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4. Empirische Methodenüberprüfung und -entwicklung

4.3. Neue methodische Herangehensweisen 1. Paarvergleichsmodelle

4.3.3. Multiple Korrespondenzanalyse Ziele:

4.3.3.1. Homals - Kinodaten

Anhand der Kinodaten werden die theoretisch erläuterten Ausführungen visualisiert. Es werden lediglich jene Kinobesuchsbewertungen des Monats September 2007 miteinbezogen, für welche die Probanden sämtliche zwölf Teilzufriedenheitsvariablen und die Gesamtzufriedenheit bewertet haben.

Insgesamt besteht der Datensatz aus dreizehn Variablen, welche von 1.131 Probanden vollständig beantwortet wurden. In Diagramm 62 wird das Modell ohne Restriktionen für drei Dimensionen dargestellt. Die Nummerierungen stellen die Identifikationsnummern der Probanden dar. Objekte welche nahe beieinander liegen sind sich ähnlich, Objekte welche weiter auseinander liegen sind voneinander verschieden. Die Beeinflussung der Objektwerte durch die drei Dimensionen wird durch eine Drehung des Plots, auf der rechten Seite des Diagramms, wie auch für einige der folgenden Diagramme, besser erkennbar gemacht.

0.00

Diagramm 62: Object Plot

908 853 Object Plot

115 153

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Diagramm 63 bildet die Teilzufriedenheitsvariablenkategorien in der jeweiligen Graustufe ab. Im oberen Teil befinden sich die schlechten Zufriedenheits-bewertungskategorien. Je näher man sich an den unteren Rand der dichten Wolke begibt, desto wahrscheinlicher wird es, eine sehr zufriedene Bewertung anzutreffen. Die weiteren Nummerierungen stehen wiederum für die Personen.

Auch die Gesamtzufriedenheit, overa/1, wird dargestellt, fließt jedoch nicht in die Modellberechnung ein.

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Dimension 1

Diagramm 63: Joint Plot

Diagramm 64 zeigt span plots der Dimensionspaare für das Item Film, in welchen jeder Punkt eine Person darstellt. Je nachdem welche Antwort die Person gegeben hat, wird die Verbindung zum nächstgelegenen Probanden der gleichen Antwortkategorie, mit einer Linie verbunden. In allen drei Plots ist erkennbar, dass sich die Räume des Plots, welche die unterschiedlichen Kategorien besetzen, nicht voneinander unterscheiden. Die Kategorienräume überschneiden sich und bilden lediglich eine einzige Punktewolke. Die drei Dimensionen vermögen es nicht, die Personen anhand der Kategorien der Zufriedenheitsvariable Film zu unterscheiden.

Diagramm 65 zeigt die Ladungsrichtungen der drei Dimensionen auf die Teilzufriedenheitsvariablen. Die drei Dimensionen beschrieben inhaltlich jeweils ähnliche Aspekte. Sie grenzen die Ladungen voneinander ab, welche vor, und solche die im Zuge des Kinobesuches von Relevanz sind.

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0

Span plot lor film

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005 o,c Dimension 1

Diagramm 64: Span Plot

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Diagramm 65: Ladungsplot

Span plot lor mm

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ooo om oM ooo ooo oro

Dimenstoo2

Aus der soeben visualisierten Lösung werden die Klassifizierungsprozentwerte in Tabelle 42 errechnet, wobei die Personen ihrer jeweils nächstgelegenen Kategorie für die einzelnen Items zugeordnet werden. Am besten vermögen es die drei Dimensionen die Personen nach deren Kategorienzugehörigkeit für das Item Erscheinungsbild/Image zu trennen.

In Diagramm 66 werden sämtliche Personen mit deren jeweils original gewählten Variablenkategorie verbunden. Die nummerierten Sterne stellen Personen dar. Die Punkte stehen für die Kategorien der zwölf ltems. Die Zuordnung über die schwarzen Verbindungslinien stellt die Originalzuordnung zu den Kategorien dar, verglichen mit vorheriger Tabelle, wo die Zuordnung

über die nächstgelegene Kategorie erfolgte. Es entsteht eine dichte Wolke. Je ähnlicher sich die Personen sind, desto weniger Linien benötigt dieser Plot, da sich die Linien dann überschneiden. Die Linien werden auch kürzer, wenn die Personen von den zugehörigen Kategorien weniger entfernt sind. Je weniger Farbe also benötigt wird, desto besser die Zuordnung. Sind die Kategorienwerte eines Items weit voneinander entfernt, so diskriminiert diese Variable die Objekte besser.

Variable Klassifizierungs- Variable

Klassifizierungs-rate rate

Technik/Bildffon 64,54 % StandorVErreichbarkeit 57,21 %

Komfort 64,90% Filmangebot 61,01 %

Servicepersonal 61,27% Informationsangebot 67,37 % Preis/Leistung 54,11 % Reservierungsmöglichkeiten 58,18%

Buffet 51,90% Erscheinungsbild/Image 74,45 %

Atmosphäre 68,08 % Film 56,06%

Gesamtzufriedenheit 52,52 % Tabelle 42: Klassifizierungsrate

0.0.$

Diagramm 66: Graphplot

In Diagramm 67 wird das ltem Filmangebot visualisiert. Die gewählten Kategorien werden mit den Objektstandorten verbunden. Je weniger sich die Linien überschneiden, desto trennschärfer sind die Kategorien der Variablen, da unterschiedliche Antwortkategorien dann nicht mehr nahe beieinander liegen. Es

muss beachtet werden, dass die Zuordnung und Lageberechnung der Personen die Qualität des Gesamtmodells widerspiegelt. Wiederum ist ersichtlich, dass sich die zufriedeneren Kategorien sehr stark überschneiden.

M C

Im folgenden wird versucht die Gesamtzufriedenheit über die zwölf Zufriedenheitsitems zu erklären. Dazu werden die zwölf ltems als Set definiert und die Gesamtzufriedenheit alleine als eigenes Set. Tabelle 43 zeigt anhand der Prognosefunktion, welche Zufriedenheitsitems durch das Modell am besten abgebildet werden. Dies ist aufgrund der Bestimmung der Gesamt-zufriedenheitsvariablen als eigenes Set, die Gesamtzufriedenheit. Von den Teilzufriedenheiten ist das ltem Film mit 63,4 % die am besten repräsentierte.

Variable

Klassifizierungs-Variable

Klassifizierungs-rate rate

Technik/Bild/Ton 58.80 % Standort/Erreichbarkeit 41.64 %

Komfort 47.83 % Filmangebot 36.07 %

Servicepersonal 44.39 % Informationsangebot 43.59 %

Preis/Leistung 35.IO % Reservierungsmöglichkeiten 41.64 %

Buffet 31.12% Erscheinungsbild/Image 45.98 %

Atmosphäre 48.54 % Film 63.40 %

Gesamtzufriedenheit 82.49 % Tabelle 43: Prognosetabelle

Diagramm 68 gibt die Lage der Gesamtzufriedenheitsgruppenkategorien wider.

In vorangegangenem Voronoi Plot werden nun im Diagramm 69 die gewählten Kategorien des ltems Film, anstatt für der Bewertung der Gesamtzufriedenheit, eingetragen. Da diese Variable es noch am besten vermag, mit der Gesamt-zufriedenheit verglichen zu werden, sollte auch die Nummerierung weitgehend

übereinstimmen und die Flächen im Plot abgegrenzt werden. Im vorliegenden Fall, in welchem lediglich 63,4 % übereinstimmen, ist dies nur schwer erkennbar. Lediglich die ,sehr zufrieden (!)'-Antworten können als Gruppe visuell eingeordnet werden. - ----:::-,====---,,----"""'I

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D1mens1on 1

Diagramm 68: Voronoi Plot- Gesamtzufriedenheit

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Diagramm 69: Voronoi Plot- Film

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In Diagramm 70 kommt die nicht-monotone Kategorienbestimmung zum Vorschein und wird hier anhand des ltems Technik/Bild/Ton beispielhaft gezeigt.

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Diagramm 70: Kategorienplot - nicht-monoton - Technik/Bild/Ton

Im nächsten Beispiel wird, verglichen dazu, der Rang auf eins gesetzt, rank-!, und die Items als ordinal skaliert behandelt. Linke Graphik in Diagramm 71 gibt mit Sternen die Lage der Personen wieder. Die Gruppen sollten sich anhand deren Kategorien unterscheiden. Die äußersten Objektstandorte grenzen die jeweiligen Kategorien ein. Es ist jedoch erkennbar, dass eine Abgrenzung der Gesamtzufriedenheiten hier nicht gelungen ist. Die Räume der zwölf weiteren Variablen überschneiden sich noch mehr. Dies ist ein Indiz dafür, dass die zugrunde liegenden Dimensionen für die Teilzufriedenheitsvariablen noch die beste Möglichkeit sind, die Gesamtzufriedenheit darzustellen. Jede für sich ist derart voneinander unterschiedlich, dass eine Gruppeneingrenzung über die einzelnen Items keinen Sinn ergibt. Die rechte Graphik stellt anstatt der Sterne die Kategorien der Gesamtzufriedenheit dar. Es kommt deutlich zum Vorschein, dass es nicht nur Ausreißer sind, welche die Gruppengrenzen im hullplot derartig weitflächig ziehen, sonder allgemein ein Gruppentrend nur schwer erkennbar ist.

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Dimension 1

Diagramm 71: Hullplot - Labplot - Gesamtzufriedenheit

Diagramm 72 bringt für die Variable Buffet die Rangrestriktion zum Ausdruck.

Die Originallage ohne Restriktion ist geknickt, die mit Rang eins gerade. Da nun Dimension 1 eine Linearkombination aus Dimension 2 darstellt, bildet die Verbindung der Buffetkategorien für das Modell mit Restriktion auch eine Gerade. Diese ist zusätzlich aufsteigend angeordnet, da in dem Modell die Restriktion ordinaler Variablen eingeführt wurde. Die unterschiedlichen Abstände zwischen den Kategorien widerspiegeln die Ordinalität der Skala.

N

Diagramm 73 vergleicht das Modell ohne Beschränkungen in der linken Graphik und das mit Beschränkungen in der rechten Graphik. Die Personenlagen sind wiederum nummeriert und die Itemkategorien in Graustufen eingezeichnet.

keine Beschränkung

Diagramm 74 stellt obigen Unterschied für das Preis/Leistungs-Verhältnis dar.

Rechte Graphik zeigt den monotonen Verlauf mit den unterschiedlichen Abständen zwischen den ordinalen Kategorien.

keine Beschränkung Rank-1 - Beschränkung

Diagramm 74: Joint Plot Vergleich - Preis/Leistung

Diagramm 75 veranschaulicht anhand der Gesamtzufriedenheit den Aspekt, warum es zuvor nicht gelungen ist, die Gruppen in den Plots auszumachen. Es können zwar die Kategorien eins und zwei durch die Dimensionen getrennt werden, die zwölf Teilzufriedenheitsitems vermögen es jedoch nicht, die niedrigeren Zufriedenheitsregionen der Gesamtzufriedenheit zu unterscheiden.

CO 0

Diagramm 75: Kategorienplot - Gesamtzufriedenheit

1

0.04

Diagramm 76 vergleicht Unterschiede, je nachdem ob die Variablen im Zuge der Iterationsschritte der Regression als numerisch oder ordinal verwendet werden.

Es sind leichte Änderungen in den Ladungen bemerkbar. Das Skalenniveau spielt somit bei der Ermittlung der Dimensionen eine Rolle.

Lineare Regression Monotone Regression

Diagramm 76: Ladungsplot - lineare vs. monotone Regression

Diagramm 77 vergleicht die originale mit der transformierten Skala sowohl für die lineare, also auch für die monotone Regression. Hier kommen die nicht-linearen Aspekte der Variablen zum Vorschein.

Lineare Regression Monotone Regression

Diagramm 77: Vergleich der originalen und transformierten Skala - linear vs. monoton Diagramm 78 visualisiert die Unterschiede der linearen Regression mit gleichen Skalenabständen und der monotonen mit unterschiedlichen Skalenabständen für das Zufriedenheitsitem Film.

Lineare Regression Monotone Regression

Diagramm 78: Vergleich - lineare vs. monotone Regression

Diagramm 79 zeigt eine weitere Visualisierung mit Rang-eins-Restriktion und der Behandlung der zwölf Teilzufriedenheitsitems als ordinal skalierte Variable.

Darin sind die original gewählten Kategorien für Komfort auf den beiden Dimensionen eingezeichnet. Es ist schwer, Gruppen zu finden. Allgemein kann festgehalten werden, dass sich die zufriedeneren Regionen an der unteren Seite der Graphiken versammeln.

Diagramm 80 zeigt die Unterschiede zwischen dem Modell mit Rang-eins-Beschränkung und dem ohne Rang-eins-Beschränkung anhand von 20 Datenzeilen. In der linken Graphik geben die Nummerierungen auf der horizontalen durchgehenden Geraden die Kategorienwerte für das Modell mit Restriktion an. Die Kreise mit den zugehörigen Nummerierungen am Ende der Linien, welche im 45°-Winkel zur durchgehenden Geraden stehen, stehen für die Originalwerte ohne Restriktion. Je weiter entfernt die Kategorien mit deren Projektionen auf der Geraden auftreffen, desto unterschiedlicher sind die Ergebnisse der beiden Modelle. In der rechten Graphik gilt die gleiche Interpretation für die Länge der Abstände (Linien im 45°-Winkel), von deren kategorial zugehörigen orthogonalen Geraden (vertikale durchgehende) Linien. Je größer die Abstände, desto eher ist das restringierte sparsame Modell zu verwerfen.

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Drmensron 1 Dimension 1

Diagramm 80: Vektorplot und Projektionsplot

Zusammengefasst wurde in diesem Kapitel gezeigt, dass die 6-Punkt-Likert Skala aufgrund ihrer Breite problembehaftet ist. Wie auch im IRT-Kapitel können die Bewertungen drei, vier, und fünf nicht sinnvoll beurteilt werden. Die Erkenntnisse dieser beiden Kapitel dienen hier als Hinweis, die Ergebnis-interpretationen der folgenden Methoden mit Vorsicht zu genießen. Weder im IRT-Kapitel konnte die Rasch-Tauglichkeit der Daten gezeigt werden, noch im Kapitel der multiplen Korrespondenzanalyse zumindest eine monotone Steigung.

Somit können diese beiden Verfahren nicht zur Reskalierung der Daten verwendet werden.

4.3.4. Multilevel Modelling: vom f,xed effects model zum multilevel