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Mosche hatte wieder einmal alles Geld beim Spiel verloren und war missmutig auf dem Weg nach Hause. Da traf er einen guten Bekannten, der ein wohlhabender Kaufmann war.

"Bitte leihe mir 50 Silberlinge." sprach Mosche, "Ich werde sie Dir sobald wie möglich zurück-zahlen."

"In Ordnung", antwortete der Kaufmann, "ich schenke Dir 10, die kannst Du behalten und musst sie mir auch nicht zurückgeben."

"Warum schenkst Du mir 10 und leihst mir keine 50?"

"Schenke ich Dir 10, dann hast Du 10 gewonnen und ich habe 40 von den 50 gewonnen. Denn leihe ich Dir 50, so habe ich die ganzen 50 verloren, da ich sie ohnehin nicht wiederbekommen werde. "

100. Frosch und Skorpion

Einst kam der Skorpion an ein Flussufer und wollte hinüber auf die andere Seite. Da er nicht schwimmen konnte, bat er einen Frosch ihn auf den Rücken zu nehmen und mit ihm auf die ande-re Flußseite zu schwimmen.

Der Frosch aber sprach: "Ich kenn Dich und Deine Natur. Wenn ich Dich hinübertrage, wirst Du mich stechen und ich werde daran zugrunde gehen."

"Warum sollte ich Dich stechen, wenn Du bereit bist mir zu helfen?" fragte der Skorpion. "Warum sollte ich das tun?"

"Du giltst als hinterlistig, verschlagen und unbeherrscht," antwortete der Frosch "und die Erfah-rungen, die andere mit Dir gemacht haben, sind nicht die besten, wieso sollte ich Dir da trauen?"

"Schau doch", sprach der Skorpion, "wenn wir den Fluss überqueren und ich würde Dich stechen, wäre es doch zu meinem eigenen Nachteil, denn ich kann nicht schwimmen und würde mit Dir untergehen. Sei nicht so misstrauisch und überlege doch einmal, dann musst Du doch merken, dass ich Recht habe, und Du mir ruhig vertrauen kannst."

Der Frosch überlegte eine Weile und willigte schließlich ein. Der Skorpion stieg auf seinen Rü-cken und der Frosch schwamm durch die Fluten hin zum anderen Ufer.

Mitten im Fluss stach der Skorpion plötzlich zu.

"Was tust Du da?", stöhnte der Frosch, "jetzt bringst Du uns beide um, das ist doch wahnsinnig!"

"Ich weiß, aber ich kann nicht anders, denn so ist mein Charakter, so ist meine Natur" antwortete der Skorpion.

"Und Du kennst doch die Natur der Skorpione und weißt dass wir verschlagen, hinterlistig und unbeherrscht sind. Wie konntest Du mir glauben und mich in Versuchung bringen. Wie konntest Du mir die Gelegenheit bieten, Dich zu betrügen und hinterrücks zu stechen?

Nun ist geschehen, was zu erwarten war, und mit Deiner Leichtgläubigkeit hast du uns beide ins Verderben gestürzt."

101. Der Elefant

Im Dschungel lebte einst ein tonnenschwerer Elefant, den man zum Arbeiten abgerichtet hatte.

Zwischen den Arbeitszeiten war er Tag und Nacht an einem kleinen Pflock festgebunden.

Nachts lauschte er in die Finsternis und hörte die wilden Elefanten durch den Dschungel ziehen.

Zu gerne wäre er zu diesen zurückgekehrt und hätte ein freies unabhängiges Leben geführt. Doch er glaubte, dies sei unerreichbar, da er ja angebunden war.

Mit seiner großen Kraft war es für ihn ein leichtes, den Pflock aus dem Boden zu ziehen oder das Seil an dem er festgebunden war, zu zerreißen. Aber er schien dies nicht zu wissen.

In seiner Kindheit, als er noch ein kleiner Elefant war, hatte man ihn an einen großen Baum ge-bunden. Er hatte immer wieder erfolglos versucht sich loszureißen und schließlich entmutigt auf-gegeben.

So war er zu der Überzeugung gekommen, dass man sich, wenn man einmal festgebunden ist, niemals losreißen kann.

102. Der Baum

Ein Gärtner beabsichtigte einen schönen neuen Baum zu pflanzen. Er sollte die besten Vorausset-zungen zum Wachsen haben, einfach die besten, die ein Baum nur haben kann. Also hob er weit-räumig um die Einpflanzungsstelle den Boden aus und entfernte alle Steine und alles was den Wurzeln des Baumes im Wege sein konnte.

Dann nahm er die weichste und lockerste Erde, die zu finden war, und schüttete sie in die vorge-grabene Vertiefung und setzte den jungen Baum hinein. Die Wurzeln sollten es so leicht wie mög-lich haben, sich ihren Weg zu bahnen. Ja sie sollten sich ungehindert entfalten können und sich nicht durch harten Boden kämpfen müssen, und kein Stein, sollte ihre Bahnen stören.

Der Baum wuchs schnell in die weiche Erde hinein und begann seine Wurzel in ihr auszubreiten und mit aller Kraft schoss er in die Höhe. Der Gärtner sah es mit Freude, gab dem Baum die beste

Düngung und schnitt ihm den Weg zum Licht frei, indem er alle Pflanzen in der Umgebung besei-tigte. So brauchte der Baum sich nicht mühen und hatte Nahrung, Licht und Helligkeit im Über-fluss. Schließlich war er zu beträchtlicher Höhe emporgeschossen.

Da geschah es, dass eines Tages ein großer Sturm heranzog und mit gewaltigen Böen über das Land brauste. Der Wind griff nach dem Baum und zerrte an seinen Zweigen und Ästen und da die Pflanzen in der Umgebung alle kurz gehalten waren, traf ihn die Gewalt des Sturmes schutzlos.

Gleichfalls wäre es für einen Baum dieser Größe ein leichtes gewesen, dem Sturm zu widerstehen, doch die Wurzeln griffen nur in weichen Boden, fanden keinen Halt und keinen Stein, den sie um-klammern konnten. Nirgendwo hatten sie sich durchgekämpft, nirgendwo sich Platz schaffen müssen. So drückte der Sturm den schönen Baum zur Seite, riss ihn mit samt seinen Wurzeln aus und warf ihn zu Boden.

103. Göttliche Erlaubnis

Von dem Jesuitenorden wird erzählt, dass ihre Mitglieder dem Weltlichen eher positiv gegenüber-stehen.

Ein Franziskaner und ein Jesuit beteten zusammen in der Kirche. Da sieht der Franziskaner plötz-lich, dass der Jesuit während des Betens eine Zigarette raucht.

"Das ist ja unmöglich", empört sich der Franziskaner, "wie kann man es wagen, beim Beten zu rauchen. Dies ist das gotteslästernde Verhalten, das ich seit langem gesehen habe."

"Ich verstehe Deine Aufregung nicht" antwortet der Jesuit, "denn Gott selbst hat mir das erlaubt."

"Was", spricht da der Franziskaner, "ich soll Dir glauben, dass Gott dir erlaubt hat, beim Beten zu rauchen?"

"Es ist die Wahrheit", erwidert der Jesuit, "ich habe ihn inniglich gefragt, darf ich beim Rauchen beten, und er hat gesagt, natürlich dürfe ich jederzeit beten, auch beim Rauchen."

104. Das perfekte Kamel

Vier Kaufleute hatten mit ihren Kamelen die große Sandwüste durchquert und nach langer, be-schwerlicher Reise endlich eine Oase am Rande der Wüste erreicht. Am Abend saßen sie er-schöpft aber glücklich über den guten Ausgang ihrer Reise zusammen in einer

Karawanserei voll Bewunderung für ihre Kamele, deren Genügsamkeit, Kraft und Ausdauer sie sicher durch die Wüste getragen hatte.

"Wir sind unseren treuen Kamelen zu großem Dank verpflichtet" sprachen sie, "lasst uns jeder etwas zum Lobe der Kamele vollbringen."

So beschlossen sie, sich jeder für sich eine Weile zurückzuziehen, um etwas zu schaffen, was der Ehre der Kamele dienen könnte.

Nach einer Weile waren drei der Kaufleute mit ihrem Werk fertig, nur der vierte, der ein beson-ders gelehrter und sorgfältiger Mann war, fehlte und schien offensichtlich weiter an seinem Werk zu arbeiten. Der erste der Kaufleute hatte eine prachtvolle Zeichnung eines Kamels fertiggestellt, die die Schönheit eines Kamels würdigte. Der zweite hatte ein Gedicht über die überragenden Leistungen der Kamele verfasst. Der dritte wiederum hatte ein wohlklingendes Lied komponiert, welches die Eigenschaften eines Kamels rühmte.

Nur der vierte wollte und wollte seine Arbeit nicht beenden, und die anderen warteten noch meh-rere Stunden, bevor sie sich zur Nachtruhe begaben.

Als der vierte Kaufmann auch am nächsten Morgen nicht erscheinen wollte, beschlossen die ande-ren sich zu seinem Zelt zu begeben, um nachzusehen, was mit ihm wäre.

Sie fanden ihn erschöpft und übernächtigt. Er hatte tiefe Ränder unter den Augen und offensicht-lich die ganze Nacht kein Auge zugetan. Anscheinend hatte er versucht, etwas zu schreiben, denn er saß tief vornübergebeugt vor einem großen Blatt Pergament auf dem nur die Überschrift zu er-kennen war.

Und da stand:

Das perfekte Kamel, wie Tragetiere eigentlich sein sollten.

105. Das Gewächshaus

Ein Mann hatte ein schönes Haus und einen schönen Garten. Er liebte Pflanzen und insbesondere Blumen über alles. Er pflegte seinen Garten und machte ihn zu einem der bezauberndsten in der ganzen Umgebung. Ja man sagte von ihm, dass er den grünen Daumen habe.

Eines Tages begann er besonders schöne Rosen zu züchten, Blumen, die ihm besonders am Her-zen lagen. Um ihnen die optimale Umgebung zu geben, baute er ein Gewächshaus, aus stabilen Materialien und unzerbrechlichem Glas. Dann dichtete er es auf das genauste ab, damit auch nicht ein Lufthauch das Wachstum seiner Blumen stören könne, und sie geschützt von jeglichen Wid-rigkeiten gedeihen könnten. Und es war, wie er es sich vorgestellt hatte. Die Blumen begannen zu wachsen und sich zu entwickeln, und er ging jeden Tag in das Gewächshaus und verbrachte Stun-de für StunStun-de mit ihnen, um ihnen beim Wachsen zuzuschauen und mit ihnen zu sprechen.

Als jedoch die Zeit der Blüte kam, musste er feststellen, dass die großen Knospen, die seine Blu-men entwickelt hatten, nicht aufgehen wollten. Alles was er auch versuchte, um sie zum Blühen zu bewegen, brachte sie nicht dazu, sich zu öffnen. Jeden Tag ging er erneut mit der Hoffnung in

sein Gewächshaus, dass wenigstens eine sich entschlossen hätte, sich zur Blüte zu entwickeln.

Doch die prallen, zum Zerspringen gespannten Knospen blieben weiter geschlossen.

In seiner Verzweiflung begann er viele kluge Bücher über Pflanzen und Blumen zu lesen, probier-te dies und jenes, doch nichts war in der Lage, das, was er am meisprobier-ten liebprobier-te und das ihm mehr als alles andere bedeutete, zum Blühen zu bringen. Die Hoffnung begann ihm zu schwinden, und er wusste sich keinen Rat mehr, bis ihm die Idee kam, einen alten Gärtner um Hilfe zu bitten. Dieser besah sich sein Gewächshaus und bemerkte dann, dass er schon wisse, was seinen Blumen fehle.

"Sie können sich nicht öffnen, wenn Du sie so einschließt, dass nicht der kleinste Lufthauch sie in Bewegung bringt. Sie brauchen den Wind und die

Freiheit sich zu bewegen und zu atmen."

Und so öffnete er die Türen und Fensterklappen des Gewächshauses und eine frische, leichte Brise streifte durch das Glashaus. Die Blumen begannen sich leicht im Wind zu wiegen, begannen den Lufthauch in sich aufzunehmen und es war, als würde ihnen neues Leben eingehaucht, als würden sie die Bewegung in sich einsaugen, neue Kraft zu entwickeln, und als kehre die Lebendigkeit in sie zurück.

Es schien, als könne man zusehen, wie sie sich öffneten und die Luft begann sich mit dem Duft zu füllen, den sie versprühten.

106. Der beste Verkäufer

Einmal lernte ich einen Mann kennen, der mir von einem Bekannten als der beste Verkäufer seiner Branche angekündigt worden war. Ich hatte gehört, er sei ein ungewöhnlich erfolgreicher Mann, mit einem Millionenvermögen, das er allein mit seinen Verkäufen erarbeitet habe. Weiterhin wur-de mir erzählt, dass ich sicherlich sehr überrascht sein werwur-de, wenn ich ihn kennenlerne, da es eine Besonderheit in seinem Auftreten und in seiner Art zu sprechen gebe.

Ich machte mir nun allerlei Vorstellungen, welche Besonderheit ich bei ihm wahrnehmen werde, denn es schien mir schlüssig, dass der beste Verkäufer dieser Branche über besondere kommuni-kative Fähigkeiten verfügen müsste.

Als ich endlich sein Büro betrat, begrüßte er mich persönlich mit den Worten: "Ma-man ha-hat Ihnen si-sicher schon erzählt, ich bi-bi-bin de-der erfolgreichste Verkäufer meiner Bra-Branche."

Ich hatte alles erwartet, aber nicht das dieser Mann stotterte. Was war es nun, was diesen Mann so erfolgreich machte. Wie ich herausfand, gab es etwas, was jeden potentiellen Käufer und jeden der sonst mit diesem Mann Kontakt hatte, ungemein beeindruckte. Und wahrscheinlich machte ihn das in seinem Beruf so ungemein erfolgreich.

Es war ihm völlig egal, dass er stotterte.

107. Faul in der Sonne

Ein Tourist aus Europa oder Japan ging einst mit seiner Kamera über einen wunderschönen Pal-menstrand, und blickte auf das türkisblaue Meer und den weißen Sand.

Da sah er einen jungen einheimischen Fischer in der Sonne liegen und ein kleines Schläfchen ma-chen. Da dachte er bei sich: "Wie kann man nur so ruhig schlafen, und faul in der Sonne liegend seinen Tag vertun, wo es im Meer von Fischen nur so wimmelt." "Hey, Fischer", sprach da der Tourist, "warum liegst Du hier untätig in der Sonne und verschläfst den guten langen Tag, wäh-rend das Meer all seine Reichtümer für Dich bereit hält. Fahre hinaus und werfe Deine Netze aus, und Du wirst mit einem großen Fang heimkehren“.

"Warum soll ich fischen, wo ich doch satt bin, und unser Fisch noch bis zum nächsten Tage reicht.

Und das Meer hält stets neuen Fisch für mich bereit?" war die Antwort.

"Nun Du könntest den Fisch zum Markt bringen und ihn dort verkaufen." sprach der Tourist.

"Wofür soll dies gut sein, was habe ich davon, den Fisch zum Markt zu bringen?" erwiderte der junge Mann.

"Es würde Dir auf die Dauer einen schönen Batzen Geld einbringen, so dass Du Dir ein zweites Boot kaufen könntest, und so würdest Du doppelt so viel fangen wie jetzt." insistierte der Tourist.

"Was habe ich davon doppelt so viel zu fangen, wenn ich nicht einmal halb so viel essen kann?"

wunderte sich der junge Mann. "Du könntest dir, weitere Boote kaufen und schließlich eine Fisch-fangflotte dein eigen nennen, die so viel Fisch fangen könnte, dass Du die ganze Region hier be-liefern könntest. Es würde dir noch viel mehr Geld einbringen." war die Antwort. "Was soll ich denn mit dem ganzen Fisch und dem ganzen Geld, dass ich dafür bekommen würde?" erwiderte der junge Mann.

"Wie ich sehe, gibt es weit und breit nicht eine einzige Fischfabrik, Du könntest eine bauen, den Fisch dort verarbeiten und ihn dann in andere Länder exportieren. Du würdest ein reicher Mann werden und würdest schwimmen im Geld." sprach der Tourist. "Was soll ich dann machen mit all diesem Reichtum." fragte der junge Fischer.

Der Tourist antwortete: "Du könntest dann andere für Dich arbeiten lassen, und Dich ausruhen und den ganzen Tag faul in der Sonne liegen."

Da sprach der Fischer: "Das scheint mir genau das zu sein, was ich gerade tue. Wie schön zu hö-ren, dass es mir ohne große Umwege und auf einfache Art gelungen ist, reich zu sein."

108. Die Macht der Gewohnheit

In einem Zoo in Indien lebte seit seiner Geburt ein Tiger. Sein Käfig war von bescheidener Größe, so dass er nur wenig Auslauf hatte. Den Tag verbrachte er damit, seine Mahlzeiten einzunehmen und ansonsten hinter seinen Gitterstäben hin und her zu laufen.

So trabte er Tag für Tag missmutig von Käfigecke zu Käfigecke.

Schließlich hatte man Mitleid mit ihm, und schaffte ihn in ein großes Gehege, wo er viel Raum und Bewegungsfreiheit hatte. Doch auch hier bewegte er sich immer in den gleichen Bahnen und lief hinter den Gitterstäben vor und zurück.

Als ihn ein anderer Tiger fragte, warum tust Du das? Gab er zur Antwort: Weil meine Eltern mich einst in einem kleinen Käfig zur Welt gebracht haben.

Das erinnert mich an etwas, sprach der andere Tiger. Als ich noch im Dschungel lebte, sah ich einst einen tonnenschweren Elefanten, den man zum Arbeiten abgerichtet hatte. Zwischen den Arbeitszeiten war er Tag und Nacht an einem kleinen Pflock festgebunden. Mit seiner großen Kraft war es für ihn ein leichtes, den Pflock aus dem Boden zu ziehen oder das Seil an dem er festgebunden war, zu zerreißen. Doch er schien dies nicht zu wissen.

In seiner Kindheit als er noch ein kleiner Elefant war, hatte man ihn an einen großen Baum ge-bunden. Er hatte immer wieder erfolglos versucht sich loszureißen und schließlich entmutigt auf-gegeben. So war er zu der Überzeugung gekommen, dass man sich, wenn man einmal festgebun-den ist, niemals losreißen kann.

109.Schritt zur Seite

Der Philosoph Sokrates geht durch die Straßen Athens und ein Mann stellt sich ihm drohend in den Weg und spricht:

"Ich weiche keinem Schurken aus"

"Aber ich" antwortet der Philosoph und geht zur Seite.

110.Die viel zu kleine Wohnung

Mosche bewohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern ein schönes geräumiges Haus, doch ei-nes Tages beginnt es ihm klein und eng zu erscheinen. Er fühlt sich bei seinen täglichen Ruhe-stunden zunehmend gestört. Nirgends scheint es ihm möglich auch nur für wenige Minuten alleine zu sein, um in der Thora zu blättern oder ein stilles Gebet zu sprechen. Ständig wird er von irgend-jemandem unterbrochen. Nicht wissend wie er diesen Missstand beheben soll, geht er zum Rabbi und stöhnt:

"Oh Rabbi, ich halte es zu Hause nicht mehr aus. Wir haben ein so kleines Haus und nirgendwo kann ich Ruhe finden. Meine drei Kinder lärmen, und meine Frau läuft immerzu herum und schimpft mit ihnen. Ich habe nicht einen einzigen Platz, wo ich auch nur für einen Moment unge-stört bin. Was soll ich nur machen?"

"Ich kann Dir wohl helfen", antwortet der Rabbi, "aber Du musst tun, was ich Dir sage."

"Oh Rabbi", antwortet Mosche, "ich werde alles tun, was Du verlangst, wenn es nur helfen wird."

"Gut", spricht der Rabbi, "dann nehme noch Deine Eltern zu Dir in die Wohnung und komme in einer Woche wieder!"

Nach einer Woche kommt Mosche wieder und ist sichtlich niedergeschlagen.

"Rabbi, es ist schlimmer als vorher, nicht nur meine Kinder und meine Frau rennen unaufhörlich durchs Haus, nein meine Eltern stehen überall herum und geben gute Ratschläge. Rabbi es gibt im ganzen Haus kein ruhiges Fleckchen mehr. So sag mir, was soll ich nur tun?"

"Ich kann Dir wohl helfen" antwortet der Rabbi, "aber Du musst tun, was ich Dir sage."

"Oh ich werde alles tun, was Du mir sagst, wenn es nur helfen würde." spricht da Mosche.

"Gut antwortet der Rabbi, dann nimm zusätzlich Deinen Onkel und Deine Tante zu Dir und komm nach einer Woche wieder!"

Nach einer Woche kommt Mosche wieder, völlig aufgelöst und deprimiert.

Nach einer Woche kommt Mosche wieder, völlig aufgelöst und deprimiert.