• Keine Ergebnisse gefunden

Der Hausmeister; der Paob [mit Kanne und

Im Dokument Frau Margit. August Strindberg (Seite 38-41)

Bechern]; Diener [mit ebiem Weinkfihler, den sie auf den

Boden

stellen; andere tragen die Scbflssein mit

den

Gerichten herein].

Der

Hausmeister,

Der

gnädige Herr

und

die

gnädige

Frau sindbedient!

Bbnot

[ohne den Hausmeisterzuhören, zeigtMargit den Brautstaat]. Die Fee hat ihren Balg liegen lassenI

MARorr

[verlegen

und

t>eschAmt]. Ach, Liebster, verzeih!

Der

Hausmeister.

Der

gnädige Herr

und

die gnä-dige Frau sind bedient!

Benot.

Ah!

£c will, daB wir speisen sollenI

Was

sagst du, Margit?

Margit. Ich will nichts haben.

Benot. Aber du leistest mir doch Gesellschaft?

Margit.

Immer

Geliebter, wie du willst!

Benot. Nein, wie

du

willst!

[Sie setzen sich.]

Benot

[ißt]. Ich hätte Iieute eigentlich draußen

auf dem

Feld sein sollen, denndasKornsteht in

Hocken

..

.

Marqit.

O

nein, nein, sprich jetztnicht

von d^nen

Feldern! Nicht jetzt! Gib uns Wein, Knabe!

Ge-nieß den Augenblick, sei einen

Tag

glücklich;

du

hast jaDiener, die deine Arbeiten besorgen!

Benot. Ja, die besprgen Arbeiten!

Nein, fort

DigitizedbyGoogle

Erster Akt.

35

mit der Erde! Dies ist der

Tag

der Freude! Margit!

[Steht auf, erhebt einen Becher und fällt auf ein Knie.]

Ich trinl<:e dein Wohl, auf Knien, als dein Ritterl

Laß

uns das

Leben

zu einem Fest machen, laß mich

immer

dein Geliebter sein, der nach deinen

Augen

verlangt wfe die

Blume

nach der Sonne! Fort mit den schweren

Händen

des Lebens,

wenn

sie sich auf unsere Schultern legen

und

uns in den Staub hinabdrückenwollen. Dein Wohl, Geliebte; dein Glück!

Margit. Dank, mein Geliebter, für deine Worte!

Iaü mich

niemals deine Hausfrau

und

Sklavin werden

und werde du

niemals mein

Hausbm nnd Mann. Mein

Ritter

und

GeUebter, dein

Wohl!

Bbnot

[erhebt sich

und

setzt sich befeuern

zum

Essen hin]. Danke.

Maroit.

Es

ist nett; dich speisen zu sehenI

Benot.

Du

willst nicht speisen!

Das

ist einganz vortreffliches Kalb.

Margit.

Hu,

wie dii sprichst!

Gib uns Wein,

Knabe!

[Zu Beugt]

Wo

hast

du

den hfibschen

Jungen

her?

Benot. Eitle Eltern haben ihn hergeschickt, ritter-liche Sitte zu lernen*

— Womit

sollen wir die Gäste unterhalten?

Margit. Eine Jagd vielleicht!

Benot.

Das

ist gut! Hausmeister, sag

dem

Stall-meister, er soll

zum

Satteln blasen!

Es wird herrlich werden, frische Luft zu atmen,

und

dann kann ich ein

Auge

auf meine Arbeiter werfen!

Der

Hausmeister [geht].

MARorr.

Laß

die Arbeiter heute Feiertag haben;

meinetwegen!

Benot. Feiertag! Mitten hi der Erntezeit? Nein!

MAROtT.

Du

weigerst nür doch nicht

mdne

erste Bitte?

Benot. Doch,

wenn

sieunveistibidig ist!

Der

Er-tragdes ganzenJahresliegtdraufieo unter freiem

Himmel

Makoit.

Der Himmel nimmt

ihn nicht fort!

Bbnot.

Das

ist nicht sicher!

Jetzt bin ich

3*

36 FIRAUMAR0IT.

sattl

Das war

ein sehr gutes Essent [Streckt sich

und

stochertsich dieZflhne.]

Hör

mal,meine kleinePeel

Margit

[niedergeschlagen]. Ja, mein Geliebter!

Benot.

Du

mufit

Ueb

sein

und

deine Kleider fort-legen!

Margit [betrachtet ihn bestürzt].

Benot. Bist du böse? Verzeih mir, Liebste! Icli

bin in einem

Heim

erzogen,

wo Ordnung

die erste und letzte Kegel war.

Darum

verzeih mir! ß^ost sie.]

Der

Hausmeister [kommt].

Der

Herr Richter und Frau bitten

um

die Erlaubnis, Euer

Gnaden

und der gnädigenFrau ihreGlückwünsche Überbringen zu dürfen!

Margit.

Laß

sie jetzt nicht

kommen,

Bengt, jetzt

nicht1 Wir wollen allein sein.

Benot. Ach, lafi sie koomienl

Was

ist das Qlflck,

wenn

man'snichtzeigendarff

[Zum

Hausmeister.] HeiS sie willkommen1 [Zu Margit.]

Wir

kflanen ja hnmer noch allein sein!

Maroit.

Wie du

willst^ Geliebtert

Der

Richter

und

seine

Frau

[kommen].

Der

Richter. Einen guten

Morgen

auf eine gute Nacht, Herr Bengt und die junge Frau!

Bereits auf

und

zu Tisch! Essen wie Tauben

und

küssen sich wie Tauben! Siehst du, Christine, wie glücklich sie

aus-.sehen

noch immer! Ich erinnere mich wie

an

einen Traum, als wir uns verheirateten. . .

Die Richtfrin. Lieber Lars, du sollst fetzt nicht von dir sprechen, sondern

dem

jungen Paarüiück wün-schen.

Mein Mann

ist morgens so redselig, aber

man muß

nicht auf ihn hören!

Gottsegne Euch, Herr und Frau, und gebe Euch Glück!

Bengt. Danke, Frau Kichterin! Ich wollte, all das Glück, das

man

uns in diesen vierundzwanzig Stunden gewünscht hat, wfirde uns zuteil!

Margit.

Und

allerSegen! Danke, Fiau Ricfaterin!

Der

RiciiTBR.

Es

ist

hnmer

sowohl erfreulich wie hetrfibend, Neuvermihlte

und

Ihr

Hehn

zu sehen! So

ErsterAkt.

37

kill

und

blank und neu, wie

wenn

die Frühlingssonne es

zum Leben

erweckthätte.

Noch

kein Staub,

man

spiegelt sich in

den

MObebi,

und

keine Ftedie sind auf den

Tflchml Dann kommen

die Kinder, die lieben Kinder,

und dann kommen

Ritzen fai

den

Tisch

und

Risse in dieBezflge;

und

ehe

man

es rechtweiß, shid sie ans

dem

Nest gpeflogen; das Nestaber ist nicht

mdir

schOnl

Die

Schterin. Lieber Lars, sprich nicht so zu

dem

jungen Paar! Es ist nicht wie er sagt; dieKinder sind ja dieFreude des Hauses,

und um

der zukünftigen Kinder willen verheiratet

man

sich ja!

[Der Hausmeister

kommt

eilig, trittan Bengtheran

und

flüstert ihm etwas zu.]

Bengt. Eine Angelegenheitberaubtmich für einen Augenblick des Vergnügens, meinen Gästen Gesellschatt zu leisten. Margit, meine Frau, geleite unsere lieben Gäste in ihre

Zimmer

und bestelle einen

Wagen

für sie,

wenn

sie uns auf die Jagd begleiten wollen! Herr HIchter

und

Frau Richterini [Verbeugt sich.]

Margit

[zu Bengt]. Ist es etwas,

was

dich be-unruhigt? Sag!

Benot. Niditsl

Nur

eineAngelegenheit, die ihre Zeit

haben

mulB. Sei ganz unbekflnunertl

Im Dokument Frau Margit. August Strindberg (Seite 38-41)