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5.2. Untersuchung der GABA A -Rezeptoruntereinheiten

5.2.10. Die GABA A -Rezeptoruntereinheit δ

Die GABAA-Rezeptoruntereinheit δ wurde mit Hilfe der Messung der optischen Farbdichte in den folgenden Regionen untersucht: Striatum, SNr, STN und GP. Die Abbildung 38 zeigt exemplarisch die Färbung der Untereinheit δ in den vier Basalganglienregionen.

Ergebnisse

N S K

A B C

D E F

G H I

J K L

M N O

aStriatum

aStriatum

pSNR

CP

STN

GP

200 µm

Ergebnisse

Abb. 38: Färbung der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ bei naiven (N, linke Säule), sham-gekindelten (S, mittlere Säule) und gekindelten Tieren (K, rechte Säule). In A-C ist die rechte Hirnhemisphäre abgebildet, wohingegen in den Abbildungen D-O jeweils die betreffende Region in der linken Hirnhemisphäre dargestellt ist: rechtes dorsolaterales anteriores Striatum (aStriatum, A-C), linkes dorsolaterales anteriores Striatum (aStriatum, D-F), ventromediale posteriore Substantia nigra pars reticulata (pSNr, G-I), subthalamischer Nucleus (STN, J-L), Globus pallidus (GP, M-O), cerebraler Pedunkel (CP).

Abbildung 38 zeigt exemplarisch die Färbung der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ bei naiven, sham-gekindelten und gekindelten Tieren. Im anterioren und posterioren Striatum fiel die Färbung kräftig und diffus aus, wohingegen die drei anderen untersuchten Regionen der Basalganglien (SNr, STN und GP) sehr schwach gefärbt waren. In den histologischen Aufnahmen A-C (Abb. 38) ist die dorsolaterale Subregion des anterioren Striatums der rechten Hirnhemisphäre dargestellt, wohingegen in den Aufnahmen D-F (Abb. 38) die dorsolaterale Subregion des anterioren Striatums der linken Hirnhemisphäre zu erkennen ist. Es fällt auf, dass die Intensität der Färbung im rechten anterioren Striatum der gekindelten Tiere höher war, als die der naiven und der sham-gekindelten Tiere, wohingegen sich die δ-Färbungen der drei Tiere im linken anterioren Striatum nicht unterschieden, wie in Abbildung 38 exemplarisch dargestellt. Die histologischen Abbildungen der ventromedialen Subregion der posterioren SNr (Abb. 38 G-I), des STNs (Abb. 38 J-L) und des GP (Abb. 38 M-O) in der linken Hirnhemisphäre der naiven, sham-gekindelten und sham-gekindelten Tiere wiesen ebenfalls keine deutlichen Unterschiede in der Intensität der Färbung der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ auf.

Die Datensätze der gemessenen optischen Dichte der naiven Kontrolltiere und der sham-gekindelten Tiere wurden für die quantitative Auswertung nicht zusammengefasst sondern getrennt voneinander betrachtet, da eine statistisch nicht signifikante, tendenzielle Erhöhung dieser Untereinheit in den sham-gekindelten im Vergleich zu naiven Tieren im Striatum und der SNr erkennbar war. Ein Zusammenfassen der Daten hätte somit möglicherweise zu einer Maskierung von statistischen Unterschieden zwischen naiven und gekindelten Tieren führen können.

Die Auswertung der optischen Dichte-Werte für die GABAA-Rezeptoruntereinheit δ in

Ergebnisse

dorsolateral dorsomedial ventrolateral ventromedial

*

Optische Dichte

Anteriores Striatum in der rechten Hemisphäre

0.00 0.01 0.02 0.03 0.04

dorsolateral dorsomedial ventrolateral ventromedial

*

Posteriore SNr in der linken Hemisphäre

0.000

Abb. 39: Darstellung der optischen Dichte der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ als Mittelwerte + SEM in den Subregionen des anterioren und posterioren Striatums (A-D), sowie der Substantia nigra pars reticulata (SNr, E-H). Die Betrachtung der linken und rechten Hirnhemisphäre erfolgte getrennt.

Kindling-induzierte Veränderungen konnten in der dorsolateralen Subregion des linken anterioren

Ergebnisse

Striatums zwischen gekindelten und naiven Tieren nachgewiesen werden (A, Two-way-ANOVA *p=

0,007, ungepaarter t-Test *p= 0,045).Auch im rechten anterioren Striatum traten kindling-induzierte Veränderungen zwischen den drei Tiergruppen auf (B, Two-way-ANOVA *p= 0,027). Der Post-hoc-Test ergab hingegen keine signifikanten Gruppenunterschiede. In der linken posterioren SNr lagen signifikanten Gruppenunterschiede vor (G, Two-way-ANOVA *p= 0,035). Der Post-hoc-Test ergab hingegen keine signifikanten Unterschiede. In den übrigen Regionen lagen keine signifikanten Unterschiede vor (Two-way-ANOVA p> 0,05).

Abb. 40: Darstellung der optischen Dichte der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ als Mittelwerte + SEM in den Regionen subthalamischer Nucleus (STN, A-B) und Globus pallidus (GP, C-D). Die Betrachtung der linken und rechten Hirnhemisphäre erfolgte getrennt. In diesen Regionen lagen keine signifikanten Unterschiede vor (One-way-ANOVA p> 0,05).

Kindling führte im anterioren dorsolateralen Striatum in der linken Hirnhemisphäre zu einer signifikanten Erhöhung der δ-Immunreaktivität im Vergleich zu naiven Kontrolltieren (Abb. 39 A, Two-way-ANOVA p= 0,007, ungepaarter t-Test p= 0,045).

In der rechten Hirnhemisphäre konnten durch die zwei-faktorielle ANOVA signifikante Unterschiede im anterioren Striatum zwischen den drei Tiergruppen festgestellt werden (Abb. 39 B, Two-way-ANOVA p= 0,027), wohingegen der Post-hoc Vergleich

Ergebnisse

zweier Tiergruppen in der jeweiligen Subregion keine signifikanten Unterschiede ergab (ungepaarter t-Test p> 0,05). Im posterioren Teil des Striatums wurden keine kindling-induzierten signifikanten Unterschiede in den beiden Hirnhemisphären zwischen naiven, sham-gekindelten und gekindelten Tieren ermittelt (Abb. 39 C-D, p> 0,05). Die Varianzanalyse der optische Dichte-Daten der GABAA -Rezeptoruntereinheit δ hinsichtlich der Subregionen der anterioren und posterioren SNr ergab im anterioren Teil beider Hirnhemisphären keine signifikanten Gruppenunterschiede (Abb. 39 E-F, p> 0,05). Im posterioren Teil der linken Hirnhemisphäre dagegen unterschieden sich die drei Tiergruppen signifikant (Abb.

39 G, Two-way-ANOVA p= 0,035) wohingegen der Post-hoc-Test in der jeweiligen Subregion keine signifikanten Unterschiede ergab (ungepaarter t-Test p> 0,05). In den beiden übrigen Regionen STN (Abb. 40 A-B) und GP (Abb. 40 C-D) führte Kindling werde in der linken noch in der rechten Hirnhemisphäre zu signifikanten Veränderungen der Immunreaktivität der GABAA-Rezeptoruntereinheit δ gekindelter Tiere im Vergleich zu sham-gekindelten und naiven Kontrolltieren (One-way-ANOVA p> 0,05).

5.2.11. Zusammenfassung der Ergebnisse

Die kindling- und sham-kindling-induzierten Veränderungen der optischen Dichte der Färbungen der verschiedenen GABAA-Rezeptoruntereinheiten α1, α3, α4, β2/3 und δ in den Regionen der Basalganglien und dem PPN sind in Tabelle 5 zusammengefasst dargestellt.

Ergebnisse

α1 α3 α4 β2/3 δ

Striatum

v, post, ipsilat dl, dm, ant, kontralat

dm, vl, vm, ant, ipsilat

dl, ant, kontralat

SNr

vm, ant, ipsilat

SNc n.u. n.u. n.u. n.u.

STN

ipsilat GP

PPN n.u. n.u.

Tab. 5: Signifikante kindling- sowie sham-kindling-induzierte Veränderungen der Immunreaktivität der GABAA-Rezeptoruntereinheiten α1, α3, α4, β2/3 und δ in den Basalganglien und dem PPN.

Substantia nigra pars reticulata (SNr), Substantia nigra pars compacta (SNc), subthalamischer Nucleus (STN), Globus pallidus (GP), pedunculopontiner Nucleus (PPN), anterior (ant), posterior (post), ventral (v), dorsolateral (dl), dorsomedial (dm), ventrolateral (vl), ventromedial (vm), ipsilaterale Hirnhemisphäre zur Stimulationsseite (ipsilat), kontralaterale Hirnhemisphäre zur Stimulationsseite (kontralat).

Kindling-induzierte Erhöhung der optischen Dichte Kindling-induzierte Erniedrigung der optischen Dichte Sham-kindling-induzierte Erniedrigung der optischen Dichte Optische Dichte unverändert

n.u. = nicht untersucht

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