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tfie ^ie $$hiffe am'Ausgange der Meerenge, so mehrte sich aucji die Zahl der Passagiere 4m Sandr

kruge. Am zweiten Tage kam die fahrende* Post, welche wegen der

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^eberschwemmungen des Memel-flusses bei seiner Mündung in das Haff ihren W:fig übe?

die Nehrung genommen, hattp. JBei der Zahl» der Gäste fingen schon an* die Lebensmittel zu fehlen^ daher wir

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*) S. v. Humboldt, Fragmens asiatiques 1831, T} II? p, 565»

angenehm überrascht wurden, als am Abend des21sien, wo schon kleine Boote über das Half geschickt werden konnten, Herr Ober - Post-Director Goldbeck in Me-ine! uns gütigst damit versah. Den 22sten Morgens hatte endlich der Bisgang so nachgelassen, dass auch in grösseren Booten, in welche man die Wagen setzte, die Ueberfahrt bewerkstelligt werden konnte, mit denen wir denn glücklich am andern Ufer anlangten.

Wir konnten es den freundlichen Einladungen des Herrn Postdirectors Goldbeck nicht versagen, den Vormittag des 22sten noch in Memel zuzubringen. Er führte uns in der Stadt umher und auf die Citadelle, welche letztere auf einer Anhöhe, hart am Haffe, zur Linken des Dangestroms liegt, der sich bei derselben in das Haff ergiesst und Memel in zwei Theile theilt.

Von den Wällen der Citadelle hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt, den Hafen und die Meerenge, die durch die Schiffe belebt war, welche jetzt zum Theil mit vollen Segeln dem Hafen zueilten. Der Han-del von Memel ist sehr bedeutend und besteht gröss-tentheils in Holz, das aus Polen und Kurland kommt und hier weiter verschifft wird, daher die Kaufmann-schaft in grosser Besorgniss wegen eines Planes der Bussischen Regierung war, die Windau weiter aufwärts schiffbar zu machen, weil sodann das Holz Kurlands nicht mehr in Memel > sondern in der Stadt Windau verschifft werden würde.

Nach einem heitern Mahle bei dem Herrn Pöst-director reisten wir von Memel ab. Der Weg war nicht viel besser als hinter Königsberg 5 mehrmals blie-ben wir im Schmutze stecken 'und konnten nur müh-sam uns herausarbeiten lassen, doch kamen wir weiter.

Vier Meilen hinter Memel verlässt man das Preussische Gebiet, die erste Russische Gränzstadt ist Polangen;

die Befehle des Russischen Finanzministers, Grafen von C a n c r i n , uns ungehindert passiren zu lassen, waren längst angekommen, wir konnten also, nachdem

wir eine Podoroschna, oder einen Erlaubnissschein mit Postpferden reisen zu können, gelöst hatten, unsere Reise sogleich fortsetzen. Bei dem Dorfe Schrunden setzten wir den Ahend des folgenden Tages über die Windau; der Eisgang war hier schon vorüber, aber das hohe Wasser und die schlechten Ufer, die durch den Eisgang sehr beschädigt waren, erschwerten sehr die Ueberfahrt. Eben so hielt uns den folgenden Tag ein kleiner Fluss, die Schwete auf, über welchem die Brücke zwar noch stehen geblieben war, doch wie eine Insel in einem weiten See hervorragte. Mit dem Ungemach der bösen Wege kämpfend wurden wir durch die gastliche Freundlichkeit des Herrn Starosten von der Kopp auf Paplacken (zwischen Tadaiken und Oberbartau) überrascht, der uns durch seinen Jüngern Sohn, einen muntern Knaben, Erfrischungen schickte. Der Starost hat angefangen, auf seine Kosten die vaterländischen Vögel in einzelnen Heften zu be-schreiben. Am, Abend kamen wir nach Mitau. Die Aa und Düna, über die wrir jenseits Mitau setzen mussten, waren wegen des hohen Wassers in der Nacht nicht zu befahren, wir entschlossen uns daher die Nacht in Mitau zu bleiben, wo wir eine Deichsel wrieder in Stand setzen Hessen, die während des Tages zerbrochen war.

Auf dem Wege von Pplangen nach Mitau sieht man nur wenig grosse Dörfer. Die Gehöfte der Bauern liegen einzeln und zerstreut, „wie auch die Güter der Edelleute, wodurch aber die Gegend viel Abwechse-lung und Leben erhält, und in einer hessern Jahres-zeit auch recht angenehm in bereisen sein muss. Jetzt aber war hier noch völliger Winter.

Die Ueberfahrt über die Aa am Morgen des 24stett ging trotz des hohen Wassers recht gut,' schwieriger war die Ueberfahrt bei Biga über die Düna, die noch im Eisgange begriffen war. Bie Wagen wurden ein-zeln in grosse Boote geladen, auf denen wir mit vollen Segeln immer zwischen den Eisschollen durchsegelten.

Riga hat das Ansehn einer alten Hansestadt mit sei-nen hohen Giebelhäusern, schmalen Strassen und dem Lehen auf denselben. Erst am Nachmittage konnten wir Riga verlassen; wir fuhren durch die weitläufigen Festungswerke und die Vorstädte, die neu sind, da sie hei der Belagerung von 1812 ganz abgebrannt waren, und kamen in der Nacht glücklich über die kleine Aa, worauf wiry ohne weiter durch übergetretene Flüsse aufgehalten zu werden unsern Weg bis Borpat weiter fortsetzten. Wir erhielten jetzt eine Probe von der Schnelligkeit, mit der man in Russland reist. Herr General v. S c h ö l e r in Petersburg hatte uns einen Cou-rier entgegengesandt, der uns in Riga schon erwartet hatte und nun vor uns die Pferde auf den Stationen bestellte; so legten wir die 239 Werste von Riga nach Dorpat, trotz der sehr schlechten Wege in 33 Stunden zurück. Es war uns lieb durch diese Gegend recht schnell zu reisen; sie ist uninteressant, sandig und zum Theil mit Fichtenwaldung bedeckt. Man kommt nur durch eine kleine Stadt, Walk; bei einer andern Wol-mar, einige Stationen vorher, ist man zur Seite vorbei- ' gefahren. In Borpat kamen wir den 27sten April ganz früh am Morgen bei einem heftigen Schneegestöber an.

Bie Verzögerung, die unsere Reise schon erlitten hatte, nöthigte uns ungeachtet des grossen Interesses, welches Dorpat als ein wissenschaftliches Institut na-'türlich in uns? erregen musste, nur so kurze Zeit als

möglich in dieser Stadt zu verweilen» Wir hatten diese nöthige Eil um so mehr zu beklagen, als wir durch den Umgang so vieler ausgezeichneten Männer, deren mehrere uns gleich bei der Ankunft so herzlich bewill-i-kommneten, wie durch denReichthumunddie Vortrefilich-keit der wissenschaftlichen Sammlungen uns angezogen fühlten. Um unsere Zeit zu benutzen, mussten wir uns vereinzeln, und ich folgte gern dem Herrn Professor v. E n g e l h a r d t auf das mineralogische Museum, wäh-rend Herr v. Humboldt mit Herrn Prof. S t r u v e nach .

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Hder weitberühmten Sternwarte und Herr E h r e n b e r g put den Herren Prof. v. L e d e b o u r und Meyer dem botanischen Garten zueilten. In dem mineralogischen Mu-seum, wohin auch Hr. v. Humboldt später nachfolgte, #

war ich erfreut, einen alten Freund, den,Hrn. U l p r e c h t , wiederzufinden, mit dem ich ^chon im Jahre 1821 auf einer Reise in Schweden in Fahlun- zufällig zusammen-gekommen war, und mehrere^ angenehme Tage verlebt hatte. Er war früher Zeichenlehrer gewesen, gab aber später diese Beschäftigung ganz auf und, folgte als unabhängiger Mann seiner Liebe zur Mineralogie, wo-durch er bald Hrn. v . J E n g e l h a r d t ' s Hauptstütze bei dem Einsammeln seiner vortrefflichen geognostischen Sammlungen wurde. Schon bei vorgerücktem Alter war er noch von grosser Lebhaftigkeit und Thätigkeit;

leider hat ihn nach der Zeit der Tod übereilt, wie schon so Manchen, dessen Bekanntschaft uns auf der Reise Belehrung und Genuss verschafft hatte.

Die mineralogischen Sammlungen sind in einem grossen hellen Saale auf eine Weise aufgestellt, wie sie bei öffentlichen Sammlungen gewiss die zweck-mässigste ist, wo der Raum es irgend nur gestattet.

Hie systematischen mineralogischen Sammlungen sind auf Schränken von der Gestalt von Tischen aufgestellt, und mit niedrigen Glaskasten bedeckt. Die geognosti-schen Sammlungen befinden sich in den Schränken an den Wänden ebenfalls unter Glas, oder in den Schub- ' kästen in den Schränken von Tischformat. Unter den Mineralien der systematischen Sammlungen zogen meine Aufmerksamkeit besonders diejenigen auf sich, welche Hr. v. E n g e l h a r d t von seiner letzten Reise vom Ural mitgebracht hatte. Ich sah viele von diesen hier zum ersten Male, und Hr. v. E n g e l h a r d t theilte mir über sie Notizen mit, die mir bei der weitern Reise sehr schätzbar waren. Seitdem habe ich diese Mineralien in den vielen Sammlungen in Petersburg und an Ort und Stelle wiedergesehn, und oft, wie das nicht fehlen

konnte, noch viel besser und schöner; aber der Ein-d r u c k , Ein-den sie auf mich machten, war hier am stärk-sten und lebhaftestärk-sten, da ich sie hier zum erstärk-sten Male in solcher Schönheit sah. Ich erwähne der Einzel-heiten hier nicht, und werde die Mineralien da beschrei-ben, wo wir sie an Ort rnuiStelle zu beobachten Ge-legenheit hatten.

Unter den geognostiseken Sammlungen interessirte Herrn v. H u m b o l d t , wie mich, besonders die Samm-lung der Gebirgsarten von Ehstland und Livland, die Herr v. E n g e l h a r d t in grosser Vollständigkeit und Schönheit aufgestellt hatte. Herr v. E n g e 1 har dt hatte die Güte, uns diese zu erklären und seine Ansichten darüber niitzutheilen. Die Küsten von Ehstland am Finnischen Meerbusen bestellen nach ihm hauptsächlich aus einem dichten Kalkstein, der durch die vielen wohl-erhaltenen Trilobiten- und Orthoceratiten-Versteinerun-gen, welche er enthält, bekannt ist, und in ziemlich horizontalen Lagen von 30-60 Fuss Mächtigkeit vor-kommt. Er liegt auf einem feinkörnigen Sandstein, der sich an der Küste bis höchstens 120 Fuss über das Meer erhebt, und zu seinem Liegenden wiederum einen graulich grünen Thon hat, der zunächst über dem Meeresspiegel erscheint. Der Sandstein ist versteinerungsleer, jedoch findet sichin ihm, wie Herr v. E n -g e l h a r d t beobachtet hat, B e r n s t e i n ein-geschlossen.

Die untern Schichten des Kalksteins enthalten häufig kleine Körner von "Grünerde, wie der Grünsand der Kreideformation, und werden von dem unter ihnen lie-genden Sandstein durch dünne Lagen von Grünerde, bituminösen Thonschiefer, Eisenkies und eine etwa 3 Zoll mächtige, nur aus Muschelfragmenten bestehende Schicht getrennt, welche Zwischenschichten im Gan-zen eine Mächtigkeit von etwa 5 Fuss erreichen.

Südlich von der Küste zieht sich in gleicher Rich-tung mit ihr ein Bergrücken hin, der eine Höhe von 400 Fuss erreicht, und die Wasserscheide »wischen

den in den Finnischen Meerbusen und den in den, Peipus See und den Pernauschen Meerbusen fallenden Flüssen bildet. Auf diesem Rücken finden sich, keine bedeutende Thaleinschnitte, wodurch die Schichten bis zum Sandstein entblösst würden; doch kommt beim Schlosse Oberpahlen, 130 Werste von Reval und 40 Werste von Dorpat entfernt, Kalkstein vor, der Tri-lobiten, aber auch Knollen von einem in Feuerstein übergehenden Hornstein enthält. Erst der Embach, an welchem Dorpat liegt, schneidet tiefer ein. Sein Bette besteht aus einem Sandstein, der fossile Zähne und Knochenfragmente von Sauriern enthält, den aber doch.

Herr v. E n g e l h a r d t als von gleicher Formation mit dem der Küste betrachtet, theils wegen der Nähe des Trilobiten-Kalksteins von Oberpahlen, theils wegen sei-ner niedrigen Lage, denn nach den Untersuchungen des Herrn Prof. S t r u v e liegt der mittlere Wasserstand des Embaches nur 100 Fuss über dem Meere, und ist also tiefer als das höchste Niveau des Sandsteins an der Ehst-ländischen Küste. Auf eine gleiche Weise hält auch Hr. v. E n g e l h a r d t den Kalkstein, der in Mittel- und Süd-Livland 1) den Sandstein bedeckt, überall für den Küstenkalkstein, wiewohl er nur an einzelnen Stellen die gewöhnlichen Trilobiten-Versteinerungen führt.

Herr v. E n g e l h a r d t fühlte sich durch die ange-führten Gründe aber nicht allein bewogen, die Forma-tion von Ehstland .und Livland für identisch zu halten:

der Umstand, dass der Sandstein der Küste Bernstein, der Sandstein von Dorpat Knochen von Sauriern ent-hält, die Grünsand ähnlichen Schichten in dem untern Theil des darüber liegenden Kalksteins und die Horn-steinknollen, die er zuweilen in densobern enthält,

ver-*) Die Berge erheben sieb, hier zu ziemlich bedeutenden Höhen,

"wie in dem Munna Meggi und Wölla Meggi, von denen der erstere}

neun Meilen südlich von Dorpat gelegen, nach den genauen trigono-metrischen Messungen von S t r u v e} eine Hohe von 997 Par. Füssen über dem Meere3 der letzlere von 916 Füssen hat.

anlassten ihn auch, den Kalkstein nicht nach der ge-wöhnlichen Ansicht für Uebergangskalkstein zu halten, sondern ihn, ungeachtet der sonst den Uebergangskalk so hezeichnenden Trilobiten-Versteinerungen, als zur Kreideformation gehörig zu hetrachten.

Herr v. Humboldt von dieser anscheinend paradoxen Meinung betroffen, ersuchte Herrn v. E n g e l -h a r d t seine Ideen über diese Formation in einer be-sondern Abhandlung zu entwickeln und ihm dieselben mitzutheilen. Er willigte gern darin ein, und übergab bei unserer Rückkehr Herrn v. Humboldt einen Auf-satz, dem er eine Karte und eine kleine geognostische Sammlung hinzugefügt hatte, die sich jetzt mit den übrigen Sammlungen, die wir von der Reise mitge-bracht haben, in der Königlichen Sammlung in Berlin befindet. Die Abhandlung selbst ist seit der Zeit in K a r s t en's Archiv für Mineralogie, Geognosie, Berg-bau und Hüttenkunde Th. 1, S. 94 gedruckt erschienen, begleitet von einigen Bemerkungen, die Herr v. Buch demselben (S. 174) hinzugefügt hat. Herr v. Buch, ohne die grossen Vorzüge dieser gründlichen, vortreff-lich durchgeführten Arbeit zu verkennen, bemerkt doch darin sehr richtig, dass der Zusammenhang weder des Dorpater Sandsteins mit dem der Küste, noch des Kalksteins im Innern von Livland mit dem von Ehst-land durch unmittelbare Beobachtungen nachgewiesen wäre, und dass die blosse Uebereinstimmung im Niveau des Dorpater Sandsteins mit dem der Küste darüber unmöglich entscheiden könnte. Der Ehstländische Kalk-stein käme durch seine VerKalk-steinerungen vollkommen mit dem von Gothland überein, wo seine Lagerung kei-nem Zweifel unterworfen sei; daher man nicht umhin könne, jenen wie diesen zur Uebergangsformation zu rechnen. Herr v. Buch bemerkt weiter, dass schon Herr Prof. E i c h w a l d in seiner Abhandlung über die-Trilobiten, welche in Kasan 1825 erschienen ist, (ß. 15) der Ansichten des Herrn v. E n g e l h a r d t erwähnt und

gezeigt hat, wie sehr sie in Widersprach, ständen nüt dem, was man an der Skandinavischen Küste mit Sicherheit beobachtet hat.

Ich halte es nicht für überflüssig diesen Erörte-rungen eine Beschreibung der Sammlung, die Herr v. E n g e l h a r d t an Herrn T. H u m b o l d t übergeben hat, hier folgen zu lassen, da die guten Stücke und die vielen deutlichen Versteinerungen, die sie enthält, vielleicht schon ganz bestimmte Schlüsse auf die For-mationen, zu denen sie gehören, erlauben. Die Be-stimmungen der Versteinerungen rühren dabei säinmt-lich von Herrn Q u e n s t e d t her, der die Güte gehabt hat, sie auf meine Bitte zu untersuchen, und mir seine Bemerkungen, wie auch seine Ansichten über die For-mationen, zu welchen die Stücke nach den Versteinerungen gehören konnten, mitzutheilen. Herr v. E n g c i -liar dt hat jedem Stücke ein Etiquett beigegeben, w7orauf die Angabe des Fundorts und der Lagerung steht. Ich will diese Angaben zuerst unverändert an-führen, und dann meine Beschreibung mit den Bestim-mungen, von Herrn Q u e n s t e d t folgen lassen.

E h s 11 a n d.

Küste des Finnischen Meerbusens.

1. a. Untere Felslage am Meer; Malla zwischen JEteval und Narwa.

S a n d s t e i n , sehr feinkörnig, gräulichweiss mit splittri-gem Bruche, Braust sehr unbedeutend mit Säuren und ent-hält etwas Eisenkies fein eingesprengt.

1. b. Ebendaher.

S a n d s t e i n , feinkörnig, schwach röthlichweiss mit ein-gemengten kleinen Glimmerhlättchen,

1. c. Untere Felslage am Meer, Lucca hei RevaL

S a n d s t e i n , feinkörnig, etwas gelhlichweiss, mit fein eingemengten kleinen CJflimmerhlättchen.

i . dt Aus der untern Lage am Meer.

. E i s e n k i e s , eingewachsene Kugel, an der Oherfläche mit kleinen Hexaedern hesetzt, mit anhängendem Thoiu

2. Auf der Tintern Lage 1, W i e m s Lei Reval,

Ein K o n g l o m e r a t r o n Meinen Muscheln, die mit den Unguliten von Pander vollkommea übereinstimme»,, Sie gehören den Brachiopoden an und sind der Gattung Lingula verwandt.

& a. Auf 2, Reval.

E i s e n k i e s mit verHesten Unguliten, worin ein Stück Intuminöser Thonschiefer eingeschlossen ist, manchen Vor-kommnissen im Lias auffallend ähnlich.

3. br Auf 2, Leez hei Baltisport.

S a n d s t e i n , kleinkörnig, mit vielem feineingespreng-ten Eisenkies gemengt.

4. a. A u f 3 , Baltisport.

T h o n s c h i e f e r , sehr Bituminös, hraun und dünn-schieferigj enthält Versteinerungen eines vielleicht neuen Gorgoniten. Die einfache Spaltung seiner Hauptzweige, die unter sich überall von gleicher Stärke sind, sowie die fei-nen Q,uerästchen, gehen ihm ganz den Typus der Gorgo-nien des altern Gebirges. Die einzelnen Maschen haben aher den vierfachen Flächeninhalt von dem der G. infun-dibulum (Goldfuss) des Uehergangsgehirges.

In der erwähnten Abhandlung wird er für ein Fucus ausgegeben, wogegen aber, abgesehen von andern Grün-den, die Zellen der Polypen sprechen, welche längs den Hauptzweigen scheinbar in einfachen Reihen herablaufen.

4. h. Auf 3, Baltisport.

Derselbe bituminöse T h o n s c h i e f e r , mit einer hedek-kenden dünnen Lage von Eisenkies, der in Hexaedern krystallisirt ist,

4. c. Auf 3, Reval.

Derselbe, gräulichbraun, etwas dickschiefriger.

4. d. Aus der Schicht 4, gebrannt, Reval.

Durch das Brennen ist die Farbe ziegelroth, das An-fühlen rauh und mager geworden,

5.'«. Auf 4, Reval.

G r ü n e r d e , thonicht, etwas fettig anzufühlen.

5.S. Auf 4, Reval.

Dieselbe, mehr erdig und dunkler grün»

5. c. Auf 4, Baltisport.

K a l k s t e i n , dicht, graulichweiss mit einer grossen Menge inliegender Körner von Grünerde und Bruchstük-ken ähnlicher ITngulitea wie in No. 2.

8.4* Aus S. Fall hei Reval.

E i s e n k i e s , eingewachsene kugHchte Zusammenhäu-fung mit anhängender Grünerde. Auf der Oberfläche kleine Hexaeder mit abgestumpften Ecken,

6.a» Unterste Kalksteinlage, unmittelbar über 5, Baltisport.

K a l k s t e i n , dicht, mit einer grossen Menge inliegen-der sehr feiner Körner von Grünerde und einer Orthis {Dalmanh), das erste Stück dieser Reihe, dessen Verstei-nerungen mit den anderweitig bekannten VersteiVerstei-nerungen des Uehergangsgebirges übereinstimmen.

6. b. Unterste Kalksteinlage, auf 6. a, Reval.

K a l k s t e i n , dicht und grau, mit inliegenden, etwas grössern Körnern von Grünerde, als in 6 a, enthält Bruch-stücke von Brachiopoden des Uehergangsgebirges.

6. ß' Unterste Kalkstcinlage auf 6 b, Reval.

K a l k s t e i n , blättrig-körnig und gelblichgrau, mit ein-gemengten Körnern von Grünerde.

Gd, Unterste Kalksteinlage auf 6. c, Lucca bei Reval,

K a l k s t e i n , dicht, grau mit splittrigem Bruche und sparsam eingemengten kleinen Körnern von Grünerde;

enthält Orthis pecten (I)almann), die karakteristische Mu-schel des Uehergangsgebirges, und einen kleinen Trilobiten-Schwanz.

7, a. Dritte Kalksteinlage von oben, auf 6, Baltisport.

K a l k s t e i n , grau und. erdig, mit kleinen Kalkspalh-trümmern durchzogen unH mit Stücken von Trilobiten gemengt» Beim Auflösen in Säuren bleiben neben den Sandkörnern auch kleine Körner von Grünerde zurück.

7. h. Dritte I£alksteinlage von oben, auf 6 ä.

K a l k s t e i n wie 1. a, mir noch sandiger, und ebenfalls mit Trilobiten- und Museheiresten.

8. a. Zweite Kalksteinlage von oben, auf 7, Reval.

K a l k s t e i n j dicht und gelblichgrau mit eingemengtem linsenförmigen Thoueisenstein, der etwa nur eine halbe Linie breit und concenlrisch-schaalig ist, und in der Kalk-steinmasse mehr oder weniger dicht nebeneinander liegt.

8.5. Zweite Kalkstcinlage von oben, auf 7, Reval,

Steinkern mit nur wenig ansitzender Schaale von Or-fhoceratites spiralis (Pander, Ortli. duplex "Wahlenberg), der auch in dem Petersburger^ und Schwedischen Kalk-stein sehr häufig vorkommt. Der ausfüllende KalkKalk-stein ist derselbe wie der von 8 a, und enthält ebenfalls linsen-förmigen Thoueisenstein.

8. c. Zweite Kalkstcinlage v o n oben, auf 7, R c v a l ,

K a l k s t e i n , wie 8 a , etwas grauer und mit wenigerm Tlioueisensleiu gemengt.

S.d. Zweite Kalksleinlage von ö l e n , auf 7, Toila zwischen R e v a l und N a r w a .

K a l k s t e i n mit Asaplws cornigerus (lirongniart, e.t>

pansus, Dalmann). Findet sich auch in den Petersburger und Schwedischen Uehergangskalksteinen sehr häufig, 9. Obere Kalksteinlage auf 8, llevai.

K a l k s t e i n , licht und grau.

9. a. JAUS 9, K u n d a zwischen l l e v a i und N a r w a .

LUuites imperfechis ( W a h l e n b e r g ) 5 auch in Schweden häufig.

9. h. Aus 9, R e v a l .

Trilobites JEsmarJeii (Schlotthoim, Asaphus arassivauda^

Dalmann), sehr häufig auch in Schweden.

9. c, Aus 9, R e v a l und N a r w a .

Eclänosphaerites Pomum ( W a h l e n b e r g ) , auch in Schwe-den.

d.d. Aus 9, Kusal zwischen R c v a l und N a r w a .

Ortlwceratites vuginatus (Schlotlheim), findet sich auch in Oeland, der Mark Brandenburg u n d Schweden.

9. e. Aus 9, W e s t k ü s t e des Finnländischen Meerbusens, unweit Hapsal.

Calomopora fibrosa (Goldfuss), Sie ist viel grösser als die v o n Goldfuss, Tab. 64, Fig. 9 gezeichnete, aber ihre Hauptkennzeichen sind dieselben.

9 . / - 30 W e r s t e südlich von R e v a l , auf 9, Orrenhof.

' E i n Euomplialus,

9,g. Aus 9, Katlentak, südwestlich von R e v a l .

Catenipora, der C. labyrinthica ähnlich, aber Zellen und Gänge etwa um das Doppelle grösser.

10. 7r3 W e r s t e südlich von R e v a l auf 9, Noistfer.

• S a n d s t e i n , weiss u n d feinkörnig.

H . a . Südöstlich von R e v a l , auf 10, Ottenküll.

Dolomit körnig und gelblichweiss, voller Stcinkerno von unbestimmbaren De#7t?/m-Arten, die auf der Ober-fläche, in den Höhlungen, welche durch Verwitterung der Schaalen entstanden sind, nu't kleinen Rhomboederu von Dolomit besetzt sind.

Dolomit körnig und gelblichweiss, voller Stcinkerno von unbestimmbaren De#7t?/m-Arten, die auf der Ober-fläche, in den Höhlungen, welche durch Verwitterung der Schaalen entstanden sind, nu't kleinen Rhomboederu von Dolomit besetzt sind.