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Einfluss des Hengstes auf das Trächtigkeitsergebnis

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

3.2 ERGEBNISSE

3.2.1 Auswertung der allgemeinen Versuchsbedingungen

3.2.1.1 Einfluss des Hengstes auf das Trächtigkeitsergebnis

Zur Erlangung einer genügend großen Stutenanzahl wurde mit den Ejakulaten von zwei verschiedenen Hengsten mit bewiesener guter Fertilität gearbeitet. Um einen direkten Hengsteinfluss auszuschließen, wurde überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen verwendetem Hengst und dem Trächtigkeitsergebnis besteht (Tabelle 2).

Tabelle 2: Zusammenhang zwischen Hengst und Trächtigkeitsergebnis nach Besamung TU = Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung

36 Stuten (38 %) wurden mit dem Samen von Hengst A besamt. Davon waren 14 Trächtigkeiten (39 %) positiv. 58 Stuten (62 %) wurden mit dem Samen von Hengst B besamt. Davon konnten 29 Stuten (50 %) als tragend diagnostiziert werden (Tabelle 2).

Im Chi-Quadrat-Test konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen verwendetem Hengst und positivem oder negativen Trächtigkeitsergebnis nachgewiesen werden.

Im Folgenden wurden daher die Versuchsgruppen der zwei Hengste zu jeweils einer vereinheitlicht.

3.2.1.2 Saisoneinfluss auf das Trächtigkeitsergebnis

Die Untersuchung lief in der Zuchtsaison 2005 von März bis August. Dabei wurden Stuten in insgesamt 94 Rossen besamt, wobei auf die Monate März und August mit jeweils 9 Tieren deutlich weniger Stuten entfielen. Die meisten Stuten wurden mit 24 Tieren im Mai besamt (Tabelle 3).

Tabelle 3: Einfluss des Besamungsmonats auf das Trächtigkeitsergebnis nach Besamung TU = Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung

Die Trächtigkeitsrate war mit 29 % (7 / 24) im Mai am niedrigsten und mit 69 % (11 / 16) im Juli am höchsten (Tabelle 3).

Mit dem Chi-Quadrat-Test konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Besamungsmonat und Trächtigkeitsergebnis hergestellt werden, doch ist dieses Ergebnis aufgrund der geringen Anzahl an Versuchstieren pro Monat mit Vorsicht zu interpretieren.

3.2.1.3 Einfluss des Stutenalters auf das Trächtigkeitsergebnis

Es wurden Stuten im Alter zwischen 4 und 21 Jahren untersucht. Dabei entfielen 15 % (14 / 94) auf die Gruppe der 4-8jährigen, 46 % (43 / 94) auf die Gruppe der 9-13jährigen und 39 % (37 / 94) auf die Gruppe der 14jährigen und älteren Stuten. Das mittlere Alter war demnach

x ± s = 12,74 ± 4,43 Jahre. Der Median M lag bei 12 Jahren.

Von den 4-8jährigen Tieren wurden 79 % (11 / 14), bei den 9-13jährigen Tieren 49 % (21 / 43) und bei den 14jährigen und älteren Tieren 27 % (10 / 37) tragend. Es bestand also ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Alter und der positiven Trächtigkeitsuntersuchung.

Splittete man die Gesamtgruppe am Median (12 Jahre) so sah man auch hier mit dem

Chi-Quadrat-Test einen signifikanten Unterschied (P ≤ 0,05) hinsichtlich der Trächtigkeitsrate bei jungen und alten Stuten (Tabelle 4).

Tabelle 4: Zusammenhang zwischen Alter und Trächtigkeitsergebnis nach Besamung Stuten

TU = Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung

a/b = Signifikanter Unterschied (P < 0,05) in der Trächtigkeitsrate zwischen Stuten die jünger oder älter als 12 Jahre sind.

3.2.1.4 Einfluss des Endometriumbiopsie-Ergebnisses auf die Trächtigkeitsrate

Von allen Stuten wurde in der Studie ein Endometriumsbioptat gewonnen und histologisch untersucht. Dabei waren drei Proben nicht auswertbar.

81 Proben (89 %) ließen sich in die Kategorie I und IIa nach KENNEY und DOIG (1986) einordnen. Die restlichen 10 Proben (11 %) waren der Kategorie IIb zuzuordnen (Tabelle 5).

Diese auffallend gute Klassifizierung konnte in allen Altersgruppen festgestellt werden. Auch konnte mit dem Chi-Quadrat-Test kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Biopsie- und dem Trächtigkeitsergebnis festgestellt werden.

Tabelle 5: Zusammenhang zwischen Biopsie- und Trächtigkeitsergebnis nach Besamung

TU = Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung

3.2.1.5 Vergleichbarkeit der Behandlungsgruppen (Oxytocin, Seminalplasma, unbehandelt und Kontrolle) hinsichtlich der Altersverteilung

Betrachtet man die Behandlungsgruppen hinsichtlich der gesamten Altersverteilung, so lässt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen aufzeigen (Tabelle 6).

Vergleicht man jedoch die Verteilung der Altersgruppen auf die Behandlungsgruppen im Chi-Quadrat-Test, so besteht ein signifikanter Unterschied (P ≤ 0,05) zwischen den Versuchsgruppen und der Kontrollgruppe. In der Behandlungsgruppe Oxytocin waren 33 % (9 / 27), in der Gruppe Seminalplasma 20 % (5 / 25), in der Gruppe unbehandelt 53 % (16 / 30) und in der Kontrollgruppe 83 % (10 / 12) der Stuten unter 12 Jahre alt (Tabelle 7).

Tabelle 6: Häufigkeitsverteilung zwischen Behandlungsgruppe und Alter Behandlungsgruppe

Stuten (n) Alter

Oxytocin Seminalplasma unbehandelt Kontrolle

gesamt Stuten

(n)

4 1 0 1 0 2

5 1 1 1 0 3

6 0 1 1 1 3

7 0 0 1 2 3

8 1 0 2 0 3

9 0 0 4 3 7

10 2 2 4 3 11

11 4 1 2 1 8

12 3 7 3 1 14

13 0 2 0 1 3

14 1 0 1 0 2

15 1 2 1 0 4

16 4 3 3 0 10

17 2 2 3 0 7

18 2 2 1 0 5

19 0 0 0 0 0

20 1 1 0 0 2

21 4 1 2 0 7

gesamt 27 25 30 12 94

Tabelle 7: Häufigkeitsverteilung zwischen Behandlungsgruppen und Altersgruppen Behandlungsgruppe

Stuten (n) Alter

Oxytocin Seminalplasma unbehandelt Kontrolle

gesamt 13,3 Jahre und der Kontrollgruppe x = 9,4 Jahre bestand ein signifikanter Unterschied (P ≤ 0,05).

3.2.1.6 Vergleichbarkeit der Behandlungsgruppen hinsichtlich der Trächtigkeitsrate

Die Trächtigkeitsrate in den einzelnen Gruppen fiel wie folgt aus:

Oxytocin 33 % (9 / 27), Seminalplasma 36 % (9 / 25), unbehandelt 50 % (15 / 30) und Kontrolle 83 % (10 / 12). Damit lag die Gesamtträchtigkeitsrate bei 46 % (43 / 94), betrachtet man nur die Versuchsgruppen bei 40 % (33 / 82) (Tabelle 8).

Es liegt daher ein signifikanter Unterschied in der Trächtigkeitsrate zwischen den Versuchsgruppen und der Kontrollgruppe (P ≤ 0,05) vor.

Vergleicht man die Versuchsgruppen (Oxytocin, Seminalplasma, unbehandelt) hinsichtlich der Trächtigkeitsrate untereinander, so liegen hier keine signifikanten Unterschiede vor. Die Probabilität liegt zwischen der Oxytocin- und der Seminalplasmagruppe bei P = 0,22, vergleicht man die Oxytocin- und die unbehandelte Gruppe bei P = 0,09, und zwischen der Seminalplasma- und der unbehandelten Gruppe bei P = 0,12.

Tabelle 8: Trächtigkeitsergebnisse in den einzelnen Behandlungsgruppen nach Besamung Trächtigkeitsrate

Behandlungsgruppe

% tragend / n = Stuten gesamt

Oxytocin 33b 9 / 27

Seminalplasma 36b 9 / 25

unbehandelt 50b 15 / 30

Versuchsgruppen

gesamt 40b 33 / 82

Kontrolle 83a 10 / 12

a/b = signifikanter Unterschied (P ≤ 0,05) in der Trächtigkeitsrate zwischen der Kontrollgruppe und den Versuchsgruppen

3.2.1.7 Ergebnisse der klinisch-gynäkologischen Untersuchungen

Bei der Eingangsuntersuchung zeigten 14 Stuten einen ungenügenden Schamschluss. Davon entfielen vier Stuten auf die Oxytocin-, vier Stuten auf die Seminalplasma-, fünf Stuten auf die unbehandelte und eine Stute auf die Kontrollgruppe.

Die Stuten der Kontrollgruppe führten alle ein Fohlen bei Fuß, die zum Zeitpunkt der Besamung zwischen drei und 16 Wochen alt waren.

Zum Zeitpunkt der hCG-Applikation wiesen alle Stuten eine dominanten Follikel von mindestens 35 mm Durchmesser auf. Zwei Stuten zeigten zu diesem Zeitpunkt kein endometriales Ödem, 14 ein sehr geringgradiges, 55 ein geringgradiges, 17 ein mittelgradiges und sechs Stuten zeigten ein hochgradiges Ödem.

24 h nach hCG-Gabe zum Zeitpunkt der ersten Besamung hatte noch keine Stute ovuliert. Die Ausprägung des Endometriumödems war bei 17 Stuten sehr geringgradig, bei 44 Stuten geringgradig, bei 25 Stuten mittelgradig und bei fünf Stuten hochgradig. Drei Tiere zeigten keine Ödembildung.

Bei der Follikelkontrolle anlässlich der zweiten Besamung 24 h später, zeigte sich, das 35 (37 %) der Stuten noch einen dominanten Follikel aufwiesen, 23 (25 %) der Tiere zeigten bereits einen Gelbkörper und bei 36 (38 %) der Stuten fand zu diesem Zeitpunkt eine Ovulation statt. Das Ödem der Gebärmutterschleimhaut wurde 26 mal als nicht mehr

vorhanden, 35 mal als sehr geringgradig, 23 mal als geringgradig und zehnmal als mittelgradig eingestuft. Bei 20 (21 %) der Stuten konnte zu diesem Zeitpunkt eine Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter nachgewiesen werden, von denen 7 auf die Oxytocin-, 8 auf die Seminalplasma-, 4 auf die unbehandelte und eine auf die Kontrollgruppe entfielen.

In der uterinen Kontraktionsaktivität unterschieden sich die Stuten, die bereits ovuliert hatten (KA4 = 1,1) nicht signifikant von den Stuten, die noch einen dominanten Follikel aufwiesen (KA4 = 1,2).

48 h nach der zweiten Samenübertragung hatten alle bis auf zwei Stuten ovuliert. Zwei Stuten zeigten zusätzlich zum Gelbkörper einen dominanten Follikel. Von diesen vier Stuten hatten alle am Tag 16 nach der zweiten Insemination ovuliert und drei wurden als nicht tragend und eine als tragend mit Zwillingen untersucht. Zum Zeitpunkt 48 h nach der zweiten Insemination zeigten 91 Stuten kein und 3 Stuten noch ein sehr geringgradiges endometriales Ödem. Intrauterine Flüssigkeit wurde noch bei sieben Tieren nachgewiesen (eine aus der Seminalplasma-, 4 aus der Oxytocin- und 2 aus der unbehandelten Gruppe), von denen alle bis auf eine (Oxytocingruppe) als nicht tragend untersucht wurden.

3.2.1.8 Einfluss einer Oxytoxingabe post inseminationem auf die Spermienelimination aus dem Uterus

Bei den vier Uterusspülungen, die in den vier Rossen jeweils 2 h post inseminationem durchgeführt wurden, konnte der größte Teil der Spülflüssigkeit (40-60 ml) wieder aufgefangen werden.

Bei beiden Spülungen 2 h nach Besamung (Rosse 1 mit und Rosse 2 ohne Oxytocin post inseminationem) der vierjährigen Maidenstute konnten keine Spermatozoen in der Uterusspülflüssigkeit nachgewiesen werden.

In den 50 ml Spülflüssigkeit aus der ersten Uteruslavage der 16jährigen subfertilen Stute, die zuvor direkt nach der Besamung mit Oxytocin behandelt wurde, wurden mit der Zählkammer 17 x 106 Spermien (34 x 104 Spermien /ml)ausgezählt. Bei der Besamung in der nächsten

6

3.2.2 Auswertung der Messungen zur Uteruskontraktionsaktivität

Bei der Auswertung der Uteruskontraktionsmessungen wurde zunächst die Stärke der uterinen Kontraktionsaktivität zu den verschieden Messzeitpunkten (KA1 16-18 Tage nach der letzten Rosse, KA2 vor der ersten Besamung (KB), KA3a nach der ersten KB (erste 5 Minuten), KA3b nach der ersten KB (zweite 5 Minuten), KA4 vor der zweiten KB, KA5 nach der zweiten KB und KA6 (48 h nach der zweiten KB) verglichen (siehe auch Kapitel 3.1.1.11).

Darauf folgte der spezielle Vergleich der Kontraktionsmessungen vor (KA2 und KA4) und nach (KA3a und b, KA5) der Besamung.

Anschließend wurden die unterschiedlichen Gruppen (Oxytocin, Seminalplasma, unbehandelt, Kontrolle) hinsichtlich des Einflusses ihrer Behandlung auf die Uterusmotilität miteinander verglichen.

Zuletzt wurde der Einfluss der Kontraktionsaktivität auf das Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung überprüft.

3.2.2.1. Vergleich der Uteruskontraktionsaktivität zu den verschiedenen Messzeitpunkten (KA1 bis KA6)

Die Messung der Uteruskontraktionsaktivität erfolgte zu 564 Messzeitpunkten. Vier Messungen mussten aufgrund von Abwehrbewegungen des jeweiligen Tieres abgebrochen werden.

Bei der behandlungsgruppenübergreifenden (Oxytocin + Seminalplasma + unbehandelt + Kontrolle) Betrachtung der Messzeitpunkte KA1 bis KA6 ergab der gepaarte t-Test einen signifikanten Unterschied (P ≤ 0,002) in der gemessenen Stärke der Uteruskontraktionen zwischen fast allen Messzeitpunkten (Tabelle 9 u. 10). Der niedrigste mittlere Score-Wert (KA1 = 1,0 ± 0,6) wurde bei der Eingangsuntersuchung gemessen. Im Östrus, zum Zeitpunkt vor der ersten Besamung (24 h nach hCG-Gabe) stieg die Kontraktionsaktivität auf einen Wert von KA2 = 1,2 ± 0,6 an. Nach der ersten Besamung konnte ein deutlicher Anstieg der uterinen Aktivität festgestellt werden (KA3a = 1,6 ± 0,5 und KA3b = 1,5 ± 0,6). 24 h später, vor der zweiten Besamung, war die Kontraktionsaktivität wieder auf einen ähnlichen Wert

wie vor der ersten Insemination gefallen (KA4 = 1,1 ± 0,6), um nach der zweiten Besamung noch stärker als nach der ersten Besamung anzusteigen (KA5 = 1,8 ± 0,6). 48 h nach der zweiten Besamung zum erwarteten Ende der physiologischen uterinen Clearance zeigte die Kontraktionsaktivität noch Werte, die über den Werten im Östrus vor der Besamung lagen (KA6 = 1,3 ± 0,7) (Tabelle 9, Diagramm 1).

Tabelle 9: Vergleich der mittleren Scorewerte (x ± s) der uterinen Kontraktionsaktivität aller Stuten (n = 94) zu den einzelnen Messzeitpunkten

Messzeitpunkte

KA1 KA2 KA3a KA3b KA4 KA5 KA6

Scorewerte (x ± s)

0,1

± 0,6 1,2

± 0,6 1,6

± 0,6 1,5

± 0,6 1,1

± 0,6 1,8

± 0,6 1,3

± 0,7

x ± s = Mittelwert + Standardabweichung

KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8 2

KA1 KA2 KA3a KA3b KA4 KA5 KA6 Messzeitpunkte

Kontraktionsaktivität (Score)

Mittelwert aller Gruppen

Diagramm 1: Graphische Darstellung des Verlaufs der mittleren Scorewerte der Kontraktionsaktivität aller Stuten (n = 94) zu den einzelnen Messzeitpunkten

KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5

Minuten)

KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

Signifikante Unterschiede in der Uteruskontraktionsaktivität wurde zwischen dem Messzeitpunkt zur Eingangsuntersuchung (KA1) und allen späteren Messzeitpunkten (KA2, KA3a, KA3b, KA4, KA5 und KA6) mit dem gepaarten t-Test ermittelt (P ≤ 0,002). Deutliche Signifikanzen (P ≤ 0,0001) zeigten sich auch beim Vergleich der Messzeitpunkte vor der Insemination (KA2 und KA4) mit den Messzeitpunkten nach der Insemination (KA3a, KA3b und KA5), sowie zwischen den Kontraktionsaktivitäten nach der Besamung (KA3a, Ka3b und KA5) und dem Messzeitpunkt 48 h nach der zweiten Besamung (KA6) zum Ende der physiologischen uterinen Clearance (P ≤ 0,002) (Tabelle 10).

Tabelle 10: Uterine Kontraktionsaktivität bei Betrachtung aller Gruppen:

Signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Messzeitpunkten Messzeitpunkte der Uteruskontraktionsaktivität

KA1 KA2 KA3a KA3b KA4 KA5 KA6

KA1

KA2 ***

KA3a *** ***

KA3b *** ***

KA4 * *** ***

KA5 *** *** *** *** ***

KA6 *** *** * ***

* = P ≤ 0,05

** = P ≤ 0,01

*** = P ≤ 0,001

KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse.

KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

Zwischen den Messzeitpunkten vor der ersten und zweiten Besamung (KA2 und KA4) konnte kein signifikanter Unterschied in der Kontraktionsaktivität festgestellt werden. Ebenso nicht beim Vergleich der Messzeitpunkte vor den Besamungen (KA2 und KA4) mit dem Messzeitpunkt KA6 48 h nach der zweiten Besamung. Auch die ersten und zweiten 5 Minuten der insgesamt über 10 Minuten gemessenen Uteruskontraktionen nach der ersten Insemination unterschieden sich nicht signifikant voneinander.

3.2.2.2 Vergleich der Uteruskontraktionsaktivität vor (KA2 und KA4) und nach (KA3a, KA3b und KA5) der Besamung

Auch beim speziellen Vergleich der Uteruskontraktionen vor und nach der Besamung mit

mittleren Scorewerten der Kontraktionsaktivität sowohl vor (KA2 1,2 ± 0,6) und nach (KA3a u. b 1,6 ± 0,5) der ersten, als auch vor (KA4 1,1 ± 0,6) und nach (KA5 1,8 ± 0,6) der zweiten Insemination festgestellt werden (Tabelle 11).

Tabelle 11: Vergleich der mittleren Scorewerte (x± s) der uterinen Kontraktionsaktivität aller Stuten (n = 94) vor (KA2 u. KA4) und nach (KA3a/b u. KA5) der KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung

KB1 = Kontraktionsmessungen vor und nach der ersten Besamung KB2 = Kontraktionsmessungen vor und nach der zweiten Besamung

Die Kontraktionsaktivität der Gebärmutter vor der Besamung ist also hochsignifikant schwächer als danach. Nach der zweiten Insemination ist zusätzlich eine hochsignifikant stärkere uterine Kontraktionsaktivität (P ≤ 0,0001) zu verzeichnen als nach der ersten Besamung, während direkt vor den Samenübertragungen nahezu identische Aktivitätslevel auffielen.

3.2.2.3 Vergleich der Uteruskontraktionsaktivität zwischen den einzelnen Gruppen (Oxytocin, Seminalplasma, unbehandelt und Kontrolle)

Betrachtet man den Verlauf der Uteruskontraktionsaktivität bei den drei Behandlungsgruppen und der Kontrolle zu den einzelnen Messzeitpunkten (Tabelle 12 u. 13, Diagramm 2), so wird graphisch deutlich, dass die Kontrollgruppe (fertile Stuten) ein generell höheres Aktivitätsniveau aufweist, als die Versuchsgruppen (subfertile Stuten). Dies fällt insbesondere im Vergleich zu den mit Seminalplasma behandelten und den unbehandelten Versuchstieren auf.

Tabelle 12: Mittlere Scorewerte (x± s) der Uteruskontraktionsaktivität in den verschiedenen Gruppen zu den einzelnen Messzeitpunkten

Messzeitpunkte der Uteruskontraktionsaktivität KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse

KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8 2 2,2

KA1 KA2 KA3a KA3b KA4 KA5 KA6

Messzeitpunkte

Kontraktionsaktivität (Score)

Oxytocin Seminalplasma unbehandelt Kontrolle

Diagramm 7: Graphische Darstellung der mittleren Scorewerte der

Uteruskontraktionsaktivität in den verschiedenen Gruppen zu den einzelnen Messzeitpunkten

KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

Vergleicht man die mittlere Kontraktionsaktivität der einzelnen Behandlungsgruppen und der Kontrollgruppe an den Messzeitpunkten KA1 bis KA6 mit dem Student’s-t-Test miteinander, so kann man feststellen, dass es signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen zu den Messzeitpunkten KA1, KA3b und KA5 gibt. Zum Messzeitpunkt 16-18 Tage nach der letzten Rosse zeigt die Kontrollgruppe gegenüber allen Versuchsgruppen eine signifikant stärkere Kontraktionsaktivität (P ≤ 0,02). In den zweiten 5 Minuten nach der ersten Insemination (KA3b) treten sowohl bei der Oxytocingruppe als auch bei der Kontrollgruppe signifikant höhere Scorelevel im Vergleich zur Seminalplasma- oder zur unbehandelten Gruppe auf (P ≤ 0,02). Nach der zweiten Besamung sind Signifikanzen zwischen der Kontollgruppe und

der unbehandelt gebliebenen Gruppe und zwischen den mit Oxytocin behandelten Tieren und den mit Seminalplasma, bzw. unbehandelten Tieren zu beobachten (P ≤ 0,05) (Tabelle 13).

Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gibt es zu den Messzeitpunkten KA2, KA3a, KA4 und KA6. Fast signifikant ist jedoch zum Zeitpunkt KA3a der Vergleich

der Gruppen unbehandelt und Oxytocin (P = 0,063) und unbehandelt und Kontrolle (P = 0,061), sowie zum Zeitpunkt KA4 der Vergleich der Gruppen unbehandelt und Kontrolle

(P = 0,056).

Tabelle 13: Uteruskontraktionsaktivität zu den einzelnen Messzeitpunkten: Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen

KA1 = Kontraktionsmessung 16-18 Tage nach der letzten Rosse KA2 = Kontraktionsmessung vor der ersten Besamung

KA3a = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) KA3b = Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) KA4 = Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung

KA5 = Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung KA6 = Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung

P = Probabilität

* = P ≤ 0,05

** = P ≤ 0,01

*** = P ≤ 0,001

Es wird also deutlich, dass es nach der ersten Besamung zu signifikant stärkeren Uteruskontraktionen in der mit Oxytocin behandelten Gruppe und in der Kontrollgruppe im

Nach der zweiten Besamung kann allerdings kein signifikanter Unterschied zwischen Kontrolle und Seminalplasma mehr festgestellt werden.

Das höhere Aktivitätsniveau der Kontrollgruppe wird zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung deutlich. Zu diesem Messzeitpunkt hat die Kontrollgruppe im Vergleich zu allen anderen Gruppen einen signifikant höheren Scorewert (1,5 ± 0,5).

Zwischen der Seminalplasmagruppe und unbehandelten Gruppe besteht zu keinem Zeitpunkt ein signifikanter Unterschied in der Kontraktionsaktivität.

3.2.2.4 Einfluss der Uteruskontraktionsaktivität auf das Trächtigkeitsergebnis

Um zu überprüfen, inwiefern die Uteruskontraktionsaktivität einen Einfluss auf das Trächtigkeitsergebnis ausübt, wurde getestet ob es einen korrelativen Zusammenhang zwischen der Uterusaktivität zu den einzelnen Messzeitpunkten und dem Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung gibt.

Ein signifikanter Zusammenhang konnte mit Hilfe von Korrelationen zunächst nicht gezeigt werden. Dass es dennoch Zusammenhänge zwischen der Kontraktionsaktivität und dem Trächtigkeitsergebnis gibt, ließ sich verdeutlichen, wenn aus der Gesamtstichprobe (n = 94) zu den einzelnen Messzeitpunkten (KA1 bis KA6) mit Hilfe der hierarchischen Clusteranalyse neue Teilstichproben, jeweils getrennt nach Stärke der Kontraktionsaktivität und Trächtigkeitsergebnis gebildet wurden. Die einzelnen Teilstichproben unterschieden sich maximal in der Kontraktionsstärke und dem Trächtigkeitsergebnis (positiv oder negativ). So konnte nachgewiesen werden, dass trächtig gewordene Stuten auch eine signifikant höhere Kontraktionsaktivität für die Messzeitpunkte KA1, KA3a, KA3b, KA4, KA5 und KA6 aufwiesen, als nicht gravid gewordene Tiere.

Da die Teilstichproben aber nur für den jeweiligen Messzeitpunkt gebildet und überprüft wurden, mussten diese nun für alle Messzeitpunkte mit Hilfe von Korrelationen verglichen werden (Tabelle 14).

Der Vergleich ergab einen hohen Zusammenhang zwischen den Teilstichproben. Nur zwischen den Teilstichproben von KA1 (16-18 Tage nach der letzten Rosse) und KA6 (48 h nach der zweiten KB), KA4 (vor der zweiten KB) und KA6 sowie KA5 (nach der zweiten

KB) und KA6 bestand kein signifikanter Zusammenhang (P ≥ 0,05). Dies bedeutet, dass Stuten mit einem positiven Trächtigkeitsergebnis, die z.B. zum Zeitpunkt KA4 eine starke Uteruskontraktionsaktivität zeigten, auch starke Kontraktionen zum Zeitpunkt KA5 entwickelten.

Die Uteruskontraktionsaktivität steht also in positivem Zusammenhang mit dem Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung.

Tabelle 14: Signifikante Korrelationen zwischen Teilstichproben zu den einzelnen Messzeitpunkten der Uteruskontraktionsaktivität und dem Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung

Teilstichproben der Messzeitpunkte der Uteruskontraktionsaktivität TS KA1 TS KA3a TS KA3b TS KA4 TS KA5 TS KA6

TU

TS KA1 0,6** 0,26* 0,38** 0,38**

TS KA3a 0,59** 0,55** 0,55** 0,31** 0,32**

TS KA3b 0,46** 0,46** 0,29* 0,67**

TS KA4 1,0** 0,4**

TS KA5 0,4**

TS KA6 0,33**

TS KA1 = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung an Tag 16-18 nach der letzten Rosse (Stuten mit starker Aktivität und postiver TU)

TS KA3a = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (erste 5 Minuten) (Stuten mit starker Aktivität und positiver TU)

TS KA3b = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung nach der ersten Besamung (zweite 5 Minuten) (Stuten mit starker Aktivität und positiver TU)

TS KA4 = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung vor der zweiten Besamung (Stuten mit starker Aktivität und positiver TU)

TS KA5 = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung nach der zweiten Besamung (Stuten mit starker Aktivität und positiver TU)

TS KA6 = Teilstichprobe der Kontraktionsmessung 48 h nach der zweiten Besamung (Stuten mit starker Aktivität und positiver TU)

* = Probabilität der Korrelation von ≤ 0,05

** = Probabilität der Korrelation von ≤ 0,01 TU = Trächtigkeitsuntersuchung

3.2.3 Mikrobiologische und zytologische Auswertung

In jedem Zyklus wurden jeweils zwei mikrobiologische und zwei zytologische Proben aus der Gebärmutter gewonnen. Die erste Probenentnahme (BU1 und Zyto1) fand direkt vor der ersten Besamung statt. Die zweite Probenentnahme (BU2 und Zyto2) erfolgte 48 h nach der zweiten Besamung zum Ende der normalen uterinen Clearance.

Es wurde überprüft, ob ein Zusammenhang jeweils zwischen der ersten und zweiten mikrobiologischen und der ersten und zweiten zytologischen Probe besteht. Des weiteren wurden die Behandlungsgruppen miteinander verglichen. Außerdem sollte untersucht werden, ob die Uteruskontraktionsaktivität einen Einfluss auf die Ergebnisse der mikrobiologischen und zytologischen Untersuchung ausübt, und ob sich von diesen Ergebnissen auf das Ergebnis der Trächtigkeitsuntersuchung schließen lässt.

Da die Ergebnisse der bakteriologischen (BU) und zytologischen (ZYTO) Untersuchung qualitative Merkmale sind, mussten ihre Werte zur Berechnung dichotomisiert werden.

Es ist also keine Abstufung in der Stärke des positiven Ergebnisses gemacht worden.

3.2.3.1 Allgemeine Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung

Von den zum Zeitpunkt BU1 entnommenen Proben zeigten 30 Proben überhaupt kein Bakterienwachstum. 37 Proben zeigten ein Wachstum von β-hämolysierenden Streptokokken (15 Proben mit geringgradigem, elf Proben mit mittelgradigem und elf Proben mit hochgradigem Wachstum). Bei elf Proben konnte E. coli nachgewiesen werden (viermal geringgradiges, fünfmal mittelgradiges und zweimal hochgradiges Wachstum). Außerdem zeigten zwei Proben ein geringgradiges Wachstum von Staphylococcus aureus und eine Probe

ein hochgradiges Wachstum von Candida albicans. Des weiteren wurden neunmal α-hämolysierende Streptokokken und dreimal nichthämolysierende Streptokokken

nachgewiesen.

Bei der Probenentnahme 48 h nach der zweiten Insemination stellten sich 32 Proben als komplett mikrobiologisch negativ dar. Bei weiteren 32 Proben ließen sich β-hämolysierende Streptokokken nachweisen (20 mal geringradiges, siebenmal mittelgradiges und fünfmal

hochgradiges Wachstum). Elf Proben zeigten ein Wachstum von E. coli (viermal geringgradiges, fünfmal mittelgradiges und zweimal hochgradiges Wachstum). Außerdem wurde einmal geringgradig Staphylococcus aureus, zweimal hochgradig Candida albicans und einmal geringgradig Proteus mirabilis nachgewiesen. Als nicht pathogene Keime konnten noch zehnmal α-hämolysierende Streptokokken und fünfmal Staphylokokken spp.

hochgradiges Wachstum). Elf Proben zeigten ein Wachstum von E. coli (viermal geringgradiges, fünfmal mittelgradiges und zweimal hochgradiges Wachstum). Außerdem wurde einmal geringgradig Staphylococcus aureus, zweimal hochgradig Candida albicans und einmal geringgradig Proteus mirabilis nachgewiesen. Als nicht pathogene Keime konnten noch zehnmal α-hämolysierende Streptokokken und fünfmal Staphylokokken spp.