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Irrtum: bei Durchfall ist eine Kombination aus Cola und Salzstangen geeignet

Im Dokument Diarrhöen und ihre Therapien (Seite 96-109)

Lange glaubte man, dass das Hausmittel mit Cola und Salzstangen gut gegen Durchfall ist.

Jedoch kann diese Kombination bei Kindern einen größeren Schaden anrichten, als bei Erwachsenen, weil diese auf die Elektrolytverluste im Körper mit einer höheren Empfindlichkeit reagieren. Die Salze, die der Körper durch diese Verluste benötigt, können durch die Salzstangen nur einseitig zugeführt werden. Da sie nur den Natriumbedarf des Körpers decken, nicht aber das für den Körper wichtige Kalium liefern. Der Kaliumverlust

174 Vgl. http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Leinsamen.html

175 Vgl. http://www.medi-learn.de/humanmedizin/assistenzarzt/artikel/Sprechstunde-Naturheilkunde-Seite1.php

176 Vgl. http://www.loges.de/praeparate/diarrhoesan/

wird durch das Koffein, das in der Cola enthalten ist, weiter angeregt. Der hohe Zuckergehalt dieses Getränks bewirkt eine weitere Wasserabgabe ins Darminnere, was zu einer vermehrten wässrigen Ausscheidung führt und somit bei Durchfall kontraindizierend wirkt.177

177 Vgl. http://www.onmeda.de/special/durchfallspecial/durchfall_irrtuemer-irrtum-2--cola-und-salzstangen-sind-gut-bei-durchfall-16345-3.html

11 Zusammenfassung

Im Zuge meiner Diplomarbeit habe ich mich mit dem Thema Diarrhöen und ihre Therapien beschäftigt. Unter dem Begriff Diarrhö versteht man, wenn das Stuhlgewicht pro Tag mehr als 200g entspricht und eine tägliche dünnflüssige Stuhlentleerung von 2-3 Mal erfolgt.

Zu Beginn gehe ich kurz auf die allgemeinen Grundlagen ein. Unter anderem wird der Aufbau des Magen-Darm-Trakts sowie der Unterschied zwischen den Bakterien und Viren näher erklärt.

Der Verdauungsvorgang: Mundhöhle – Pharynx – Ösophagus – Magen – Dünndarm – Dickdarm.

Bei Bakterien handelt es sich um prokaryotische Zellen, die mit Geißeln ausgestattet sein können. Auf diesen befinden sich H-Antigene, die der serologischen Typisierung von Bakterien dienen. Mit Hilfe der Gramfärbung lassen sich die Bakterien in gramnegative und grampositive Bakterien unterteilen. Die Bakterienvermehrung erfolgt asexuell im Zuge einer Zellteilung, welche folgende Schritte enthält: Replikation, Transkription und Translation.

Viren können nicht selbstständig überleben, da sie nicht mit einem eigenen Stoffwechsel sowie Organellen ausgestattet sind. Bei ihrer Vermehrung sind sie von lebenden Wirtszellen abhängig. Diese Replikation beinhaltet: Adsorption – Penetration – Uncoating – Transkription – Translation – Replikation – Assembly – Exozytose oder Zelllyse – Budding.

Differentialdiagnostisch müssen zwei Erscheinungen nämlich die Pseudodiarrhö und die Stuhlinkontinenz von der Diarrhö abgegrenzt werden.

Das Darmnervensystem wird auch als enterisches Nervensystem bezeichnet und ist ein Teil des vegetativen Nervensystems. Grundsätzlich kann es als das eigentliche autonome Nervensystem angesehen werden.

Durchfallerkrankungen sind weltweit gesehen nach den Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems die zweithäufigste Todesursache. Der Mangel an sanitären Grundeinrichtungen sowie Naturkatastrophen, Rota- und Noroviren können mögliche Auslöser von Durchfallerkrankungen sein.

In Mitteleuropa und Nordamerika erleidet jeder Mensch mindestens einmal im Jahr eine Durchfallerkrankung und jedes Jahr sterben ca. sechs Millionen Kinder an den Folgen einer Diarrhö.

Medizinisch gesehen unterscheidet man bei einer Diarrhö zwei Arten: akute Diarrhö und chronische Diarrhö.

Bei der akuten Diarrhö gibt es eine durch Viren oder Toxine verursachte, die nach maximal 2 Tagen endet. Weiters kann eine akute Diarrhö bakteriell verursacht werden, welche länger als zwei Tage andauert und einer therapeutischen Abklärung bedarf. Bei der akuten Diarrhö gehe ich näher auf die Antibiotikaassoziierte Diarrhö (AAD), Rota- sowie Noroviren ein.

Die chronische Diarrhö dauert länger als 4-6 Wochen an und bedarf einer genaueren medizinischen Abklärung. Sie wird in folgende Gruppen unterteilt: osmotische, sekretorische, funktionelle (motilitätsbedingte) und entzündliche Diarrhö. Weiters wird zu jeder Gruppe ein Krankheitsbild näher beschrieben: osmotische Diarrhö (Laktoseintoleranz), sekretorische Diarrhö (chologene Diarrhö), funktionelle Diarrhö (Reizdarmsyndrom) und entzündliche Diarrhö (Diarrhö bei HIV-Patienten).

In einem weiteren Kapitel wird die allgemeine medikamentöse Therapie bei der Durchfallerkrankung erörtert. Die entsprechende Therapieform wird auf den jeweiligen Krankheitsverlauf abgestimmt. So gibt es die Möglichkeit der oralen Rehydratationstherapie, periphere Opioidrezeptor-Agonisten sowie Probiotika.

Im letzten Kapitel werden noch komplementäre Therapieformen genannt. Durch Ernährung und diätetische Maßnahmen kann man dem Durchfall entgegen wirken. Auch homöopathische Arzneimitteln, sowie Phytopharmaka können zur unterstützenden Therapie verwendet werden.

Das Ziel meiner Arbeit ist es, einen Einblick in die jeweiligen Krankheitsbilder, die mit einer Diarrhö einhergehen, näher zu beschreiben. Ich möchte hier aufzeigen, dass sowohl komplementäre Therapieformen als ergänzende Maßnahmen zur schulmedizinischen Therapie hilfreich sein können.

12 Literaturverzeichnis

 Aktuelle Therapie bei Diarrhoe, Antibiotika-assoziierte Diarrhoe, Prof. Dr. med.

Bernhard R. Ruf (Hrsg.), Dr. med. Frank Ackermann, Dr. med. Thomas Grünewald, PD Dr. med. Grit Ackermann, 2004, ComMed Verlagsagentur

 Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, für Studenten der Medizin, Veterinärmedizin, Pharmazie, Chemie und Biologie sowie für Ärzte, Tierärzte und Apotheker, Prof. Dr. Dr. Klaus Aktories, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Prof. Dr. Franz Bernhard Hofmann, Prof. Dr. Klaus Starke, 11. überarbeitete Auflage 2013, Elsevier GmbH München, Urban &Fischer Verlag

 Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen, Prof. Dr. rer. nat. Dr. med Dres.h.c. Ernst Mutschler, Prof. Dr. med. Hans-Georg Schaible, Prof. Dr. med. Peter Vaupel, 6. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage 2007, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart

 Bakterien, Viren, Wirkstoffe, Mikrobiologie für Pharmazeuten und Mediziner, Dr.

Ingo Stock, 2009, Govi Verlag, Pharmazeutischer Verlag GmbH Eschborn

 Darmkrankheiten, Klinik, Diagnostik und Therapie, Prof. Dr. med. Wolfgang F.

Caspary, Priv.-Doz. Dr. Dr. Jürgen Stein (Hrsg.), 1999, Springer Verlag

 Der Mensch- Anatomie und Physiologie, Schritt für Schritt Zusammenhänge verstehen, Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. habil. Johann S. Schwegler, 4. überarbeitete Auflage 2006, Georg Thieme Verlag

 Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Entscheidungen in der Inneren Medizin, Prof. Dr. med. Reinhard Brunkhorst, Prof. Dr. med. Jürgen Schölmerich (Hrsg.), 1. Auflage 2010, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag

 Gastroenterologie compact, Alles für Klinik und Praxis, Prof. Dr. med. Irmtraut Koop, 2. komplett überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage 2010, Georg Thieme Verlag

 Handbuch der alternativen Heilkunde von A- Z, Krankheiten erkennen und gezielt behandeln, Kneipp- Verlag Wien (Hrsg.), 1. Auflage 2009, Kneipp Verlag Wien

 Klinische Infektiologie, Infektionskrankheiten erkennen und behandeln, Prof. Dr. med.

Reinhard Marre, Prof. Dr. med. Thomas Mertens, Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Prof. Dr. med. Werner Zimmerli (Hrsg.), 2. aktualisierte und erweiterte Auflage 2008, Elsevier GmbH München, Urban & Fischer Verlag

 Klinische Pathophysiologie, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Walter Siegenthaler, Prof. Dr.

med. Dr. h. c. Hubert E. Blum (Hrsg.), 9. völlig neu bearbeitete Auflage 2006, Georg Thieme Verlag

 Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Prof. Dr. med. Uwe Groß, 2. Auflage 2009, Georg Thieme Verlag

 Mikrobiologie, Prüfungswissen für Pflegeberufe, Andreas Clad, Jacobs Enno, 3.

Auflage 1996, Gustav Fischer Verlag

 Mikrobiologische Diagnostik, Bakteriologie- Mykologie- Virologie- Parasitologie, Prof. Dr. med. Birgid Neumeister. Prof. Dr. med. Heinrich K. Geiss, Prof. Dr. med.

Rüdiger W. Braun, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Kimmig (Hrsg.), 2. vollständig überarbeitete Auflage 2009, Georg Thieme Verlag

 Mutschler Arzneimittelwirkungen, Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, Prof. Dr. Dr. Dres. h. c. Ernst Mutschler, Prof. Dr.

Dr. Gerd Geisslinger, Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Dr. Sabine Menzel, Prof. Dr. Dr.

Peter Ruth, 10. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2013, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart

13 Quellenverzeichnis

http://www.biham.unibe.ch/unibe/medizin/biham/content/e7950/e9805/e63633/linkliste92738

http://www.netdoktor.at/krankheit/durchfall-7651

14 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: http://www.magen.hexal.de/grundwissen/magen-darm-verdauung... 1

Abb. 2: http://user.medunigraz.at/helmut.hinghofer-szalkay/IV.2.html ... 7

Abb. 3: http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12b.htm?bs12-24.html... 12

Abb. 4: http://www.spektrum.de/lexika/showpopup.php?lexikon_id=11&art_id=1192& nummer=143 ... 13

Abb. 5: Groß: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, 2. Auflage 2009, S. 27... 14

Abb. 6: http://www.olivernolte.de/mibi_skript_04/IE5up/Kapitelseiten/Bacterial%20lifestyle. html... 17

Abb. 7: Groß: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, 2. Auflage 2009, S. 117... 21

Abb. 8: Brunkhorst, Schölmerich: Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, 1. Auflage 2010, S. 43... 22

Abb. 9: http://www.endoskopischer-atlas.de/k38.html... 30

Abb. 10: http://www.pharmxplorer.at/pharmxp/px/index1.php?... 33

Abb. 11: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Fidaxomicin ... 34

Abb. 12: http://www.pharmxplorer.at/pharmxp/px/index1.php?... 35

Abb. 13: http://www.virology.uct.ac.za/teachgastro.html ... 37

Abb. 14 : http://flexikon.doccheck.com/de/Norovirus... 40

Abb. 15: http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/16/im/allergie/nahrungsmittel allergien.vlu/Page/vsc/de/ch/16/im/allergie/lactoseintolleranz.vscml.html... 46

Abb. 16: http://www.mhplus-krankenkasse.de/fakten-ernaehrung.html ... 47

Abb. 17: http://www.darm-zentrum-dortmund.de/innere-funktionsdiagnostik.html... 50

Abb. 24: http://www.rxlist.com/fulyzaq-drug.html ... 66

Abb. 25: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=41579... 68

Abb. 26: http://www.pharmxplorer.at/pharmxp/px/index1.php?... 70 Abb. 27: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=147... 72 Abb. 28: http://homeopatiaunb.blogspot.co.at/2011/05/historia-da-homeopatia.html ... 77

15 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Clad, Enno: Mikrobiologie, 3. Auflage 1996, S. 18 ... 15

Tab.2: http://www.olivernolte.de/mibi_skript_04/IE5up/Kapitelseiten/Bacterial%20lifestyle.html.. 17

Tab. 3: http://www.onmeda.de/krankheitserreger/bakterien_aufbau_struktur.html ... 18

Tab. 4: Ruf, F. Ackermann, Grünewald, G. Ackermann: Aktuelle Therapie bei Diarrhö, 2004, S. 10... 24

Tab. 5: http://www.labor-limbach.de/index.php?id=399 ... 32

Tab. 6: http://www.reisemed.at/krankheiten/rotavirus... 39

Tab. 7: http://www.reisemed.at/krankheiten/rotavirus... 40

Tab.8: http://www.gastro.medline.ch/Abklaerungen/_Diagnostik/Durchfall_4_Wochen/ Basisuntersuchungen/_Vorgehen/Abklaerung_Durchfall_Diarrhoe_mit_einer_Dauer_von_ mehr_als_4_Wochen.php... 45

Tab. 9: http://www.aerzteblatt.de/pdf/103/5/a261.pdf ... 45

Tab. 10: Mutschler, Geisslinger, Kroemer, Menzel, Ruth: Mutschler Arzneimittelwirkungen, 10. Auflage 2013, S. 611... 69

Tab. 11: Kneipp- Verlag Wien: Handbuch der alternativen Heilkunde von A- Z, 1. Auflage 2009, S. 125... 75

Tab. 12: http://www.ellviva.de/Gesundheit/Homoeopathie-Durchfall.html... 80

16 Legende

µm Mikrometer

AAD Antibiotika- assoziierte Diarrhö

AIDS Acquired Immune Deficienay Syndrome

ANS autonome Nervensystem

ATP Adenosintriphosphat C. difficile Clostridium difficile

Ca2+ Calcium

CaCC-Kanal calciumaktivierten Chloridkanal

cAMP cyclische Adenosinmonophosphat

CDAD Clostridium- difficile- assoziierte Diarrhö

CED chronisch entzündliche Darmkrankheiten

CFTR-Kanal Cystic Fibrosis Transmembrane conductance Regulator CIC- 2 spannungsabhängige Chloridkanäle vom Subtyp 2

Cl - Chlorid

CMV Zytomegalievirus

CRF Corticotropin- Releasing- Factor

CRP C-reaktives Protein

DNA bzw. DNS Desoxyribonukleinsäure

ds RNA doppelsträngige RNA

ELISA Enzyme Linked Immunosorbent Assay

ER endoplasmatische Retikulum

fMRI funktionellen Magnetresonanztomographie

g Gramm

GIT Gastrointestinaltrakt

HIV Human Immunodeficiency Virus

i. v. intravenous

IBS Irritable Bowel Syndrome

KCl Kaliumchlorid kg Kilogramm KG Körpergewicht

LDL Low density lipoproteins

MAC Mycobacterium- avium- Komplex

mg/kg KG milligramm pro Kilogramm Körpergewicht

min Minuten ml Milliliter

mRNA messenger- Ribonukleinsäure

NaCl Natriumchlorid NANC- Fasern nicht- adrenerge, nicht- cholinerge Fasern nm Nanometer

NO Stickstoffmonoxid

NSAR nichtsteroidalen Antirheumatika

NSP 4 Nitrostrukturprotein 4

p.o. per oral

PCR Polymerase- Kettenreaktion

PEG Polyethylenglykol

PET Positronen- Elektronen- Tomographie

PMC pseudomembranöse Colitis

ppm parts per million

RDS- D Reizdarmsyndrom mit Diarrhö

RDS- O Reizdarmsyndrom mit Obstipation

RDS Reizdarmsyndrom

RNA bzw. RNS Ribonukleinsäure

RT- PCR Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion Serotonin- IL-10 Serotonin- Interleukin- 10

SSRI selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

VIP Vasoactive Intestinal Peptide

VLDL very low density lipoproteins

VP Virusprotein

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