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Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die FFH-Lebensraumtypen

3 Ausstattung und Zustand des Natura 2000-Gebiets

5.1 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die FFH-Lebensraumtypen

Generelles Erhaltungsziel ist die Erhaltung der Lebensraumtypen in ihrer derzeitigen räum-lichen Ausdehnung sowie in ihrem gegenwärtigen Erhaltungszustand.

Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 5.1.1

[3140]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen oder naturnahen Gewässermorphologie der ständig oder temporär wasserführenden Stillgewässer

 Erhaltung eines guten chemischen und ökologischen Zustands oder Potentials der nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen, kalkhaltigen Gewässer

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationszonierung und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Gesellschaften der Zerbrechlichen Arm-leuchteralge (Charion asperae)

Entwicklungsziele:

 Keine

Natürliche, nährstoffreiche Seen [3150]

5.1.2

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen oder naturnahen Gewässermorphologie

 Erhaltung eines guten chemischen und ökologischen Zustands oder Potentials der mäßig nährstoffreichen bis nährstoffreichen, basenreichen Gewässer

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationszonierung und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Krebsscheren- und Wasserschlauch-Schweber-Gesellschaften (Hydrocharition), Untergetauchten Laichkrautgesell-schaften (Potamogetonion) oder Seerosen-GesellLaichkrautgesell-schaften (Nymphaeion).

Entwicklungsziele:

 Verbesserung der lebensraumtypischen Vegetationszonierung und Artenaus-stattung, auch im Hinblick auf die Vermeidung von Beeinträchtigungen durch Freizeitaktivitäten.

Fließgewässer mit flutender Wasservegetation [3260]

5.1.3

Erhaltungsziele:

 Erhaltung einer natürlichen oder naturnahen Gewässermorphologie, Fließge-wässerdynamik und eines naturnahen Wasserregimes

 Erhaltung eines guten chemischen und ökologischen Zustands oder Potentials der Gewässer

 Erhaltung eines für Gewässerorganismen durchgängigen Fließgewässernet-zes

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten der FluthahnenfußgesellschafAr-ten (Ranunculion fluitantis), Wasserstern-Froschlaichalgen-Gesellschaften (Callitricho-Batrachion) oder flutenden Was-sermoosen.

Entwicklungsziele:

 Förderung einer vielfältigen und strukturreichen, auetypischen Begleitvegeta-tion

 Extensivierung in der unmittelbaren Umgebung der Fließgewässer im Tobeltal

 Förderung einer naturnahen Gewässermorphologie und einer naturnahen Fließgewässerdynamik.

Wacholderheiden [5130]

5.1.4

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Geländemorphologie mit offenen, besonnten, flachgründigen Standorten und einzelnen Rohbodenstellen

 Erhaltung der frischen bis trockenen, nährstoffarmen, kalkreichen oder boden-sauren Standortverhältnisse

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur mit Magerrasen, landschaftsprägenden Wachholderbüschen und einzelnen anderen Gehölzen

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung mit Arten der Trespen-Halbtrockenrasen (Mesobromion erecti)

 Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung oder Pflege.

Entwicklungsziele:

 keine

Kalk-Pionierrasen [*6110]

5.1.5

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Geländemorphologie mit offenen, besonnten, flachgründigen Standorten und einzelnen Rohbodenstellen

 Erhaltung der trockenen, nährstoffarmen und basenreichen Standortverhält-nisse

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Thermophilen süd-mitteleuropäischen Kalk-felsgrus-Gesellschaften (Alysso alyssoidis-Sedion albi), Bleichschwingel-Felsbandfluren (Festucion pallentis) oder Blaugras-Felsband-Gesellschaften (Valeriana tripteris-Sesleria varia-Gesellschaft)

 Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung oder Pflege.

Entwicklungsziele:

 Verringerung von Randeffekten durch angrenzende Gehölze

 Verminderung von Störungen durch Ablagerungen jeglicher Art, Tritt oder Be-fahrung.

Kalk-Magerrasen [(*)6210]

5.1.6

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Geländemorphologie mit offenen, besonnten, flachgründigen Standorten und einzelnen Rohbodenstellen

 Erhaltung der trockenen, nährstoffarmen und basenreichen Standortverhält-nisse

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur einschließlich Saumbereichen und einzelnen Gehölzen

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten der Submediterranen Trocken- und Halbtrockenrasen (Brometalia erecti), Kontinentalen Steppenrasen, Schwingel-, Feder- und Pfriemengras-Steppen (Festucetalia valesiacae) oder Blaugras-Rasen (Seslerion albicantis) und mit bedeutenden Orchideenvorkommen

 Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung oder Pflege.

Entwicklungsziele:

 Verbesserung des Erhaltungszustandes und der lebensraumtypischen Struk-turen von Kalk-Magerrasen, insbesondere Förderung großflächig offener, lü-ckiger Magerrasen

 Erhöhung der Flächenanteile von Kalk-Magerrasen und Etablierung einer an-gepassten Nutzung bzw. Pflege in neu zu entwickelnden Flächen

 Verbesserung der Verbundsituation von Kalk-Magerrasen untereinander und mit verschiedenen Trockenbiotopen, Förderung der Vernetzung von kleinen und isolierten Vorkommen des Lebensraumtyps

 Verringerung von Randeffekten durch angrenzende Gehölze

 Verminderung von Störungen durch Ablagerungen jeglicher Art, Tritt oder Be-fahrung.

Feuchte Hochstaudenfluren [6430]

5.1.7

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von frischen bis feuchten Standorten an Gewässerufern und quelli-gen oder sumpfiquelli-gen Standorten an Waldaußenrändern

 Erhaltung einer lebensraumtypischen, durch Hochstauden geprägten, gehölz-armen Vegetationsstruktur und der natürlichen Standortdynamik

 Erhaltung einer lebensraum- und standorttypisch unterschiedlichen Artenaus-stattung, insbesondere mit Arten der nassen Staudenfluren (Filipendulion ul-mariae), nitrophytischen Säume voll besonnter bis halbschattiger und halb-schattiger bis halb-schattiger Standorte (Aegopodion podagrariae und Galio-Alliarion), Flußgreiskraut-Gesellschaften (Senecion fluviatilis), Zaunwinden-Gesellschaften (Convolvulion sepium), Subalpinen Hochgrasfluren (Calama-grostion arundinaceae) oder Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion al-liariae), ausgenommen artenarme Dominanzbestände von Nitrophyten

 Erhaltung einer bestandsfördernden Pflege.

Entwicklungsziele:

 Gewässerrenaturierung/ Zulassen natürlicher Dynamik an Fließgewässern

 Minimierung von Stoffeinträgen und Tritt- und Befahrungsbelastungen durch angrenzende intensiv genutzte Flächen (Einrichtung von Pufferzonen).

Magere Flachland-Mähwiesen [6510]

5.1.8

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von mäßig nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen sowie mäßig trockenen bis mäßig feuchten Standorten

 Erhaltung einer mehrschichtigen, durch eine Unter-, Mittel- und Obergras-schicht geprägten Vegetationsstruktur und einer lebensraumtypischen Arten-ausstattung, insbesondere mit Arten der Tal-Fettwiesen, planaren und sub-montanen Glatthafer-Wiesen (Arrhenatherion eleatioris) und einem hohen An-teil an Magerkeitszeigern

 Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung.

Entwicklungsziele:

 Verbesserung des Erhaltungszustandes von Mageren Flachland-Mähwiesen, u.a. durch Anpassung bzw. Optimierung der bisherigen Grünlandnutzung.

 Entwicklung weiterer Flachland-Mähwiesen auf geeigneten Flächen durch Etablierung extensiver Nutzungs- und Pflegeverfahren.

Kalktuffquellen [*7220]

5.1.9

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen oder naturnahen Geländemorphologie mit charakte-ristischen Strukturen, wie moosreiche Sinterstufen und -terrassen

 Erhaltung der für den Lebensraumtyp günstigen Standortverhältnisse wie na-türliche Dynamik der Tuffbildung, hydrologische und hydrochemische Verhält-nisse

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten der Quellfluren kalkreicher Standorte (Cratoneurion commutati)

 Erhaltung der naturnahen und störungsarmen Umgebung.

Entwicklungsziele:

 Förderung des Artenreichtums der Quellvegetation und Quellfauna sowie Op-timierung der Standortbedingungen.

Kalkreiche Niedermoore [7230]

5.1.10

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von offenen, gehölzfreien Nass-, Anmoor- und Moorgleyen sowie Niedermooren

 Erhaltung der kalkreichen oder zumindest basenreichen, feuchten bis nassen und nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Standortverhältnisse

 Erhaltung des standorttypischen Wasserregimes

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Davallseggen-Gesellschaften (Caricion da-vallianae) oder des Herzblatt-Braunseggensumpfs (Parnassio-Caricetum fuscae)

 Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung oder Pflege.

Entwicklungsziele:

 Keine

Kalkschutthalden [*8160]

5.1.11

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Geländemorphologie mit offenen, natürlichen und naturnahen Kalk- und Mergelschutthalden

 Erhaltung der natürlichen dynamischen Standortverhältnisse mit geringer Bo-denbildung

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Wärmeliebenden Kalkschutt-Gesellschaften (Stipetalia calamagrostis), Montanen bis supalpinen Feinschutt- und Mergel-halden (Petasition paradoxi) oder charakteristischen Moos- und Flechtenge-sellschaften.

Entwicklungsziele:

 Förderung eines typischen Artenspektrums und einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur.

Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation [8210]

5.1.12

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Kalk-, Basalt- und Dolomitfelsen mit vielfältigen Felsstrukturen, insbesondere Felsspalten

 Erhaltung der besonnten bis beschatteten, trockenen bis frischen Standort-verhältnisse mit geringer Bodenbildung

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstat-tung, insbesondere mit Arten der Kalkfels-Fluren, Kalkfugen-Gesellschaften (Potentilletalia caulescentis) oder charakteristischen Moos- und Flechtenge-sellschaften.

Entwicklungsziele:

 Entwicklung eines typischen Artenspektrums

 Förderung und Erhaltung schützenswerter Pflanzen (z.B. Pfingst-Nelke) und seltener naturnaher Waldgesellschaften

 Verminderung von Störungen durch Freizeitsport und Erholungssuchende.

Höhlen und Balmen [8310]

5.1.13

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der Höhlen und Balmen einschließlich ihrer Höhlengewässer

 Erhaltung der charakteristischen Standortverhältnisse wie natürliche Licht- und weitgehend konstante Temperatur- und Luftfeuchteverhältnisse

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten der Scharfkraut-Balmengesellschaft (Sisymbrio-Asperuginetum) im Höh-leneingangsbereich

Entwicklungsziele:

 Verminderung von Störungen durch Ablagerungen jeglicher Art, Tritt oder Be-fahrung.

Waldmeister-Buchenwald [9130]

5.1.14

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der frischen bis mäßig trockenen, basenreichen bis oberflächlich entkalkten Standorte

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten des WaldgersAr-ten-Buchenwaldes oder Kalk-Buchenwaldes frischer Stand-orte (Hordelymo-Fagetum), der Fiederzahnwurz-Buchen- und Tannen-Buchenwälder (Dentario heptaphylli-Fagetum), Alpenheckenkirschen-Buchen- und -Tannen-Buchenwälder (Lonicero alpingenae-Fagetum), Artenarmen Waldmeister-Buchen- und -Tannen-Buchenwälder (Galio odorati-Fagetum) oder des Quirlblattzahnwurz-Buchen- und -Tannen-Buchenwaldes (Dentario enneaphylli-Fagetum), mit buchendominierter Baumartenzusammensetzung und einer artenreichen Krautschicht

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Al-tersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berück-sichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik.

Entwicklungsziele:

 Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der natürlichen Baumartenzusammensetzung

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Altholz, Totholz- und Habitat-bäume)

 Förderung einer Dauerwaldstruktur.

Orchideen-Buchenwälder [9150]

5.1.15

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse mäßig trockener bis trockener, skelettreicher Kalkstandorte

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten des Seggen-Buchenwaldes, Orchideen-Buchenwaldes oder wärmelieben-den Kalk-Buchenwaldes trockener Standorte (Carici-Fagetum) oder des Blau-gras-Buchenwaldes, Steilhang-Buchenwaldes oder Fels- und Mergelhang-Buchenwaldes (Seslerio-Fagetum) sowie einer wärmeliebenden Strauch- und Krautschicht

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Al-tersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berück-sichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik.

Entwicklungsziele:

 Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der natürlichen Baumartenzusammensetzung

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Totholz, Habitatbäume).

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald [9160]

5.1.16

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse insbesondere des standorttypi-schen Wasserhaushalts ebener Lagen

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten des Sternmieren-Eichen-Hainbuchen-Waldes (Stellario holosteae-Carpinetum betuli)

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Al-tersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berück-sichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik

 Erhaltung einer die eichengeprägte Baumartenzusammensetzung fördernden Waldbewirtschaftung.

Entwicklungsziele:

 Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der natürlichen Baumartenzusammensetzung

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Altholz, Totholz, Habitatbäu-me).

Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder [9170]

5.1.17

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse der trockenen bis wechseltro-ckenen Standorte

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Ar-ten des Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwaldes (Galio sylvatici-Carpinetum betuli)

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Al-tersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berück-sichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik

 Erhaltung einer die eichengeprägte Baumartenzusammensetzung fördernden Waldbewirtschaftung.

Entwicklungsziele:

 Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der natürlichen Baumartenzusammensetzung

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Altholz, Totholz, Habitatbäu-me).

Schlucht- und Hangmischwälder [*9180]

5.1.18

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse insbesondere des standorttypi-schen Wasserhaushalts und der Geländemorphologie

 Erhaltung des topografisch beeinflussten, dynamischen Mosaiks an unter-schiedlich lichten Sukzessionsstadien

 Erhaltung einer in Abhängigkeit von unterschiedlichen Standortverhältnissen wechselnden lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Linden-Ulmen-Ahorn-Waldes oder Eschen-Ahorn-Steinschutthangwaldes (Fraxino-Aceretum pseudoplatani), Hochstauden-Bergahorn- oder Ulmen-Ahorn-Waldes (Ulmo glabrae-Aceretum pseudoplatani), Eschen-Misch- oder Ahorn-Eschen-Waldes (Adoxo moschatellinae-Aceretum), Drahtschmielen-Sommerlinden-Waldes auf Silikat-Blockhalden und -Steinschutthalden (Quer-co petraeae-Tilietum platyphylli) und Drahtschmielen-Bergahorn-Waldes (Deschampsia flexuosa-Acer pseudoplatanus-Gesellschaft), Spitzahorn-Sommerlinden-Waldes (Acer platanoidis-Tilietum platyphylli), Mehlbeer-Bergahorn-Mischwaldes (Sorbo ariae-Aceretum pseudoplatani) mit einer ar-tenreichen Krautschicht

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Al-tersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berück-sichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik.

Entwicklungsziele:

 Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der natürlichen Baumartenzusammensetzung

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Altholz, Totholz, Habitatbäu-me).

Auenwälder mit Erle, Esche, Weide [*91E0]

5.1.19

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse, insbesondere des standortty-pischen Wasserhaushalts mit Durchsickerung oder regelmäßiger Überflutung

 Erhaltung einer in Abhängigkeit von unterschiedlichen Standortverhältnissen wechselnden lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Grauerlen-Auwaldes (Alnetum incanae), Riesenschachtelhalm-Eschenwaldes (Equiseto telmatejae-Fraxinetum), Winkelseggen-Erlen-Eschenwaldes (Carici remotae-Fraxinetum), Schwarzerlen-Eschen-Auwaldes (Pruno-Fraxinetum), Hainmieren-Schwarzerlen-Auwaldes (Stellario nemorum-Alnetum glutinosae), Johannisbeer-Eschen-Auwaldes (Ribeso sylvestris-Fraxinetum), Bruchweiden-Auwaldes (Salicetum fragilis), Silberweiden-Auwaldes (Salicetum albae), Uferweiden- und Mandelweidengebüsches (Sali-cetum triandrae), Purpurweidengebüsches (Salix purpurea-Gesellschaft) oder Lorbeerweiden-Gebüsches und der Lorbeerweiden-Birkenbrüche (Salicetum pentandro-cinereae) mit einer lebensraumtypischen Krautschicht

 Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Ent-wicklungs- oder Altersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäu-men unter Berücksichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik.

Entwicklungsziele:

 Förderung der LRT-typischen Habitatstrukturen (Altholz, Totholz, Habitatbäu-me, Auendynamik)

 Förderung der auentypischen Vegetation

 Verbesserung des Erhaltungszustandes durch Verminderung von Störungen und Beeinträchtigungen.

5.2 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die Lebensstätten von Arten

Generelles Erhaltungsziel ist die Erhaltung der Lebensstätten der Arten in ihrer derzeitigen räumlichen Ausdehnung sowie in ihrem gegenwärtigen Erhaltungszustand.

Grünes Besenmoos (Dicranum viride) [1381]

5.2.1

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von meist halbschattigen, luftfeuchten Laubmischwäldern mit Alt-holzanteilen

 Erhaltung von Trägerbäumen und umgebender Bäume

 Erhaltung von potenziellen Trägerbäumen, besonders geeignet sind Bäume mit Schiefwuchs, hohen Wurzelanläufen, Tiefzwieseln, insbesondere von Rot-buche (Fagus sylvatica), HainRot-buche (Carpinus betulus), Gewöhnlicher Esche (Fraxinus excelsior) oder von Erlen (Alnus spec.)

 Erhaltung der Moosvorkommen, auch bei Waldkalkungen.

Entwicklungsziele:

 Erhöhung der Populationsgröße innerhalb der Lebensstätte

 Verbesserung der für die Habitatqualität günstigen Strukturen außerhalb be-stehender Vorkommen zum Aufbau weiterer Populationen und damit Schaf-fung einer gleichmäßigeren Verteilung der Population im Gebiet.

Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) [1304]

5.2.2

Erhaltungsziele:

 Keine, da mangels Nachweis der Art seit mehr als 15 Jahren aktuell keine Le-bensstätten im Gebiet ausgewiesen werden konnten.

Entwicklungsziele:

 Entwicklung von geeigneten störungsfreien oder störungsarmen Höhlen als Winter-, Zwischen- oder Schwärmquartiere durch Ausdehnung der winterli-chen Ruhezeiten, auch im Hinblick auf die Einflugsituation.

Mopsfledermaus (Barbastellus barbastellus) [1308]

5.2.3

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern mit Waldinnen- und -außenrändern, gewässerbegleitenden Gehölzbeständen und großflächi-gen Streuobstwiesen

 Erhaltung einer nachhaltigen Ausstattung der Lebensräume mit geeigneten Habitatbäumen, insbesondere mit Spalten hinter abstehender Borke und Höh-len als Wochenstuben-, Sommer-, Zwischen- und Winterquartiere einschließ-lich einer hohen Anzahl an Wechselquartieren für Wochenstubenverbände, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Erhaltung von geeigneten, störungsfreien oder störungsarmen Höhlen, Stol-len, Kellern, Tunneln, Gebäuden und anderen Bauwerken als Winter- oder Schwärmquartiere, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Erhaltung von für die Mopsfledermaus zugänglichen Spaltenquartieren in und an Gebäuden, insbesondere Fensterläden oder Verkleidungen als Wochen-stuben-, Sommer- und Zwischenquartiere

 Erhaltung von geeigneten klimatischen Bedingungen in den Quartieren, ins-besondere einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer günstigen Temperatur in den Winterquartieren

 Erhaltung eines ausreichenden und dauerhaft verfügbaren Nahrungsange-bots, insbesondere flugaktive Insekten im Wald und in den Streuobstwiesen

 Erhaltung des räumlichen Verbunds von Quartieren und Jagdhabitaten ohne Gefahrenquellen sowie von funktionsfähigen Flugrouten entlang von Leitlinien.

Entwicklungsziele:

 Erhöhung der Strukturvielfalt von Laub- und Laubmischwäldern mit Waldin-nen- und –außenrändern

 Verbesserung der Ausstattung der Waldlebensräume im Gebiet mit geeigne-ten Habitatbäumen, insbesondere mit Spalgeeigne-ten hinter abstehender Borke und Höhlen als Wochenstuben-, Sommer-, Zwischen- und Winterquartiere ein-schließlich einer hohen Anzahl an Wechselquartieren für Wochenstubenver-bände, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Verbesserung der Winterquartiersituation durch Beruhigung weiterer, auch im Winterhalbjahr frequentierter Höhlen.

Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) [1323]

5.2.4

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern mit Waldinnen- und -außenrändern, gewässerbegleitenden Gehölzbeständen und großflächi-gen Streuobstwiesen

 Erhaltung einer nachhaltigen Ausstattung der Lebensräume mit geeigneten Habitatbäumen, insbesondere mit Höhlen und Spalten als Wochenstuben-, Sommer- und Zwischenquartiere einschließlich einer hohen Anzahl an Wech-selquartieren für Wochenstubenverbände, auch im Hinblick auf die Einflugsi-tuation

 Erhaltung von geeigneten, störungsfreien oder störungsarmen Höhlen, Stol-len, Kellern, Gebäuden und anderen Bauwerken als Winter- oder Schwärm-quartiere, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Erhaltung von geeigneten klimatischen Bedingungen in den Quartieren, ins-besondere einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer günstigen Temperatur in den Winterquartieren

 Erhaltung eines ausreichenden und dauerhaft verfügbaren Nahrungsange-bots, insbesondere nachtaktive Insekten und Spinnentiere im Wald und in den Streuobstwiesen

 Erhaltung des räumlichen Verbunds von Quartieren und Jagdhabitaten ohne Gefahrenquellen sowie von funktionsfähigen Flugrouten entlang von Leitlinien.

Entwicklungsziele:

 Erhöhung der Strukturvielfalt von Laub- und Laubmischwäldern mit Waldin-nen- und –außenrändern

 Verbesserung der Ausstattung der Waldlebensräume im Gebiet mit geeigne-ten Habitatbäumen, insbesondere mit Spalgeeigne-ten hinter abstehender Borke und Höhlen als Wochenstuben-, Sommer-, Zwischen- und Winterquartiere ein-schließlich einer hohen Anzahl an Wechselquartieren für Wochenstubenver-bände, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Entwicklung von geeigneten störungsfreien oder störungsarmen Höhlen als Winter-, Zwischen- oder Schwärmquartiere durch Ausdehnung der winterli-chen Ruhezeiten, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Verbesserung der Winterquartiersituation durch Beruhigung weiterer, auch im Winterhalbjahr frequentierter Höhlen.

Großes Mausohr (Myotis myotis) [1324]

5.2.5

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von großflächigen Laub- und Laubmischwäldern mit einem ausrei-chenden Anteil an Beständen mit geringer Strauch- und Krautschicht, wie Bu-chenhallenwälder

 Erhaltung von vielfältigen, reich strukturierten Kulturlandschaften mit Grün-land, Äckern, Streuobstwiesen, Bäumen, Hecken und Feldgehölzen

 Erhaltung der Wochenstubenquartiere, insbesondere in Gebäuden mit großen Dachräumen, sowie von weiteren Sommer- und Zwischenquartieren in Baum-höhlen, Spalten, Gebäuden und Bauwerken, auch im Hinblick auf die Einflug-situation

 Erhaltung von geeigneten, störungsfreien oder störungsarmen Höhlen und un-terirdischen Bauwerken wie Stollen und Keller als Winter- und Schwärmquar-tiere, auch im Hinblick auf die Einflugsituation

 Erhaltung von geeigneten klimatischen Bedingungen in den Quartieren, ins-besondere einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer günstige Temperatur in den Winterquartieren

 Erhaltung eines ausreichenden und dauerhaft verfügbaren Nahrungsange-bots, insbesondere Laufkäfer und weitere Insekten im Wald und in den Streu-obstwiesen

 Erhaltung des räumlichen Verbunds von Quartieren und Jagdhabitaten ohne Gefahrenquellensowie Erhaltung von funktionsfähigen Flugrouten entlang von Leitlinien.

Entwicklungsziele:

 Erhöhung der Strukturvielfalt von Laub- und Laubmischwäldern, Förderung großflächiger Bestände mit geringer Strauch- und Krautschicht, wie Buchen-hallenwälder

 Verbesserung der Ausstattung der Waldlebensräume im Gebiet mit geeigne-ten Habitatbäumen, Sommer- und Zwischenquartieren in Baumhöhlen

 Verbesserung der Winterquartiersituation durch Beruhigung weiterer, auch im Winterhalbjahr frequentierter Höhlen.

Gelbbauchunke (Bombina variegata) [1193]

5.2.6

Erhaltungsziele:

 Erhaltung eines Mosaiks aus ausreichend besonnten, flachen, vegetationsar-men, zumeist temporären Klein- und Kleinstgewässer, wie in Fahrspuren, an Wurzeltellern oder in Abbaugebieten

 Erhaltung von Laub- und Mischwäldern, Feuchtwiesen und Ruderalflächen, insbesondere mit liegendem Totholz, Kleinsäugerhöhlen und weiteren geeig-neten Kleinstrukturen im Umfeld der Fortpflanzungsgewässer als Sommerle-bensräume und Winterquartiere

 Erhaltung des räumlichen Verbundes zwischen den jeweiligen Teillebensräu-men.

Entwicklungsziele:

 Keine, da die Erhaltung und auch Neuentstehung von ausreichend besonnten Pioniergewässern zu den oben formulierten Erhaltungszielen gehören.

Groppe (Cottus gobio) [1163]

5.2.7

Erhaltungsziele:

 Keine, da mangels Nachweis der Art aktuell keine Lebensstätten im Gebiet ausgewiesen werden konnten.

Entwicklungsziele:

 (Wieder-)Besiedlung des Gießnaubachs im Oberlauf durch Erhöhung der Durchgängigkeit und unter Berücksichtigung der Steinkrebsvorkommen im Gewässersystem.

Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) [*1093]

5.2.8

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von naturnahen, reich strukturierten, dauerhaft wasserführenden, vorzugsweise kleinen Fließgewässern mit einer natürlichen Gewässerdynamik und zahlreichen Versteckmöglichkeiten, wie lückige Steinauflagen, ins Wasser ragenden Gehölzwurzeln, Totholz oder überhängenden Uferbereichen

 Erhaltung eines guten chemischen und ökologischen Zustands oder Potentials der Gewässer

 Erhaltung von standorttypischen Ufergehölzen

 Erhaltung von Ausbreitungsbarrieren zwischen Vorkommen von Steinkrebsen und invasiven Flusskrebsen zur Vermeidung einer Einschleppung der Krebs-pest oder einer Verdrängung durch Konkurrenz

 Erhaltung einer angepassten Gewässerunterhaltung und -bewirtschaftung un-ter Einhaltung einer strikten Krebspestprophylaxe.

Entwicklungsziele:

 Verbesserung eines guten chemischen und ökologischen Zustands der Ge-wässer, auch im Hinblick auf die Vermeidung von Nährstoffeinträgen

 Verbesserung der Durchgängigkeit zwischen Oberlauf und Quellregion des Mühlgrabens unter Berücksichtigung der Gesamtsituation im Gewässersys-tem, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung einer Einschleppung der Krebspest oder einer Verdrängung durch Konkurrenz.

Alpenbock (Rosalia alpina) [*1087]

5.2.9

Erhaltungsziele:

 Erhaltung von buchengeprägten Laubwäldern in sonnenexponierten Lagen sowie von sonstigen lichten Baumgruppen

 Erhaltung eines nachhaltigen Angebots an Alt- und Totholz, insbesondere von Rotbuche (Fagus sylvatica) sowie von Ulme (Ulmus glabra) und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

 Erhaltung von besiedelten Bäume sowie des besiedelten Totholzes und von potenztiellen Brutbäumen in deren Umfeld.

Entwicklungsziele:

 Erhöhung der Populationsgröße innerhalb der Lebensstätte

 Entwicklung von dauerhaft besiedelbaren Laubholzbeständen auf der traufna-hen Albhochfläche durch die Verbesserung des Angebots an Brutmaterial.

Spanische Flagge (Callimorpha quadripunctaria) [*1078]

5.2.10

Erhaltungsziele:

 Erhaltung eines Verbundsystems aus besonnten, krautreichen Säumen und Staudenfluren im Offenland und Wald sowie deren strauchreiche Übergangs-bereiche

 Erhaltung von blütenreichen, im Hochsommer verfügbaren Nektarquellen ins-besondere in krautreichen Staudenfluren mit Echtem Wasserdost (Eupatorium cannabinum) oder Gewöhnlichem Dost (Origanum vulgare).

Entwicklungsziele:

 Keine, da die Art von Natur aus wohl nur vereinzelt im Gebiet vertreten ist.

6 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Die nachstehenden Maßnahmen sind Empfehlungen, die geeignet sind, die Erhaltungs- und

Die nachstehenden Maßnahmen sind Empfehlungen, die geeignet sind, die Erhaltungs- und