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Exkurs - Präsentationsarten

Im Dokument DATEN VISUALISIERUNG & STORYTELLING (Seite 27-32)

3 Zielgruppe bestimmen (WER)

3.2 Exkurs - Präsentationsarten

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, ob jede Präsentation über Zahlen und Daten in eine Geschichte verpackt werden soll. Die Antwort ist nein. Es würde sich komisch anfühlen einen standardisierten Monatsbericht aus dem Controlling in eine Geschichte zu verpacken; außer es gibt eine signifikante Auffälligkeit bzw.

Abweichung vom Standard. Dann könnte dieser Umstand in Form einer Datengeschichte effektiv vermittelt werden. Ob eine Geschichte notwendig ist oder nicht, hängt also davon ab, was du mit Deiner Datenpräsentation erreichen willst.

Wann ist also das Erzählen einer Geschichte sinnvoll und wann nicht?

Das Geschichtenerzählen ist erforderlich, wenn der Sachverhalt schwer zu verstehen oder zu erklären ist und die Auswirkungen der Entscheidung hoch sind.

Wenn die Daten etwas zeigen, das unangenehm, störend, unerwartet, komplex oder kostspielig ist, ist das ein Zeichen dafür, die Daten mit einer Geschichte zu vermitteln. Nur dadurch steigt die Chance das Publikum von den Fakten zu überzeugen.

Wenn die Daten jedoch etwas Angenehmes zeigen, was bedeutet, dass das Publikum bereits dazu neigt, dem Ergebnis zuzustimmen, ist es nicht notwendig die Präsentation der Daten in eine Geschichte zu verpacken.

„Storytelling ist notwendig, bei komplexem Sachverhalt welcher schwer zu verstehen ist und wenn die Auswirkungen der Entscheidung hoch sind.“

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Um herauszufinden, welche Art der Präsentation geeignet ist, müssen wir uns zuerst die verschiedenen Arten von Präsentationen und deren Einsatzgebiete näher anschauen.

Die vier Präsentationsarten

Eine Präsentation lässt sich grundsätzlich auf vier Arten vermitteln.

1. Als Bericht 2. Als Erklärung

3. Als „Pitch“ – Das wesentliche auf den Punkt gebracht 4. Als Drama – Eine Geschichte

Die vier Präsentationsarten und ihr Einsatzgebiet:

Du willst Dein Publikum nur informieren?

Dann reicht ein einfacher Bericht als Präsentation, z.B. Monatsabschlussbericht im Controlling, Team Statusbericht, Quartalsberichte, Projektstatusberichte usw.

➢ Der Bericht erweckt die Daten zum Leben und informiert uns darüber Du willst das Wissen oder die Fähigkeiten Deines Publikums verändern?

Dann musst Du die Daten in der Präsentation sehr gut erklären, z.B. Kochrezept, Benutzerhandbuch, Produktanleitung, jede Art von Schulung, Training usw.

➢ Die Erklärung zeigt uns, wie wir etwas machen müssen und vermittelt Wissen.

Du willst mit Deiner Präsentation eine Problemlösung aufzeigen?

Dann musst Du eine klare „Botschaft“ formulieren, welche die Lösung in einem Satz auf den Punkt bringt und das Verhalten des Publikums verändert, z.B.

Verkaufsslogan, Message bei der Produkteinführung, Stellenausschreibung usw.

➢ Der „Pitch“ hilft uns über die Problem-Hürde zu kommen und ändert unser Verhalten.

Du willst die Glaubensätze deines Publikums verändern?

Dann musst du eine dramatische, fesselnde und überzeugende Geschichte mit Deiner Präsentation erzählen, z.B. TED Talks, komplexe Daten vermitteln, Kirchenpredigt usw.

➢ Das Drama bzw. eine Geschichte ermöglicht die Veränderung unserer Werte und Glaubenssätze.

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Jede Präsentationsart ist verschieden, sie haben aber alle zwei Dinge gemeinsam:

1. Sie haben einen Anfang und ein Ende.

2. Der Endpunkt liegt immer höher als der Anfangspunkt, d.h. entlang der Erzählung findet immer eine Veränderung statt. Wie weit diese Veränderung geht - von der reinen Information bis hin zu einer Änderung der Glaubenssätze - hängt eben von der Art der Präsentation ab.

Stattfindende Veränderung nach Präsentationsart

Damit Du die richtige Art der Präsentation auswählen kannst, brauchst Du Dir nur die folgende Frage zu stellen:

Wie sollte sich das Verhalten des Publikums verändert haben, nachdem die Präsentation vorbei ist?

Nachdem Du diese Frage klar beantwortet hast, weißt Du, welche Art der Präsentation geeignet ist.

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4 Die Geschichte planen (WAS)

Wir haben nun die Zielgruppe definiert und die zentrale Botschaft formuliert. Hast Du für deine Präsentation entschieden, diese mit einer Geschichte zu vermitteln, dann geht es jetzt daran diese zu planen und zu entwickeln.

There have been great societies that did not use the wheel, but there have been no societies that did not tell stories

-Ursula K. Le Guin, Amerikanische Autorin

Warum ist das wichtig?

Die schönste Datenvisualisierung bringt nur wenig, wenn sie nicht von einer spannenden und treffenden Geschichte begleitet wird. Dem Zuhörer hilft die Geschichte, den komplexen Sachverhalt zu verstehen und sich diesen auch zu merken. Nur eine fesselnde Geschichte hat die magische Macht das Verhalten des Publikums zu ändern.

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Warum das Geschichtenerzählen so effektiv ist

Eine Studie des Stanford Professors Chip Health fand heraus, dass Geschichten in zweierlei Hinsicht effektiver sind als reine Statistiken:

1. Daten sind nicht so einprägsam wie Geschichten. 5% erinnern sich an die Statistik, 63% an die Geschichte.

2. Geschichten sind überzeugender als Statistiken. Geschichten überzeugen doppelt so viel wie nur Statistiken.

Durch eine in den Bann ziehende Geschichte bleibt die Datenvisualisierung im Gedächtnis. Du kannst Dich sicher noch grob an die Geschichten von Schneewittchen, Hänsel und Gretel, Rapunzel usw. erinnern, oder? Genau das ist der Sinn vom Erzählen einer Geschichte, sie bleibt viel leichter im Gedächtnis als das Präsentieren von reinen Zahlen und Fakten.

Das Ziel beim Erzählen einer Daten Geschichte ist unser Publikum zu überzeugen, ihre Glaubenssätze oder auch Einstellungen zu ändern, damit sie dann den von uns vorgeschlagenen Empfehlungen zustimmen. Deshalb sollten wir unsere Daten nicht nur als reine Fakten präsentieren, sondern mit ihnen eine Geschichte erzählen.

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