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Homöopathie

Im Dokument Diarrhöen und ihre Therapien (Seite 87-91)

Abb. 28: http://homeopatiaunb.blogspot.co.at/2011/05/historia-da-homeopatia.html

Die Homöopathie wurde vom sächsischen Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) begründet. Hahnemann war in mehreren Bereichen tätig. Neben seinem Beruf als Arzt war er auch als Chemiker, Pharmazeut und Übersetzer sehr engagiert. Auf Grund seines enormen Fachwissens, konnte er eine neue Heilmethode entwickeln, welches er im Jahre 1796 als „Homöopathie“ bezeichnete.150

Hahnemann unternahm einen Selbstversuch, indem er über mehrere Tage lang das Malariamittel Chinarinde zu sich nahm. Bald nach der Einnahme litt Hahnemann unter malariaähnlichen Symptomen. Mit diesem Experiment hatte er das homöopathische Grundprinzip entdeckt.151

Der homöopathische Heilungsansatz stützt sich auf das Ähnlichkeitsprinzip. Das Prinzip besagt, dass beim Gesunden durch homöopathische Heilmittel ähnliche Symptome ausgelöst werden, wie die Symptome, die beim kranken Patienten geheilt werden sollen. Dieser Grundsatz lässt sich in folgende Worte fassen: Ähnliches mit Ähnlichem heilen – similia similibus curentur.152

150 Vgl. http://www.homoeopathie-heute.de/homoeopathie/geschichte.php

151 Vgl. http://homoeopathie-liste.de/biographie/index.html

152 Vgl. http://www.homoeopathie-heute.de/homoeopathie/grundsaeulen/aehnlichkeitsprinzip.php

Es handelt sich bei der Homöopathie um eine Regulationsbehandlung. Der Körper soll die krankmachenden Symptome aus eigener Kraft bekämpfen, indem die Selbstheilungskräfte motiviert werden. Um das richtige homöopathische Arzneimittel zu finden, wird in der Homöopathie neben den körperlichen Symptomen auf das psychische Befinden des Patienten näher eingegangen.153

Die homöopathischen Arzneien werden grundsätzlich aus pflanzlichen, tierischen wie auch mineralischen Stoffen hergestellt. Es handelt sich dabei um potenzierte Arzneien. Darunter versteht man die schrittweise Verdünnung und Verschüttelung bzw. Verreibung dieser Substanzen. Durch das genaue Einhalten dieser Potenzierung kann die Energie durch dieses Verfahren verstärkt werden.154

10.3.2 Potenzierung

Je stärker ein Mittel verdünnt wird, desto stärker ist seine Wirkung auf den menschlichen Organismus. Damit die einzelnen Verdünnungen hergestellt werden können, sind mehrere Verdünnungsschritte nötig. Diese „Verdünnungsstufen“ werden als „Potenzen“ bezeichnet.

Mit Hilfe einer Urtinktur werden die einzelnen Verdünnungen hergestellt. Um eine Urtinktur zu erhalten, muss man das Ausgangsmaterial für mehrere Wochen unter regelmäßigem Schütteln in einer hochprozentigen Alkohollösung einlegen. Für die Herstellung der Urtinktur bei pflanzlichen Ausgangsstoffen, werden Teile von der Frischpflanze verwendet.

Wohingegen bei mineralischen Substanzen zuerst eine feine Pulverisierung durchgeführt werden muss.

Aus der vorbereiteten Urtinktur wird zur Herstellung einer D1 Potenz im Sinne des Verdünnungsschritts eine 1:10-Verdünnung vorgenommen. Dafür wird ein Tropfen der Urtinktur mit neun Tropfen Weingeist vermengt und gut geschüttelt. Um weitere D-Potenzen zu erhalten, führt man immer wieder 1:10-Verdünnungen durch. Sehr bekannt sind auch noch die C-Potenzen, wo 1:100-Fach verdünnt wird. Von großer Bedeutung sind auch die M-Potenzen, welche 1:1000, und LM- sowie Q-Potenzen die 1:50000 nach den vorgeschriebenen Schritten verdünnt werden.155

153 Vgl. http://www.homoeopathie-heute.de/homoeopathie/konzept.php

154 Vgl. http://www.homoeopathie.at/definition-der-homoeopathie/

155 Vgl. http://homoeopathie-liste.de/potenzen/

Bei Tiefpotenzen handelt es sich um homöopathische Zubereitungen von einer Potenz bis C/D 12, wohingegen mittlere Potenzen bei C/D 12 liegen. Sogenannte Hochpotenzen sind ab C/D 30 definiert.156

10.3.3 Homöopathische Arzneien gegen Durchfall

Eine andere und bewehrte Möglichkeit zur Behandlung von leichten bis schweren Durchfallsymptomen stellt der Einsatz von Homöopathika dar. Bei dieser Therapieform ist es wichtig, dass so früh wie möglich mit der Behandlung begonnen wird, um einen milden Verlauf der Erkrankung zu erreichen. Nachfolgend werden ein paar homöopathische Zubereitungen näher erklärt.157

Homöopathisches Mittel Pflanze bzw.

Ausgangssubstanz

Leitsymptome

Argentum nitricum Silbernitrat Höllenstein

Veratrum album weiße Nieswurz Durchfälle mit wässriger und geruchloser Konsistenz

Podophyllum peltatum Maiapfel hauptsächlich bei

Magen-Darm Beschwerden mit

157 Vgl. Kneipp- Verlag Wien: Handbuch der alternativen Heilkunde von A-Z, 1. Auflage 2009, S. 123

Colocynthis Kürbisgewächs Koloquinte Colocynthis wird bei kolikartigen Schmerzen die mit Blähungen einhergehen

verwendet. Dieses homöopathische Mittel setzt

man bei Durchfällen ein, die von schaumiger, säuerlich riechender und wässrig- gelber Konsistenz sind.

Arsenicum album Weißer Arsenik Bei brennenden und

wässrigen Durchfällen, die

manchmal auch Nahrungsbestandteile,

welche nicht verdaut wurden enthalten.

Carbo vegetabilis Holzkohle Die Symptome äußern sich

mit einem aufgeblähten

10.3.4 Homöopathische Mittel zur Behandlung von Durchfall im Kindesalter

Auch für Kinder sind homöopathische Substanzen gut geeignet. Jedoch können sich Kleinkinder hinsichtlich ihrer Beschwerden noch nicht so gut ausdrücken wie Erwachsene.

Deshalb erfolgt die Anamnese bei Kindern unter einer gezielten Beobachtung ihrer Symptome, um auf ein geeignetes Mittel zurückgreifen zu können. Handelt es sich um eine schwere Erkrankung wie z.B. extremer Durchfall ist ein ärztlicher Rat unumgänglich.

Am Einfachsten werden homöopathische Mittel in Form von Globuli verabreicht, da diese den Kindern auf Grund des süßlichen Geschmacks besonders gut schmecken. Eine andere Möglichkeit wäre auch diese Substanzen in Tablettenform einzunehmen. Wie auch bei den

Globuli werden die Tabletten im Mund unter der Zunge langsam gelutscht. Als ungeeignetes homöopathisches Mittel werden jedoch Tropfen bei Kindern angesehen, da sie oft mit einem gewissen Anteil von Alkohol versehen sind. Viele Hersteller reagieren bereits auf dieses Problem, indem sie bei der Verarbeitung auf den Alkohol verzichten. Somit können die Tropfen kindgerecht in den Apotheken angeboten werden.

Nach Art der Erkrankung, unter der die Kinder leiden und der verwendeten Potenz, unterliegt die Verabreichung und die tägliche Einnahme einem strengen Grundsatz: Je akuter die Krankheit desto niedriger die Potenz und desto häufiger die Anwendung.

Somit verabreicht man bei akuten Symptomen entweder alle Stunden oder 3 Mal am Tag verteilt folgende Mengen. Für Kleinkinder beträgt diese 3 Globuli oder eine Halbe Tablette, wohingegen bereits Kinder eine Menge von 5 Globuli oder 1 Tablette bekommen. Eine größere Gabe ist bei Jugendlichen möglich, diese beträgt entweder 5 Globuli oder 2 Tabletten.

Folgende homöopathische Mittel können bei Kindern mit Durchfallerkrankung angewendet werden: Arsenicum album D 12, Chamomilla D 6 sowie Nux vomica D 6.158

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