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KATARINA WEIHER

Mit dieser kreativen Methode werden die Befindlichkeiten der Teilnehmenden zu Beginn eines Seminars oder eines Seminartages abgefragt und zunächst nonverbal, nämlich über das Malen von Schuhen, ausgedrückt.

KOMPETENZBEREICH

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SCHLAGWORT

ASSOZIATIV

GESTALTERISCH-KREATIV SPIELERISCH

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Selbstverständlich ist es auch möglich, diese Methode am Tagesanfang oder zu Beginn einer neuen Einheit anzuwenden und einen Bezug zum Thema herzustel-len. Die Kursleitung verbindet dann die Frage nach der Befindlichkeit bereits mit dem anstehenden Thema. Das könnte sich beispielsweise wie folgt anhören:

»Wir beschäftigen uns in der nächsten Seminareinheit mit dem Thema xy. Das kann ganz unterschiedliche Erwartun-gen und Gefühle auslösen. (…) Und Sie haben in den letzten Wochen wieder neue Erfahrungen in den Familien gemacht.

All das bringen Sie mit. Und natürlich Ihre ganz privaten Situationen. Wenn Sie dies alles in einem Bild ausdrücken, welche Schuhe passen dazu? Oder konkret die Frage: In welchen Schuhen sind Sie heute/jetzt hier?«

DIDAKTISCH-METHODISCHE HINWEISE

Manchen Menschen fällt es im ersten Augenblick schwer, Zugang zu solchen Metaphern zu finden. Deshalb ist es hilf-reich, sich Beispiele für Schuhe und was sie ausdrücken könnten, zu überlegen.

Von Vorteil für die Motivation der Teil-nehmenden ist es, wenn die Kursleitung dabei für das selbe Modell unterschied-liche Bedeutungen aufzeigt – und damit die Fantasie anregt.

Für das Malen der Schuhe sollte ausrei-chend Zeit (10 – 15 Minuten) zur Verfügung stehen, damit sie auch wirklich ausge-staltet werden können. Dadurch werden oft noch Aspekte deutlich, die bei einem ausschließlich verbalen Zugang zunächst nicht benannt würden.

Ein Austausch zu zweit ermöglicht anschließend, dass die individuellen Bilder ausreichend gewürdigt werden.

Im Gespräch können dann auch noch Aspekte deutlich werden, die der

Zeich-nerin oder dem Zeichner zunächst selbst nicht klar waren.

Eine Überschrift bringt das Ergebnis des Zeichnens auf den Punkt. Die Überschrift kann nach dem Austausch auch noch ver-ändert werden, falls neue Erkenntnisse zutage getreten sind.

Die Größe der verwendeteten Zeichen-blätter hat Auswirkungen auf die Zeit. Je kleiner das Format, desto weniger Zeit benötigen die Teilnehmenden in der Regel zum Ausgestalten.

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ZIELE UND EINSATZ-MÖGLICHKEITEN

Die eigene Vernetzung reflektieren

Vielfältigkeit der Netzwerkpartnerinnen und -partner wahrnehmen

Die Kompetenzen und die Bedeutung von unterschiedlichen Akteuren im Netzwerk reflektieren

Neue potenzielle Netzwerkpartnerinnen und -partner in den Blick nehmen

Mit anderen die Strukturen und die Dynamik in unterschiedlichen Netzwer-ken betrachten und diskutieren

Den Vorteil und Gewinn sowie die Her-ausforderungen und Schwierigkeiten in der Vernetzung mit anderen diskutieren

Sich die Erwartungen der einzelnen Akteure bewusst machen

Das eigene Anliegen zu Anliegen anderer Netzwerkakteure in Bezug setzen

VORGEHEN

Die Kursleitung erläutert das Vorgehen und den Zweck der Methode und stellt vielfältige Materialien wie Papier, Stifte, Moderations-papier und Moderationskarten in unterschied-lichen Größen und Formen zur Verfügung.

Die Arbeit an der persönlichen Netzwerk-karte kann mit einigen anregenden Frage-stellungen eingeführt werden, z. B.:

Mit wem bin ich bereits vernetzt? Mit wem gibt es wieviele Kontakte? Mit wem stehe ich zu welchem Thema in einer Kooperation?

Welche weiteren Personen bzw. Institu-tionen wären interessante Partnerinnen und Partner hinsichtlich meines neuen Tätigkeitsfeldes?

KOMPETENZBEREICH

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SCHLAGWORT

REFLEXION

GESTALTERISCH-KREATIV KOMMUNIKATIV

SOZIALFORM

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LERNPHASE Erarbeiten Integrieren

ZEIT 45 – 90 Min.

MATERIAL UND MEDIEN Papier und Moderationsstifte Ggf. Wachsmalkreiden o. Ä.

Pinnwände und Moderati-onskarten in verschiedenen Formen und Farben

NEUN-FELDER-TAFEL

Konkretisierung 3

2

1

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Aktivierung

NETZWERKKARTE

KATRIN TORNEY

Die Teilnehmenden fertigen eine Karte des eigenen Netzwerks an – und werden dabei zu intensivem Nachdenken über ihre Vernetzung mit Kooperationspartnerin-nen und -partnern, anderen Fachdiensten und InstitutioKooperationspartnerin-nen angeregt. Die Visualisie-rung macht nicht nur die Bedeutung einzelner Netzwerkakteure für die eigene Arbeit bewusst. Offen zutage tritt auch, wo große Nähe herrscht und wo große Distanz.

Eine sehr simpel gehaltene Anleitung kann den Start für die Teilnehmenden erleichtern, wie etwa: »Sie können beispielsweise damit beginnen, sich selbst in das Zentrum der Karte zu zeichnen und anschließend alle weiteren Personen oder Institutionen, mit denen Sie zusammenarbeiten, hinzuzufü-gen.« Strichstärken, Farben oder Symbole können zur Gestaltung genutzt werden. An dieser Stelle sollte die Kursleitung noch ein-mal auf den Unterschied zwischen »Koope-rationspartnerin bzw. -partner« und »Netz-werkpartnerin bzw. -partner« hinweisen.

Die Teilnehmenden gestalten nun in Einzel-arbeit ihr persönliches Netzwerk-Bild, das die Akteure in dem sie umgebenden Netz-werk abbildet. Sie können mit Stiften und einem Blatt Papier arbeiten oder auch mit Pinnwänden und Moderationskarten.

Letztgenannte Variante ist zwar etwas auf-wendiger, kann aber gerade für eine Weiter-arbeit flexibel genutzt werden.

Zusätzliche Fragen können die Arbeit wäh-rend der Gestaltung vertiefen.

Beispielfragen:

Bei welchen Akteuren empfinde ich »Kul-turnähe« bzw. »-ferne«? Auf wen gehe ich gern zu, wo bin ich eher zurückhaltend?

Welche Erwartungen habe ich an meine Partnerinnen und Partner? Was glaube ich, welche Erwartungen haben diese an mich?

Mit wem kooperiere ich punktuell, mit wem bin ich vernetzt?

Wo gibt es Koalitionen bzw. könnte es welche geben?

Wie sind die anderen Akteure unterei-nander vernetzt? Wenn ich gewisser-maßen von oben auf dieses Netzwerk schauen würde, wie sieht es aus?

Wie lose oder fest ist das Netzwerk ver-knüpft?

Welche inneren und äußeren Einflüsse stärken bzw. schwächen das Netzwerk?

Welche Erwartungen haben die Teil-nehmenden an die anderen Netz-werkakteure? Sind diese realistisch?

Welche Erwartungen der Netzwerk-partnerinnen und -partner an die FamHeb/FGKiKP-Arbeit kennen oder vermuten die Teilnehmenden und wie geht es ihnen damit?

Wo können Konflikte entstehen (falsche Vorstellungen, überzogene

DIDAKTISCH-METHODISCHE HINWEISE

Die zum Einsatz kommenden Impuls-fragen können gedruckt als Arbeitsblatt zur Verfügung gestellt oder im Plenum gemeinsam gesammelt und auf einem Flipchart notiert werden. Für die Gestal-tung der Netzwerk-Bilder kann zu Beginn der Hinweis hilfreich sein, dass die Bezie-hung (Nähe/Distanz/Dynamik) unter den einzelnen Akteuren im Netzwerk verdeutlicht werden soll. Hierzu können Farben, zum Beispiel Wachsmal- oder Ölkreiden, dienen oder Symbole verwen-det werden (Blitz, Lämpchen, erhobener Zeigefinger etc.).

Unterstützend wirkt meist auch die von Seiten der Kursleitung formulierte Frei-heit, mit Moderationskarten zu arbeiten oder frei mit Stiften zu gestalten. Ein sol-ches Vorgehen erkennt die persönlichen Vorlieben einzelner Teilnehmenden an

und unterstützt deren Kreativität. Die Kursleitung kann zudem eine oder meh-rere Netzwerkkarten als anregende Bei-spiele auf einer Pinnwand visualisieren.

Die Kursleitung lenkt die Betrachtung und Diskussion der Netzwerkkarten im Plenum durch Gesprächsimpulse. Damit können die vielfältigen Phänomene the-matisiert werden, die in Kooperationen und Netzwerken auftreten oder typisch für sie sind, wie zum Beispiel Konflikte, Schwierigkeiten bei Entscheidungen, Not-wendigkeit der Geduld und des langen Atems, erwarteter Nutzen, unklare oder unrealistische Erwartungen aneinander, hilfreiche Strukturen und vieles mehr.

Die Teilnehmenden sollten bei der Gestal-tung der Netzwerkkarte ggf. auf eine Unterscheidung zwischen »Partner innen bzw. Partnern, mit denen Sie bereits zusammenarbeiten« und »zukünftigen bzw. gewünschten Partnerinnen oder Partnern« achten.

Nach ihrer Fertigstellung werden die Netzwerkkarten in Kleingruppen oder im Plenum vorgestellt, miteinander vergli-chen und diskutiert. Ein Arbeitsauftrag für Kleingruppen kann sein: »Was fällt Ihnen in der Betrachtung der Netzwerk-karten auf? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede? Was finden Sie in der Betrachtung der anderen Netzwerkkar-ten besonders spannend oder anregend?

Wo entdecken Sie ›Knackpunkte‹?«

Im abschließenden Plenum achtet die Kursleitung darauf, dass zentrale Lernmo-mente der vorangegangenen Arbeitspha-sen noch einmal bewusst gemacht und formuliert werden. Gesprächsimpulse können dabei sein:

Welchen Eindruck haben die Teilneh-menden von ihrem Netzwerk?

Welche Gemeinsamkeiten und Unter-schiede gibt es bei den Netzwerkkarten der FamHeb und der FGKiKP?

Erwartungen, Pauschalisierungen)?

Wie wird mit diesen Konflikten umge-gangen (z. B. Transparenz, notwendige Grenzsetzung …)?

Bedeutsame Auftragsklärung: Auf-träge/Erwartungen der Partnerinnen bzw. Partner im Netzwerk werden den eigenen gegenübergestellt und von die-sen abgegrenzt

Zum Schluss bietet es sich im Sinne des Transfers in den Arbeitsalltag an, den Teilnehmenden noch eine Frage zu ihrem nächsten Schritt in ihrer Vernetzung zu stellen. Diese kann im Rahmen eines Blitzlichts von allen kurz beantwortet oder den Teilnehmenden als Denkimpuls einfach mitgegeben werden. Eine Bei-spielfrage kann sein: »Haben Sie aus einer Netzwerkkarte eines anderen Teilneh-menden eine Anregung für Ihre eigene Vernetzung ziehen können?« oder »Jetzt zum Schluss: Was werden Sie hinsichtlich Ihrer Vernetzung als Nächstes tun?«

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ZIELE UND EINSATZ-MÖGLICHKEITEN

Einstiegsphase zum Kennenlernen

Vertrauen zueinander aufbauen

Einschätzungen und Meinungen zu ei-nem Thema erfahren

Perspektivwechsel vornehmen VORGEHEN

Die Kursleitung erläutert die Vorgehens-weise (z. B. »Heute soll in der Vorstellungs-runde nicht einfach jeder der Reihe nach seinen Namen und seine Arbeitsstelle sagen, sondern es soll etwas anders laufen.«).

Empfehlenswert ist es, einige Fragen als Gesprächsleitfaden für das Interview vor-zugeben (z. B. Name, Alter, Beruf, Wohnort, Hobby, Motiv für Teilnahme, Vorerfah-rungen mit dem Thema). Schreiben Sie die Anregungen auf eine Tafel oder ein Flip-chart.

Mögliche Beispielfragen:

Wo leben Sie?

Was tun Sie gern?

Welches Buch hat Sie in letzter Zeit sehr begeistert?

Was genau möchten Sie nach diesem Seminar besser können als jetzt?

Nun werden Paare gebildet. Bei ungerader Zahl von Teilnehmenden kann die Kurslei-tung selbst mitmachen. Häufig sitzen genau die Leute nebeneinander, die sich gut ken-nen. Deshalb empfiehlt es sich, nicht ein-fach Nachbarinnen oder Nachbarn mitein-ander arbeiten zu lassen, sondern zufällige Zweiergruppen zu bilden (vgl. Methoden-blatt Gruppenarbeit).

Die Interview-Phase kann mit Musik unter-malt werden. Dann ist die Scheu geringer, sich auszutauschen. Die Kursleitung gibt nach einiger Zeit ein »Halbzeit«-Zeichen und fordert auf zu wechseln.

Anschließend kehren alle ins Plenum zurück. Ein Paar beginnt mit der wechsel-seitigen Vorstellung, die anderen schließen sich an. Vor- oder nachher können Namens-schilder angefertigt werden. Anregung: Las-sen Sie diese zusätzlich durch persönliche Farben und/oder Symbole gestalten.

Variante: Fragen gemeinsam sammeln Die Fragen können anfangs gemeinsam mit den Teilnehmenden gesammelt werden:

»Was interessiert uns von den anderen Teil-nehmenden?«

Variante: Karten an Pinnwand

Das Paar-Interview kann auch mit Karten dokumentiert werden. Dazu werden die Fragen an die Pinnwand gehängt. Die Teil-nehmenden ergänzen die Antworten jeweils auch als Karte. Mit dieser Variante entsteht ein Überblick, der im Laufe des Seminars sichtbar bleibt. Dieses Vorgehen erleichtert es vielen Teilnehmenden, sich die Namen der anderen Gruppenmitglieder zu merken.

Variante:

Übereinstimmung suchen lassen Das Paar-Interview kann auch ohne kon-krete Interviewfragen durchgeführt wer-den. Stattdessen kann die Arbeitsanleitung lauten, gemeinsam bestimmte Aspekte in der eigenen Biografie zu finden: »Suchen Sie einen Aspekt, in dem Sie sich völlig

KOMPETENZBEREICH

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SCHLAGWORT

PERSPEKTIVWECHSEL KOMMUNIKATIV

SOZIALFORM

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LERNPHASE

Einsteigen - Kennenlernen

ZEIT 45 Min.

MATERIAL UND MEDIEN Fragen auf Flipchart oder als Pinnwand-Karten

NEUN-FELDER-TAFEL

Konkretisierung 3 2

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Aktivierung

LITERATUR

methoden-kartothek.de (2014) Klein (2006)

Knoll (2007)