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Wie zu erwarten war , ist durch di,e Lichtabdämpfung auch die Temperatur der Saaterdeoberfläche in den Schalen sy stematisch

ver-ändert worden. V

/ ahrscheinlich

konnten auch andere

,

nicht meßbare

99

Faktoren, wie Luftfeuchtigkeit, C02-Gehalt, usw., nicht über alle Saat-schalen vollständig gleich geschaltet werden. Ihr möglicher Einfluß stellt den praktisch unvermeidbaren Versuchsfehler dar. Die Anwendung der modernen statistischen Auswertungsverfahren ermöglicht aber, die Wir-kung von solchen unkontrollierbaren Einflüssen auf rechnerischem Wege auszuschalten. (Versuchsfehler.)

43 Versuchsergebnisse.

431 Ein:flufi von Liclit und Feuditigkeit auf die Keimung.

Die Versuchsdauer, während welcher die Sd1alen bedeckt waren, betrug 72 Tage. (20.7. bis 30.9.1945.)

In

dieser Zeit keimte die in Tabelle 26 angegebene Anzahl Lärchensamen. Jede Zahl Keimlinge . ist hier ge-wissermaßen als ein individueller Ausdruck stets wechselnder Bedingun-gen aufzufassen. Drei Faktorengruppen, nämlich Feuchtigkeit, Licht und Behandlung, wechselten in je drei Stufen in allen möglichen Kom-binationen miteinander ab. Aufgabe der Auswertung ist es, abzuklären, welche Faktorengruppe tatsächlidi gewirkt hat und in welch.er Art.

Schliefllich ergibt sim die Möglichkeit, den quantitativen Zusammenhang von Keimungszahl und Faktorenauswirkung herauszuschälen.

Die Methoden der Versuchsauswertung eignete ich mir hauptsächlich in der Sommervorlesung 1946 von A. Linder an der eidgenössischen technisch-en Hochschule in Zürich an. (Planen und statistisd1es Auswerten von Versuchen.) Heute steht bereits auch eine umfangreiche mathema-tisdi-statistische Literatur zur Verfügung. Idi verweise lediglid1 auf die Werke von Go u 1 den C.H. ( 27), Fis h er R.A. ( 22) und Li n der

A. (

43 ).

Keimergebnis unter den verschiedenen Bedingungen.

· Anzahl Keimling e pro Schale. Tab.26

1

B1 B2 B3

Faktor Total

L1 1 L2 1 L3 L1 1 L2 1 L3 L1 1 L2 1 L3

W1 82 85 62 71

1

79 57 65 70 49 620

W2 64 95 55 69 76 57 50 74 80 6'20

Ws 1 11 19 9 14 45 2 2 47 150

-- -- -- -- -- --

--Total 147 191 136 149 169 159 117 146 176 1390

x =

51,481 481

Darin bedeuten:

B1 = Behandlung ~art

1

(Samen unbedeckt; ganzes Wasserquantum als Abendspritzung.)

B2 = Behandlungsart 2 (Samen unbededd ; je die 1-Iälf te des Wasser-quantums mittags und abends.)

Ba= Behandlungsart 3 (Samen bedeckt; ganzes

· w

asserquantum als Abendspritzung.)

W1 = 1000 ccm Wasser pro Schale und Tag·

W2 = 500 ccm Wasser pro Schale und Tag W a = 250 ccm Wasser pro Schale und Tag

L1 = 86 % Freilandlicht (Uviolglas)

L2 = 56 % Freilandlicht (mattiertes Fensterglas) La= 35 % Freilandlicht (Uviolglas mit Tuch bedeckt).

Dieses Versuchsergebnis ist als Ganzes eine Stich prob e aus der Grund gesamt h e i t , die entsteht , wenn alle möglichen Mengen und Variationen zusammenwirken würden . Aus dieser Stichprobe läßt sid-1 mittelst mathematisd1-strati istischer Methoden , sogenannten Str- eu-ung1szerlegungen , die Wirkung· der einzelnen Faktoren und Faktoren-kombinationen objektiv beurteilen.

Tab.27 Streuungszerlegung und Prüfungsergebnis.

Quadrat- Streuung F-T esl1

Einflu ß Freihei1s- su1n1nen S(xi- x)2

grad n S(xi- x)2

1

n berechnet 0,05

Lid1t L 3-1 = 2 490,073 245,036 4,03 4,46

Wasser W 3-1 = 2 16 363,151 8181,576 1.34,62* 4,46 Behandlun g B 3-1 = 2 99,441 49,720 1,22 19,37

LXW 2X 2= 4 2 946,517 736,629 12,12* 3,84

WXB 2X 2= 4. 494,149 123,287 2,09 3,84

BXL 2X 2=4 721,227 180,307 2,98 3,84

Rest Diff. = 8 486,183 60,773

-Total 27-1=26 21600,741

1 nach R. A. Fisher

Die Interpret ation des Prüfungsergebnisses besagt folgendes:

Innerhalb der untersuditen Variationsbreite von 250 bis 1000 ccm Vv asser pro Schale und Tag (= 50 bis 200 mm Niederschlag pro Monat) und der Abblendung des Lichtes von

86

% bis auf 35 % des sichtbaren Freilandlichtes haben einen w es e n t

1

ich e n Ein

f 1

u

fl

auf die Keimung:

1. Der Faktor Wasser ,

2. Da·s Zusammenwirken von Licht und Feuchtigkeit.

Der Einfluß des Lichtes allein ist bis zu der erfolgten Abschirmung auf 35 % des Freilandlichtes nicht gesid1ert nad1weisbar , ebenso hat die verschiedene Behandlung keinen wesentlichen Einfluß auf die Keimung ausgeübt.

431.1 Quantitativer Einfluß der wirksamen Faktoren auf die Keimung.

Zur Untersudmng des quantitativen Verlaufes der Faktorenwirkung innert der Variationsbreite des Versuches kann jeder Faktor in eine lineare und eine quadratische Komponente zerlegt und untersucht wer-den. Das Prinzip ist bei Goulden C. H. (27) Seite 166 angegeben.

Die folgende Zusammenstellung ist das Ergebnis dieser· weiteren Streu ungszer legung:

Tab. 28

1 1 1

F

Faktor Fr. Gr. Streuung

berechnet

1 0,05

Lichtl 1 186,889 2,70 5,32

1

Lichtq 1 303,407 4,99 5,32

Vvassert 1 12 272,222 180,21 * 5,32

\1/ asser q 1 4 090,741 68,07* 5,32

69,1

-Rest 8

(Index l = lineare l{omponente; q = quadratische Kompon ente)

Der lineare Einfluß des Wassers ist gesichert , dazu aber auch die kurvenmäfüge (quadratisd1e) Abweichung vom linearen Einfluß. Es kommt also zur

t

y p i s c h e n Au s b i

1

du · n g eines O p tim ums.

Dieses ist zwischen 500 und 1000 ccm zu suchen und zwar naher bei 500 ccm als bei 1000 ccm.

Die normale Regenmenge des Untersuchungsg ,ebietes , auch bei zeitlid1 idealster Verteilung , liegt schon recht erheblich unter dem Optimum für die Keimung der Lärchensamen. Nach Maurer

J . ,

B i 11 w i 11 et R.

und He s s

C. (

45) bet~agen die mittleren , gemessenen Monatssummen des Niederschlages (1864 bis 1903) während der Vegetationsperiode (Mai bis September) in Sils 105 mm, in Bevers ·94 mm.

In

dieser Lage auf der Einflußkurve des Wasserfaktors verursacht schon eine geringe Abnahme der Feuchtigkeit die verhältnismäßig größte Senkung der Keimungszahl (Keim%).

In

der Natur kommt diese Feuch-tjg·keitsverminderung vor allem durch Uebers ,chirmung und Wasserentzug d nrch die Wurzeln der umgebenden Vegetation zustande. Damit wird der Einfluß der Konkurrenz im weitesten Sinne des -Wortes schon auf

Anzahl Keimlinge 800

400

0

0

1T irkzmg des Faktor s Wasser auf die Keimung.

250 ccm

50

Fig. 27

500 ccm Wasserzugabe 1000 ccm entspricht:

Niederschlag pro

100 Monat, über Versuchs- 200

<lauer, mm

die Keimun g selber übertragen. Eigene Keimversuche in neun verschie-denen Assoziationen und Subassoziationen des Untersudrnngsgebietes von 1700 bis 2400 m ü. M. hinauf betäti g,en dieses Ergebnis.

In

jeder dieser Pflanzengesellschaften wurde an drei versdüedenen, räumli ch ziemlich entfernten Stellen, je eine vollständige Versuchsserie angelegt.

Das Ergebnis dieser Keimversuche soll später in einem andern Zusam-menhang veröffentlicht werden. Ich gebe nur das Ergebnis im unter-suchten W eiderasen wieder. Die Resultate in den übrigen Vegetations-einheiten sind ganz ähnlid1.

Auf dem Hangfuß des Muottas Muragl wurden an drei Stellen im Lärchenweidewald kleine Rechtecke von 10 X 20 cm mit abgezählten je 100 Lärchensamen besät und mittelst eines feinen darüber gestülpten Drahtgitterkörbchens gede<;kt. Mäuse- und Vogelfraß ist dadurch aus-geschlossen worden.

Tab. 29 Keimung der Lärchensamen auf den Versuchsflächen.

Fläche 1 Fläche 2 Fliiche 3 Versuch sreihe

Expos. Normale Nat. Boden. Rohhoden Summe

Durch-Nr. Neigung \Veide- Vegetation künstlich auf- schnitt

vegetation weggehauen gelockert

25 NW 40% 8 33 31 72 24,0

2.6

wsw

35% 2 11 17 30 10,0

2? WNW 20% 7 32 19 58 19,333

Summe 17 76 67 160

1

Durch schnitt 5,667 25,333 22,333 56,667

Prüfung der Keimungszahlen. Tab. 30

1

Freiheits-1

Quadrat-1 1

F

Einfluß grad sun1men Streuung

berechnet

1 0,05

Lage der

Versuchs-reihen 2 304,870 152,435 5,12 6,94

Beschaffenheit der

Kleinflächen 2 693,514 . 3-l:6,757 11,65* 6,94

Rest 4 119,172 29,793

1

Total 8 1117,556

Der Einfh1ß der Flächenbeschaffenheit, damit der Konkurrenz durch

die Vegetation als ganzer Faktorenkomplex, ist gesichert. In

bewach-senen Flächen keimen schon weniger Samen als in unbewachbewach-senen.

Zu-_

dem gehen hier nachgewiesenermaßen später mehr Keimlinge ein als