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2.3 Beschreibung der Stichproben .1 Interview-Studie

2.3.3 Erste Fragebogenstudie

Im Folgenden werden die Charakteristika der Stichprobe der ersten Untersuchung im Einzelnen beschrieben. Einen Überblick gibt Tabelle D21 im Anhang, in der die Merkmale dieser Stichprobe zusammenfassend dargestellt sind. An dieser ersten Erhebung nahmen 239 Personen teil.

Geschlecht

Eine Gleichverteilung von männlichen und weiblichen Probanden war angestrebt, konnte allerdings nicht erreicht werden. So überwog mit 64% der Anteil der Teilnehmerinnen. Damit waren nur etwas mehr als ein Drittel der Versuchspersonen männlichen Geschlechts. Die Verteilung der Männer und Frauen weicht im χ²-Test hochsignifikant von der angestrebten Gleichverteilung ab.

Alter

Das Alter der Versuchspersonen lag zwischen 15 und 84 Jahren, mit einem arithmetischen Mittel bei 39 Jahren und einer Standardabweichung von etwa 16 Jahren. Beide Geschlechter wiesen dabei ein nahezu identisches Durchschnittsalter auf. Dennoch zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Aufteilung auf die Altersgruppen, wie auch Tabelle 7 zu entnehmen ist.

Tabelle 7: Zahl der Frauen und Männer pro Altersgruppe (1. Erhebung)

Altersgruppen

1 2 3 4 5 6 7

<20 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 >69

Frauen a 07% 22% 32% 21% 07% 09% 2%

Männer 17% 12% 23% 17% 14% 13% 4%

Gesamt 11% 19% 29% 19% 09% 10% 3%

Anmerkungen: a Es fehlt eine Altersangabe.

Insgesamt machte die Gruppe der Personen zwischen 20. und 50. Lebensjahr mit fast 70%

aller Befragten den größten Anteil aus, dabei überwog gerade in dieser Altersgruppe der Frauenanteil.

Altersgruppen

Altersgruppen

>69 60-69

50-59 40-49

30-39 20-29

<20

Prozent

40

30

20

10

0

Abbildung 15: Prozentanteil der Befragten pro Altersgruppe (1. Erhebung)

Familienstand

Über die Hälfte der Befragten waren verheiratet, etwa ein Drittel gab an, ledig zu sein. Damit bestimmen diese beiden Gruppen die Charakteristik der Stichprobe. Weniger als 10 Personen gaben an, verheiratet zu sein, aber getrennt vom Partner zu leben. Geschieden oder verwitwet waren jeweils etwa 5 Prozent der Befragten. Damit waren in der Stichprobe hinsichtlich des Familienstands diejenigen Gruppen am schwächsten vertreten, die auch in der Bevölkerung den kleinsten Anteil ausmachen.

Etwa drei Viertel der Befragten gaben an, zum Zeitpunkt der Erhebung eine Partnerschaft zu haben. Über 60% dieser Personen führten diese Beziehung schon seit zehn Jahren oder länger, nur 5% hatten ihre Partnerschaft seit weniger als einem Jahr.

Schulabschluss

Etwa 40% der Befragten hatten die Schule mit der mittleren Reife abgeschlossen, etwas mehr als 20% erreichten das Abitur oder Fachabitur und ebenso viele beendeten ihre schulische Laufbahn mit dem Volks- oder Hauptschulabschluss. Etwa 15% hatten einen Hoch- oder Fachhochschulabschluss und lediglich 6 Personen gaben an, zum Zeitpunkt der Befragung die Hauptschule (noch) nicht abgeschlossen zu haben.

In der Altersgruppe unter 20 Jahren überwog deutlich der Anteil der Realschüler, während bei den Personen zwischen 20 und 30 Jahren die Abiturienten den größten Anteil aus-machten. Die Befragten im Alter zwischen 30 und 50 Jahren hatten größtenteils die Schule mit der mittleren Reife beendet und diejenigen, die älter als 50 Jahre waren, hatten zumeist einen Volks- oder Hauptschulabschluss.

Wohnsituation

Die überwiegende Mehrzahl der Befragten wohnte mit mindestens einer weiteren Person zusammen, lediglich 14% lebten allein. So gaben etwa zwei Drittel an, zusammen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zu wohnen. Mit ihren Kinder in einem Haushalt wohnten 40% der Befragten, etwa ein Viertel lebte mit den Eltern bzw. Schwiegereltern unter einem Dach und 10% teilten sich die Wohnung mit Geschwistern. Dabei waren es insbesondere die ledigen Personen im Alter unter 20 Jahren, die noch mit den Eltern oder Geschwistern in einer Wohnung lebten. Lediglich zwei Befragte wohnten mit Freunden oder Freundinnen zusammen und zehn gaben an, sich die Wohnung mit anderen Personen zu teilen, wobei dies in den meisten Fällen die Mitglieder einer (studentischen) Wohngemeinschaft waren.

Nach der Größe ihrer Wohngemeinde befragt, gaben fast die Hälfte der Befragten an, dass ihre Heimatgemeinde zwischen 2.000 und 100.000 Einwohnern zähle. Etwa 40% kamen aus Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern und lediglich 13% der Befragten wohnten in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Damit überwog der Anteil der Personen aus Dörfern und Kleinstädten deutlich gegenüber dem Anteil der Befragten aus Großstädten.

Dabei unterschieden sich die beobachteten von den erwarteten Häufigkeiten im χ²-Test bei Personen aus Gemeinden unterschiedlicher Größe hochsignifikant hinsichtlich der Wohnsituation, des Schulabschlusses und des Familienstandes. So wohnten in Großstädten mehr Befragte als statistisch erwartet allein, während es in den Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern deutlich weniger als erwartet waren.

Zudem hatten die Personen aus den größeren Wohngemeinden häufiger als erwartet das Abitur oder einen (Fach-)Hochschulabschluss erreicht, während in den Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern mehr Personen als erwartet über einen Haupt- bzw.

Volksschulabschluss oder über (noch) gar keinen Schulabschluss verfügten. Die Befragten aus Großstädten waren zudem häufiger als erwartet ledig und seltener als erwartet verheiratet, während sich bei den Befragten aus Heimatgemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern das genau umgekehrte Bild ergab.

Knapp drei Viertel der Befragten gaben an, im Prinzip eher ländlich zu wohnen. Dabei meinten immerhin 70% der Befragten aus Wohngemeinden zwischen 2.000 und 100.000 Einwohnern, eher ländlich zu wohnen – und selbst zwei Großstadtbewohner machten diese Angabe.

Die Aussage, städtisch zu wohnen, machten überzufällig häufig Personen unter 40 Jahren sowie solche, die zum Zeitpunkt der Befragung ledig waren und allein wohnten.

Soziale Kontakte

Etwa die Hälfte der Befragten gab an, zwischen drei und sechs engere Freunde bzw.

Freundinnen zu haben. Etwa ein Viertel der Befragten zählte weniger als drei Personen zum engeren Freundeskreis. Mehr als neun enge Freunde hatten etwa 10% der Befragten.

Hinsichtlich der Zahl der Freundschaften zeigte sich, dass die Befragten im Alter unter 20 Jahren eher mehr engere Freundschaften angaben, während bei den Befragten im Alter über 60 Jahren im χ²-Test mehr Personen als erwartet weniger als drei enge Freundschaften hatten.

Dabei waren etwa 88% der Befragten mit der Zahl ihrer Freundschaften zufrieden. Die angegebene Anzahl der engeren Freundschaften erwies sich als einzige der Angaben zur Person im χ²-Test als hochsignifikant für die Zufriedenheit. So waren ausschließlich Personen mit weniger als sechs engen Freundschaften unzufrieden mit der Zahl ihrer Freunde, wobei insbesondere bei den Personen mit weniger als drei engen Freundschaften die beobachtete Zahl Unzufriedener die erwartete überbot.

Arbeitssituation

Mit 44% war der größte Anteil der Befragten Arbeitnehmer/in im Angestelltenverhältnis. Je 10% der Befragten gaben an, mit der Haushaltsführung beschäftigt oder bereits im Ruhestand zu sein. Jeweils zwischen 10 und 20 Personen und damit etwa zwischen fünf und zehn Prozent der Befragten waren Schüler, Studenten und Auszubildende sowie Selbstständige. Fünf Personen waren zum Zeitpunkt der Befragung arbeitslos, drei Personen beamtet. 11 Befragte gaben an, neben ihrer sonstigen Tätigkeit für die Haushaltsführung verantwortlich zu sein und drei studierten nebenberuflich.

Etwa 40% der Befragten machten eine genauere Angabe zu ihrer gegenwärtigen Tätigkeit.

Dabei zeigte sich, dass Menschen aus sehr unterschiedlichen Berufen an der Untersuchung teilnahmen, was für die Heterogenität der Stichprobe spricht.

So nahmen unter anderem Personen teil, die als Arzthelferinnen oder in den Bereichen Altenpflege, Auftragserfassung und –abwicklung, Bankwesen, Betreuung, Betriebsleitung, Buchhaltung, Büroarbeit, im chemischen Labor, als Direktvermarkter, Elektroinstallateure oder Energieberater tätig waren. Weiterhin nahmen Erzieher, Fachlehrer, Friseure, eine Familientherapeutin, ein Hüttenwerker, kaufmännische Angestellte und Kfz-Mechaniker an der Erhebung teil. Zudem waren Krankenschwestern, Kundenbetreuer, ein Küster, Landmaschinenmechaniker, Landwirte und Lehrer ebenso an der Erhebung beteiligt, wie Mediziner, Manager, Personalreferenten, Physiotherapeuten, Postbedienstete, Psychologen, Redakteure, Reiseverkehrskaufleute, Rechtsanwalts- und Notargehilfen sowie Restaurantbetreiber und -fachangestellte. Weiterhin nahmen Sekretärinnen, Sozialarbeiter, Steuerfachangestellte, Techniker, Triebfahrzeugführer, Unternehmensberater, Verkäufer, Vertreter, Verwaltungsangestellte und Werkzeugmaschinenschlosser an der Erhebung teil.

Ein Viertel der Befragten machte keinerlei Angabe zum Tätigkeitsbereich, fast 10% ordneten die eigene Tätigkeit mehreren Sektoren zu. So gaben etwa 30% der Befragten an, eine Tätigkeit im Dienstleistungsbereich zu verrichten, etwa 20% gaben an, im sozialen Bereich tätig zu sein. Etwa 10% arbeiteten im kaufmännischen ebenso viele im technisch-handwerklichen Bereich. Je 5% ordneten ihre Tätigkeit dem Verwaltungs- und dem Managementbereich zu. Zehn Personen nannten sonstige Bereiche wie Bildung, Forschung, Justiz, Kunst und Medien.

Religiosität

Mehr als zwei Drittel der Befragten waren evangelisch, etwa 20% konfessionslos und fast 10% katholisch. Fünf Befragte gehörten einer freien Kirche an und eine Person war griechisch-orthodox.

Auf die Frage hin, ob sie sich bemühten, nach christlichem Maßstab zu handeln, antwortete über ein Drittel der Befragten, sie täten dies etwas. Ein weiteres Drittel gab an, sich ziemlich bis sehr zu bemühen und das letzte Drittel strebte kaum bis gar nicht danach, nach christlichem Maßstab zu handeln. Mit einer Standardabweichung von einer Antwortstufe lag der Mittelwert genau in der Mitte der fünfstufigen Skala. Betrachtet man die beiden Extreme der Skala so fällt allerdings auf, dass fast 40 Befragte angaben, sich gar nicht darum zu bemühen, nach christlichem Maßstab zu handeln, während sich nur 15 sehr bemühten.

Zwischen dem Alter der Befragten und dem Bemühen, sich nach christlichem Maßstab zu verhalten, ließ sich eine sehr signifikante Korrelation in Höhe von .27 feststellen.