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Methoden und Übungen, die zum Handeln mo-

5.1.1. Kennenlernmethoden Einstieg: Assoziationen zu Fotos

Einsatz

Diese Methode eignet sich sehr gut als thematischer Einstieg z.B. wenn über Geschlechterrollen, Vielfalt, Vorurteile oder Diskriminierung gesprochen werden soll. Erst einmal geht es darum, sich etwas besser kennenzulernen. Es geht auch darum, über unterschiedliche Wahrnehmungen, Bewertungen und Kategorisie-rungen ins Gespräch zu kommen.

Vorbereitung

Lege in der Mitte des Raums genügend Postkarten/Fotos/Kopien aus.

Ablauf

Lass die Teilnehmer/innen die Bilder ganz in Ruhe ansehen. Fordere sie nach ein paar Minuten dazu auf, sich 2 Bilder auszuwählen, die sie in irgendeiner Form ansprechen (positiv, negativ, ästhetisch…).

Anschließend setzen sich alle in einen Stuhlkreis und beschreiben der Reihe nach das ausgewählte Foto und erklären warum sie es ausge-wählt haben.

In einer zweiten Runde soll über die abgebildete Person eine kurze (fiktive) Lebensgeschichte erzählt werden (Name, Alter, Beruf, Hobby, Leidenschaften...).

In einer dritten Runde kann bspw. nach einer Verbindung zum Thema des Treffens gefragt werden.

Auswertung In der Auswertung geht es darum, zu reflektieren wie Menschen einander wahrnehmen und wie wir Personen aufgrund eines einzigen Fotos ein-ordnen und bewerten. Es geht dabei aber auch darum, aufzuzeigen, wie vielfäl-tig unsere Wahrnehmung ist, und wie wir (bewusst und unbewusst!) Menschen in bestimmte Schubladen stecken. Dabei kannst Du über Wahrnehmungen, Vorurteile oder auch Gruppenprozesse sprechen. Wichtig ist, dass die Teilnehmer/

innen die Kategorien und Wertungen selbst einbringen.

Variation Die Methode kann auch als einfacher Einstieg in einen Grup-penabend, an dem thematisch gearbeitet werden soll, genutzt werden. Lass die Jugendlichen eine Karte auswählen, die zu ihren Erwartungen zu der Einheit passt, und eine weitere, die den Bezug zum behandelten Thema darstellt.

Material: Fotos: eigene oder aus Zeitschriften, Kopien aus Bücher möglichst mit unter-schiedlichen Menschen, die Fotos auf A4 Papier kleben und in eine Klarsichthülle stecken oder laminieren.

Ziel: Fantasie anregen, Denkstrukturen aufdecken, Erwartungen klären Teilnehmende: 3 bis ca. 40

Personen

Zeit: 20 –45 Minuten (je nach Gruppengröße)

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Kugellager

Einsatz

Kennen lernen; thematischer Einstieg und kurzer inhaltlicher Austausch; Diskussi-onen vorantreiben; unterschiedliche Meinungen zu Gehör bringen

Wenn die Diskussion stockt, oder immer nur dieselben zu Wort kommen, kannst Du einen intensiveren Austausch und die Beteiligung aller mit dieser Methode herbeiführen.

Wenn Du denkst, neue Impulse könnten aus der Gruppe kommen oder eine Ver-ständigung würde weiterhelfen, dann kannst Du mit dieser Methode Raum zum denken und diskutieren schaffen.

Wenn Du als Trainer/in das Gefühl hast, die Atmosphäre ist komisch, Du weißt aber nicht, warum, kann Dir diese Methode helfen. Entweder wird in der Runde durch die Teilnehmenden selber thematisiert, was zur merkwürdigen Atmosphäre führt; oder die Stimmung gerät durch die ungewöhnliche Unterbrechung von selbst wieder ins Lot (in diesem Fall wäre die Aufgabenstellung: Tauscht euch über das, was wir gerade bearbeitet haben, aus).

Vorbereitung

Stühle und Tische zur Seite räumen oder in einen anderen Raum wechseln, so dass genug Platz ist, um zwei Kreise zu formen. Überleg Dir eine Fragestellung, zu der Du die Teilnehmenden diskutieren lassen möchtest.

Beispiel: Diskriminierung in der Jugendfeuerwehr Wo tritt sie auf?

Wie sollte damit umgegangen werden?

Ablauf

Material: Eine Fragestellung, zu der diskutiert wird und genug Platz im Raum um zwei Kreise zu formen, die ineinander stehen Ziel: Kontaktaufbau,

Infor-mationsaustausch, kurze inhaltliche Diskussionen anstoßen, Argumente aus-tauschen, in kurzer Zeit mit vielen Personen ins Gespräch kommen

Teilnehmende: ab 10 Per-sonen

Zeit: ca. 20 Minuten (3-5 Minuten pro Diskussions-runde)

Demokratie steckt an / Trainingshandbuch für die JuLeiCa-Ausbildung und den Alltag der Jugendfeuerwehr / www.demokratie.jugendfeuerwehr.de

nenkreis zu und der Außenkreis spricht. In der nächsten Runde werden die Rollen getauscht; jetzt spricht der Innenkreis und der Außenkreis hört zu.

Dann dreht sich das Kugellager, so dass neue Zweiergruppen entste-hen, die zur selben Frage diskutieren. Je nach Situation kannst Du entscheiden, wie oft der Kreis sich drehen soll.

In einer weiteren thematischen Runde kann eine Anschlussfrage dis-kutiert werden. Es sollte mindestens in zwei Konstellationen dieselbe Frage besprochen werden, mehrere Paare sind besser.

Auswertung

Lass die Teilnehmenden im Anschluss in einer Flüsterrunde in einen Austausch darüber kommen, was für sie die Kernpunkte in den Mini-Diskussionen waren.

Frage nach, ob es neue Ideen und Aha-Erlebnisse in den kurzen Gesprächen gab.

Frage nach, wie der kurze inhaltliche Austausch bewertet wird.

Frage nach, ob es noch Themen gibt, die weiter diskutiert werden müssen/sollen.

Achtung: Zeit nicht ausdehnen. Manche können nicht so lange stehen und dann wird es schnell unruhig.

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Meinungsbarometer

Einsatz

Zum Einstieg; um ein Stimmungsbild über die Meinungen der Jugendlichen zum angebotenen Thema zu erhalten; mit kontroversen Thesen Lust auf das Thema und auf Diskussionen machen.

Vorbereitung

Bereite einige kontroverse Thesen zu dem Thema vor, welches Du bearbeiten möchtest.

Räume die Stühle und Tische zur Seite und markiere auf dem Fussboden ein „Ba-rometer“ mit Kreppband. An das eine Ende lege eine Karte „0%“ und an das andere Ende eine Karte „100%“. Beispiele für Thesen:

Frauen und Männer in der Feuerwehr können nicht die gleichen Aufgaben übernehmen

Zensuren in der Schule werden immer gerecht vergeben Heterosexualität ist heilbar

Uniform sollte bei jeder! Feuerwehrveranstaltung Pflicht sein

Die Jugendfeuerwehr soll für alle Kinder und Jugendlichen offen sein Jungen in der Jugendfeuerwehr sind anstrengend

Mädchen sind schlauer als Jungs – das zeigt sich an den Schulnoten…

Ablauf

Lies die erste These laut vor und bitte die Gruppe, sich je nach Grad der Zustimmung oder Ablehnung entlang der Linie aufzustellen und das ganze Spektrum zwischen 0% bis 100% auszuschöpfen.

Wenn sich alle entlang der Linie entsprechend ihrer Auslegung der Idee entnommen aus: Baustein zur

nichtrassistischen Bildungsarbeit

www.baustein.dgb-bwt.de Material: Moderationskarten

oder bunter Karton, dicke Filzstifte, Krepp klebeband Ziel: Kontroverser Einstieg

in ein Thema; verschiedene Positionen in der Gruppe sichtbar machen, über Wahr-nehmung, Bewertung und Kategorisierungen sprechen Teilnehmende: 3 bis ca.

40Personen

Zeit: 20–40 Minuten

Demokratie steckt an / Trainingshandbuch für die JuLeiCa-Ausbildung und den Alltag der Jugendfeuerwehr / www.demokratie.jugendfeuerwehr.de

Du kannst auch selbst einzelne Argumente bringen. Wichtig ist, nicht zu moralisieren oder die Argumente nach richtig und falsch zu bewer-ten. Aber eine eigene Meinung darfst Du natürlich äußern. Behalte die Zeit im Auge, damit alle zu Wort kommen und mehrere Thesen diskutiert werden können.

Nach jeder Diskussion ist es für alle Teilnehmer/innen möglich, die eigene Position zu verändern.

Auch wenn manchen Thesen je nach Auslegung unterschiedlich zugestimmt werden kann, geht es darum, sich für eine Interpre-tation der These zu entscheiden und entsprechend auf der Linie zuzuordnen.

Auswertung

Frage nach, was überraschend war und ob es einfach war, Positionen zu bezie-hen oder nicht. Zentrale Punkte der Diskussionen können mitgeschrieben werden und für die Weiterarbeit zum Thema genutzt werden.

Achtung: Die Methode lebt davon, dass so viele Jugendliche wie möglich ihre Position begründen, wodurch eine Diskussion entsteht. Wenn jemand seine Position nicht begründen möchte, ist das auch in Ordnung.

Es kann passieren, dass die Thesen Zustimmung erhalten und es zu provokanten Diskussionen kommt, bzw. grenzwertige Sprüche und Parolen bei der Begründung der Position geäußert werden. Greife das dann in jedem Fall auf und lass solche Sprü-che nicht unkommentiert stehen.

Wenn keine Diskussion mehr zustande kommt sondern nur Du eine andere Meinung vertrittst, dann beende die Methode.

Werte sie aus und erkläre, dass es darum geht, sich zu trau-en, auch unterschiedliche Meinungen zu äußern und das die Jugendfeuerwehr Menschen braucht, die sich trauen auch, mal gegen den Strom zu schwimmen. Ermutige sie zum selber denken.

Beispiele für den Umgang mit solchen Situationen findest Du in Kapitel 3.5 Hilfe kannst Du auch durch den “Klingelknopf” bekom-men. Siehe dazu Kapitel 3.4 so wie im Info und Adressteil.

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