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1 Einleitung

2.1 Gebietssteckbrief

Tabelle 1: Gebietssteckbrief

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: Alb zwischen Jusi und Teck, 7422-311

Größe des Gebiets;

Anzahl und Größe der Teilgebiete

Größe Natura 2000-Gebiet: 3.604,3ha

davon:

FFH-Gebiet: 3.604,3 ha 100,0 %

VSG-Gebiet 3.492,2 ha 96,9 %

Anzahl Teilgebiete: 3

Teilgebiet 1: Alb zwischen Jusi und Teck 3.578,48 ha Teilgebiet 2: Grünlandgebiet bei Schopfloch 25,0 ha Teilgebiet 3: Mausohr-Wochenstube in

Bissingen a.d. Teck 0,8 ha

überwiegend in privatem Streubesitz, kleinere Anteile im Besitz der beteiligten Kommunen und staatlicher Landesbehörden.

Wald: ca. 2.650,7 ha

Kommunalwald: 45,9 % 1.215,8 ha

Staatswald: 28,5 % 757,0 ha

Kleinprivatwald 25,6 % 677,0 ha

TK 25 MTB Nr. 7322, 7421, 7422, 7423

Naturraum 094 Mittlere Kuppenalb, 101 Mittleres (Schwäbisches) Albvorland, Haupteinheit D60 Schwäbische Alb

Höhenlage 394 bis 815 m ü. NN

Klima

Beschreibung:

feuchtes, kühles und subkontinental getöntes Mittelgebirgskli-ma mit im Vergleich zur Voralb hohem Jahresniederschlag durch Steigungsregen

Klimadaten: (Periode 1961 - 1990), Lenningen-Schopfloch (758 ü. NN)

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: Alb zwischen Jusi und Teck, 7422-311

Geologie

Das FFH-Gebiet ist geologisch hauptsächlich durch weiße und braune Jurakal-ke der Kuppenalb und des Albvorlandes aufgebaut. Daneben kommen im Ge-biet an vielen Stellen Schlotreste aus Basalttuff der ehemaligen Vulkane des Uracher-Kirchheimer-Vulkanismus vor.

Entlang des Albtraufs erheben sich Weißjura-Kalke über den darunterliegenden Braunjura-Kalken des Albvorlandes, die im FFH-Gebiet oftmals auch von Weißjuraschutt, wie z. B. am Teckberg, überdeckt sind. Der Weißjura bildet aus verschiedenen Schichten den Albtrauf und die angrenzende Albhochfläche.

Der den Braunjura überdeckende Weißjuraschutt stammt aus den Steilhängen des Albtraufs und ist dem Albtrauf meist vorgelagert. Die Alb steigt im Gebiet entlang der Weißjuraschichten α, β, γ und δ bis z. T. in die Deckschichten der ε- und ζ- Kalke (nur kleinflächig), so z. B. am Seltenbach-Einschnitt östlich von Grabenstetten, an. Im unteren Bereich der Weißjuraschichten (α und β) treten meist mergelige Gesteine auf, über die z. T. überrutschten Schichten des Weißjura γ gelangt man zu den Felsenkalken (Massenkalken) des Weißjura δ, die mitunter hoch empor ragen und viele der freistehenden Felsformationen des Gebietes bilden.

Die im Gebiet vorkommenden unteren Braunjura-Schichten β und γ stellen sandig-tonige Gesteine dar. Darüber folgen Ton- und Tonmergelgesteine des Braunjura δ. Braunjura ε und ζ bilden den oberen Abschluss. Die oberen Braun-jura-Schichten sind im Gebiet nur kleinflächig anzutreffen, so z. B. im Bereich des Teckberges.

An vielen Stellen entlang des Albtraufs sind alte Vulkanschlote des ehemaligen Vulkanismus eingesprengt, so z. B. der Jusiberg im Westen oder der Hohenbol an der Teck. Diese Schlote und Gangspalten stellen Austrittsbereiche von Ba-salttuff dar. Neben BaBa-salttuff findet man in den Schlotfüllungen auch Trümmer von Grund- und Deckgebirge, so z. B. Blöcke aus ε-Kalk.

In den Seitentälern und Kerbtälern des Gebietes sind im Auenbereich der Ge-wässer meist Alluvionen aus lehmig-kiesigem Substrat vorzufinden.

Landschaftscharakter

Charakteristisch für das Landschaftsbild des FFH-Gebiets ist der Albtrauf mit seinen steilen, hochansteigenden, bewaldeten Hängen sowie einige Bergkup-pen und alte Vulkanschlote wie z. B. der Ausliegerberg Teck. Neben den wald-reichen Hängen und den darunter anschließenden Offenlandschaften mit aus-gedehnten Heiden, Magerrasen und weiterem Grünland sind auch einige spek-takuläre Kalkfelsen, Kalkschutthalden sowie die zahlreich vorkommenden Höh-len hervorzuheben. Entlang des Albtraufs gibt es zahlreiche große Kalkstein-brüche, innerhalb der Gebietsgrenzen liegt der aufgelassene Steinbruch „Neuf-fener Hörnle“ mit über 100 m hohen Senkrechtwänden. Mehrere zumeist kleine Quellbäche - teilweise mit Kalktuffbildungen - entspringen entlang des Albtraufs und durchfließen das Gebiet in eher schmalen, den Albrand einschneidenden Kerbtälern.

Nutzung

Im FFH-Gebiet ist das den Wäldern des Albtraufs vorgelagerte Offenland durch ausgedehnte Heiden und Magerrasen sowie Grünlandgebiete mit Mähwiesen gekennzeichnet. Die vom Gebiet nur kleinflächig eingeschlossene, überwie-gend unbewaldete Albhochfläche ist ebenfalls durch Grünlandwirtschaft ge-prägt. Heide- und Magerrasenflächen werden in weiten Teilen durch extensive Schafbeweidung offengehalten; die großflächig vorhandenen Mähwiesen wer-den zu einem großen Teil auch heute noch extensiv bewirtschaftet. Daneben finden sich auch viele Streuobstflächen im Gebiet, vor allem in Siedlungsnähe.

Ackerbau wird aufgrund der oft hängigen und zum Teil auch steilen Lagen nicht betrieben.

Das FFH-Gebiet ist Teil des Biosphärengebietes „Schwäbische Alb“ und liegt überwiegend in dessen Pflegezone. Auch Kernzonen des Biosphärengebietes sind im Gebiet vorhanden, hier wird auf jede Nutzung verzichtet.

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: Alb zwischen Jusi und Teck, 7422-311

Gewässer und Wasserhaushalt

Im FFH-Gebiet entspringen entlang des Albtraufs etliche Quellbäche, oft aus Karstquellen, die in nordwestlicher Richtung entwässern, z.B. die Lauter. Die größtenteils Kerbtäler bildenden Bäche weisen in ihren Quellbereichen oftmals ausgeprägte Kalktuffbildungen auf – spektakulärstes Beispiel dafür ist der sehr naturnahe Donnbach. Als Beispiele für Quellbäche mit längerem Verlauf inner-halb des Schutzgebietes seien außerdem der Gießnaubach, der Seltenbach, der Dürrenbach und der Tobelbach genannt.

Der Wasserhaushalt des Gebietes wird in den höher gelegenen Bereichen des Albtraufs sowie der angrenzenden Albhochfläche durch die Karsthydrologie bestimmt, es treten überwiegend gut wasserdurchlässige Böden mit vertikaler Versickerung auf. Ausnahmen hiervon sind jedoch die Schlotkegel der ehema-ligen Vulkane, deren Basalttuffe zu wasserundurchlässigen Böden verwittern.

Im Übergangsbereich zwischen Albtrauf und Albvorland finden sich so neben gut wasserdurchlässigen Böden mit lateralem Wasserabzug auch schlecht dränende Böden mit oberflächennahem Zwischen- bzw. Oberflächenabfluß.

Davon abgesehen sind sowohl Feuchtgebiete als auch stehende Gewässer im FFH-Gebiet selten. Größere Stillgewässer finden sich nur als sekundäre Ge-wässer im bereits genannten Steinbruch am „Neuffener Hörnle“ und als Doli-nengewässer mit natürlicher Genese das Gewässer „Molach“ südwestlich von Erkenbrechtsweiler.

Böden und Standortver-hältnisse

Am Albtrauf und auf der Albhochfläche sind auf Weißjura als Ausgangsgestein gewöhnlich Böden aus Kalksteinzersatz oder –verwitterungslehm wie Rendzi-nen oder Terra fuscen zu finden. Zwischen Albtrauf und Albvorland sind auf den dortigen Fließerden und Mergelsteinen Pararendzinen vorherrschend. Im daran anschließenden Bereich des Albvorlandes können Braunerden aus sandig-lehmigen oder tongründigen Fließerden auftreten. In den meist schmalen Auen der Quellbäche sind kleinflächig Auen-Pararendzinen sowie Braune Auenböden vorhanden.

Die potenzielle natürliche Vegetation des FFH-Gebietes stellen überwiegend basen- und kalkreiche Buchenwälder verschiedener Ausprägung dar. Neben dem Waldgersten-Buchenwald ist der Seggen-Buchenwald auf flachgründige-ren, trockeneren Standorten vorherrschend. An steilen Hängen sowie auf groß-flächigeren Schuttablagerungen sind von Natur aus Edellaubholz-Steinschutt-Hangwälder anzutreffen. An Trockenstandorten kommen örtlich neben von Natur aus nur sehr kleinflächig waldfreier Vegetation auch Flaumeichen-Mischwälder vor. Auf der Albhochfläche bilden neben dem Waldgersten-Buchenwald auch Waldmeister-Waldgersten-Buchenwald oder Seggen-Waldgersten-Buchenwald die natürlichen Waldgesellschaften, örtlich außerdem Übergänge zum Hainsimsen-Buchenwald. Im Albvorland ist natürlicherweise vorwiegend Waldmeister-Buchenwald vorherrschend, z. T. im Übergang bzw. im Wechsel mit Waldgers-ten-Buchenwald. In den wenigen Bachauen des Gebietes, z. B. entlang der Lauter, sind als natürliche Waldgesellschaften submontane bis montane Berg-ahorn-Eschen-Feuchtwälder zu erwarten.

Die reale Vegetation entspricht entlang des Albtraufs auf weiten Strecken den natürlichen Klimaxgesellschaften. Albvorland und Albhochfläche sind jedoch großflächig waldfrei und als Offenlandschaften durch Grünland- und Ackernut-zung geprägt.