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29 ein frei fdjaffenber <Sd)rtftftet(er nicht jufdjulben fommen

täfet: 2Biberfprücf)e, fehlenbe föücfoermeifungen, ftörenbe ©in*

fchattungen u.bergt, greilich

mu& man

auch

fax

feljr üor*

ftcfjtig fein; benn roaä für einen

mobemen

Slutor unmöglich

ift,

mar

eS nitit)tin berfelben Sßeife für einen antifen. gerner

ift felbft bort, too baä lettre wirtlich sutrifft, ntc^t fofort auf eine

Don

if)m benufcte fchriftliche Quelle ju

fehlen:

e3 fann auch eine

mün

bliche Überlieferung jugrunbe liegen, bie

nur

eine ganj beftimmte

gorm angenommen

fyattt, roie bas ja

jumat

eben

im

Orient noch freute ju beobachten ift.

Unb

enbüct) oerftef)t e3 ftcf) feineSmegS

Don

felbft, ba{$ biefe mfinblidjen Überlieferungen ober fdjriftlichen S3crict)te

bem

SSerfaffer fcf)on

Oerbunben jugefommen

finb; fte fönnen Dörferauchfürftdj ejiftiertoberöerfdjiebne Überlieferung^

freife, bej. Quellen gebilbet f)aben. 9flan mufj atfo,

menn man

fid)beftimmt fürba3 eine ober anbre entfärbet,

immer

einen S3emei3 bafür beibringen:

unb

ba8 ift namentlich

hn

erften Xeil ber Sfyoftelgefdjichlebielfach gar nicht

möglich-3ch fü^re

nur

einSBcifpielbafür an, ba8 einen für

un8

befonberS wichtigen$ertbetrifft,nämlichbitSßfingfterjählung.

§ier mtll ber SBerfaffer berSlpoftetgefchichte

— baran

fcheint mir auch gegenüber abroeichenben

Deutungen aus

neuerer

3«t

feftjufjalten ju fein

geroifj ein Sieben in fremben (Sprachen berichten. Slber nrie pa&t baju

ba§

SBort ber

©pötter, baS boch

bann

ernfthaft mtberlegt wirb:

t^cukouc

McjiecTwuevoi etdv? „933o ift ber föebenhügel Dott füfjen SöeineS", h<** tytx

on §crber bemetft,

„an bem man

frembe, ungelernte

©brachen

plöfclich lernte?"

dagegen bon

ber ©loffolalie, einem efftatifchen SRcben in

äufammenhangS*

lofen

SBörtem

ober ©äfcen, üietteicht auch unartifulierten Sauten, fagt auch SßauluS I. $or.

1423, grembe

ober

Um

gläubige müjjten e3 für SSerrücftheit haftest. 2Bie bort in Slorinth, fo wirb biefe ©rfcheinung aber

nun

auch f

on

ft

m

Urchriftentum

borgefommen

fein, roährenb mir

bon

einem

30

SRebcn infrcmbcn (Sprachen in alten,glaubroürbigen ^Berichten nirgenbS etmaS ^ören: alfo roirb auch act.

2

bic $rabition, bic ein Sieben in fremben

©prägen annimmt,

fpäter

— unb jmar aus

einer ganj är)nlicr)en Überlieferungüber bie®efefc gebung

entftanben fein, biejenige bagegen, bie

öon

einer erften (Srfcheinung ber ©loffolalie in ber Urgemeinbe rebet, bie ältere fein.

&ber

ob biefe Srabitton auch fdjon öorher aufgezeichnet geroefen iftobergar wiefie

im

einzelnen gelautet J>at: baS lägt fich unmöglich ausmachen.

@S

gibt überhaupt

nur

jmei gällc, roo

im

erften Seit ber Elften eine fchriftliche Quelle jroar auch n°ä)

™fy W

cr

nachzureifen, aber boch fehr roahrfcheintichju machen ift:

am

©djluß

ber ©tephanuSgefcf)ichte

unb

in $ap. 11.

Sßenn

eS nämlich junädjft bort

öon

758ab h^ßt:

Unb

fieftießen ihn jur

©tabt

hinauf

unb

ftetnigten ihn.

Unb

bie

3

cu9cn *e9ten ihre Sfeiberab ju

güßen

einesSünglingS mit

tarnen ©aul.

Unb

fie fteinigten©tepfjanuS, mäf)renb er betete

unb

fpradt):

§err

Sefu,

nimm

meinen ©eift auf . . .

©aul

aber hotte Söohlgefallen

an

feiner

©rmorbung.

9fn biefem

Sage

aber erhob fich eine große Verfolgung über bie

©emeinbe

in Serufalem . . .

©tephanuS

aber beftatteten

fromme

Stfänner

unb

erhoben eine große Xotenflage über ihn.

©aul

aber öerroüftete bic

©emeinbe —

fo fälltauf,

baß

feine

©rtoähnung

auf brei ©teilen Oerteilt mirb

unb

roenigftenS baS erfte

unb

britte

9M

offenbar nachhängt, auch, baß bort ebenbeShalb bie Steinigung

jroeimal

erzählt ttrirb.

©o

oerfährt roof)l

faum

jemanb, ber feinen ©toff ganz felbftänbig geftaltet; baS erflärt fich

n

ur> roc

bie ©teilen über SßauluS erft natf)=

träglich «* cinc bereite üorliegenbe Quelle eingefügt

mürben

— momit

übrigens,

um

baS gleich hier 8

U

bemerfen, nicht ettoa gefagt ift, baß fie ungefchidjtlich fein müßten.

9lber noch beutlicljer iftbiefpätre ©teile 1119:

®ie

fich

nun megen

berVerfolgung gegen

©tephanuS

jerftreut hatten, jogen hindurch bis nach

$h

on

W

en'

Gtyxnt unD

Slntiodna,

31

ofjne jemanb, alsSuben, baö SSort juoerfünbigen. SBer fo fd)rieb, fonnte natürlich urfprünglid)nid)tunmittelbaröorf)er

öon

einer Sßrebigt

an

einen f)eibnifd)en(Senturio ((Kornelius), einen ät^topifc^en(Sunudjen

unb an ©amariter

gefprod)en fjaben

;

b. f>. ber betreffenbe

2kr3 unb

ba3nädjftfolgenbegehört einet

OueHe

an, bie ba£ SBorangefjenbe nid)t entlieft, fonbern mit 84,

wo

jaaud) bcrfctbe 5lu3brutf: ol u4v

oüv

biaarapevTec binXSov fidj fanb, üerfäffen

worben

war. <5o Ratten t)ter fd>on früher audf) fötale

Geologen,

bie, wie

Sedier,

fonft mct)tö

oon

Quellen in ber 2fyoftelgefd)id)te wiffen wollten, eine foldje

angenommen;

aber

im

übrigen ift eben in ben erften jmölf Kapiteln nid)t biet ju madjen.

Anberg

ftefjt e3 gleidj gu

Anfang

beS 3WeitenSeite ber Stften.

SBenn

eS t)icr

13

1 Reifet: ifcav be iv 'Avnoxeta

KaTä

Tr|V

oueav

^acXriciav Trpocpnjai Kai öibäcKaXoi

ö

tc

Bapvdßac

Kai

Xunewv

. . . Kai

ZaöXoc —

fo fällt,

Oon

geringeren 5lnftbfjen abgefef>en, unbebingt auf, bafe biefc TTpocpniai Kai btbdcKaXoi in feiner Sßeife gu ben

11

27f.

benannten

(SlgabuS

unb

feinen ^Begleitern) in ©ejiefjung ge*

fefct

unb

Söarnabaä

unb ©aul, Oon

benen bod) fd)on bie

9flebe gewefen mar, in berfelben SBetfe Wie bie anbern einge*

füfjrt werben,

©o

fjaben aud) t)ier wieber felbft fold)e, bie, fei e£ überhaupt, fei eS wenigftenä

an

biefer ©teile, feine ältere Vorlage ber9lpoftelgefd)id)te jugeben, bod) geftufct; ju erflären iftberSlnftofj nur,

wenn man

f)ier eineneue Duelle beginnen läfet, bie ba3 in

Äa*.

11 erjä^lte eben nid)t enthielt.

Unb

fiefönnen mir

nun

aud) weiterhin ötetfact)beutlid)er nadjweifen, als e3 intop.

1—12

möglid)mar.

$u Anfang

beS oierjelmten ÄapitelSj.33. Reifet e3 beiGelegenheit be3erften 93efuct)öbe3

^auluS

in

Sfonium:

bie ungläubigen3>uben reij*

ten

unb

erbitterten bieReiben gegen bie (d)riftlid)en)©rüber.

SDton erwartet alfo,

Oon

einer äufjerung tfjreS §affe3 ju hören; ftatt beffen gef)t e3 weiter, als

Wenn

gar nichts ber*

Ca 11<Z 1e

m

en,2>ieMpoftelBefätQte. 3

32

gleiten beridjtet toorben toäre: fo uertoeiltenfie

nun

längere 3ett bort, inbem fie offen für ben

§erm

eintraten. $)er ß-Xert fc^tebt aüerbingä üorljer ein: 6 bk Kupioc &>u>k€v

Taxu

eiprjvnv; aber toie ftd^ feine ßutaten fonft als fpäter erliefen,fo aud)§ier: bie 3wifd)cnbemerfung foU ben2Biber=

fprudj atoifdjen 23.

2 unb

3 befettigen.

Unb

bodj bleibt er jtoifd)en 3

unb 4

befielen; benn f|ier fjeifjt

nun

toieber:

bie SBeüölferung ber

©tabt

aber fpaltete ftd),

unb

bie einen Rieften eä mitben 3>uben, bie anbern mit ben^rpofteln.

©o

paßt ber frieblidje 23. 3 J)ier offenbar nidjt herein, ift aber beSljalb nicf)t fpäter f)tn$ugefetjt

benn toie toiH

man

ba3 erflären?

,fonbernumgefef)rt

übernommen;

biegange23er*

folgung ift (t)ier

unb

anbertoärtö) fpätre

3

utat/ oaf)e* auc*j

23.

21

ganj ru^ig

öon

ber SHüdfefjr ber TOffionare nad£) Sbftra,

Sfonium unb

?lntiod)ia bie SRebe ift, als märe Ujnen bortgar nichts bergleid)en jugeftofeen.

®odj am

beutlidjften ift

nun im

^weiten

%dl

ber Elften bort eine Duelle nadjtoeiSbar,

mo un§

jenes Sßir begegnet, toieba§ nad)

bem

gctoöfjnlidjenXertjuerft

16

10bergallift Sßocf)nät)erläge eS freilief),

roenn man nur

bie

genannte

(Steife felbft

in§ $luge

faßt, anjunefnnen, bog bie (Sr*

jäf)(ung

beö^atb

f)tcrauf einmal inbie erfteSßerfou$Iurati8 übergebt, toeil ftd)

ber

23erfaffer ber Stpoftetgefdjidjte

jefct*ßaulu8 angefdjtoffen Ijabe. 3)aS galten benn aud) nodj f)eut$utage biete

Geologen

fürbaS richtige; aber toenn

man,

tote

man

mufc, über bie eine ©teile fjinauä auf ba8 ganje

Sud)

acfjtet, ertoeift e3 fidj bod) als ganj unbenfbar. SDic 9IpofteIgefd)td)te als

©an^eS

fattn nidjt

Don

einem©efäljrtcn be§ *ßaulu£ ftammen: ba$ folgt toeniger

au$

einzelnen @r*

jäfjlungen, bie nadjljer jur (Sprache

fommen

toerben, als namentlich

au3

bem, toa3 fie nid)t enthält, nämlid) fein SBort

bon

ben(ödtjroierigfciten, bie*ßaulu3in feinen

©emetnben

[elbft ermudjfen, fein SBort

öon

ber Cppofition, bie ifjm bie Subaiften

matten,

feinSBort toon

bem

©egenfafc, in

bem

er

33

fidt)menigftenS jeitroeiligauch ju ben Urapofteln befanb. 3)aj$

bog alles ein (Spätrer nicht

mehr

begriff, baSfeljenroirauch

an anbem

(Schriften(j.95. ber3ufammenftcllung

öon

SßetruS

unb

SßauluS

im

erften (SlemenSbrief); a6er

bag

eS ein ®efät)rte beS SßauluS, öerfolgte er mit fetner ©arftellung auch meiere Slbfichter mollte, fo öoflftänbig Oerfchtoiegen habenfoflte, baS bleibt ein unlösbares StötfeL SBir merben alfo junächft bie fogenanntenSßirberichte

öon

etnem

anbem

als

bem

SBerfaffer berSfyoftelgefdjidjteableitenmüffen;bafe bieferbaSSBirftefjen lieg, gefetjah roohl nid)t

aus

Slbftd^t

benn einerifjm be*

fannten $ßerfönlicf)feit, roie

bem

X^eop^iluS gegenüber, fonnte erfid)bod)

faum

als etmaS auffanden,

maS

er nidjtgeroefen mar; jene $)ebtfation als gifttonju erflären, haben mir aber

aud) fein SRecfjt

— fonbem

ber

©runb mar

eine gerabe in

bieferS3ejicl)ung auch bei anbern (5d)riftfteIIern

oorfommenbe

^ad^läfftgfeit. 9ftcht

nur

mittelalterliche £t)roniften, fonbern

g.SB. auch

$iobor

t)at mehrfach

aus

fetnerQuelleein fju-ck beibehalten, baS bei it)m gar nicl)t

mehr

üajjt,

unb

3ofepf)uS öermeift njat)rfcr)etnücr) ftellenmeife mit KaGiuc Kai kv äXXoic

^bnXüJKaiiev auf Sßerfe, bie nid)t er, fonbern anbre, bie er gerabe auSfdjreibt, oerfafjt ^tten.

$at nun

aber audt) bec

autor ad Theophilum

jenes 2Bir, obroofjl eS auf ihn nidtjt jutraf, bod) einfach mit abge*

fabrieben,

bann

merben mir weiter

annehmen

bürfen, bafj er

fidt)

an

ben betreffenben ©teilen überhaupt eng

an

feine

SBorlage angefchloffen hat, mät)renb er fte anbermärtS freier behanbeln modt)te. $)enn bafj bieQuelle nicht ettua

nur

jene fogenanntenSBirftücfeenthielt

unb

alfo erftmit

16

10einfette, baS folgt auch

^

er barauS, bafjbaS erfte

oon

ihnen fich

im

übrigen ganj glatt

an

baS oorhergehenbeanfügt; bie Quelle mirb bielmehr fchon Dörfer fliegen

unb mohl

bis

13

1,

mo

mireinenneuen

Anfang mahrnahmen,

jurüefreichen

ebenfo mie fte meiterhiu auch außerhalb ber fogenannten SGßirftücfe benufct

movben

fein bürfte. 9*ur

an

SSerfürjung burdt) ben

3*

34

autor ad Theophilum

möchte id) nid)t benfen; benn

märe

biefer auf ©treidjungen ausgegangen, fo

mären U)m

roofjl juerfi bie SReifebcridjte

jum

Opfer gefallen, bie bod) für baS grofje

®anje

weniger micr)rig ftnb.

5)agfie berSSerfafferber Sßirquellefelbftfo ausführlich geftaltete, lag bagegen mofjl baran, baß er barüber bereits 2tufaet<f)ttungen befaf$

auet)

Don uns

füfjrtjamancher, ber baS fonft nidjt tut, bodj auf Reifen

$agebud) —

; suglcid)

mar

er umgefe^rt bei ben bajtuifc^en liegenben ©reigniffen

jum

£eil menigftenS mof)l ntc^t jugegen.

Ober

foHte eS ju*

fällig fein, baj$ baS 9BirÄap.

16

bei

bem

erften ©efud) beS SßauluS in ^fpfttyri ab6rict)t

unb

Rap.

20

bei einem

fpätem

5tufentt)alt bafelbft toieber einfefct; erflärt ficr) baS nid)t

am

einfachen baburd), bafj ber SBerfaffer ber Duelle in ber gnrifdjenfleit eben bort geblieben

mar?

£)ann

mürben

mir eS aud)begreiflichfinben, roenn tfjm in biefenPartien einmal ein Keines SBerfeljen paffiert fein follte; erttmfcte eben

üon

beriet

fingen

felbft

nur

burd) §örenfagen.

Unb

in ber Stat lägt

ficr)ber Seridjt act.

17

uf.

18

5,

monad)

(Silas

unb

$tmotf)euS

in

Seröa

jurürfblieben

unb

erft inÄorintf}toieberju

$auluS

ftiefjen, fo, mie er oorliegt, md)t mit beS SlpoftelS eigner StuSfage I. %f). 3iff.,

monaef

^imotljeuS

oon

Sitten nact) Xfjeffalontfe jurücfgetieft mürbe, oereinigen

aber auf

folcf)e $leinigfeiten mochte ber Sßerfaffer ber SßirqueHe mof)l felbft feinen großen Sßert legen.

©leiben mir alfo bei unfrer $lnfct)auung über iljre9tuS*

befmung,

bann

fönnen mir aud) if)ren SBerfaffer beftimmen:

Ximot^euS,

©ilaS ober XiruS, bie

man

als folcfje genannt Ijat,

fämen

nämlict)

bann

in ir)r in ber britten Sßerfon oor

unb mürben augerbem

in ber ©efellfctjaft beS SßauluS $u einer

Qdt

öorauSgefefct,

mo

ber SBerfaffer ber Duelle mafjr*

fpeinlich nid)tin i§rmar;

miU man

alfo nict)t

an

einenganj unbefannten ®efät)rten beS $lpoftelS als SBerfaffer benfen, fo

muß man

bei SufaS fielen bleiben

— jumal

ftd) fo eben

35