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3.2 Ergebnisse

3.2.2.2 Ergebnisse der LH-Analytik an den Zyklustagen 9–11

F¨ur die LH-Analytik wurden von jeder der 20 Stuten am 9. Zyklustag 6 Blutproben, am 10. Tag des Zyklus 18 und am Zyklustag 11 wieder 6 Blutproben gewonnen. Somit standen f¨ur die Auswertung der LH-Konzentrationen insgesamt 600 Proben zur Verf¨ugung.

In der Abbildung 6 sind die mittleren LH-Konzentrationen am 9. Zyklustag an den je-weiligen Probenentnahmezeitpunkten dargestellt. Die Mittelwerte f¨ur alle Entnahmezeit-punkte zwischen Kontroll- und Behandlungsgruppe unterscheiden sich nicht signifikant.

53 Injektion nach Entnahme der Probe

8:00

Abbildung 5: Verlauf der mittleren Progesteronkonzentrationen (x± SEM) an den Zy-klustagen 9–11 in der Kontroll- bzw. Buserelin-Gruppe (Injektion am Tag 10 um 08:40) Injektion nach Entnahme der Probe 8:00

Abbildung 6: LH-Konzentrationen (x±SEM) am 9. Zyklustag (vor Injektion)

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Die Verl¨aufe der LH-Konzentrationen am 10. Zyklustag sind in Abbildung 7 dargestellt.

Nach der Injektion des GnRH-Agonisten Buserelin zeigte die Gruppe behandelter Stuten einen deutlichen Anstieg der mittleren LH-Konzentrationen bis auf einen Maximalwert von 15,08±1,47 ng/ml. Die Mittelwertdifferenzen f¨ur alle Entnahmezeitpunkte im An-schluss an die jeweilige Behandlung waren statistisch signifikant.

PSfrag replacements Injektion nach Entnahme der Probe 8:00

Abbildung 7: LH-Konzentrationen (x±SEM) am 10. Zyklustag (vor und nach der Placebo-bzw. GnRH-Injektion), =p <0,05

55 Injektion nach Entnahme der Probe 8:00

Abbildung 8: LH-Konzentrationen (x ± SEM) am 11. Zyklustag (23 h 20 min bis 28 h 20 min nach Placebo- bzw. GnRH-Injektion)

Abbildung 8 zeigt die Verl¨aufe der mittleren LH-Konzentrationen am 11. Tag post ovula-tionem. Zwar wiesen die Stuten der mit Buserelin behandelten Gruppe noch durchg¨angig h¨ohere LH-Konzentrationen auf, die Differenz zu den Werten aus der Kontrollgruppe ist jedoch statistisch nicht signifikant.

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Die mittleren LH-Konzentrationen f¨ur den 9. und 11. Zyklustag unterscheiden sich zwi-schen Stuten der Kontrollgruppe und Tieren, die sp¨ater mit Buserelin behandelt wurden, nicht signifikant. Am 10. Zyklustag jedoch lag f¨ur die mit Buserelin behandelten Stuten dieser Wert signifikant h¨oher als bei den Stuten der Kontrollgruppe (Abbildung 9).

PSfrag replacements Injektion nach Entnahme der Probe 8:00

Abbildung 9: Mittlere LH-Konzentrationen (x±SEM) am jeweiligen Probenentnahmetag,

=p <0,05

3.2.2.3 Ergebnisse der Tr¨achtigkeitsdiagnostik

In der Versuchsreihe B wurden die Ergebnisse der Tr¨achtigkeitsdiagnostik bei insgesamt 20 verschiedenen Stuten ausgewertet. Bei allen Stuten handelte es sich um Fohlenstuten, die in der ersten Rosse nach der Fohlenrosse (= Rosse 1) besamt wurden. Bei der Besa-mung wurde Sperma von 14 verschiedenen Hengsten eingesetzt, was zur Folge hatte, dass diese Hengste nicht in allen Stufenkombinationen (Zuchtstatus, Rosse, Art der Injektion, Art des eingesetzten Spermas) gleichm¨aßig eingesetzt wurden. Aus diesem Grund konnte der Faktor

”Hengst“ nicht in die statistische Analyse einbezogen werden. Die statisti-sche Auswertung der Daten aus der Tr¨achtigkeitsdiagnostik ohne Ber¨ucksichtigung des

Faktors

”Hengst“ f¨uhrte zu dem Ergebnis, dass in der Gruppe aller mit Placebo behandel-ten Stubehandel-ten (n = 10) eine durchschnittliche Tr¨achtigkeitsrate von 16,7 % erreicht wurde.

Demgegen¨uber betrug die Tr¨achtigkeitsrate in der Gruppe der mit dem GnRH-Agonis-ten Buserelin behandelGnRH-Agonis-ten StuGnRH-Agonis-ten (n = 10) 21,4 %. Die Differenz zwischen den beiden Mittelwerten von 4,7 Prozentpunkten konnte unter Ber¨ucksichtigung des Einflussfaktors

”Sperma“ nicht gesichert werden. Der p-Wert betr¨agt 0,80.

In der Tabelle 6 sind die Stutenanzahlen und Tr¨achtigkeitsraten in Abh¨angigkeit von der Art des Spermas innerhalb der Versuchsreihe B dargestellt.

Hinsichtlich der Tr¨achtigkeitsrate zeigte sich nur bei Verwendung von Tiefgefriersperma eine signifikante ¨Uberlegenheit der mit dem GnRH-Analogon Buserelin behandelten Stu-ten gegen¨uber Stuten der Kontrollgruppe (Placebo 0 %, Buserelin 42,9 %;p < 0,05).

F¨ur Frischsperma zeigte sich f¨ur Buserelin ein schlechteres Ergebnis, hier wurden aber nur 3 Stuten untersucht. Dies stellt kein repr¨asentatives Ergebnis dar.

Tabelle 6: Tr¨achtigkeitsraten und Stutenanzahlen f¨ur Gruppen innerhalb der Versuchsrei-he B (nur Fohlenstuten, Rosse = 1) in Abh¨angigkeit von der Art des Spermas

Stutenanzahl Tr¨achtigkeitsrate

Injektion Sperma gesamt tragend %

Placebo frisch 3 1 33,3

tiefgefroren 7 0 0

Buserelin frisch 3 0 0

tiefgefroren 7 3 42,9

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4 Diskussion

4.1 Zielsetzung der eigenen Arbeit

Eine der Hauptursachen f¨ur die Subfertilit¨at bei Stuten ist die fr¨uhembryonale Mortalit¨at, welche in der Pferdezucht von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung ist. Hinsichtlich der Inzidenz fr¨uhembryonaler Verluste variieren die Angaben im internationalen Schrifttum.

Unterschiedliche Studien ergaben f¨ur den Zeitraum vom 10. bis 50. Tag der Gravidit¨at eine Sterblichkeitsrate von 5–20 % (siehe Kapitel 2.3.2). Als m¨ogliche Ursache fr¨uhembryonaler Verluste bei der Stute kommt eine unzureichende Funktion des Corpus luteum in Betracht.

Unter Ber¨ucksichtigung dieser Aspekte erscheint die Stimulation der Progesteronsynthese als eine M¨oglichkeit zur Minderung des Auftretens der fr¨uhembryonalen Mortalit¨at und damit zur Verbesserung der Tr¨achtigkeitsrate. Der Einsatz von GnRH-Agonisten w¨ahrend der Lutealphase f¨uhrte bei der Spezies Rind in mehreren Untersuchungen hinsichtlich ei-ner positiven Beeinflussung der Tr¨achtigkeitsrate zu widerspr¨uchlichen Ergebnissen. Dem gegen¨uber wurde in bislang zwei ver¨offentlichten Studien zur GnRH-Applikation bei der Stute zwischen den Tagen 8–12 nach der Bedeckung ¨uber einen positiven Einfluss einer solchen Behandlung auf die Tr¨achtigkeitsrate berichtet.

Da jedoch in diesen genannten Arbeiten wesentliche Faktoren (Zuchtstatus, Rosse, Art des Spermas) mit Einfluss auf die Tr¨achtigkeitsrate unber¨ucksichtigt blieben und m¨ogliche Beeinflussungen von Hormonkonzentrationen durch eine solche Behandlung nicht unter-sucht wurden, bestand das Ziel der eigenen Arbeit in der Pr¨ufung des m¨oglichen Einflusses einer Buserelin-Applikation am 10. Tag post ovulationem auf die Tr¨achtigkeitsrate sowie auf bedeutsame endokrine Parameter wie Progesteron und LH, um erkennen zu k¨onnen, ob eine derartige Behandlung mit einem GnRH-Analogon zu einer eventuellen Stimulation des Corpus luteum f¨uhrt.

4.2 Versuchsreihe A