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Entwicklung der Bioenergieerzeugung in den Bioenergie-Regionen

Im Dokument Effi ziente Bioenergie für Regionen (Seite 41-49)

3.2 Bioenergieentwicklung

3.2.3 Entwicklung der Bioenergieerzeugung in den Bioenergie-Regionen

Nachfolgend wird auf die Anzahl der Bioenergieanlagen sowie die in diesen Anlagen installierten Kapa-zitäten zur Energieerzeugung eingegangen. Dabei werden sowohl absolute Zahlen diskutiert, als auch auf relative Bezüge eingegangen. Letzt genannte Darstellungsweise berücksichtigt etwa die unter-schiedlichen Regionsgrößen durch den Bezug auf beispielsweise die landwirtschaftlich genutzte Fläche und ermöglicht so einen besseren Vergleich zwischen den Regionen. Wie bereits erwähnt wurden un-terschiedliche Erhebungsmethoden in den einzelnen Regionen angewendet. Diese sind in der folgen-den Abbildung 14, Abbildung 16 und Abbildung 18 farblich unterschiedlich dargestellt. Es zeigen sich teils erhebliche Wertsprünge, die nicht auf regionale Entwicklungen, sondern auf die unterschiedlichen Erhebungsmethoden zurück zu führen ist. Da das Indikatortool als das zentrale Instrument zur Darstel-lung der BioenergieentwickDarstel-lung in den Bioenergie-Regionen angelegt war, beschränkt sich die folgende Ergebnisdarstellung auf diese Werte. Dadurch wird auch die Vergleichbarkeit mit den Datenauswertun-gen für die Jahre 2011 und 2012 gewährleistet. Der Vollständigkeit halber wurden an dieser Stelle je-doch alle verfügbaren Jahresscheiben dargestellt. Die Ordnung der Regionen erfolgte absteigend nach der durchschnittlichen Anzahl an Anlagen.

3.2.3.1 Entwicklung der Anlagenzahl

Insgesamt waren 2013 in allen Bioenergie-Regionen 964 Biogasanlagen installiert. Dies entspricht knapp 13 % aller in Deutschland installierten Anlagen. In Abbildung 14 ist die Entwicklung der Anzahl an Biogasanlagen für den Zeitraum 2007 bis 2014 dargestellt. Diese findet sich zudem in Anhang A 3 noch einmal in tabellarischer Form. Die meisten Biogasanlagen waren im Jahr 2013 in Südoldenburg

bildung 14: Entwicklung der Anzahl an Biogasanlagen in den Bioenergie-Regionen von 2007/08 bis 2014. Eigene Darstellung. Datengrundlage: 2007/08: REK der Bioenergie-Regionen 1. Förderphase; 2009-10: regionale Zwischenberichte der Bioenergie-Regionen; 2011-13: Indikatortool; 2014: Anlagenbestand Basis DBFZ & HW-Erhebung 2015 Berichte RegionenIndikatortoolDBFZ- Erhebung

(146) und in Nordfriesland Nord (127), am wenigsten in den flächenmäßig relativ kleinen Regionen Ludwigsfelde (2) und auf Rügen (4) installiert. Abgesehen von diesen beiden Regionen konnte die Zahl der installierten Biogasanlagen in allen Bioenergie-Regionen im Zeitraum von 2011-2013 kontinuierlich gesteigert werden, bzw. blieb konstant.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch, wenn der spezifische Biogasanlagenbestand betrachtet wird (sie-he Abbildung 15). Hier wird auch deutlich, dass die Bioenergie-Regionen in Bezug auf diesen „spezifi-schen Anlagenbesatz“ in etwa im deut„spezifi-schen Durchschnitt liegen. Waren 2013 in den Bioenergie-Regionen im Durchschnitt 0,040 Biogasanlagen je km² landwirtschaftlicher Fläche installiert, so waren es außerhalb der Projektregionen 0,045. Allerdings gibt es einzelne Regionen wie etwa Südoldenburg oder Nordfriesland Nord, wo der Besatz an Biogasanlagen deutlich höher ist.

Abbildung 15: Anzahl der Biogasanlagen (2013) pro km² landwirtschaftliche Fläche (2011). Eigene Darstellung DBFZ. Daten-grundlagen: Bezugsfläche: Grunddatenerhebung; Anzahl Biogasanlagen: Indikatortool Bioenergie-Regionen.

Der Bestand an Biomasseheizkraftwerken in den Bioenergie-Regionen stellt sich differenziert dar: Im Jahr 2013 gab es laut den Angaben im Indikatortool insgesamt 86 Anlagen in den Regionen. Bei Deutschlandweit 268 installierten Anlagen wäre das ein Anteil von 32 %. Dies erscheint jedoch als zu hoch und lässt die Vermutung zu, dass der Anlagenbegriff in den Regionen weiterhin unterschiedlich interpretiert wird. Laut den Angaben der Regionalmanagements waren die meisten Biomasseheizkraft-werke in Südoldenburg (19), Höxter (12) und Hohenlohe-Odenwald-Tauber (11) installiert. Demgegen-über gibt es sieben Regionen mit jeweils einer und fünf Regionen mit keiner Anlage (siehe Abbildung 16). Der Bestand dieser, meistens sehr leistungsstarken, Anlagen blieb über die Jahre relativ konstant.

Lediglich in Nordfriesland nahm die Anzahl von einer Anlage im Jahr 2012 auf sechs im darauf folgen-den sprunghaft zu. Auch für diesen Anlagentyp findet sich eine vollständige Übersicht zu Anlagenzahl und -leistung in Anhang A 5.

0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 0,16 0,18

Anzahl Biogasanlagen pro km² landw. Fche

dung 16: Entwicklung der Anzahl an Biomasseheizkraftwerken in den Bioenergie-Regionen von 2007/08 bis 2014. Eigene Darstellung. Datengrundlage: 2007/08: REK der Bio- energie-Regionen 1. Förderphase; 2009-10: regionale Zwischenberichte der Bioenergie-Regionen; 2011-13: Indikatortool; 2014: Anlagenbestand Basis DBFZ & HW- Erhebung 2015 Berichte RegionenIndikatortoolDBFZ- Erhebung

Die in Abbildung 17 dargestellten spezifischen Werte des Biomasseheizkraftwerkebestandes verdeutli-chen das differenzierte Bild des Anlagenparks in den Bioenergie-Regionen: In den Regionen Nordfries-land Nord und Südoldenburg gibt es bezogen auf die forstwirtschaftliche Fläche die meisten Heizkraft-werke. Anzumerken ist jedoch, dass diese beiden Regionen auch über einen, im Vergleich zu den anderen Regionen, sehr geringen Anteil an forstwirtschaftlicher Fläche verfügen, wodurch wenige Anla-gen bereits stark ins Gewicht fallen können (siehe Kapitel 2.3). Im Durchschnitt lieAnla-gen die Bioenergie-Regionen bei dieser spezifischen Betrachtung mit 0,006 Heizkraftwerken je km² forstwirtschaftlicher Fläche über dem Durchschnitt der übrigen Landesfläche (0,002 Heizkraftwerke je km² landwirtschaftli-che Flälandwirtschaftli-che).

Abbildung 17: Anzahl der Biomasseheizkraftwerke (2013) pro km² forstwirtschaftliche Fläche (2011). Eigene Darstellung DBFZ. Datengrundlagen: Bezugsfläche: Grunddatenerhebung; Anzahl Heizkraftwerke: Indikatortool Bioenergie-Regionen.

Angaben zum Bestand an Biomasseheizwerken sind i.d.R. mit großen Unsicherheiten belastet. Dies liegt daran, dass – anders als bei Anlagen, die nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz vergütet wer-den– kein regelmäßiges, übergeordnetes Monitoring stattfindet. Die Qualität der angeführten Heizwer-kedaten hängt daher stark von den regional verfügbaren und zugänglichen Daten ab. Zudem sind keine verlässlichen Daten für Gesamtdeutschland vorhanden. Aus Abbildung 18 geht hervor, dass 2013 mit 41 Anlagen die meisten Heizwerke in der naturkraft-Region, gefolgt von dem waldreichen Oberland mit 35 Anlagen, installiert waren. Durchschnittlich gab es in diesem Jahr je Region 15 Heizwerke6. Eine detailliertere, tabellarische Aufstellung zur Anzahl und thermischer Leistung der Heizwerke in den Regi-onen findet sich in Anhang A 4. Ein eindeutiger Entwicklungstrend lässt sich den Daten nicht entneh-men.

6 Die Region Südoldenburg mit 140 Heizwerken wurde aufgrund des im Vergleich mit den anderen Regionen sehr hohen und daher unplausibel erscheinenden Wertes nicht in die Betrachtung eingeschlossen.

0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12

Anzahl Heizkraftwerke pro km² forstwirtschaftl. Fche

dung 18: Entwicklung der Anzahl an Biomasseheizwerken in den Bioenergie-Regionen von 2007/08 bis 2014. Eigene Darstellung. Datengrundlage: 2007/08: REK der Bioenergie- Regionen 1.rderphase; 2009-10: regionale Zwischenberichte der Bioenergie-Regionen; 2011-13: Indikatortool; 2014: Anlagenbestand Basis DBFZ & HW-Erhebung 2015 Berichte RegionenIndikatortoolDBFZ- Erhebung

Bezogen auf die regionale forstwirtschaftliche Fläche zeigt sich, dass insbesondere in den waldreichen süddeutschen Regionen Straubing-Bogen und im Achental die Dichte an Heizwerken mit 0,82 und 0,74 Anlagen je km² forstwirtschaftliche Fläche besonders hoch ist (siehe Abbildung 19). Im Durch-schnitt gibt es 0,21 Biomasseheizwerke je km² forstwirtschaftliche Fläche und Bioenergie-Region.

Abbildung 19: Anzahl der Biomasseheizwerke (2013) pro km² forstwirtschaftliche Fläche (2011). Eigene Darstellung DBFZ.

Datengrundlagen: Bezugsfläche: Grunddatenerhebung; Anzahl Heizwerke: Indikatortool Bioenergie-Regionen.

3.2.3.2 Entwicklung der Anlagenleistung

Die Betrachtung der Leistung der Bioenergieanlagen in den Bioenergie-Regionen ermöglicht ein – im Vergleich zu der Anzahl der Anlagen – differenzierteres Bild der Intensität der Nutzung in den Regionen.

Hierzu wurden die absoluten Werte der installierten Leistung in den tabellarischen Übersichten der An-hänge A 3 - A 5 für die unterschiedlichen Technologien aufgelistet. Eine Übersicht über die spezifischen Werte ist Abbildung 20 zu entnehmen.

Für Biogasanlagen bestätigt sich bei der Betrachtung der installierten elektrischen Leistung je km² Ag-rarfläche das Bild, was sich bereits bei der Anzahl der Anlagen eröffnete: Die größten spezifischen Ka-pazitäten sind in den Agrarregionen Nordfriesland (0,06 MWel je km² landwirtschaftliche Fläche) und Südoldenburg (0,05 MWel je km² landwirtschaftliche Fläche) installiert. Der Durchschnitt aller Bioener-gie-Regionen liegt hier bei 0,020 MWel je km² landwirtschaftliche Fläche und damit gering über dem Durchschnitt der übrigen Regionen in Deutschland (0,019).

Abgesehen von Rügen und Ludwigsfelde konnte die installierte Leistung der Biogasanlagen in allen Regionen im Zeitraum von 2011 bis 2013 teils erheblich ausgebaut werden: Durchschnittlich wurde die Leistung der Biogasanlagen in einer Bioenergie-Region um 20 % gesteigert. In den übrigen Regionen Deutschlands erfolgte im gleichen Zeitraum lediglich eine Steigerung um 13 %. In besonderem Maße erfolgte hier ein Leistungszubau in der Mecklenburgischen Seenplatte (122 %), Nordfriesland und Mit-telhessen (jeweils um 75 %).

0 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09

Anzahl Biomasseheizwerke pro km² forstwirschaftl. Fche

Abbildung 20: Installierte elektrische bzw. thermische Leistung von Biogasanlagen, Heizwerken und Heizkraftwerken (2013) je regionale land- bzw. forstwirtschaftliche Fläche (2011) in den Bioenergie-Regionen, sortiert nach Biogasan-lagen. Eigene Darstellung DBFZ. Datengrundlage Indikatortool und Grunddatenerhebung Bioenergie-Regionen.

0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12

Oberland Mittelhessen Natürlich Rügen Hohenl.-Odenw.-Tauber Straubing-Bogen Oberberg"RheinErft"

naturkraft-Region Achental Wendland-Elbetal Märkisch-Oderland Ludwigsfelde Mecklenb. Seenplatte Cochem-Zell Altmark Bayreuth DEUTSCHLAND (ohne Bioenergie-Regionen) DEUTSCHLAND (inkl. Bioenergie-Regionen) DURCHSCHNITT Bioenergie-Regionen

Höxter Bodensee Weserbergland Jena-Saale Südoldenburg Nordfriesland Nord

inst. Leistung (MWel/th) pro km² land-, bzw. forstwirtschaftliche Fläche Leistung Heizkraftwerke (MWel) (2013) pro km² forstw. Fläche (2011)

Leistung Heizwerke (MWth) (2013) pro km² forstw. Fläche (2011) Leistung Biogasanlagen (MWel) (2013) pro km² landw. Fläche (2011)

MD

MD

MD

Im Bereich der installierten Leistung von Biomasseheizkraftwerken nimmt die Altmark eine Sonderrolle ein. Hier ist eine besonders große Anlage installiert, die etwa 40 % der gesamten Leistung der Heiz-kraftwerke aller Bioenergie-Regionen ausmacht. Weitere Regionen mit erheblichen Kapazitäten durch Heizkraftwerke im Jahr 2013 sind Südoldenburg (79 MWel), Weserbergland (35 MWel), oder die Meck-lenburgische Seenplatte (30 MWel). In anderen Regionen spielen Heizkraftwerke hinsichtlich der Ener-gieerzeugungskapazität hingegen eine eher untergeordnete Rolle, wie in Bayreuth (0,5 MWel), am Bo-densee (0,4 MWel) oder in Straubing-Bogen (0,3 MWel). Der Zubau der installierten elektrischen Leistung der Heizkraftwerke in den Bioenergie-Regionen zwischen 2011 und 2013 lag mit 12 % deut-lich über dem des übrigen Bundesgebietes (1 %). Dies ist insbesondere auf eine Kapazitätssteigerung in der Altmark von 100 MWel im Jahr 2011 auf 135 MWel im darauf folgenden Jahr zurück zu führen.

Auch bei der Betrachtung der spezifischen Leistung der Heizkraftwerke sticht die Altmark mit 0,1 MWel

je km² forstwirtschaftliche Fläche deutlich gegenüber dem Durchschnitt der Bioenergie-Regionen (0,021 MWel je km² forstwirtschaftliche Fläche) hervor.

Die durchschnittlich in den Bioenergie-Regionen installierte spezifische thermische Leistung von Bio-masseheizwerken lag 2013 bei 0,02 MWth je km² forstwirtschaftlicher Fläche. Acht Regionen liegen über diesen Durchschnitt. Dies trifft insbesondere für die Regionen Bayreuth (0,11 MWth je km² forst-wirtschaftliche Fläche) und Südoldenburg (0,07 MWth je km² forstwirtschaftliche Fläche) zu. In elf Regi-onen ist die spezifische installierte Leistung der Heizwerke geringer. Die geringsten spezifischen Leis-tungen sind in der Altmark (0,004 MWth je km² forstwirtschaftliche Fläche) und in der Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (0,00, MWth je km² forstwirtschaftliche Fläche) installiert. Vergleiche zum Deutschlanddurchschnitt sind aufgrund fehlender Daten nicht möglich.

Der Leistungszubau bei Heizwerken betrug zwischen 2011 und 2013 im Durchschnitt 13 %. In einzel-nen Regioeinzel-nen, wie Ludwigsfelde oder Nordfriesland versechsfachte sich die Leistung. Eine Reduktion der installierten thermischen Leistung von Heizwerken fand in fünf Regionen statt.

Im Dokument Effi ziente Bioenergie für Regionen (Seite 41-49)