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4.1 Rohmittelwerte für die Fruchtbarkeitsmerkmale

4.1.2 Fruchtbarkeitsmerkmale pro Rosse

Um die Fruchtbarkeitsleistung der Hannoverschen Warmblutpferde besser beurteilen zu können, werden in dem folgenden Abschnitt die Rohmittelwerte pro Rosse aufgeführt. In Tabelle 26 sind die Non-Return-Raten, die Trächtigkeits- und Abfohlraten sowie die Verteilung der Rossen über die drei Jahre angegeben.

Tabelle 26: Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Rosse bezogen auf das Deckjahr Jahr n Trächtigkeitsrate

(%)

Abfohlrate (%)

NRR33 (%)

NRR55 (%)

NRR77 (%) 1997 11824 33,40 ± 47,17 29,06 ± 45,41 50,47 ± 50,0 37,98 ± 48,5 33,99 ± 47,4 1998 10620 40,84 ± 49,16 36,14 ± 48,04 55,70 ± 49,7 45,89 ± 49,8 42,42 ± 49,4 1999 11220 37,40 ± 48,39 33,00 ± 47,02 52,81 ± 49,9 41,13 ± 49,2 37,91 ± 48,5 In dem Jahr 1998 erzielten die Zuchtstuten mit 36,14% die besten Abfohlraten im Vergleich zu 1997 in dem nur 29,01% der Stuten abgefohlt haben. Die Verteilung der einzelnen Rossen über die Belegungsmonate innerhalb einer Decksaison und deren Befruchtungsraten sind der Tabelle 27 zu entnehmen. Die meisten Belegungen sind in den Monaten April und Mai durchgeführt und die besten Ergebnisse sind im Juni erzielt worden.

Tabelle 27: Trächtigkeits- und Abfohlraten pro Rosse bezogen auf die Belegungsmonate Belegungsmonat n Trächtigkeitsrate

(%) Abfohlrate (%) Januar 319 30,40 ± 46,07 28,21 ± 45,07 Februar 869 31,88 ± 46,62 29,46 ± 45,61 März 5568 34,35 ± 47,49 31,58 ± 46,49 April 8772 36,32 ± 48,10 32,77 ± 46,94 Mai 9542 38,01 ± 48,54 33,34 ± 47,15 Juni 6886 39,93 ± 48,98 33,30 ± 47,13 Juli 1708 37,14 ± 48,33 30,64 ± 46,11

Die Saisonalität der Pferde ist in Tabelle 27 zu erkennen. Im Mittel lag die Trächtigkeitsrate bei 37,06% und die Abfohlrate bei 32,59% pro Rosse. Anhand der zur Verfügung stehenden Daten konnte auch zwischen den einzelnen Belegungsarten unterschieden werden. Tabelle 28 zeigt, dass auch dieser Aspekt in der Auswertung berücksichtigt werden sollte, da die Befruchtungsergebnisse stark variierten. Weiterhin zeigt die Auflistung der Rohmittelwerte, dass im Natursprung die besten Befruchtungsergebnisse erzielt werden. Die 1645 Beobachtungen im Natursprung lagen jedoch unter den Besamungszahlen (n = 32019). Die Besamung mit Frischsamen erzielte auf den Hauptstellen die besten Trächtigkeits- und Abfohlraten pro Rosse.

Tabelle 28: Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Rosse in Abhängigkeit der Belegungsart Belegungsart Sperma-

kategorie n Trächtigkeitsrate

(%) Abfohlrate (%) Hauptstelle

(+5°C, KB ≤12h nach Samengewinnung)

1 14058 38,63 ± 48,69 34,36 ± 47,49 Nebenstelle mit Transport

(+5°C, KB ≤12 nach Samengewinnung)

2 12637 35,43 ± 47,83 30,78 ± 46,16 Versandsperma mit Transport

(+5°C, KB 24-36h nach

Samengewinnung) 3 5324 33,11 ± 47,06 29,27 ± 45,50 Natursprung 5 1645 48,57 ± 50,0 41,75 ± 49,33 Das Intervall zwischen den Belegungen und deren Frequenz sind weitere Aspekte, die unter dem Begriff KB-Kategorie zusammengefasst sind. Anhand der Zahlen in Tabelle 29 ist zu erkennen, dass die einmalige Belegung in 10115 Rossen am häufigsten genutzt wurde und die viermalige und mehrmals erfolgte Belegung in 4245 Rossen (KB-Kategorie 8-10c) wurde am geringsten angewendet. Die einmalige Belegung mit 30,7% erzielte die niedrigste Trächtigkeitsrate pro Rosse und die Belegung viermal oder häufiger im 24stündigen Abstand mit 47,3% die höchste Trächtigkeitsrate pro Rosse. Analog dazu verhalten sich auch die Non-Return-Raten der Hengste.

Tabelle 29: Trächtigkeits-, Abfohl- und Non-Return-Rate pro Rosse nach KB-Kategorie KB-Kategorie n TR-Rate

(%)

AF-Rate (%)

NRR33 (%)

NRR55 (%)

NRR77 (%) 1 10115 30,7 ± 46,1 26,7 ± 44,3 48,5 ± 50,0 35,4 ± 47,8 31,5 ± 46,4 2 3399 37,9 ± 48,5 33,4 ± 47,2 52,4 ± 50,0 41,8 ± 49,3 39,1 ± 48,8 3 7828 38,2 ± 48,6 33,5 ± 47,2 53,9 ± 49,8 43,5 ± 49,6 39,5 ± 48,9 4 1105 37,5 ± 48,4 34,0 ± 47,4 52,9 ± 49,9 42,2 ± 49,4 38,5 ± 48,7 5 1026 42,2 ± 49,4 38,0 ± 48,6 59,2 ± 49,2 45,5 ± 49,8 41,9 ± 49,4 6 3024 41,4 ± 49,3 36,5 ± 48,2 56,4 ± 49,6 46,1 ± 49,9 42,8 ± 49,5 7a 1286 42,5 ± 49,5 37,8 ± 48,5 55,4 ± 49,7 47,1 ± 49,9 43,6 ± 49,6 7b 1166 40,7± 49,1 35,8 ± 48,0 55,3 ± 49,7 44,0 ± 49,7 41,8 ± 49,4 7c 470 34,9 ± 47,7 29,8 ± 45,8 50,2 ± 40,0 39,6 ± 49,0 38,0 ± 48,6 8 714 47,3 ± 50,0 41,9 ± 49,4 63,0 ± 48,3 56,8 ± 49,6 52,2 ± 50,1 9 915 39,1 ± 48,8 35,3 ± 47,8 52,3 ± 50,0 42,5 ± 49,5 39,5 ± 48,9 10a 1163 46,4 ± 49,9 40,1 ± 49,0 59,6 ± 49,1 49,2 ± 50,0 45,2 ± 49,8 10b 1199 41,8 ± 49,3 36,4 ± 48,1 57,2 ± 49,5 45,6 ± 49,8 43,8 ± 49,6 10c 254 31,3 ± 46,5 28,2 ± 45,1 44,3 ± 49,8 35,1 ± 47,8 35,4 ± 47,9

4.2 Reproduktionsmerkmale

4.2.1 Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren auf die Trächtigkeits- und Abfohlrate

In der Analyse wurden verschiedene systematische Effekte mit der Prozedur GENMOD (Generalized Linear Model) von SAS auf Signifikanz geprüft. Als Link-Funktion in dem verallgemeinerten linearen Modell wurde die Probit-Funktion verwendet. Für die Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Rosse, erste Rosse und Decksaison wurden die Modelle 1 und 2 verwendet. Die Effekte der Station, der Hengste, das Jahr, der Belegungsmonat, das Alter der Stuten, die bisherige Zuchtleistung der Stuten, die Sperma-Kategorie, die KB-Kategorie und die Interaktion Sperma- x KB-KB-Kategorie erklärten einen signifikanten Teil der Varianz der Trächtigkeits- und Abfohlrate (Tabelle 30).

Tabelle 30: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits-

Station 39 197,25 <0,0001 170,52 <0,0001 Hengst 128 815,41 <0,0001 795,29 <0,0001 Alter der Hengste 3 4,80 0,1871 2,33 0,5076

Jahr 2 104,02 <0,0001 91,55 <0,0001

Belegungsmonat 3 80,82 <0,0001 26,46 <0,0001 Alter der Stuten, Fohlen bei Fuß: j/n 24 121,09 <0,0001 169,77 <0,0001

bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 639,07 <0,0001 1041,23 <0,0001 Spermakategorie 3 25,22 <0,0001 23,33 <0,0001

KB-Kategorie 13 144,10 <0,0001 136,29 <0,0001 Interaktion Sperma- x KB-Kategorie 39 76,19 0,0003 63,55 0,0078 Um die Interaktionen der Vorberichte der Stuten (bisherige Zuchtleistung) mit der Sperma- bzw. KB-Kategorie zu untersuchen wurde das Modell 2 verwendet. Es sollte die Fragestellung klären, ob Stuten mit einer herabgesetzten Fertilität durch ein gezieltes Belegungsmanagement ein besseres Befruchtungsergebnis erzielen könnten.

Tabelle 31: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits- und Abfohlraten pro Rosse unter besonderer Berücksichtigung der bisherigen Zuchtleistungen der Stuten

Station 39 201,77 <0,0001 174,94 <0,0001 Hengst 128 828,82 <0,0001 809,29 <0,0001 Alter der Hengste 3 6,22 0,1014 3,39 0,3357

Jahr 2 108,72 <0,0001 95,17 <0,0001

Belegungsmonat 3 82,19 <0,0001 26,72 <0,0001 Alter der Stuten, Fohlen bei Fuß: j/n 24 121,97 <0,0001 170,63 <0,0001

bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 261,77 <0,0001 411,96 <0,0001 Spermakategorie 3 51,99 <0,0001 45,44 <0,0001

KB-Kategorie 13 135,48 <0,0001 115,04 <0,0001 Interaktion Sperma- x KB-Kategorie 39 78,17 0,0002 65,52 0,0050 Interaktion Zuchtleistung / Spermakat. 9 12,67 0,1784 6,46 0,6928 Interaktion Zuchtleistung / KB-Kat. 39 37,28 0,5483 41,99 0,3426

Die Interaktionen der bisherigen Zuchtleistungen der Stuten mit der Belegungsart und dem Belegungsmanagement lagen über der Signifikanzschwelle.

Zur Auswertung der Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Rosse, erste Rosse und pro Decksaison wurden die Modelle 3 und 4 verwendet. Der fixe Effekt KB-Kategorie musste aufgeteilt werden, so dass vier verschiedene Varianzanalysen durchgeführt wurden (Tabelle 32-35).

In Tabelle 32 erklärten alle Effekte, bis auf das Alter der Hengste und die Interaktion der Spermakategorie mit der Frequenz der Belegungen, einen signifikanten Teil der Varianz des Merkmals Abfohlrate für die erste Rosse innerhalb einer Decksaison. Bei dem Merkmal Trächtigkeitsrate für die erste Rosse hatte der Effekt der Interaktion Spermakategorie mit der Frequenz der Belegungen einen signifikanten Einfluss.

Tabelle 32: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits- und Abfohlrate pro erste Rosse mit dem Einfluss der Frequenz der Belegungen

Trächtigkeitsrate

für die 1. Rosse Abfohlrate für die 1. Rosse Variationsursache FG

χ2 p χ2 p

Station 39 127,72 <0,0001 110,01 <0,0001 Hengst 119 506,35 <0,0001 488,51 <0,0001 Alter der Hengste 3 5,18 0,1588 3,58 0,3107 Jahr der Belegung 2 68,99 <0,0001 59,91 <0,0001

Belegungsmonat 3 40,93 <0,0001 15,33 0,0016

Alter der Stuten, Fohlen bei Fuß: ja/nein 24 98,28 <0,0001 124,56 <0,0001 bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 275,33 <0,0001 444,39 <0,0001

Spermakategorie 3 34,05 <0,0001 34,51 <0,0001 KB-Kategorie 1 3 98,67 <0,0001 96,29 <0,0001 Spermakategorie x KB-Kategorie 1 9 19,16 0,0238 15,49 0,0783 In Tabelle 33 ist die Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Trächtigkeits- und Abfohlrate bezogen auf die erste Rosse innerhalb einer Saison aufgeführt. Die Effekte des Alters der Hengste stellte sich als nicht signifikant heraus.

Tabelle 33: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits- und Abfohlraten mit dem Einfluss des Intervalls der Belegungen

Trächtigkeitsrate für die 1. Rosse

Abfohlrate für die 1. Rosse Variationsursache FG

χ2 p χ2 p

Station 39 129,57 <0,0001 112,11 <0,0001 Hengst 119 506,45 <0,0001 488,23 <0,0001 Alter der Hengste 3 5,02 0,1704 3,66 0,3001 Jahr der Belegung 2 70,47 <0,0001 60,91 <0,0001

Belegungsmonat 3 38,39 <0,0001 14,00 0,0029

Ater der Stuten, Fohlen bei Fuß: ja/nein 24 103,08 <0,0001 13,30 <0,0001 bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 278,67 <0,0001 448,35 <0,0001

Spermakategorie 3 40,19 <0,0001 36,09 <0,0001 KB-Kategorie 2 3 83,44 <0,0001 81,72 <0,0001 Spermakategorie x KB-Kategorie 2 9 24,14 0,0041 18,63 0,0286 Wie Tabelle 34 und 35 zeigen, erklärten alle Effekte exklusive das Alter des Hengstes und der Interaktion der Spermakategorie mit der Frequenz bzw. des Intervalls der Belegung einen signifikanten Einfluss auf die Merkmale Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Decksaison.

Tabelle 34: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits- und Abfohlraten pro Saison mit Einfluss der Frequenz der Belegungen

Trächtigkeitsrate pro Saison

Abfohlrate pro Saison Variationsursache FG

χ2 p χ2 p

Station 39 159,99 <0,0001 99,95 <0,0001

Hengst 119 334,99 <0,0001 319,98 <0,0001 Alter der Hengste 3 6,68 0,0829 4,40 0,2210 Jahr der Belegung 2 37,92 <0,0001 27,36 <0,0001

Belegungsmonat 3 2728,77 <0,0001 2087,43 <0,0001 Alter der Stuten, Fohlen bei Fuß:ja/nein 24 64,15 <0,0001 117,19 <0,0001

bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 532,39 <0,0001 996,41 <0,0001

Spermakategorie 3 8,74 0,0330 8,74 0,0330

KB-Kategorie 1 3 22,26 <0,0001 26,33 <0,0001 Spermakategorie x KB-Kategorie 9 2,84 0,9703 4,00 0,9115

Tabelle 35: Ergebnisse des Tests der fixen Effekte auf Signifikanz für die Trächtigkeits- und Abfohlrate pro Saison mit Einfluss des Intervalls der Belegungen

Trächtigkeitsrate pro Saison

Abfohlrate pro Saison Variationsursache FG

χ2 p χ2 p

Station 39 159,12 <0,0001 98,28 <0,0001

Hengst 119 335,47 <0,0001 324,40 <0,0001 Alter der Hengste 3 6,57 0,0869 4,06 0,2554 Jahr der Belegung 2 39,29 <0,0001 28,24 <0,0001

Belegungsmonat 3 2685,32 <0,0001 2066,00 <0,0001 Alter der Stuten, Fohlen bei Fuß:ja/nein 24 64,79 <0,0001 117,52 <0,0001

bisherige Zuchtleistung der Stuten 3 535,17 <0,0001 1000,08 <0,0001

Spermakategorie 3 8,84 0,0315 9,72 0,0211

KB-Kategorie 2 3 19,12 0,0003 21,01 <0,0001 Spermakategorie x KB-Kategorie2 9 9,08 0,4296 8,23 0,5110 Das Alter der Hengste hatte im Bezug auf alle sechs Merkmale keinen signifikanten Einfluss auf die Trächtigkeits- bzw. Abfohlrate. Die Interaktion der Spermakategorie mit der KB-Kategorie stellte sich bei der Auswertung der einzelnen Rossen sowohl für die Trächtigkeitsrate als auch für die Abfohlrate als statistisch bedeutsam heraus. Bei der Auswertung der ersten Rosse war nur die Trächtigkeitsrate (KB1/2) und die Abfohlrate im Bezug auf das Intervall der Belegungen von statistischer Bedeutung, bei allen weiteren Merkmalen war dies nicht mehr festzustellen.

4.2.2 Ergebnisse der Varianzanalyse

Um die Ergebnisse der Varianzanalyse der Merkmale übersichtlicher zu gestalten, wurde auf die Darstellung der Abfohlraten verzichtet und im Anhang aufgeführt. Die Abfohlraten liegen im gleichen Verhältnis (5-10%) unter den Trächtigkeitsraten, wie es in den aufgeführten Rohmittelwerten bereits zu erkennen war. Von den 127 Landbeschälern des Niedersächsischen Landgestüts Celle sind in Tabelle 36 Schätzwerte für die Trächtigkeits-raten bezogen auf den signifikanten Effekt der drei Decksaisonen im Folgendem aufgeführt.

Bei dieser Auswertung stellte sich heraus, dass die Decksaison von 1998 die höchsten Trächtigkeitsraten erzielte, sowohl pro Rosse, pro erste Rosse und pro Decksaison.

Tabelle 36: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervalle der Trächtigkeitsrate für die einzelnen Decksaisonen

pro 1. Rosse pro Decksaison Jahr pro Rosse Die zu Klassen zusammengefassten Belegungsmonate waren auch statisch bedeutsam, deren Schätzwerte und Konfidenzintervalle für die Merkmale der Trächtigkeitsraten sind der Tabelle 37 zu entnehmen. Die Erwartungswerte pro Decksaison erzielten bei fortschreitender Saison schlechtere Ergebnisse als zu Beginn der Decksaison. Bei der Auswertung pro erste Rosse innerhalb einer Saison ist die Tendenz genau gegenläufig, die Werte wurden höher. Der gleiche Trend pro erste Rosse innerhalb einer Saison ist auch bei den Schätzwerten pro Rosse zu erkennen.

Tabelle 37: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate nach Belegungsmonatsklassen

pro 1. Rosse pro Decksaison Klassen pro Rosse

KB1 KB2 KB1 KB2 Die Trächtigkeitsraten pro Saison liegen bei den meisten Hengsten im mittleren Bereich, auch die Trächtigkeitsraten der einzelnen Stationen pro Saison weisen keine besonderen Auffälligkeiten aus, so dass auf ihre Darstellung verzichtet wurde. Anders stellt sich dies bei der Abbildung der Trächtigkeitsraten pro Rosse dar, wo man deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Hengsten erkennen kann.

Die Schätzwerte der Trächtigkeitsraten pro Rosse bezogen auf die einzelnen Hengste sind in der Abbildung 12 dargestellt. Die Darstellung pro Rosse innerhalb einer Decksaison in Bezug auf die einzelnen Hengste (Abbildung 13) stellt noch deutlicher die Unterschiede der Befruchtungsergebnisse zwischen den Landbeschälern heraus.

Trächtigkeitsrate pro Rosse bezüglich der Hengste

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Hengste

Trächtigkeitsrate

Abbildung 12: Trächtigkeitsrate pro Rosse in Bezug auf die einzelnen Hengste

Trächtigkeitsrate pro erste Rosse bezüglich der Hengste

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Hengste

Trächtigkeitsrate

Abbildung 13: Trächtigkeitsrate pro erste Rosse mit KB1 in Bezug auf die einzelnen Hengste

Die Trächtigkeitsraten pro Rosse für die einzelnen Deckstellen des Niedersächsischen Landgestüts Celle sind in Abbildung 14 dargestellt, da sich diese nicht auffällig von den Ergebnissen pro erste Rossen unterschieden, wurde auf ihre Darstellung verzichtet. Die Abbildungen der Hengste und der Stationen mit der KB-Kategorie 1 unterscheiden sich nicht wesentlich von den Abbildungen mit der KB-Kategorie 2 so wurde ebenfalls auf ihre Darstellung verzichtet.

Trächtigkeitsrate pro Rosse für die einzelnen Deckstellen

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Stationen

Trächtigkeitsrate

Abbildung 14: Trächtigkeitsrate pro Rosse für die einzelnen Deckstellen

Der Einfluss des Alters der Stute und der in der Literatur oft diskutierte Status der Stute, ob sie zum Zeitpunkt der Belegung ein Fohlen bei Fuß hat oder nicht sind den Tabellen 38 und 39 zu entnehmen. Auch hier wurden die Schätzwerte und das 95%ige Konfidenzintervall der Merkmale aufgeführt.

Sechsjährig Stuten, die zum Zeitpunkt der Belegung ein Fohlen bei Fuß führen besitzen die größte Aussicht erfolgreich belegt zu werden. Tendenziell gehen die Konzeptionsraten der älteren Stuten (ab 12 Jahre) im fortschreitendem Alter immer weiter herunter (Tabelle 38).

Tabelle 38: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate nach dem Alter der Stuten mit einem Fohlen bei Fuß

pro 1. Rosse pro Decksaison Alter pro Rosse Anhand der Tabellen 39 kann man erkennen, dass die höchsten Konzeptionsraten die Gruppe der Stuten besaß, die 6 Jahre alt waren, zum Zeitpunkt der Belegung kein Fohlen bei Fuß hatten und es nicht ihre erste Decksaison war. Ansonsten ist anhand dieser Tabellen (Nummer 38 und 39) kein deutlicher Unterschied zwischen dem Status Fohlen bei Fuß ja oder nein zu erkennen.

Tabelle 39: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate nach dem Alter der Stuten ohne einem Fohlen bei Fuß

pro 1. Rosse pro Decksaison Alter Anzahl

Saisons pro Rosse

KB1 KB2 KB1 KB2 Die erbrachten Zuchtleistungen der Stuten, mit der sie Ihre bisherigen züchterischen Leistungen sozusagen bewiesen hatten, ist der Tabelle 40 zu entnehmen. Diese Tabelle zeigt, dass man anhand der bisher erbrachten Zuchtleistung Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit der Stute ziehen kann. Stuten, die bisher bis zu 80-100% Fohlen geboren hatten, besaßen die größte Aussicht, trächtig zu werden. Stuten mit einer bisher geringeren Abfohlrate (0-60%) besaßen die geringste Trächtigkeitsrate von allen vier Gruppen.

Tabelle 40: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate nach der bisherigen Zuchtleistung der Stuten

pro 1. Rosse pro Decksaison

% Der fixe Faktor der Spermakategorie wird durch Tabelle 41 dargestellt. Anhand dieser Auflistung erzielte die Belegung im Natursprung die höchsten Trächtigkeitsraten. Der Einsatz von Versandsperma erlangte die niedrigsten Werte, welches bei der Auswertung der ersten Rosse innerhalb einer Decksaison mit 28,4% (bzw. 26,2%) die niedrigsten Konzeptionsraten erzielte.

Tabelle 41: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate nach der Spermakategorie

pro 1. Rosse pro Decksaison Art der Der Faktor der Interaktionen der bisher erbrachten Zuchtleistung der Stute mit der Spermakategorie lag über der Signifikanzschwelle. Deren Schätzwerte und Konfindenz-intervalle werden in Tabelle 42 aufgelistet. Es zeigt sich, dass auch hier die Bedeckung im

Natursprung die höchsten Trächtigkeitsraten erzielt. Bei Einsatz von Frischsperma erzielten die Besamungen auf den Hauptstellen die höchsten Konzeptionsraten.

Tabelle 42: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate pro Rosse in Bezug auf die bisherige Zuchtleistung der Stuten und der Belegungsart

Abfohlrate pro Decksaison in Prozent Art der Belegung

0-60 60-80 80-100 keine 5 Jahre

Zucht FS

Hauptstelle 24,1%

(20,6-27,9%) 36,5% Natursprung 42,6%

(33,8-51,2%) Die Schätzwerte der Frequenz und des Intervalls der Belegungen wurden zusammen pro Rosse allgemein ausgewertet und durch Tabelle 43 demonstriert. Stuten, die nur einmal besamt wurden erlangten das geringste Befruchtungsergebnis mit 31,0%. Stuten, die mehr als dreimal im 24-stündigen Abstand belegt wurden erzielten mit 50,5% die beste Trächtigkeitsraten pro Rosse.

Tabelle 43: Schätzwerte und 95%-Konfidenzinterval der Trächtigkeitsrate pro Rosse nach den KB-Kategorien

KB-Kategorie Schätzwerte unteres Konfidenzintervall

oberes Konfidenzintervall

1 31,0% 29,2% 32,8%

2 35,1% 32,3% 38,0%

3 38,8% 36,9% 40,8%

4 39,6% 34,9% 44,6%

5 43,2% 37,9% 48,7%

6 43,4% 40,8% 46,2%

7a 41,5% 37,5% 45,7%

7b 37,2% 32,8% 41,7%

7c 32,6% 26,1% 39,9%

8 50,5% 40,3% 60,8%

9 42,3% 37,4% 47,5%

10a 47,9% 43,0% 42,9%

10b 42,3% 37,9% 46,8%

10c 36,9% 28,9% 45,7%

Der Faktor der Interaktionen der bisher erbrachten Zuchtleistung der Stute mit der KB-Kategorie lag über der Signifikanzschwelle. Deren Schätzwerte und Konfindenzintervalle werden in Tabelle 44 aufgelistet. Tendenziell sind keine Unterschiede zu Tabelle 43 zu erkennen, die frequente Belegung (≥4 x) im 24stündigen Abstand erzielt die höchsten Befruchtungsergebnisse pro Rosse und die einmalige Belegung die niedrigsten.

Tabelle 44: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate pro Rosse nach den bisherigen Zuchtleistungen der Stuten und des Intervalls und der Frequenz der Belegungen

bisherige Abfohlrate pro Saison innerhalb fünf Zuchtjahren in Prozent

KB-Kategorie 0-60 60-80 80-100 keine 5 Jahre Zucht

1 20,3% Bei den Merkmalen Trächtigkeitsrate pro erste Rosse und Decksaison werden die Ergebnisse der Auswertungen des Belegungsintervalls und der Frequenz der Belegungen in den folgenden Tabellen 45 und 46 aufgeführt.

Tabelle 45: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate pro erste Rosse und Decksaison für die Frequenz der Belegungen

Frequenz der Belegungen pro 1. Rosse pro Decksaison

1 x 27,9% (25,5-30,5%) 83,3% (81,9-85,7%)

2 x 37,7% (35,2-40,3%) 86,4% (84,7-87,9%)

3 x 40,0% (37,1-43,0%) 87,9% (86,1-89,4%)

≥ 4 x 44,6% (40,8-48,3%) 88,2% (85,9-90,1%) Tabelle 45 verdeutlicht, dass die Befruchtungsergebnisse pro erste Rosse und pro Decksaison bei häufigeren Belegungen (≥ 4 x) die höchsten Raten erzielte. Tabelle 46 zeigt, welche Trächtigkeitsraten pro erste Rosse und pro Decksaison bei unterschiedlichen zeitlichen Abständen zwischen den Belegungen erreicht wurden.

Tabelle 46: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsraten pro erste Rosse und pro Decksaison für die Intervalle der Belegungen

Intervall pro 1. Rosse pro Decksaison

0 (einmalige Belegung) 28,2% (25,8-30,8%) 83,9% (81,9-85,8%)

24h 40,0% (36,6-43,2%) 86,5% (84,6-88,2%)

48h 39,8% (37,4-42,2%) 87,5% (86,0-88,8%)

> 48h 37,0% (32,5-41,6%) 86,4% (83,1-89,2%)

Die tägliche Belegung erzielte mit 40,0% die beste Trächtigkeitsraten pro erster Rosse. Mit Blick auf die Trächtigkeitsraten pro Decksaison ist die Belegung im 48 Stunden-Rhythmus mit 87,5% diejenige mit dem größten Erfolg. Die Unterschiede zwischen der 24- und 48-stündigen Belegungen sind in dieser Auswertung sehr gering im Vergleich mit der einmaligen Belegung die eine deutlichere Differenz in den Prozentzahlen aufweist. Die Interaktion der KB-Kategorie mit der Spermakategorie für die Trächtigkeitsrate pro Rosse werden in Tabelle 47 dargestellt.

Tabelle 47: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall der Trächtigkeitsrate pro Rosse für

Versand Natursprung

1 27,4% Wie in den Auswertungen zuvor stellt sich auch bei dieser Berechnung heraus, dass die mehr als dreimalige, tägliche Belegung im Natursprung die besten Trächtigkeitsraten pro Rosse (73,6%) erzielte. Besamungen mit Versandsperma erzielten die niedrigsten Trächtigkeitsraten pro Rosse. Insbesondere wenn sie häufiger als dreimal durchgeführt wurden und die letzten beiden künstlichen Besamungen weiter als 48 Stunden auseinander lagen (27,1%). Da sich bei der Untersuchung der Trächtigkeitsrate pro Decksaison die Interaktionen KB-Kategorie und Spermakategorie als nicht signifikant erwies, wird auf ihre Darstellung verzichtet.

Tabellen 48 und 49 zeigen die Sperma- und KB-Kategorie Interaktionen in Bezug auf die erste Rosse innerhalb einer Decksaison. Die Trächtigkeitsraten pro erste Rosse innerhalb einer Decksaison variierten von 21,1% bis 63,9%. Den schlechtesten Wert erzielte die einmalige künstliche Besamung mit Versandsperma. Die besten Werte hingegen erzielte die mehr als dreimalige Bedeckung im Natursprung.

Tabelle 48: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall für die Trächtigkeitsrate pro erste Rosse nach den Interaktionen der Frequenz der Belegungen mit der Spermaart Frequenz der Belegungen Frischsperma

Hauptstelle

Frischsperma Nebenstelle

Frischsperma

Versand Natursprung

1 x 22,3% Tabelle 49: Schätzwerte und 95%-Konfidenzintervall für die Trächtigkeitsrate pro erste

Rosse nach den Interaktionen des Intervalls der Belegungen mit der Spermaart Intervall der Belegungen Frischsperma

Hauptstelle

Frischsperma Nebenstelle

Frischsperma

Versand Natursprung 0 (eine Belegung) 22,7% Die zeitlichen Abstände beim Bedecken der Stuten im Natursprung erzielten die besten Ergebnisse (61,6%) im 48 Stunden Rhythmus. Hingegen hatte die künstliche Besamung mit Frischsperma auf einer Hauptstelle im 24 Stunden Rhythmus ihr bestes Ergebnis (41,2%). Die fixen Effekte des Alters der Stute, deren Status und die Häufigkeit der Belegungen sind in den folgenden Abbildungen 15 und 16 zusammenfassend dargestellt. Auch diese Kombination

bestätigte die bisherigen Auflistungen der Ergebnisse, dass vier oder mehr Belegungen zu den besseren Trächtigkeitsergebnissen führten.

Trächtigkeitsrate pro Rosse in Abhängigkeit vom Alter der Stute und der Belegungsfrequenz

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

55%

60%

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Alter der Stute in Jahren

Trächtiggkeitsrate

2* kein FbF >3* kein FbF 2* FbF >3* FbF

03-4 035 036 037 038 039 010 011 12-13 14-15 00>15

FbF= Fohlen bei Fuß

Abbildung 15: Trächtigkeitsrate pro Rosse in Bezug auf das Alter der Stuten und der Frequenz der Belegung

Zur besseren Übersicht über die Trächtigkeitsraten pro Rosse in Abhängigkeit vom Alter der Stute und der Belegungsfrequenz wurden die Stuten die zweimal bzw. mehr als dreimal belegt wurden in Abbildung 15 dargestellt. Stuten, die ein- bzw. dreimal belegt wurden, sind in Abbildung 16 dargestellt.

Trächtigkeitsrate pro Rosse in Abhängigkeit vom Alter der Stute und der Belegungsfrequenz

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

55%

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Alter der Stute in Jahren

Trächtiggkeitsrate

1* kein FbF 3* kein FbF 1* FbF 3* FbF

03-4 0 5 036 037 038 039 010 011 12-13 14-15 0>15

Abbildung 16: Trächtigkeitsrate pro Rosse in Kombination mit dem Alter der Stuten, deren Status und der Belegungsfrequenz

Bei den 12 bis 13-jährigen Stuten, die zum Zeitpunkt der Belegung kein Fohlen bei Fuß haben scheint es anhand dieser Abbildungen empfehlenswert, diese nicht mehr als dreimal zu besamen. Bei den Stuten die zum Zeitpunkt der Belegung älter als 14 Jahre alt waren ging das Befruchtungsergebnis generell zurück.

Abbildungen 17 und 18 zeigen die Trächtigkeitsraten pro Rosse der Stuten, bezogen auf ihr Alter, deren Status und die zeitlichen Abstände zwischen den Belegungen. Es zeigt sich, dass die Belegungen im 24-Stunden-Intervall die besten Befruchtungsraten erzielten. Aber auch in diesen Abbildungen ist zu erkennen, dass die Befruchtungsraten bei den älteren Stuten zurückgehen.

Trächtigkeitsrate pro Rosse in Abhängigkeit vom Alter der Stute und dem Belegungsintervall

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

55%

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Alter der Stute in Jahren

Trächtiggkeitsrate

1* kein FbF 24h kein FbF 1* FbF 24h FbF

03-4 0 5 036 037 038 039 010 011 12-13 14-15 0>15

Abbildung 17: Trächtigkeitsrate pro Rosse in Bezug auf das Alter der Stuten, deren Status

Abbildung 17: Trächtigkeitsrate pro Rosse in Bezug auf das Alter der Stuten, deren Status