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Tabelle 1: Gebietssteckbrief

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: 7623-341 "Tiefental und Schmiechtal"

Größe des Gebiets;

Anzahl und Größe der Teilgebiete

Größe FFH-Gebiet: 3300,79 ha Anzahl der Teilgebiete

im FFH-Gebiet:

17

Teilgebiet 1: Sontheim-Seißen 223,2 ha

Teilgebiet 2: Seißen Gassenboden 4,0 ha

Teilgebiet 3: Sandbühl 6,7 ha

Teilgebiet 4: Baasennase 2,6 ha

Teilgebiet 5: Tiefental-Felsenlabyrinth 673,0 ha

Teilgebiet 6: Mühltal-Schmiech 602,4 ha

Teilgebiet 7: Böttental 51,5 ha

Teilgebiet 8: Ehinger Hau 55,1 ha

Teilgebiet 9: Mauental-Sindeltal 552,9 ha

Teilgebiet 10: Winterhalde-Geistal 534,9 ha

Teilgebiet 11: Schandental 98,3 ha

Teilgebiet 12: Heuhofer Weg 13,8 ha

Teilgebiet 13: Schmiechener See 69,5 ha

Teilgebiet 14: Roter Berg 360,8 ha

Teilgebiet 15: Hausener Berg 25,5 ha

Teilgebiet 16: Büchelesberg 12,6 ha

Teilgebiet 17: Ehinger Galgenberg 18,7 ha

Politische

Schelklingen 47,6 %

Eigentums-verhältnisse

Offenland: ca. 535 ha (ca. 16 %)

Weiterführende Daten zur Auswertung der Eigentumsverhältnisse im Offenland liegen nicht vor.

Wald: ca. 2.770 ha (ca. 84 %)

Kleinprivatwald 7 %

Großprivatwald 12 %

Körperschaftswald 32 %

TK 25 MTB Nr. 7523, 7524, 7623, 7624, 7724 Naturraum 94 Kuppige Flächenalb, 95 Mittlere Flächenalb Höhenlage 495 m bis 757 m ü. NN

Naturschutz Teile des FFH-Gebiets liegen innerhalb des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Es überschneidet sich zudem mit den Vogelschutzgebieten 7624-441 "Täler der Mittleren Flächenalb" und 7624-402 "Schmiechener See", neun Naturschutzgebieten, zwei Bannwäldern und fünfzehn flächenhaften Naturdenkmalen. Zehn Naturdenkmal-Einzelbildungen sind ebenfalls im Gebiet vorhanden. 16 Naturgebilde werden als Geotop geführt, darunter der Schmiechener See und mehrere Felskomplexe. Zudem liegen zahlreiche geschützte Offenland- und Waldbiotope innerhalb des FFH-Gebiets.

Klima Beschreibung: Feuchtes, kühles und subkontinental getöntes Mit-telgebirgsklima mit Sommerregenmaximum Klimadaten:

Abbildung 1: Klimadaten zum FFH-Gebiet

http://www.pik-potsdam.de/~wrobel/sg-klima-3/landk/walter/ref/walter_3989_ref.png (26.02.2019)

Jahresmitteltemperatur 7,7 ° C Mittlerer Jahresniederschlag 772 mm

Geologie Der überwiegende Teil des Gebiets liegt im Bereich des Jura, wobei die Lacunosamergel und Felsenkalke (ki1-3) die Talböden des Schmiechtals oberhalb von Schmiechen, des Tiefentals bis hinauf nach Sontheim, des Schandentals und des Böttentals bilden, an deren Hängen sich hangaufwärts Liegende Bankkalke und Zementmergel (ki4-ti1) anschließen. Hier finden sich zahlreiche Felsbildungen und Höhlen. Auch das NSG "Heuhofer Weg" bei Frankenhofen und der Rote Berg westlich von Allmendingen liegen in den Liegenden Bankkalken und im Zementmergel ki4-ti1.

Aus dem Tertiär kommt Untere Süßwassermolasse im Teilgebiet 10 westlich von Schmiechen und in den Naturschutzgebieten "Hausener Berg/Büchelesberg" – hier kleinflächig auch Brackwassermolasse – und "Ehinger Galgenberg" vor.

Das Quartär tritt im Gebiet auf mit Pliozän-Schichten nordöstlich von Oberschelklingen, mit Löss und Lehm im Schandental, im Schmiechtal zwischen Springen und Hütten und kleinflächig im Grießtal östlich von Ennahofen. Junge Talfüllungen erstrecken sich im Schmiechtal unterhalb von Hütten bis nach Ehingen, im Gebiet des Schmiechener Sees und im Blautal nordöstlich von Schelklingen bis Blaubeuren-Weiler. Rißzeitliche Schotter wurden bei Berkach gefunden.

Das Niedermoor südlich von Allmendingen wird von der Schmiech nur tangiert.

Landschafts-charakter

Landschaftsprägend verlaufen die beiden bewaldeten Talzüge der oberen Schmiech und des als Trockental ausgebildeten Tiefentals etwa in nordwest-südöstlicher Richtung durch das Gebiet. Beide schlängeln sich durch bewaldete Hangbereiche talabwärts.

Das Schmiechtal öffnet sich nach und nach, bevor es nach Süden abbiegt und sich zwischen Allmendingen und Ehingen entlang westexponierter Steilhänge und zwischen landwirtschaftlichen Flächen fortsetzt. Die Schmiech quert dabei verschiedene kleinere und größere Ortschaften.

Kleinere Trockentäler mit Magerrasen und Wacholderheiden, das Böttental und das Schandental, liegen nördlich bzw. südlich von Mehrstetten. Westlich von Allmendingen erhebt sich der bewaldete Rote Berg.

Der oberste Teil des Tiefentals läuft in Richtung Sontheim in nach Nordosten abzweigend nach Seißen in offenere Bereiche mit Magerrasen und Wacholderheiden aus.

Der Schmiechener See liegt etwas abseits in einer Landschaftsmulde südöstlich von Schmiechen und prägt mit seinem Feuchtbiotopkomplex dieses Teilgebiet.

Gewässer und Wasserhaushalt

Die Schmiech fließt von ihrer auf 621 m ü. NN gelegenen Quelle in Springen nach Osten bis Schmiechen und ab dort nach Süden, wo sie kurz nach Verlassen des FFH-Gebiets bei Ehingen auf ca. 495 m ü. NN in die Donau mündet.

Die Schmiech bezieht ihr Wasser vorwiegend aus dem Karstsystem der Schwäbischen Alb, wie Färbeversuche belegten (1907 Altes Lager Münsingen; 1952 Magolsheim; 1965 Grimmelsberg und Breithülen; 1961 Mehrstetten > Sondernach;

vgl. LANDAU 1980).

Die Quelle des Schwarzen Weihers südöstlich von Gundershofen wird weitgehend zur Trinkwassergewinnung genutzt, so dass nur episodisches Überschusswasser in die Schmiech gelangt.

Als Nebengewässer speisen die Sondernach beim Weiler Sondernach, ein kurzer Zufluss aus der Weiherlesquelle am Westrand von Hütten, der nur episodisch fließende Riedgraben aus dem Brieltal nördlich von Allmendingen und ein kleiner Bach im Norden von Allmendingen.

Der als "Kleine Schmiech" aus der Schmiech nördlich von Allmendingen ausgeleitete Bach führt nach einer Fließstrecke von ca. 2,7 km durch Allmendingen und die südlich davon gelegene Niederung auf Höhe des NSG "Umenlauh" von links wieder in die Schmiech; von rechts kommt neben einigen episodisch Wasser führenden Gräben ein weiterer kleiner Bach aus dem Bereich des NSG selbst.

Die Schmiech durchfließt das Allmendinger Ried, einen Niedermoorkörper, der allerdings weitgehend aus dem FFH-Gebiet ausgegrenzt ist.

In Ehingen fließt von links der Heufelder Bach und von rechts noch der Weiherbach zu, bevor die Schmiech das FFH-Gebiet verlässt und durch das unmittelbar angrenzende FFH-Gebiet "Donau" dieselbe erreicht.

Bei dem nahe Schelklingen liegenden Schmiechener See handelt es sich um ein Flachgewässer mit stark schwankenden Wasserständen und damit variablen offenen Wasserflächen, das im Winter über Wassertiefen von über 2 m verfügen kann und dann eine Ausdehnung von mehr als 50 ha annimmt. Der Wasserzufluss erfolgt über den Siegentalbach von Süden her und durch Niederschlag. Ein oberirdischer Abfluss ist nicht vorhanden. Wasserverluste ergeben sich ausschließlich durch Verdunstung und Versickerung. Neben der Versickerung über die Seeböden infiltriert das Wasser bei hohen Wasserständen und entsprechend starker Ausdehnung der Überflutungsflächen an den Rändern des Sees über den durchlässigen Hangschutt in den Karstgrundwasserleiter des Weißjura. Die Wasserstandsschwankungen führen zu einem starken Wechsel zwischen limnischen, amphibischen und terrestrisch geprägten Milieubedingungen (HERZOG &PARTNER 2015). Die einzelnen Wasserflächen des Gebietes sind nicht permanent hydraulisch miteinander verbunden (BOOS 2015).

Ansonsten weist das verkarstete Gebiet mit weiteren Trockentälern keine nennenswerten Oberflächengewässer auf.

Die Aach fließt, nachdem sie bei Schelklingen entspringt, nach Nordosten, wo sie bei Blaubeuren in die Blau mündet. Das Tiefental ist ein Trockental, das nur in seinem untersten, südöstlichen Abschnitt einen episodisch Wasserführenden Bach zur Aach führt. Dieser Gewässerkomplex liegt vollständig außerhalb des FFH-Gebiets.

Böden und

Standortverhältnisse

Auf der Albhochfläche sind Rendzina aus Kalksteinschutt und -zersatz sowie Braunerde-Terra fusca aus Kalksteinverwitterungslehm, lokal auch Terra fusca-Parabraunerde und fusca-Parabraunerde aus tongründigem, umgelagertem Lößlehm sowie Terra fusca-Braunerde und Braunerde-Terra fusca aus lehmbedecktem Kalksteinverwitterungslehm verbreitet.

An den stark geneigten bis steilen Hänge der Täler sind Rendzina und Braunerde-Rendzina aus Kalksteinschutt und -zersatz prägend.

An flachen Hängen in der Umgebung von Allmendingen und Berkach finden sich Parabraunerde aus Schotter und aus umgelagertem Lößlehm sowie Pararendzina-Braunerde aus tonig-lehmigen Fließerden über Schutt und Kolluvium oder aus grusigen, tonig-lehmigen Fließerden über Mergelsteinzersatz.

Der Schmiechener See liegt über mächtigem Niedermoortorf und streicht randlich in Kollovium aus Abschwemmmassen aus.

In der Schmiechaue sind kalkhaltiger Brauner Auenboden und kalkhaltiger Brauner Auenboden-Auengley aus Auenlehm charakteristisch, stellenweise tritt Sinterkalk auf.

Nutzung Große Teile des Gebiets sind bewaldet. Die Bereiche um Sontheim-Seißen, die Steilhänge des Schmiechtals und bei Sondernach sowie Bötten- und Schandentalm das NSG "Heuhofer Weg" und die Hänge südöstlich von Allmendingen werden beweidet, insbesondere mit Schafen. Eingestreut sind Mähwiesen und kleinflächig Äcker. Im Bereich des Schmiechener Sees findet seit einigen Jahren Beweidung mit Wasserbüffeln statt.

Die Kreisstraßen 6773, 7409 und 7410 führen durch das obere Schmiechtal. Das Tiefental und die bewaldeten Hänge werden von Forstwegen erschlossen.

Abbildung 2: Übersicht des FFH-Gebiets mit Nummerierung der Teilgebiete