12. Anhang
12.3 Glossar
Abortivum „Abtreibemittel“
afferent zuführend, dem ZNS Impulse zuleitend
Agonist durch Besetzung eines Membranrezeptors wirksame physiologische Substanz bzw. Arzneimittel
akral die Körper–, Gliedmaßenenden (Akren) betreffend
Albumin wichtige, formal definierte Gruppe von tierischen und pflanzlichen Eiweißen
Alkylanz als Zytostatika eingesetzter Stoff, der mit seinen aktiven Gruppen mit zahlreichen Makromolekülen im Zellplasma und Zellkern reagiert und diese alkyliert, d. h. Alkylgruppen einführt
Alopezie Kahlheit als Folge vermehrten Haarausfalls
Amenorrhoe das Nichteintreten (primäre A.) oder Ausbleiben (sekundäre A. = Menostase) der Regelblutung bei der geschlechtsreifen Frau
Anämie Verminderung der Hämoglobinkonzentration und des Hämatokrit im Blut unter den unteren Normalwert einer vergleichbaren Bevölkerungsgruppe Anaphylaxie immunologisch bedingte, akute Maximalvariante einer allergischen
Allgemeinreaktion, die den ganzen Organismus umfasst und mit typischen Symptomen einhergeht
Angiogenese Neubildung von Blutgefäßen
Angioödem flüchtige, oft massive Schwellungen des Unterhautgewebes (meist Lippen und Lidregion), seltener Zunge und anderer Organe
Anorexie Verlust des Nahr ungstriebes; auch Appetitlosigkeit, Magersucht Antagonist der Gegenspieler des Agonisten
Antiemetika Mittel gegen Erbrechen
Antihistaminika Substanzen, die die Histaminwirkung durch reversible Blockierung der spezifischen Geweberezeptoren (H1– bzw. H2–Rezeptoren) hemmen
Antikonvulsiva Mittel mit hemmender und mildernder Wirkung gegenüber zentral bedingten Krämpfen
Antithrombin gegen Thrombin gerichtete Aktivität des Blutplasmas
Antineoplastika alle Substanzen, die gegen maligne Krankheiten wirksam sind, unabhängig vom Wirkungstyp
Aplasie vorhandene Gewebe– oder Organanlage mit ausgebliebener Entwicklung
Apoptose der sog. programmierte Zelltod, der aktiv durch die Zelle selbst ausgelöst wird
Arachnoiditis akute oder chronische, bakterielle oder traumatische Entzündung der Spinnengewebshaut des Gehirns oder Rückenmarks
Area postrema ein bei Säugetieren und Vögeln vorkommender Gehirnteil
Arrhythmie Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge bei Reizbildungs– oder Reizleitungsstörung
Arthritis, rheumatoide chronische Systemerkrankung des Bindegewebes, die vorwiegend die Gelenke befällt und zu Deformierungen sowie Bewegungseinschränkungen führt
Aspermie das Fehlen zellulärer Elemente im Samen
Aszites Ansammlung klarer seröser Flüssigkeit im normalerweise kapillären Peritonealspalt
Ataxie Störung der Bewegungsabläufe und der Haltungsinnervation mit Auftreten unzweckmäßiger Bewegungen infolge gestörter funktioneller Abstimmung der entsprechenden Muskelgruppen Atypie die Abweichung der Zellen und Gewebe von normaler Form und
innerer Struktur
Axon der am Axonhügel des Körpers der Nervenzelle (Neuron) entspringende, unterschiedlich lange, zylindrische, solitäre Fortsatz der Nervenzelle, der mit seinen knopfförmig verdickten Endigungen synaptisch an anderen Nervenzellen oder an Erfolgsorganen (= Effektoren, Muskel–, Drüsenzellen) endet und ihnen auf diese Weise die von ihm geleiteten – evtl. zu einem Aktionspotenzial führenden – Erregungen zuleitet
Azotämie Vermehrung stickstoffhaltiger Endprodukte des Eiweißstoffwechsels im Blut infolge Minderausscheidung harnpflichtiger Stoffe
Basalmembran die lichtmikroskopisch erkennbare glasklare, aus Gitterfasern und einer Kittsubstanz bestehende Grenzschicht (Lamelle) zwischen Bindegewebe und nicht bindegewebigen Bestandteilen
12. Anhang
61 Beau–Reil–Querfurchen Querfurchen an Fingernägeln infolge vorübergehender Störung des Nagelwachstums im Zusammenhang mit schweren Krankheiten oder bestimmten Vergiftungen
benigne gutartig
Bilirubin ein gelbbrauner Gallenfarbstoff, der als Bestandteil des Blutes dem Serum gelbe Farbe verleiht
Blut–Hirn–Schranke der Schrankeneffekt der die Blutgefäße umgebenden Glia und des Kapillarendothels für bestimmte Stoffe (d. h. für nicht lipoidlösliche Substanzen, Proteine)
Brachytherapie Strahlentherapie, bei der sich die Strahlenquelle im oder direkt am Tumorgewebe befindet
bronchial den Bronchus betreffend
Bronchus die in Fortsetzung der Luftröhre der Atemluftleitung dienenden Hohlorgane der Lunge
carotid zur Arteria carotis gehörend
Cellulitis Veränderungen der Unterhaut–Struktur, wodurch es zum Eindringen von Fettzellen in die Lederhaut kommt (bucklige Unregelmäßigkeiten der Hautoberfläche)
Chemotherapie die auf dem „Prinzip der selektiven Toxizität“ beruhende Behandlung mit Chemotherapeutika (solitär oder kombiniert:
Mono– bzw. Poly–Ch.); wird heute oft gleichbedeutend mit Zytostatikatherapie (bei malignen Erkrankungen) verwendet
Cholestase Stauung der Gallenflüssigkeit
Chromatin das spezifisch anfärbbare Material des Zellkerns; eine fädige Struktur, bestehend v. a. aus DNA und Histonen (basisches Chromosomenprotein)
Circadian im Rhythmus des Tag–und Nachtwechsels
Clearance Entfernung einer bestimmten exogenen oder endogenen Substanz aus dem Blut als spezifische Leistung eines Ausscheidungsorgans (z. B. renale C.)
Cochlea die „Gehörgangsschnecke“, die knöcherne (Innenohr–) Schnecke im Felsenbein des Schläfenbeins
Corti–Organ das auf der Basilarmembran gelegene Organum spirale; das Hörorgan der häut igen Schnecke
Crosslink Verknüpfung zwischen Basen innerhalb eines DNA–Stranges (intrastrand C.) oder zwischen unterschiedlichen DNA–Strängen (interstrand C.)
Debré–Toni–Fanconi–Syndrom Form einer Nierenfunktionsstörung Dehydratisierung Mangel an Körperwasser
Deletion Verlust eines Chromosomenstückes oder eines DNA–
Abschnitts
Deoxyadenin Baustein der DNA
Deoxyguanin Baustein der DNA
Depletion krankhafter Verbrauch körpereigener Stoffe, Auszehrung dermato– Affix mit der Bedeutung Haut
Desquamation Hautabschuppung
Diaphorese die Schweißsekretion als physiologisches Geschehen oder als Folgeeffekt schweißtreibender Mittel
Differentiation die gemäß einem erblichen Muster erfolgende Umwandlung polyvalenter, d. h. in mehrfacher Richtung entwicklungs-fähiger Strukturen (Zellen, Gewebe) und potenzieller Funktionen in spezialisierte Strukturen bzw. Funktionen
Dilatation Erweiterung
distal weiter entfernt von der Körpermitte
Diurese Harnbildung, –ausscheidung
Diurese, forcierte gesteigerte Diurese als Maßnahme z. B. bei Vergiftungen;
Prinzip ist die anhaltende Steigerung der Substanzausscheidung durch die Niere mit Hilfe intravenöser Gaben eines stark wirksamen Diuretikums über einige Stunden bei gleichzeitiger ständiger Flüssigkeitszufuhr durch Infusion
Duplikation die dauerhafte Verdoppelung (bis Vervielfachung) einzelner Gene oder Gengruppen (mit anschließender getrennter Entwicklung)
Dysfunktion jede durch äußere oder innere (exo– oder endogene) Faktoren bedingte Störung der normale n Funktion von Zellen, Geweben oder Organ(system)en
Dyskrasie fehlerhafte Blutzusammensetzung
Dyspnoe jede Form einer Atemstörung; subjektive Zeichen sind z. B.
Atemnot, Lufthunger, Kurzatmigkeit, Beklemmung.
Objektive Kriterien sind Tachypnoe mit oberflächlichen, Hyperpnoe mit vertieften oder ungleichmäßigen Atemzügen Echokardiographie Ultraschalldiagnostik des Herzens
Elektrokardiographie Durchführung (Ableitung) des Elektrokardiogramms
Elektrophile Substanzen, die (partiell) positiv geladen sind und negativ geladene Teilchen anziehen
12. Anhang
63 Endometrium die faltenlose Schleimhaut der Gebärmutter, bestehend aus
einfachem zylindrischem Flimmerepithel
Enzephalopathie krankhafte, nichtentzündliche Hirnveränderung unterschied-licher Ätiologie und Klassifikation
Enzymurie krankhafte Ausscheidung von Enzymen im Harn bei Dysfunktion oder Defekt eines Enzym(system)s
Epimer Molekül, das sich nur in der stereochemischen Konfiguration eines Kohlenstoffatoms unterscheidet
Epithel das Deckgewebe, das aus – in einer oder mehreren Schichten angeordneten – fast lückenlos zusammengefügten Epithelzellen und wenig Interzellularsubstanz besteht und keine Gefäße enthält; ein Schutz– und Stoffwechselorgan mit der Fähigkeit zur Resorption und Sekretion, das die äußere Körperoberfläche bedeckt bzw. die Hohlorgane und Körperhöhlen auskleidet;
ferner das hochdifferenzierte Sinnesepithel Erythem flächenhafte Hautrötung
Erythropoetin hämatopoetischer Wachstumsfaktor
Exanthem Hautausschlag
Exposition Gesamtheit der äußeren Bedingungen, denen ein Organismus ausgesetzt ist
Extravasation der Vorgang, bei dem aus einem Gefäß (Vas), i. w. S. auch aus einem Organ in das benachbarte Gewebe Körperflüssigkeit austritt
Fäzes Stuhl, Kot
Fibrinogen Faktor der Blutgerinnung
Fibrose krankhafte Bindegewebsvermehrung in Organen
Filtrationsrate, glomeruläre das Volumen des an den Nierenglomeruli abgepressten und in die Lichtung der Nierenkanälchen abfließenden „Primär–“ oder
„Vorharns“ pro Zeiteinheit gastrointestinal Magen und Dünndarm betreffend
Glia das interstitielle Zellgewebe des Nervensystems, das die Räume zwischen Nervenzellen und Blutgefäßen bis auf einen 20 nm breiten Spalt ausfüllt und die Markscheiden bildet
Glucocorticoide in der Nebennierenrinde gebildete Hormone
Glutathion v. a. in Erythrozyten vorhandenes Peptid, das deren Membran vor oxidierenden Substanzen schützt
Gonaden Geschlechtsdrüsen (Ovarium und Testis)
Granulozyten, neutrophile die häufigste Form der Granulozyten mit durch neutrale, basische und saure Farbstoffe anfärbbaren Granula sowie mit stark segmentiertem (d. h. 2–3 Teile aufweisendem) Kern
Haarfollikel die die Haarwurzel sackförmig umgebende, aus der Unterhaut hervorgegangene bindegewebige äußere Haarscheide
hämato– Affix mit der Bedeutung Blut
Hämatokrit der Anteil des Volumens aller roten Blutkörperchen am Gesamtblut
hämatopoetisch Blut bildend
Hämoglobin Eisen(II)–haltiges Chromoproteid der Erythrozyten, das ihnen die rotbraune Farbe verleiht
Hämoperfusion Blutreinigungsverfahren, bei dem das Blut durch eine mit Adsorbenzien (z. B. Aktivkohle, Kunstharz) gefüllte Filterkerze gepumpt wird
hämorrhagisch mit Blutaustritt einhergehend, eine Blutung herbeiführend, betreffend
Hand–Fuß–Syndrom schmerz–, evtl. fieberhafte, seitensymmetrische Schwellung der Hände und Füße
Hepatomegalie Vergrößerung der Leber
Histamin basisches biogenes Amin, einer der bekanntesten Mediatoren der allergischen Entzündung
Hyaluronidase Enzym, das als Diffusionsfaktor Strukturauflockerung vo n Binde– und Stützgeweben erleichtert, den Flüssigkeitsaustausch zwischen Geweben und dem Gefäßsystem sowie die Ausbreitung von Fremdsubstanzen bewirkt
Hyperamylasämie vermehrter α–Amylasegehalt des Blutes Hyperglykämie krankhafte Erhöhung des Blutzuckers Hyperhydratation übermäßiger Wassergehalt des Körpers
Hyperpigmentierung örtliche oder allgemeine Vermehrung des Gehalts der Haut an Pigment
hypertonisch mit höherem osmotischem Druck als das Blut bzw.
entsprechende Körperflüssigkeit
Hypofibrinogenämie verminderter Fibrinogengehalt des Blutes
Hypomagnesiämie verminderter Gehalt des Blutserums an Magnesium Hyponatriämie verminderter Gehalt des Blutserums an Natrium
Hypotonie Erniedrigung einer Spannung oder eines Drucks unter die Norm Hypoxämie herabgesetzter Sauerstoffgehalt im Blut
12. Anhang
65 Ikterus gelbliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute sowie innerer Organe und – besonders frühzeitig – der Lederhaut der Augen durch Übertritt von Gallenfarbstoffen aus dem Blut in die Körpergewebe
Ileus, paralytischer subakut beginnender Darmverschluss infolge Darmlähmung
Inhibition Hemmung
Insuffizienz ungenügende Funktion bzw. Leistung eines Organ(system)s interstitiell dazwischen liegend
intrathekal innerhalb der harten Rückenmarkhaut
Inversion die Umkehrung eines Chromosomenabschnitts nach Chromosomenbruch oder –neuverknüpfung
in vivo im Leben, im lebenden Organismus
Ischämie Blutleere oder Minderdurchblutung eines Gewebes infolge unzureichender (= relative I.) oder fehlender (= absolute I.) arterieller Blutzufuhr
–itis Suffix mit der Bedeutung Entzündung hepato– Affix mit der Bedeutung Leber
Herzdekompensation dekompensierte, d. h. schon in Ruhe manifeste Herzinsuffizienz
kardio– Affix mit der Bedeutung Herz Kardiomegalie Vergrößerung des Herzens
Kardiomyopathie, kongestive K. mit Dilatation und verminderter Kontraktionskraft der linken Kammer oder beider Herzkammern
Karzinom bösartiger, allgemein als „Krebs“ bezeichneter Tumor epithelialer Herkunft
klimakterisch in den Wechseljahren auftretend
Koagulopathie angeborene oder erworbene Störungen der Blutgerinnung Kolon der beidseits seitlich und oben im Darmbauch liegende
Hauptteil des Dickdarms Konjunktivitis Entzündung der Bindehaut
kumulativ bei wiederholter Verabreichung von Substanzen allmählich anhäufend, wenn die Einzelgaben schneller erfolgen, als sie eliminiert werden können
kranial den Schädel betreffend, schädel–, kopf– oder scheitelwärts, am oder zum oberen Körperende hin gelegen
Kreatin ein Zwischenprodukt des intermediären Stoffwechsels, das in nahezu konstanter Menge in der Leber gebildet wird
Kreatinin harnpflichtiges, stark basisches Stoffwechselprodukt, das im Muskelgewebe irreversibel als Anhydrid (Lactam) des Kreatins entsteht
Kreislauf, enterohepatischer Transportweg für die mit der Galle ausgeschiedenen und in tieferen Darmabschnitten wieder rückresorbierbaren und in die Leber gelangenden Substanzen
kutan die Haut betreffend
Läsion Schädigung, Verletzung, Störung
Leberzirrhose Sammelbegriff für Lebererkrankungen, die mit Veränderung der Läppchenstruktur (irreversible
„Pseudoläppchen“), Leberfibrose und Bildung kleiner bis großer Parenchymknoten einhergehen und zu Gefäßobliterationen führen (hepatischer Block; mit Pfortaderhypertonie, Aszites)
Leukämie Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch maligne Transformation hämatopoetischer oder lymphatischer Zellen entstehen und mit Proliferation und Akkumulation neoplastischer Zellen (L.–Zellen) primär im Knochenmark, meist auch im Blut und in lymphatischen Geweben, seltener in anderen Organen einhergehen Leukämie, akute lymphatische Lymphoblastenleukämie, überwiegende Leukämieform
des Kindesalters
Leukämie, chronisch myeloische starke Vermehrung aller granulopoetischen Zellen im Knochenmark, Blut und mehreren Organen, Thromboseneigung
Leukenzephalopathie krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz
Leukonychie Weißfärbung des Nagels
Leukopenie Verminderung der Leuko–Zahl im peripheren Blut Lipophilie Neigung zur Fettlöslichkeit
Liquor die Gehirn–Rückenmark–Flüssigkeit
Lungenfibrose fortgeschrittener, narbig–bullöser Umbau des Lungengewebes mit Zunahme der kollagenen Fasern und Zerstörung der Lungenstruktur als Endzustand interstitieller Lungenerkrankungen
Lymphoblasten aktivierte Lymphozyten
Lymphom Sammelbezeichnung für benigne und maligne
Lymphknotenvergrößerungen
Lymphozyten kleine, weiße Blutkörperchen mit rundem,
chromatinreichem Kern im peripheren Blut und in den lymphatischen Geweben
Lysosom Ort der intrazellulären Verdauung
maligne bösartig
12. Anhang
67 Mamma die Brust der Frau, bestehend aus Drüsenkörper, Fettgewebe,
Bindegewebssepten und Brustwarze einschließlich Warzenhof Melanom gutartige oder bösartige Neubildung des Pigment bildenden
Gewebes der Haut und der Retina
Megakaryozyten thrombozytenbildende Knochenmarksriesenzellen
Meningeosis leucaemica leukämische Infiltrate (evtl. auch Blutungen) im Zentralnervensystem und dessen Hüllen unter dem klinischen Bild eines Hirntumors
Menopause bei der Frau der Zeitpunkt der – infolge Nachlassens der Ovarialfunktion – letzten Menstruation
Metastase Tochtergeschwulst eines Tumors
Mikrosomen bei der Zellfraktionierung entstehende, aus membranbegrenzten, meist kugeligen Hohlräumen bestehende Zellbestandteile
Mikrotubuli elektronenmikroskopisch erkennbares Röhrensystem als Teil des Zytoskeletts
Mitose Zellteilung von Körperzellen
Morbidität die in einem bestimmten Zeitraum registrierte Zahl der Krankheitsfälle einer definierten Krankheit, bezogen auf die Bevölkerungszahl.
Morbus Hodgkin bösartig verlaufende Krankheit des lymphatischen Systems
Mortalität die Prozentzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum, bezogen auf die Gesamtbevölkerung oder auf Bevölkerungsteile Mukositis Schleimhautentzündung
mutagen Mutationen auslösend
Myelo– Wortteil mit der Bedeutung Mark, Rückenmark
Myokard Herzmuskel
Nadir Tiefstwert
Nekrose lokaler Gewebstod in einem lebenden Organismus als schwerste Folge einer lokalen Stoffwechselstörung
Nephritis akute oder chronische Entzündung der Niere nephro– Affix mit der Bedeutung Niere
neuro– Affix mit der Bedeutung Nerven
Neuronen Nervenzellen
neutro– Affix mit der Bedeutung neutrophile Granulozyten
Nucleotide aus Nucleinbase, Zucker und Phosphorsäure bestehender Grundbaustein der Nucleinsäuren
Nukleophile Substanzen, die (partiell) negativ geladen sind und positiv geladene Teilchen anziehen
Obstipation die – meist chronische – Stuhlverstopfung infolge verlängerten Verweilens der Fäzes im Kolon
Ödem umschriebene oder diffuse, meist schmerzlose Ansammlung aus dem Gefäßsystem ausgetretener seröser Flüssigkeit
okklusiv verschließend
Oligonucleotid Verbindung aus 3–25 Nucleotiden Oligospermie verminderte Spermienzahl
Onkogene DNA–Sequenzen im Genom der Zelle mit Krebs erzeuge nder Aktivität Onkologie Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Prophylaxe,
Entstehung, Erkennung und konservativen Behandlung von Tumoren und den dadurch bedingten Krankheiten befasst
Onychodystrophie krankhafte Veränderungen der Nagelplatte Onycholysis Ablösung der Nagelplatte
Organell Struktur oder strukturell abgegrenzter Raum von charakteristischem Bau und Funktion, entweder innerhalb einer Zelle oder an der Zelloberfläche Osmolalität die osmolare Konzentration (angegeben in Osmol) pro kg H2O
Ösophagitis Entzündung der Speiseröhre
Osteoporose Systemerkrankung des Skeletts mit Verminderung der Knochenmasse, Qualitätsverschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes und dadurch bedingtem erhöhten Frakturrisiko
Osteosarkom Knochensarkom, i. e. S. das osteoplastische Sarkom; häufigster bösartiger Knochentumor, vorwiegend bei Jugendlichen
Oto– Affix mit der Bedeutung Ohr oder Gehör ovarial den Eierstock (Ovarium) betreffend palliativ krankheitsmildernd (ohne zu heilen) pan– Affix mit der Bedeutung ganz, vollständig
Pankreaszellen Der exokrine Teil der Pankreaszellen macht ca. 98 % am Gesamtgewicht der Bauchspeicheldrüse aus. Produktion von Enzymen zur Spaltung von Eiweiß (Proteasen), Fetten (Esterasen), Kohlenhydraten (Carbohydrasen) und Nucleinsäuren (Nucleasen). Der endokrine Anteil der Pankreaszellen stellt die wichtigste Verdauungsdrüse das Körpers dar und ist in den LANGERHANS–Inseln lokalisiert. Produktion verschiedener Hormone (z. B. Insulin, Glucagon)
12. Anhang
69 Parästhesie Fehlempfindung; i. e. S. die des Hautsinnes in Form von
„Kribbeln“, „Pelzigsein“, „Ameisenlaufen“, u. U. mit Schmerzcharakter
Parenchym das spezifische Gewebe eines Organs (im Gegensatz zum interstitiellen Bindegewebe)
–pathie Suffix „Leiden“, „Schaden“, „Krankheit“, aber auch
„Einwirkung“, „Behandlung“
–penie Suffix „Verminderung“
Perikard Schutz– und Gleithülle des Herzens peritoneal das Bauchfell betreffend
Pleozytose erhöhte Zellzahl des Liquor
Pleura die die beiden Brustkorbhälften auskleidende und die Lungen überziehende seröse Haut
Pneumonie Entzündung des Lungenparenchyms Prämedikation Medikamentengabe vor einem Eingriff Präzipitation Bildung eines Niederschlags
Primer für die Synthese von Makromolekülen (z. B. DNA)
notwendigen „Starter“–Moleküle
primordial ursprünglich, in einer 1. Entwicklungsphase
Proliferation Vermehrung von Gewebe durch Wucherung oder Sprossung Prostata etwa walnussgroßes unpaares Organ unterhalb der Harnblase,
das den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgibt
Psoriasis Schuppenflechte
pulmonal die Lunge betreffend
Purkinje–Zellen große, birnenförmige Nervenzellen in der Kleinhirnrinde Purpura spontane, kleinfleckige Kapillarblutungen in der Haut
Raynaud–Syndrom recht unterschiedlich gebrauchter Begriff, der im weitesten Sinne für alle akralen Durchblutungsstörungen an Händen oder Füßen benutzt wird
Rekombination die Umlagerung von Erbgut (Faktorenaustausch) im Rahmen der Zellteilungsvorgänge
renal zur Niere gehörend, sie betreffend, durch die Nieren bedingt renaler Plasmafluss Plasmamenge, die pro Minute die Nieren durchfließt.
Replikation Neusynthese der DNA durch DNA–Replicase Retention der Konfiguration Erhalt der räumlichen Anordnung
Retinoblastom seltener, im Säuglings– oder Kleinkindalter auftretender maligner Tumor aus embryonalen Netzhautelementen
Sepsis Krankheitsbild infolge dauernden oder periodischen Eindringens von pathogenen Bakterien und deren Giften aus einem Krankheitsherd (bakterielle Lokalinfektion) und deren Ausbreitung auf dem Lymph–Blut–Weg zur Allgemeininfektion
Serotonin Gewebshormon, das wirksam als Neurotransmitter ist Sertoli–Zellen auf der Basalmembran des Hodens fußende, im
Samenepithel bis zur Kanälchenlichtung reichende Zellen
Spasmus Verkrampfung, Krampf
Spermatogenese die Reifung der Samenzellen (ab der Pubertät bis ins Greisenalter) im Keimepithel der Hodenkanälchen Somnolenz Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit als leichtere
Form der Bewusstseinstrübung
Steroide umfangreiche Gruppe von Verbindungen mit dem
Grundgerüst des Sterans, einer Verbindung mit drei Sechsringen und einem Fünfring, darunter als Naturstoffe z. B. Sterine, Gallensäuren, Steroidhormone, D–Vitamine und Herzglykoside
Stomatitis Entzündung der Mundschleimhaut
Stria Vascularis hohes, mehrreihiges Epithel an der äußeren Wand des Schneckenganges
Suppression Unterdrückung, Hemmung
Syndrom, hämolytisch–urämischen akut einsetzende thrombotisch–thrombozytopenische Purpura mit hämolytischer Anämie, flüchtigen neurologischen und psychischen Störungen, Fieber, Niereninsuffizienz
Syndrom, meningeales die bei Reizung der weichen Hirn– und Rückenmarkshäute auftretende, lokalisationsspezifische, aber nicht prozessspezifische Symptomatik
Tachypnoe gesteigerte Atemfrequenz durch Stimulierung des Atemzentrums bei erhöhtem Sauerstoffbedarf (z. B.
körperliche Belastung, Fieber), erniedrigtem Sauerstoffangebot (Hypoxämie) oder psychischer Erregung
Telomere der natürliche terminale Strukturabschnitt an beiden Chromosomene nden, bestehend aus sich vielfach wiederholenden, einfachen Gensequenzen, wobei bei jeder Zellteilung ein Stück abgeschnitten wird
terato– Affix mit der Bedeutung Fehlbildung
testikulär den Hoden (Testis) betreffend
12. Anhang
71 Therapie, adjuvante alle tumorwirksamen Maßnahmen, die zusätzlich zu den
falltypischen Krebsoperationen zur Anwendung kommen, v. a. die medikamentösen, systemischen Maßnahmen zytostatischer oder endokriner Art, aber auch Strahlentherapie
Thrombin Blutgerinnungsfaktor
Thrombose Blutpfropfbildung im Kreislaufsystem
Thrombozyten kleine, von Megakaryozyten des Knochenmarks abstammende, kernlose korpuskuläre Blutelemente
Tinnitus störende, ton– oder geräuschartige endogene Schallempfindung, entweder als Wahrnehmung ohrnaher Muskel– und Gelenkgeräusche, von Sekretknistern, Vibrationen etc. oder aber als rein subjektive Empfindung (Brummen, Rauschen, Klingen, Pfeifen) infolge inadäquater Rezeptorenreizung
Transkription die durch Transcriptasen gesteuerte und durch die Nucleotidsequenz des DNA–Stranges determinierte Synthese einer komplementären, einzelsträngigen RNA, die jeweils dem 2. DNA–Strang gleicht
Translokationen Ortsveränderung von Chromosomen– oder Chromatidstücken innerhalb eines Chromosomenbestandes
Tubuli Nierenkanälche n mit vielfältigen Funktionen
Tumor–Suppressor–Gene Gene, die an der Übermittlung von wachstumsinhibierenden Signalen beteiligt sind, dadurch ein Gegengewicht zu den proliferationsaktivierenden Onkogenen darstellen
Vaskulitis Entzündung eines Blut– oder Lymphgefäßes
Vasokonstriktion Engstellung von Blutgefäßen (mit resultierender Erhöhung des Strömungswiderstandes) durch verstärkten Kontraktionszustand der Gefäßmuskulatur
Vasopressin Peptidhormon
veno– Affix mit der Bedeutung Vene vesikal die Harnblase betreffend
Vesikel Bläschen, bei der Elektronenmikroskopie ein intrazelluläres, von einer Biomembran umschlossenes Gebilde mit Durchmesser
< 100 nm
Vestibularapparat die dem Gleichgewichtssinn dienende Funktionseinheit zerebellar das Kleinhirn (Zerebellum) betreffend
Zyanose bläuliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute und Fingernägel infolge Zunahme des Anteils an reduziertem Hämoglobin im Kapillarblut
Zystitis akute oder chronische, unspezifische oder spezifische Entzündung der Harnblasenschleimhaut
Zytopenie Zellzahlverminderung
Zytostatika Substanzen, die den Eintritt der Kern– und/oder Plasmateilung verhindern oder erheblich verzögern bzw. deren Ablauf unterbrechen oder stören
zytotoxisch zellschädigend
13. Literatur
73
13. Literatur
1 Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland, Krebs in Deutschland, Häufigkeiten und Trends, 3. erweiterte und aktualisierte Ausgabe, Saarbrücken 2002.
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Nogueira, H. Lebowitz, J. Ransom, B.Holton), The McGraw–Hill Companies, Inc. 2003, S.1589 ff.
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