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Für die zahlreichen Beweise herzlidier Anteilnahme in Wort und SchrUt, sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen
Christina Hinkel geb. Mahr
sagen wir unseren herzUchsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dekan Vetter für die tröstenden Worte am Grabe sowie für die Kranzniederlegung der Ev. Frauenhilfe und ali denen, die ihr das letzte Geleit gaben.
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Nr. 22 Freitag, den 18. März 1966 Jahrgang 18/56
DIE WOCHE Ohne den Nachbarn?
M. V. Die rücksichtslose Methode, in der Staatspräsident de Gaulle mit der NATO um- springt, um ihre „Reform" nach seinen Vor- stellungen zu erreichen, hat die Bündnispart- ner in eine peinliche Verlegenheit gebracht.
Paris empfing Botschafter aus Washington, London und Bonn, die ihm klarmachen, daß seine Bundesgenossen an der Integrations- struktur der Allianz festzuhalten gedenken, also nicht bereit sind, die Organisation des Paktes aufzulockern. Frankreich dürfte auch nicht erwartet haben, daß die Vereinigten Staaten, Großbritannien und die Bundesrepu- blik auf seine Forderungen eingehen würden.
Ebenso wenig aber könnten die anderen Alli- ierten hoffen, daß der eigenwillige General nun — da er auf Widerstand stößt — ein- lenken wird.
Daher ist die Frage aufgeworfen, ob es sich empfiehlt, den Franzosen die kalte Schulter zu zeigen und die NATO eben ohne sie fort- zuführen. Das Gefühl, das sich über den poli- tischen Stil unseres Nachbarn erregt, will uns ein solches Verfahren raten. Der Verstand muß es uns indessen verbieten, daß man es sich getrost erlauben dürfe, auf die Mitwir- kung von Paris gänzlich zu verzichten.
Frankreich bildet die Nachschub-Basis für alle Streitkräfte und Waffensysteme, die auf dem Territorium der Bundesrepublik statio- niert sind. Die Depots auf französischem Bo- den und vor allem die Ölleitungen, die den Treibstoff für die Fahrzeuge und Flugzeuge vom Atlantik und vom Mittelmeer auf die rechte Rheinseite lenken, lassen sich nicht einfach anderswo — etwa auf belgischem, niederländischem oder luxemburgischem Ge- biet — unterbringen.
Die Materiallager der Bundeswehr, die sich in Frankreich befinden, wurden auf Grund bilateraler Vereinbarungen geschaffen. Sie unterstehen der Souveränität von Paris, wo- raus sich bisher keinerlei Schwierigkeiten ergeben haben. Daß die .\merikaner den Franzosen früher oder spater entgegenkom- men werden, ist schon jetzt beinahe mit Sicherheit vorauszusagen. Denn ihre Stütz- punkte haben die Summe von 1,75 Milliarden Dollar gekostet, die sie nicht einfach in den Wind .schreiben wollen.
Während die Bundesrepublik davon nur mittelbar berührt wird, ist sie unmittelbar dem Problem konfrontiert, was mit den 65 000 Soldaten Frankreichs geschieht, die in Deutschland stationiert sind. Sie würden in ihr Heimatland zurückgeholt, wenn Bonn sich weigerte, ihnen — nach ihrem Ausscheiden aus dem Verband der Nato — einen neuen Status zuzugestehen. Darüber werden wir mit Paris verhandeln müssen. Eine faire Lösung sollte zu finden sein. Im Kreis der vierzehn Mächte, die durdi die Pariser Maßnahmen gestört sind, wird man nach gründlicher Dis- kussion nur zu dem Resultat kommen können, daß ein Arrangement mit Frankreich unver- meidlich ist.
Machtwechsel in Indonesien Seit dem mißglückten Putsch der Kommu- nisten vom 30, September 1965 war die Si- tuation in Indonesien verworren. Monatelang nahm das Blutvergießen kein Ende, Das Mili- tär unter General Suharto hat nun die Macht in den Händen. Präsident Sukarno amtiert zwar noch, aber er ist nur noch eine Reprä- sentationsfigur. Das Verbot der kommunisti- schen Partei Indonesiens durch das Militär hat in Moskau neben Besorgnis auch eine gewisse Genugtuung ausgelöst, weil man die Ereignisse als eine Niederlage Pekings be- traditet, Sukamos Stellung war seit dem Putschversuch geschwächt. Weil er dem Drän- gen der Militärs, der Moslemorgani.sationen und der Studenten nach einem Verbot der kommunistischen Partei nicht nachkam, hat ihn Suharto nun kurzerhand entmachtet. Ge- neral Suharto ist nicht unbedingt ein Freund des Westens. Aber es ist damit zu rechnen, daß das Land der tausend In.seln nun nidit mehr von Gefühlen, sondern endlich wieder von der politisdien Vernunft regiert wird,
Vorentscheidung der CDU Bereits vor dem CDU-Bundesparteitag in Bonn hat der Parteivorstand der CDU eine Vorentscheidung ül>er die Zusammensetzung der künftigen Parteispitze getroffen. Auf Vor- schlag der „Dufhues-Kommission" empfahl der Vorstand, auf dem Parteitag Bundes- familienminister Dr. Heck als geschäftsfüh- rendes Präsidialmitglied zu berufen. Heck soll damit praktisch die Fimktion eines General- sekretärs übernehmen. Neben Bundeskanzler Erhard als erstem Parteivorsitzenden und B —zel als erstem Stellvertreter sollen zwei
untereinander gleichberechtigte Stellvertreter . gewählt werden. Dafür wurden Verteidi- . gungsminister von Ha.s.sel und Innenminister ,
^--ücke nominiert. Der frühere Bundesarbeits- minister Blank, der ebenfalls für dieses Amt im Ge,spräch war, unterlag Lücke bei der Ab- stimmung im Vorstand.
SPD stellt sich vor Wehner Es ist nicht zu leugnen, die Veröffentlichung des „Anti-Wehner-Memorandums" in der Wo- chenzeitung „Die Zeit" hat heftige Diskussio- nen in der SPD au.sgelöst. Nach Ansicht zahl- reicher Abgeordneter haben alle Angriffe bis- her nur dazu geführt, daß sich die Reihen in der SPD noch fet.ser um Wehner schließen. Es gilt daher als ausge.schlo.s.sen, daß Wehner auf dem Parteitag im Juni in Dortmund abge- wählt werden wird. Aufsehen hat allerdings erregt, daß nicht nur die „Heckenschützen', die anonymen Verfasser des „Memorandums", zum Angriff auf den stellvertretenden SPD- Vorsitzenden angetreten sind, sondern daß auch unverdächtige Sozialdemokraten offen Kritik üben. Wortführer die.ser Gruppe ist der SPD-Abgeordnete Ulrich Lohmar. Offensicht- lich hat sich nach den Bundestagswahlen in der SPD doch wohl mehr Unmut über den Kurs der Partei aufgestaut, als bisher sichtbar wurde. Das „Memorandum" verunglimpft Wehner durch entstellte Darstellung seines Lebenslaufes. Zweitens wird er beschuldigt, -sich eine unangreifbare Alleinstellung in der Partei aufgebaut zu haben.
.lugendliche Demonstranten warfen sich vor den Kasernen In Dänemark vor deutsche Mili- tärfahrzeuge, um so gegen die Anwesenheit deutscher Truppen beim NATO-Manöver in .Fütland zu protestieren. Unser Bild zeigt aamaunc rniizisien, aie aie Jugendlichen vor den
Nur Teilerfolg der US-Astronauten Steuerung versagte — Vorzeitige Landung
Die beiden amerikanischen Astronauten Neil Armstrong und David Scott mußten am Don- nerstag ihren Weltraumflug mit „Gemini 8"
abbrechen. Nach der Verkoppelung mit der
„Agena"-Zielrakete war das Raumfahrzeug ins Taumeln geraten, weil die .Steuerdüsen nicht mehr funktionierten.
Mit einem glänzend geglückten Doppelstart hatte am Mittwoch auf dem Raumflughafen Kap Kennedy eines der schwierigsten Unter- nehmen der Raumfahrt begonnen. In ihrem Zweimann-Raumschiff „Gemini 8" stiegen pünktlich um 17,40 Uhr .=)9 Sekunden (MEZ) die beiden Astronauten Armstrong, ein 35
•lahre alter Zivilpilot, und Scott, ein 33 .Jahre alter Luftwaffenmajor, zu einem dreitägigen Flug um die Erde auf. in dessen Flugpro- gramm erstmals ein Ankoppelmanöver an eine rund hundert Minuten zuvor abgeschos- sene „Agena"-Rakete vorgesehen war. Das Anlegen im Weltraum ist eine für spätere Flüge zum Mond und zu anderen Planeten unerläßliche Technik.
Das Kopplungsmanöver war erfolgreich verlaufen. Kurz danach aber mußte der Ver- such vorzeitig abgebrochen werden.
Armstrong und Scott landeten sicher nach Ein Land gestaltet seine Zukunft:
einem Flug von zehn Stunden und 43 Minuten am Donnerstagmorgen um 4.24 Uhr MEZ.
Drei Stunden und sechs Minuten später wurden sie im Pazifik etwa 800 Kilometer ö.stlich von Okinawa von einem US-Zerstörer an Bord genommen.
Der Leiter des bemannten Weltraumflug- programms ist der Meinung, daß der Ausfall der Steuerdüsen die beiden .'Astronauten „in Gefahr" gebracht hatte, „Es war eine sehr ernste, wirklich .sehr ernste Angelegenheit", meinte der Wissenschaftler,
Die amerikanische Behörde für Weltraum- und Luftfahrt hat nach neuesten Meldungen alle Tonbandaufnahmen des Funkverkehrs mit den beiden Astronauten in der kritischen Periode des „Gemini 8"-Fluges für die Ver- öffentlichung gesperrt,
Armstrong und Scott wurden unmittelbar nach ihrer Bergung in „Quarantäne" gebracht.
Man will sie von jedem Verkehr mit der Öffentlichkeit ab.schirmen. Sie sollen den Ex- perten der Nasa für Befragung zur Verfügung stehen. Die Untersuchungen über diesen ersten Fall von Weltraumnot stützen sich auf Tau- sende von Meßdaten und die Bandaufzeich- nungen des Funksprechverkehrs.
Vortragsreihe der Jungsozialisten Langen über den Großen Hessenplan
Mit dem Großen He.s.^enplan hat Hessen als erstes Land langfristige Vorstellungen von
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