Stand: Juli 2010) Stadtentwicklung, Wohnen und BauenVer-und Entsorgung sowie VerkehrGesundheit und SozialesKulturWirtschaftsrderung PRO POTSDAM GmbH (PP) 100% GEWOBA Wohnungs- verwaltungsgesellschaft Potsdam mbH (GWVP) 100% POLO Beteiligungs- gesellschaft mbH (POLO) 100% Entwicklungsträger Born- stedter Feld GmbH (ETBF) 90,1% Baugesellschaft Bornstedter Feld mbh (BGF) 100% Sanierungsträger Potsdam GmbH (STP) 80% Terraingesellschaft Neubabelsberg AG i.L. (TNB) 94,88% Betriebs-und Veran- staltungsgesellschaft in der Landeshauptstadt Potsdam mbH (BVG) 100%

EGF Entwicklungs- gesellschaft Fahrland mbH i.L. (EGF) 100 % Grundsckspool Potsdam Center GbR mbH 30% Kommunaler Immobilien Service (KIS) Eigenbetrieb

Stadtwerke Potsdam GmbH (SWP) 100% Bäderlandschaft Potsdam GmbH (BLP) 100% Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) 51% ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) 100% Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) 65% Energie-und Wasser Dienstleistungen Potsdam GmbH (EWD) 100% local energy GmbH 15% Gesellschaft kommunaler E.DIS Aktiore mbH Potsdam 1,74% WD Gesellschaft für wasserwirtschaftliche Dienste mbH & Co. KG (WD) 0,9% VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH (VBB) 1,85%

Klinikum Ernst von Bergmann gemeintzige GmbH (KEvB) 100% Poliklinik Ernst von Bergmann GmbH (PEvB) 100% Servicegesellschaft am Klinikum Ernst von Bergmann mbH (SG) 100% Senioreneinrichtungen Ernst von Bergmann gemeinnützige GmbH (SE) 100% Cateringgesellschaft am Klinikum Ernst von Bergmann mbH (CAT) 100% rgerhaus am Schlaatz gGmbH (BH) 51 % Brandenburgische Philharmonie Potsdam GmbH i.L. (BPP) 100%

Hans Otto Theater GmbH (HOT) 100% Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte gemein- tzige GmbH (HBPG) 33%

Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH i.L. 100% Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH (MFP) 100%

Potsdam Touristik und Marketing GmbH i.L. (PTM ) 40% PT Potsdam Tourismus GmbH (PT) 85%

Technologie-und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP) 100% Golm Innovationszentrum GmbH (GO-IN) 50% Zentrumr Film-und Fernsehproduzenten GmbH (ZFF) 51% ZFF Facility Management GmbH (ZFF FM) 100% Zweckverband der Mittelbranden- burgischen Sparkasse (ZVMBS) 18,75 % 5,12%

Brandenburgische Kommunalakademie Zweckverband Biospre Potsdam GmbH 100% HWG Havelländische Wasser GmbH (HWG) 17,54%

Sonstige Unternehmen MVZ Medizinisches Versorgungszentrum GmbH (MVZ) 100% Luftschiffhafen Potsdam GmbH (LSH) 100%

Kommunale Fuhrpark- service Potsdam GmbH (KFP) 100% PRO POTSDAM Facility Management GmbH (PPFM) 100% 28,98%

Stadtbeleuchtung Potsdam GmbH (SBP) 100%

51 UNTERNEHMERIN KOMMUNE + FORUM NEUE LÄNDER • SEPTEMBER 2010

Die Stadtentsorgung Potsdam GmbH verfügt über 52 Entsorgungsfahrzeuge (davon 25 Abfallsammelfahrzeuge)

sowie 50 Reinigungs- und Winterdienstfahrzeuge. Moderne Niederflur-Straßenbahnen prägen das Bild

Potsdams und sind sehr beliebt bei den Potsdamern.

1.836 in der Sparte Gesundheit und Soziales und 193 im Kulturbereich. Dabei nicht berück-sichtigt sind die über 1.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.

Die Bedeutung der wirtschaftlichen Betäti-gung hat für Potsdam in den letzten Jahren stetig zugenommen.

Gründe hierfür sind u.a.,

ˆdass die finanzielle Lage zu einem rest-riktiveren Umgang mit Vermögenswerten im Rahmen der Haushaltskonsolidierung zwingt,

ˆdass das Aufgabenspektrum der Beteiligun-gen zunimmt, was sich im wachsenden extern abgewickelten Finanzvolumen zeigt, und

ˆdie Tendenz zu weiteren Dezentralisie-rungen im Zuge der Verwaltungsmo-dernisierung und die Wahrnehmung öf-fentlicher Aufgaben mit kaufmännischer Rechnungslegung.

www.stadtwerke-potsdam.de

UNTERNEHMERIN KOMMUNE + FORUM NEUE LÄNDER:

Wir haben den Potsdamer Oberbürgermeis-ter, Jann Jakobs, gerade für unser im Mai er-schienenes Sonderheft zum 20. Jahrestag der ersten freien Kommunalwahlen in der DDR interviewt. Er sagte dort u.a. dass die wirt-schaftliche Betätigung der Kommune bei den Bürgern heute eine wesentlich höhere Akzep-tanz finde als noch vor zwei oder drei Jahren.

Als Gründe nannte er, dass in Zeiten der Kri-se die Ausschließlichkeit betriebswirtschaft-lichen Denkens zunehmend in Frage gestellt werde und gesellschaftliche Verantwortung wieder eine größere Rolle spiele.

Die Unternehmen des Stadtwerke-Kon-zerns sind hautnah am Bürger. Wie spüren Sie diesen Bewusstseinswandels, den der OB im Grundsatz dargestellt hat, im Alltag?

Paffhausen:

In den vergangenen Jahren hat ein Wandel im Bewusstsein der Menschen eingesetzt. Vor ei-nigen Jahren wurde fortwährend propagiert, der Staat solle sich aus der wirtschaftlichen Betätigung zurückziehen. Seit ungefähr 2 bis 3 Jahren und weiter geschürt letztlich durch die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass kommu-nale Unternehmen genauso gut im Wettbe-werb agieren können wie Privatunternehmen und die Leistungen der Daseinsvorsorge in die Hände von kommunalen Unternehmen gehören.

Die kommunale Demokratie in Potsdam sorgt dafür, dass kommunale Unternehmen

wie der SWP-Verbund im „Scheinwerfer-licht“ stehen und sich ständig durch Qua-lität und angemessene Preise rechtfertigen müssen. Aktuelle Studien bestätigen zudem die hohe Akzeptanz von Stadtwerken bei den Menschen in unserem Land. Laut einer repräsentativen Untersuchung im Auftrag VKU im Jahr 2009 vertrauen 81 % der Deut-schen ihren örtlichen Stadtwerken, aber nur 26 % Großunternehmen und Konzernen.

Zehn Jahre STADTWERKEFESTival UNTERNEHMERIN KOMMUNE + FORUM NEUE LÄNDER:

Die Potsdamer erwarten von ihrem kommu-nalen Unternehmen nicht nur Strom, Gas

oder Fernwärme, sie kommen auch gern zu den weit über Potsdam hinaus bekannten Stadtwerkefesten. Das jüngste war im Juli, liegt also nur wenige Wochen zurück. Kön-nen wir die tolle Resonanz auch als Antwort der Bürger auf vereinzelte Kritiken in den Medien und auch im Stadtrat – „zu groß, zu teuer“ – werten?

Paffhausen:

Ja, in der Tat die vielen Zehntausend Besucher, die das STADTWERKE-FESTival jedes Jahr besuchen, stimmen buchstäblich mit den Füßen ab, wie gut sie dieses zentrale Instrument unserer Öffentlichkeitsarbeit finden.

Das Festival ist ein Dankeschön an die Kunden und Geschäftspartner der STADT-WERKE. Denn jeder Potsdamer hat in ir-gendeiner Weise mit den STADTWERKEN zu tun. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der zielgerichteten Stakeholder-Ansprache und Teil unseres erfolgreichen Marketingkonzeptes.

Statt teurer Werbekampagnen mit Hochglanz-broschüren erreicht das Festival die Herzen der Menschen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE + FORUM NEUE LÄNDER:

Wenn wir einmal bei kritischen Anmerkun-gen von Medien sind, die man auch außer-halb der Potsdamer Stadtgrenzen nachlesen konnte, lassen Sie uns bitte auch das Stich-wort Freizeitbad aufgreifen. Bei diesem Pro-jekt stießen sich Kritiker an der Mitwirkung des weltbekannten Architekten Oscar Nie-meyer. Was antworten Sie aus heutiger Sicht und welche Perspektiven hat das Projekt?

Dialog Kommunalwirtschaft Brandenburg

STADTWERKE POTSDAM – FAZIT UND AUSBLICK