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3 Körper- und Klauenmaße sowie Druckverteilung unter den Klauen bei

3.4 Diskussion

4.3.2 Klauenmaße und Klauenhornhärte

Obwohl das AR hinsichtlich des Körpergewichts und der Körpermaße die kleinste Rasse war, hatte es ähnlich lange Diagonalen wie DH und DBV. Die Klauen waren beim AR insgesamt länglicher als bei den anderen Rassen, was durch einen signifikant flacheren Dorsalwandwinkel als bei den anderen Rassen bei annähernd gleich langer Dorsalwand zum Ausdruck kam. Trotzdem war die Tracht nicht kleiner als bei DBV und DH, sondern die Trachtenlänge und -höhe an der Vordergliedmaße waren beim AR größer als bei den anderen Rassen (Tab. 9).

Die Diagonale der linken Hintergliedmaße war bei allen Rassen um mehr als einen Zentimeter kürzer als an der vorderen Extremität (Tab. 10). Die Dorsalwandlänge war geringfügig kürzer, und der Dorsalwandwinkel im Durchschnitt steiler als vorne, so dass eine etwas kürzere Klaue als an der Vordergliedmaße entstand.

Bei der Klauenhornhärte zeigten sich nur geringe Unterschiede zwischen den Rassen. AR und DBV hatten geringfügig härteres Klauenhorn als das DH, wobei das AR sich besonders an der Hintergliedmaße durch härteres Horn von den anderen Rassen abhob.

4.3.3 Belastungsverhältnisse an der Vordergliedmaße

An der rechten Vordergliedmaße lastete bei allen Rassen das Gewicht überwiegend auf der medialen Klaue, beim DBV zu 58,1 %, beim DH zu 62,8 % und beim AR zu 65,9 % (Tab. 11). Betrachtete man die vier Sektoren der Klaue, fiel eine deutliche Mehrbelastung der jeweils hinteren Klauenabschnitte auf.

Entsprechend fand man die höchste Gewichtslast auf dem hinteren medialen Sektor, der beim AR mit 49,4 % des Gesamtgewichts belastet war.

Beim DBV trug hingegen keiner der Sektoren mehr als 30 % des auf den Klauen lastenden Gewichts, so dass hier eine sehr gleichmäßige Gewichtsverteilung vorlag.

Diese Verteilung auf die Sektoren wurde von der Rasse signifikant beeinflusst. Die Klauen an der rechten Vordergliedmaße hatten beim DH mit 32,5 cm² die größte Auftrittsfläche, beim AR mit 26,8 cm² die kleinste. Dabei hatte die mediale Klaue bei DH und AR einen höheren Anteil an der Gesamtfläche. Dies war beim AR, bei dem 55,8 % der Auftrittsfläche von der medialen Klaue gebildet wurden, am deutlichsten ausgeprägt, mit signifikantem Rasseunterschied zum DBV, bei dem die Fläche sehr gleichmäßig auf Außen- und Innenklaue verteilt war. Bei den Flächenanteilen der vier Sektoren war der Einfluss der Rasse signifikant. Hier fiel besonders auf, dass beim AR mit 34,8 % und beim DH mit 29,6 % der hintere mediale Sektor den Hauptteil der Fußungsfläche ausmachte, während es beim DBV der vordere laterale Sektor mit 28,7 %, jedoch mit nur geringem Unterschied zum vorderen medialen Sektor war.

Der aus der Fußungsfläche und dem darauf lastenden Gewicht resultierende mittlere Druck auf der rechten Vorderklaue war bei den Rassen trotz unterschiedlicher Gewichtsbelastung nicht signifikant verschieden. So bewirkte das beim AR um 100 N gegenüber dem DBV und 180 N gegenüber dem DH geringere Gewicht bei etwas kleinerer Auftrittsfläche die Druckbelastung von 30,5 N/cm². Beim DH erreichte der auf der rechten vorderen Klaue lastende mittlere Druck einen Wert von 30,9 N/cm² und beim DBV von 31,6 N/cm². Der mittlere Druck war bei allen drei Rassen an der medialen Klaue jeweils um circa 10 N/cm² größer als an der lateralen.

Bei der weiteren Unterteilung der Klaue hatte die Rasse einen signifikanten Einfluss auf den mittleren Druck in den vorderen Sektoren. Besonders fällt hier das DBV mit einer im Vergleich zu DH und AR signifikant höheren Druckbelastung im vorderen medialen Sektor auf. Bei allen Rassen war der hintere mediale Sektor mit 40,3 bis 42,9 N/cm² am stärksten belastet.

4.3.4 Belastungsverhältnisse an der Hintergliedmaße

An der Hintergliedmaße verteilte sich das auf der Klaue lastende Gewicht wie in Tabelle 12 ersichtlich nur beim AR mit 52,6 % überwiegend auf die mediale Klaue, während bei den beiden anderen Rassen die laterale Klaue stärker belastet wurde.

Auch hier lag die Hauptlast auf den hinteren Sektoren, außer beim DBV, bei dem die Verteilung mit jeweils gut 23 % des Gewichts auf den medialen Sektoren und 26 % des Gewichts auf den lateralen Sektoren sehr gleichmäßig war. Beim AR war wie an der Vordergliedmaße der Sektor hinten medial dem höchsten prozentualen Gewichtsanteil ausgesetzt, beim DH war es der Sektor hinten lateral mit 30,7 % des Gewichts.

Das Gewicht lastete auf einer geringfügig kleineren oder beim DBV sogar etwas größeren Auftrittsfläche als an der Vordergliedmaße, nämlich auf 26,8 cm² beim AR, 30,1 cm² beim DBV und 30,9 cm² beim DH. Die Auftrittsfläche verteilte sich wie an der Vordergliedmaße ungleich auf die beiden Klauen, jedoch nahm hier die laterale Klaue die größere Fläche ein. An der Gesamtauftrittsfläche der Klauen war bei DH und AR mit 27,0 % bzw. 29,9 % überwiegend der hintere laterale Sektor beteiligt, während beim DBV der vordere laterale Sektor 29,3 % der Auftrittsfläche bildete.

Der resultierende mittlere Druck war beim DBV mit 26,6 N/cm² am höchsten und beim DH mit 25,5 N/cm² am geringsten. Wie an der Vordergliedmaße wurde die mediale Klaue, insbesondere der hintere Sektor, dem höchsten mittleren Druck ausgesetzt. Das beim DBV eher geringe Gewicht in diesem Sektor wurde mit der kleinen Auftrittsfläche zu einem mittleren Druck von 30,4 N/cm² und damit sogar zu einem höheren Wert als bei den anderen Rassen umgesetzt.

4.3.5 Relative Verteilung der Drücke

Das Messsystem ermöglichte eine Klassifizierung der auftretenden Drücke nach ihrer Höhe. Aus den Balkendiagrammen in den Abbildungen 7 – 12 ist die relative Verteilung der Drücke bei den Rassen für die Vorder- und Hintergliedmaße ebenso wie für die jeweils mediale und laterale Klaue zu ersehen. Den höchsten prozentualen Anteil machte die niedrigste Druckklasse von 0 – 20 N/cm² aus, gefolgt von der nächsthöheren Druckklasse (20 - 40 N/cm²). Etwa 10 % der Drücke, an der Vordergliedmaße etwas mehr, entfielen auf die dritte Druckklasse mit 40 – 60 N/cm².

An der Vordergliedmaße wurden auch die höchsten Druckklassen von über 60 N/cm² mit einem Anteil von circa 20 % an der Gesamtdruckverteilung gemessen. Beim DBV zeigte sich sowohl an der Vorder- als auch an der Hintergliedmaße der geringste Anteil der Drücke aus der niedrigsten Druckklasse und entsprechend war der Anteil großer Drücke von 40 – 60 N/cm² höher als bei den anderen Rassen. Den höchsten Anteil an niedrigen Drücken verzeichnete das AR. Sowohl an der Vorder- als auch an der Hintergliedmaße wurde die mediale Klaue anteilsmäßig mit höheren Drücken belastet. So hatte an der Vordergliedmaße die niedrigste Druckklasse an der medialen Klaue nur einen Anteil von 42 % bei DH und DBV und von 45 % beim AR, an der lateralen Klaue waren es hingegen 52 % beim DBV, 57 % beim DH und 59 % beim AR. An der Hintergliedmaße verhielt es sich ähnlich: Auch hier wurde die mediale Klaue zu einem deutlich größeren Anteil mit hohen Drücken belastet. Jedoch traten an dieser Gliedmaße die höchsten Druckklassen in geringem Ausmaß auf als an der Vorhand.