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einen Bruchteil der eingesparten CO2-Emissionen im Be-reich Mobilität ausgleicht. Insgesamt macht der Arbeits-platz im Haushalt sogar etwa 14 % des Gesamtstromver-brauchs aus und hat damit einen Spitzenplatz unter den Verbrauchern inne. Folgendes kann man tun, um den Stromverbrauch zu senken:

• Ein Laptop ist sparsamer als ein PC.

• Alle Geräte sollten bei Nichtgebrauch grundsätzlich vom Netz getrennt werden oder zumindest nach kurzer Zeit automatisch in einen Ruhe- oder Stromsparmodus versetzt werden.

• Druckgeräte können z. B. nur bei Bedarf überhaupt eingeschaltet werden, da Druckaufträge auch im aus-geschalteten Zustand auflaufen und dann gesammelt gedruckt werden können.

• Doppelseitiges Drucken spart neben dem Strom auch Papier. Während für die Herstellung von 1 kg herkömm-lichem Papier ca. 50 l Wasser und 5 kWh Energie ver-wendet werden, spart man mit der Nutzung von Recy-clingpapier 50 % der benötigten Energie und 65 % des Wassers ein.

• Neben dem Stromverbrauch der Elektrogeräte wie Rechner, Bildschirm und Drucker führt vor allem der Datenverkehr über WLAN und Internet zu steigenden Stromkosten. Durch den Betrieb und die Kühlung der großen Serverfarmen erzeugt das Internet 2,5 bis 3 % der weltweiten CO2-Emissionen und damit mehr als das gesamte Deutschland. Einige Anbieter betreiben ihre Serverfarmen mit Strom aus erneuerbaren Energien, und grüne Suchmaschinen wie Ecosia pflanzen welt-weit Bäume und tun auf diese Weise etwas für den Kli-maschutz.

• Direkten Einfluss können wir auf unseren Router zu Hause nehmen: Unnötige Funktionen wie ungenutzte WLAN-Frequenzen oder die DECT-Funktion (nur sinn-voll bei verbundenen Schnurlostelefonen) können abge-schaltet werden, um Strom zu sparen. Die meisten Rou-ter verfügen darüber hinaus auch über Stromsparmodi oder könnten nachts sogar automatisch abgeschaltet werden – das regelmäßige Hochfahren am Morgen kann die Funktion des Geräts sogar noch verbessern.

• Ein „ökologisches Homeoffice“ setzt im besten Fall auf den Strombezug aus erneuerbaren Energien und die Nutzung der Geräte über ihre gesamte Lebensdauer, da die Klimawirksamkeit der Elektrogeräte zum Großteil auf ihre Herstellung zurückzuführen ist.

Aber ist Homeoffice nur eine vorübergehende Erschei-nung, oder hat das Konzept eine Zukunft über die Pan-demie hinaus? Gegenüber der Hans-Böckler-Stiftung gab ein Großteil der Arbeitnehmer an, dass das Arbeiten zu Hause die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert und man sich aufgrund der höheren Flexibili-tät sogar effektiver organisieren kann als im Büro, aller-dings verschwimmen auch die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit stärker. Eine Umfrage der IHK Berlin ergab, dass etwas 2/3 der Arbeitgeber Homeoffice seit Beginn der Pandemie verstärkt zulassen. 25 % sehen Homeoffice mittlerweile als festen Bestandteil der zukünftigen Arbeits-weise an, und 50 % wollen über die Pandemie hinaus ein Hybrid-Modell aus Homeoffice und Präsenzarbeit weiter-verfolgen.

Klimaschutzregion Flensburg

Was bringt uns die CO2-Bepreisung?

Die Idee des Emissionshandels ist nicht neu:

Schon seit 2013 müssen Kraftwerksbetreiber bei der Stromerzeugung Zertifikate für das bei der Kohle- oder Gasverbrennung ausgesto-ßene CO2 erwerben. Auch Fluggesellschaf-ten müssen schon länger u. a. die durch den Kerosinverbrauch erzeugten CO2-Emissionen durch den Zertifikatkauf ausgleichen. Seit diesem Jahr wird nun auch ein so genannter

„CO2-Preis“ auf fossile Kraft- und Brennstoffe erhoben, das heißt, jedes Unternehmen, das bei der Produktherstellung oder beim Ange-bot von Dienstleistungen CO2-Emissionen erzeugt, muss eine entsprechende Abgabe leisten und bei der Deutschen Emissionshan-delsstelle Zertifikate für die genutzten Brenn-stoffe erwerben.

Der CO2-Preis wird zunächst nur auf Erdgas, Heizöl, Flüssiggas, Benzin und Diesel erho-ben und von den Unternehmen überwiegend auf die Endverbraucher umgelegt. Ab 2023 werden dann auch Kohle und Biobrennstof-fe wie Biogas, Biodiesel, Palm- oder Kokosöl besteuert. Gerade Pflanzenöle wie Palmöl befinden sich auch in vielen Nahrungs- und Futtermitteln (z. B. in Margarine und Süßwa-ren wie Schokocreme) sowie in Kosmetikpro-dukten und Waschmitteln. Die Steuer fällt für Brennstoffe höher aus, bei deren Verbren-nung mehr CO2 frei wird. Der Preis pro Tonne CO2 liegt aktuell bei 25 € und erhöht sich

jähr-lich um 5 bis 10 € auf 50 €/t CO2 im Jahr 2025. Ab 2026 soll die Menge der verfügbaren CO2-Zertifikate durch die Deutsche Emissionshandelsstelle dann entsprechend der gültigen Klimaschutzziele der Bundesregierung begrenzt werden, und die Zertifikate werden im Bereich von 55 bis 65 €/t CO2 versteigert. Ab 2027 soll allein der Markt den CO2-Preis regulieren.

Da für den Endverbraucher zuzüglich auf die CO2 -Be-preisung (netto 25 €/t CO2) 19 % Mehrwertsteuer entfal-len, bedeutet die neue Regelung schon jetzt eine Brut-topreissteigerung von ca. 7 ct/l Benzin bzw. 8 ct/l Heizöl (Quelle: www.finanztip.de). Mit den Einnahmen aus der CO2-Steuer will die Bundesregierung allerdings gezielt klimafreundliches Verhalten fördern: Förderprogramme zur Umstellung von Heizungsanlagen, zur energetischen Sanierung von Gebäuden und zur Umstellung auf alter-native Antriebe oder klimafreundliche Mobilitätslösungen sollen den Verbrauchern helfen, den Energiebedarf zu senken und auf regenerative Energien umzusteigen. Der CO2-Steuer entgeht man nämlich vollständig durch die Nutzung von Holzbrennstoffen, Solarenergie oder Wärme-pumpen sowie Fahrzeugen mit Elektroantrieb oder Brenn-stoffzelle. Mittels der Steuereinnahmen wurde mit Beginn des Jahres außerdem die EEG-Umlage auf 6,5 ct/kWh ge-deckelt, die Pendlerpauschale für Arbeitswege ab 20 km auf 0,35 ct/km erhöht und zum Ausgleich der erhöhten Ne-benkosten auch eine Wohngeldanhebung, gestaffelt nach Haushaltsgröße, vorgenommen.

Wer sich näher über den europäischen oder nationalen Emissionshandel als zentrales Klimaschutzinstrument

in-formieren möchte, findet alle Informationen verständlich und übersichtlich zusammengestellt auf der Homepage der Deutschen Emissionshandelsstelle (www.dehst.de).

susi, Carl und Lilli freuen sich auf Farbe – Klimatiere zum Ausmalen

Die drei Klimatiere der Klimaschutzregion Flensburg gibt es ab sofort zum Ausmalen. Zwei Malbögen können auf unserer Homepage unter www.klimaschutzregion- flensburg.de heruntergeladen werden. Die Libelle Lilli be-sucht ihre Freundin Susi Sattelschwein auf ihrem Hof. Sie lernt dort andere Schweine und auch Ferkel kennen. Auf dem zweiten Malbogen reist Lilli mit kleinem Rucksack ge-meinsam mit Carl Chamäleon in seine alte Heimat im Re-genwald. Carl zeigt Lilli

die wertvolle Artenvielfalt und seine Freunde, die ihre Heimat noch nicht verlassen haben.

Die drei Klimatiere freuen sich auf Farbe und wer mag, darf das ausgemal-te Bild per E-Mail (info@

ksm-region-flensburg.de) an uns zurückschicken.

Wir freuen uns auf die bunten Bilder und würden mit der Zustimmung der Künstler gerne eine Aus-wahl auf unserer Home-page veröffentlichen.

Klimaschutzregion Flensburg

strand – Wald – stadt: Urlaub bei uns in der region Nicht nur zu Zeiten von Corona bietet sich unsere Region sehr für Urlaubsausflüge an. Mittlerweile ist es bekannt, dass Flugreisen oder auch weite Autofahrten eine langfristi-ge Belastung für unser Klima sind. Die Stiftung Naturschutz S.-H. bietet mit der Plattform „Wildes Schleswig-Holstein“

Übernachtungsplätze im „Wilden Schleswig-Holstein“ und somit eine Alternative für Urlaubsziele bei uns an. Die Plätze stehen Menschen, die eine Wanderung oder Fahr-radtour unternehmen, zur Verfügung. Rund um die Klimaschutzre-gion Flensburg kann an folgenden Orten das wilde Schles-wig-Holstein für eine Nacht genossen werden:

• Husby

• Schäferhaus

• Winderatter See

• Koppelheck in Niesgrau

Nähere Informationen sind auf der folgenden Homepage zu finden: www.wildes-sh.de.

Rund um das Thema E-Bike-Tour bietet der Tourismus-verein Grünes Binnenland e. V. eine Übersicht über Fernradwege, die durch die Klimaschutzregion führen.

Dazu gehören der Wikinger-Friesen-Weg, der Eider-Tree-ne-Sorge-Radweg, der Ochsenweg sowie die Grenzrou-te. Nähere Informationen sind direkt auf der Homepage zu finden: www.gruenes-binnenland.de. Wer lieber einen kulturellen Tagesausflug zum Thema Energieerzeugung machen möchte, kann den Erlebnispark „Powerpark“ von artefact in Glücksburg besuchen. Eine Watt-Wanderung, Powerpark-Rallye und thematische Sonnenuhr werden dort für Jung und Alt angeboten. Eine Übernachtung im Gästehaus in der Nähe der Flensburger Förde ist auch möglich: www.artefact.de. Neben wilden Übernachtungen oder kulturellen Ausflügen bietet das mittlerweile beliebte SUPen = Stand Up Paddling Erholung auf dem Wasser.

Für die Schlei sowie in der Eider-Treene-Sorge-Region werden vielfältige Touren und Ausleihmöglichkeiten ange-boten. Wer gerne einen

Tag auf der Schlei mit Board und Paddle ver-bringen möchte, erhält dazu nähere Informatio-nen unter www.ostsee- fjordschlei.de. Diese kurz vorgestellten Ausflugszie-le in unserer Region sind nur eine kleine Auswahl und sollen Geschmack auf mehr machen. Es lohnt sich, regionale Tou-rismusvereine wie z. B.

das Grüne Binnenland e. V. oder lokale Touris-mus-Organisationen wie die Ostseefjord Schlei

GmbH zu kontaktieren. SUPen im Sonnenuntergang an der Ostsee. Foto: M. Nitsch

Bio-Gurke macht sachen

Wir müssen zugeben, als wir das erste Mal die Bilder von den Ge-wächshäusern in Süd-spanien gesehen ha-ben, waren wir sehr betroffen. Nicht nur, weil es unschwer zu er-kennen war, dass der Gurkenanbau – ob konventionell oder Bio – im Winter in Spanien sehr energieintensiv und

da-mit klimaschädlich ist, sondern auch, weil mit einem Blick in den eigenen Kühlschrank genau so eine Gurke mit dem Etikett „Produziert in Spanien“

gefunden wird. Auf dem wöchentli-chen Einkaufszettel ist zugegebener-maßen jede Woche eine Bio-Gurke aufgelistet. Zu jeder Jahreszeit. Gibt man die Ortsangaben auf dem Etikett bei Google ein, tauchen schnell die unzähligen Gewächshäuser entlang der spanischen Südküste in und um Almeria auf.

Für die Produktion von Tomaten,

Gur-ken und Paprika (unabhängig von Bio oder konventionell) werden dort Unmengen an Brunnenwasser und Energie benötigt. Ist eine Gurke für die Vermarktung reif genug, wird sie 2000 km weit zu uns in den Norden in die Super-märkte Aldi, Lidl, Rewe und Co. gefahren. Erdbeeren im Winter sind mittlerweile für die meisten von uns ein Tabu.

Bei Gurken, Tomaten und Paprika setzt der Klimaschutz-gedanke aber plötzlich aus. Die Kinder brauchen Gurken in ihren Brotdosen. Alternativen wie Äpfel oder Möhren aus Deutschland, besser noch aus Norddeutschland, kön-nen eine Lösung sein. Es klingt so einfach, in der Umset-zung fällt es uns jedoch oft schwer. Gerade die Alltagsge-wohnheiten sind die dicksten Bretter, die es zu bohren gilt.

Nein, man muss nicht sofort seine Konsumgewohnheiten zu 100 % umstellen. Nur anfangen sollten wir. Und dazu gehört auch, die Bio-Gurke im Winter in der Gemüseab-teilung bei REWE liegen zu lassen. Und wenn die Kin-der fragen, warum heute keine heiß geliebte Gurke in Kin-der Brotdose ist, dann sollte die Wahrheit über die Herkunft unserer Gurken im Winter ans Licht.