• Keine Ergebnisse gefunden

die Gerichte der Transformationsstaaten

Mahulena Hofmann, Ricarda Kessebohm, Alexander Marks

muth, Prof. Dr. Thilo Marauhn sowie Prof. Dr.

Mark Kirchner eröffnet. Ihr weiterer Verlauf gliederte sich in vier Themenabschnitte:

I. Europarecht und nationale Gerichte:

Eine neue Herausforderung?

Prof. Dr. Mahulena Hofmann erläuterte die grundlegenden Fragestellungen der Konfe-renz. Im anschließenden Vortrag beschrieb Prof. Dr. Gabriele Britz, Universität Gießen, die Fälle, in denen europäisches Recht vor den na-tionalen Gerichten Maßstab der Urteilsfindung ist. Dabei widmete sie sich insbesondere der einschlägigen Rechtsprechung des Bundesver-fassungsgerichts.

II. Europarecht und die Gerichte der Transformationsstaaten

Hier stand die Rechtsprechung der „neuen“

EU-Mitgliedsstaaten im Mittelpunkt. Diese wurde von Prof. Dr. Miriam Skrk vom Verfas-sungsgericht der Republik Slowenien darge-stellt. Ihr folgten Vorträge der beiden Richter des Europäischen Gerichtshofes, Prof. Dr. Jiri Malenovsky (Mitglied aus der Tschechischen Republik) und Prof. Dr. Jan Klucka (Mitglied aus der Slowakei). Sie beschrieben eindrucksvoll die Probleme der neuen Mitgliedsstaaten bei der Integration in Europa. Neue Impulse und neue Lösungswege brachte der Beitrag von Dr.

Anneli Albi von der Universität Kent. Weiterhin folgten unter diesem Thema Beiträge von Dr.

Dawid Miasik vom Obersten Gerichtshof der Polnischen Republik, Prof. Dr. Arne Mavcic vom Verfassungsgericht der Republik Slowenien, und Dr. Pal Sonnevend der Eötvös-Lorand Uni-versität, Budapest. Dr. Petr Ondrusek, Mitarbei-ter der Europäischen Kommission, trug in sei-nem Vortrag die Probleme vor, die sich in der täglichen Arbeit der Europäischen Institutionen durch die Erweiterungen deutlicher zeigten bzw. entstanden sind. Den Abschluss bildete der Vortrag des Ombudsmannes der Republik Albanien, Dr. Erind Pirani. In der anschließen-den Diskussion wurde das Spannungsverhältnis zwischen nationaler Souveränität und europäi-scher Vereinheitlichung sowie die Angst der

Mitgliedsstaaten deutlich, unter dem Einfluss der „Großen“ wie Deutschland und Frankreich in der Gemeinschaft einen Teil ihrer Souverä-nität zu verlieren.

III. „Alte“ EU-Mitgliedsstaaten:

Gleiche Probleme, gleiche Ansätze?

Nachdem vorher der Fokus auf die „neuen“

Mitgliedsstaaten gerichtet war, wurde in die-sem Themenabschnitt nun der Blick auf die

„alten“ Mitgliedsstaaten und deren Entwick-lung in den letzten Jahren, vor allem auch nach der ersten Etappe der Osterweiterung, gerich-tet. Eine passende Einführung zu diesem The-menkreis war der Vortrag von Prof. Dr. Brun-Otto Bryde, Richter am Bundesverfassungsge-richt. Ihm folgten Vorträge von Prof. Dr. Joakim Nergelius von der Universität Örebro, Schwe-den, Prof. Dr. Pedro Cruz-Villalon von der Au-tonomen Universität Madrid und Präsident des Spanischen Verfassungsgerichts a.D. sowie Prof. Dr. Franz Merli von der Universität Graz.

Dabei wurde eindrucksvoll gezeigt, dass sich zwar die Verfassungsgerichte der neuen Mit-gliedsstaaten häufig auf die Rechtsprechung der „Alten“ beziehen, aber auch die Verfas-sungsgerichte hier mit Spannung die Entwick-lungen in allen Mitgliedsstaaten verfolgen.

Diese Entwicklungen werden für neue Impulse der eigenen Rechtsprechung, geprägt von der eigenen Verfassung, verwendet. Dies zeigte deutlich, dass auch für die alten Mitgliedsstaa-ten die Erweiterung der Europäischen Union ein Gewinn ist.

IV. Die Beziehung „Europarecht – nationale Gerichte“:

Mehr als nur rechtliche Bedeutung?

Im letzten Themenkomplex durften die Ver -anstalter die Teilnehmer Prof. Dr. Pavel Sturma von der Karls-Universität Prag und Dr. Necla Agdag-Güney von den Universitäten Heidel-berg und Yeditepe in Istanbul begrüßen. Hier schloss sich der Kreis zum Beginn der Konfe-renz, wobei der Fokus nicht mehr auf dem Weg lag, durch den das Europarecht vor die natio-nalen Gerichte gelangt, sondern vielmehr auf

geknüpft werden, was für das Zusammen-wachsen von Europa besondere Bedeutung hat.

Insgesamt beeindruckte die Konferenz durch eine angenehme wissenschaftliche und freund-schaftliche Atmosphäre. Aus den Vorträgen wird gegenwärtig ein Tagungsband vorbereitet.

Kontaktadresse:

mahulena.hofmann@recht.uni-giessen.de dem Einfluss des Europarechts auf die

nationa-le Rechtsprechung und auf die Bevölkerung.

Dies wurde vor allem im Blick auf die Türkei deutlich, die sich auf einem zwar noch langen, aber doch stetigen Weg in Richtung einer Mit-gliedschaft in der Europäischen Union bewegt.

Insgesamt verlief die Konferenz sehr erfolg-reich. Es wurden neue Perspektiven bezie-hungsweise Erkenntnisse herausgearbeitet.

Außerdem konnten neue wertvolle Kontakte

Peter Klar

Internationale W. und E. Heraeus-Sommerschule

„Photonics Design“ in Rauischholzhausen, 10.–14. 9. 2007

International ausgewiesene Spitzenforscher von Hochschulen und aus der Industrie haben bei der Internationalen Wilhelm und Else He -raeus-Sommerschule „Photonics Design“ über aktuelle Themen und neueste Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Photonik vor-getragen. Die Tagung fand vom 10. bis 14.

September 2007 auf Schloss Rauischholz -hausen bei Gießen statt und wendete sich an Studierende der Physik, der Chemie und der Materialwissenschaften. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den drei mittelhessi-schen Hochschulen, der Justus-Liebig-Univer-sität Gießen, der Philipps-UniverJustus-Liebig-Univer-sität Marburg und der Fachhochschule (FH) Gießen-Fried-berg, durchgeführt. Die Organisatoren waren Prof. Dr. P. J. Klar (I. Physikalisches Institut, Jus -tus-Liebig-Universität Gießen), Dr. S. Chatterjee (FB Physik, Philipps-Universität Marburg) und Prof. Dr. U. Ricklefs (FB Elektro und Informa -tionstechnik, FH Gießen-Friedberg). Diese Som-merschule dokumentiert die verstärkte Zu -sammenarbeit der Institutionen innerhalb des Nanonetzwerks Hessen und insbesondere auf dem Gebiet der Materialwissenschaften.

Aktuelle Themen aus den Gebieten der Laser-technologie, der Photonischen Kristalle, der optischen Beschichtungen und der optischen Systeme wurden behandelt, Grundlagenwis-senschaft und Anwendungsaspekte kom -biniert. Beispielsweise gab Prof. S. W. Koch (Philipps-Universität Marburg) einen Überblick über die mikroskopische Beschreibung von optischer Anregung in Halbleitern, der in neu-esten Ergebnissen im Bereich der Terahertz -spektroskopie gipfelte. Prof. M. Wegener (Uni-versität Karlsruhe [TH]) brachte den Zuhörern die außergewöhnlichen optischen Eigenschaf-ten von Metamaterialien und die Wunderwelt der Photonischen Kristalle näher. Prof. W. Fuhs (Hahn-Meitner-Institut, Berlin) berichtete über

den aktuellen Stand der Photovoltaik-For-schung und Prof. G. Bräuer (Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik, Braun-schweig) über moderne Beschichtungstechnik und intelligente Verglasung. Prof. K. Vahala (California Institute of Technology) referierte über die Physik von Resonatorstrukturen höchs-ter Güte und deren Anwendungen von der Optomechanik bis zur Biosensorik. Prof. T. Sure (Fachhochschule Gießen-Friedberg) und Prof. F.

Wyrowski (Friedrich-Schiller-Universität Jena) sorgten für Einblicke in das Design und die Mo-dellierung optischer Systeme. Über die Umset-zung Optischer Technologie in der Wirtschaft sprach Dr. M. Stollwerk (Geckologic GmbH, Aßlar). Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein „Forum Optische Industrie“, bei dem die Teilnehmer rege mit hochrangigen Vertre-tern der Optikindustrie über Berufschancen und Berufsanforderungen diskutierten. Die Dis-kussion zeigte nachdrücklich, dass auch von Seiten der Industrie ein großer Bedarf an Ab-solventen in Physik und Materialwissenschaf-ten besteht.

Insgesamt verschaffte die Veranstaltung den über 50 teilnehmenden Studierenden aus Deutschland und dem Ausland die Möglichkeit, Einblicke in modernes Forschen auf höchs -tem internationalen Niveau im akademischen und industriellen Umfeld zu gewinnen. Der Zu-schuss der Gießener Hochschulgesellschaft e.V.

hat es ermöglicht, die Reisekosten der Interna-tionalen Sprecher und der Sprecher aus der In-dustrie vollständig zu decken. Die Organisato-ren möchten auch im Namen der Sprecher und der Teilnehmer der Gießener Hochschulgesell-schaft noch einmal ausdrücklich für ihre Unter-stützung danken.

Kontaktadresse:

peter.j.klar@exp1.physik.uni-giessen.de Gießener Universitätsblätter 41|2008

Frank Müller