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3 Material und Methoden

4.1 Direkter und indirekter Erregernachweis

Es wurden 2032 von 2040 gesammelten Serumblutproben von Absetzferkeln aus den Flatdeckbereichen von 102 Betrieben mittels blocking ELISA auf vorhandene Ak gegen LI untersucht und anhand ihrer OD-Werte in positive, fragliche und negative Proben eingeteilt. Insgesamt konnten 105 Proben als Ak-positiv, 111 als -fraglich und 1816 als -negativ beurteilt werden. 8 Blutproben konnten aufgrund eines Transport-schadens nicht ausgewertet werden. Ziel der Untersuchung war es, die Betriebe an-hand dieser Blutprobenergebnisse in die Kategorien LI-positiv (mindestens eine Pro-be positiv), LI-negativ (alle Proben negativ) und LI-fraglich (keine Probe positiv, min-destens eine Probe fraglich) einzuteilen. Dabei wurden 40 positive, 35 ELISA-negative und 27 ELISA-fragliche Betriebe ermittelt (s. Abb. 4).

Abbildung 4: Anzahlmäßige Verteilung der Betriebe (n=102) anhand der sero-logischen Untersuchung auf Ak gegen LI mittels blocking ELISA (39,2 % positi-ve, 34,3 % negative und 26,5 % fragliche Betriebe)

In dieser Studie wurden 39,2 % der Schweinebestände als serologisch positiv und 34,3 % als negativ beurteilt. Die Minimal- und Maximalzahlen schwankten zwischen 0 und 20 Ak-positiven, 0 und 8 -fraglichen und 0 und 20 -negativen Absetzferkeln pro

39,2%

beprobter Herde. Teilt man die positiven Betriebe (n=40) in Gruppen mit einem, 2 - 5, 6 - 10 und mehr als 10 Reagenten ein, wird deutlich, dass die meisten Herden (n=26) nur einen Reagenten aufwiesen, gefolgt von 11 Betrieben in der Gruppe mit 2 - 5 Reagenten. Lediglich in 3 Beständen wurden mehr als 5 Reagenten gefunden (n=8, 17 bzw. 20 Reagenten) (s. Abb. 5).

Abbildung 5: Anzahl der positiven Reagenten in den als LI-positiv eingestuften Betrieben (n=40)

Betrachtet man nun die PI-Werte der einzelnen als positiv bewerteten Blutproben (n=105), die sich, wie bereits im Kapitel 3.2 erwähnt, aus den Werten der jeweiligen gemessenen OD ergeben und ein Ausdruck für die Höhe des Ak-Titers sind, stellt man fest, dass die Mehrzahl der Proben mit einer schwach positiven PI zwischen 30 und 40 v. a. in Betrieben mit nur einem Reagenten gefunden wurden (45,7 %), wäh-rend auf Betrieben mit mehr als 10 Seroreagenten nur 7 der Proben (20 %) in die-sem PI-Bereich einzuordnen waren. Im Gegensatz dazu verteilen sich 12 der 19 Blutproben (63,2 %) mit einem PI-Wert von über 70 auf die beiden Schweinebestän-de mit mehr als 10 serologisch positiv getesteten Tieren, geraSchweinebestän-de einmal eine dieser Proben (5,3 %) stammte aus einem Betrieb mit nur einem positiven Tier. Man kann für diese Studie die Aussage treffen, dass in Betrieben mit zahlreichen Reagenten

26

11

1 2

0 5 10 15 20 25 30

1 2 bis 5 6 bis 10 >10

Betriebe (n)

positive Tiere (n)

häufiger höhere Ak-Titer gefunden wurden als in Betrieben mit wenigen Reagenten (s. Abb. 6).

Abbildung 6: Verteilung der PI-Werte bei Blutproben mit Ak gegen LI (n=105) in ELISA-positiven Betrieben mit einem, 2 - 5, 6 - 10 und mehr als 10 positiven Reagenten

Das zusätzliche Auftreten von fraglichen Proben in positiven Beständen ist in Abb. 7 dargestellt. Dabei zeigte sich, dass in Herden mit einem positiven Reagenten oftmals keine (n=12) oder nur eine fragliche Reaktion (n=9) beobachtet werden konnte. Sel-tener waren 2 - 5 fragliche Proben (n=5) vorhanden. In Betrieben mit mehreren posi-tiven Reagenten wurden dagegen fast immer mindestens noch eine (n=3) oder meh-rere fragliche Proben (n=9) gefunden, nur in 2 Betrieben lag kein fragliches Ergebnis vor (einer davon war zu 100 % positiv).

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

1 2 bis 5 6 bis 10 >10

Anzahl positiver

Proben (n) positive Tiere (n) pro positivem Betrieb

PI 30-40 PI 41-50 PI 51-60 PI 61-70 PI≥71

Abbildung 7: Häufigkeit fraglicher Proben (keine, eine, 2 - 5 oder mehr als 5) in ELISA-positiven Betrieben mit einem, 2 - 5, 6 - 10 und mehr als 10 positiven Reagenten

Von den insgesamt 1020 archivierten Kottupferproben von Saugferkeln aus 102 Be-trieben wurden 600 Proben aus 60 BeBe-trieben für einen direkten Erregernachweis mit-tels einer nested PCR untersucht. Eine Selektion erfolgte anhand der zuvor durchge-führten Kategorisierung der Bestände anhand der ELISA-Ergebnisse. Kottupfer wur-den von allen 40 serologisch positiven Betrieben kontrolliert (n=400), von wur-den fragli-chen bzw. negativen Beständen erfolgte eine Auswahl von jeweils 10 Beständen nach dem Zufallsprinzip (n=200 Tupfer) für die PCR-Durchführung.

Von 596 Kotproben konnte ein auswertbares Ergebnis gewonnen werden. 4 der un-tersuchten Proben ergaben nach dem Schritt der Adsorption von PCR-Inhibitoren während der DNA-Extraktion zu wenig verwertbares Material für eine weitere Unter-suchung und wurden aufgrund dessen verworfen. Nur 4 der Kotproben (0,67 %) konnten durch ein sichtbares, den Positivkontrollen adäquates, 319 bp großes DNA-Fragment als LI-positiv angesprochen werden. Die restlichen 592 Kottupfer erwiesen sich als LI-negativ. Von den 4 in unterschiedlichen Beständen gesammelten und als positiv getesteten Proben stammten 3 von serologisch als fraglich klassifizierten Be-trieben und eine wurde in einer serologisch positiven Herde entnommen (s. Tab. 1).

Aufgrund des seltenen Erregernachweises wurde auf die Untersuchung der Kottupfer aus den übrigen als serologisch fraglich bzw. negativ eingestuften Betrieben verzich-tet.

positive Tiere (n) pro positivem Betrieb

0 fragl Tiere 1 fragl Tier 2 bis 5 fragl Tiere

>5 fragl Tiere

Tabelle 1: Vergleich des direkten (nested PCR) und indirekten (blocking ELISA)

Die Einteilung der Betriebe der vorliegenden Studie in unterschiedliche Produktions-formen zeigte, dass die Ferkelerzeuger- (n=41) und die Kombibetriebe (n=53, Fer-kelerzeugung mit angeschlossener Mast) bei Weitem dominierten. JS-Vermehrer mit Aufzucht (n=4) und ohne Aufzucht (n=1) bildeten eher eine „Randgruppe“. Proben wurden außerdem aus 3 Betrieben mit der Produktionsrichtung „Ferkelaufzucht“ ein-gesandt, die jedoch nicht in die Kriterien der gewünschten Betriebe passten, da keine Sauenhaltung vorhanden war (s. Abb. 8). Diese Produktionsform ist in Berechnungen zu bestimmten Einflussfaktoren, in denen Sauen eine Rolle spielen, aus der Grund-gesamtheit der Studienbetriebe herausgenommen worden, so dass in diesen Fällen mit einer Grundgesamtheit von n=99 Betrieben gerechnet wurde.

Für die weitere Darstellung wurden serologisch fraglich und negativ beurteilte Betrie-be zusammengefasst.

Betrachtet man die Verteilung der ELISA-Ergebnisse für die einzelnen Betriebsfor-men, so fällt auf, dass Kombibetriebe häufiger als LI-positiv eingestuft wurden als reine Ferkelerzeuger (49,1 %, n=26 vs. 29,3 %, n=12). Die JS-Vermehrer mit ange-schlossener Aufzucht waren durchweg serologisch negativ, im Gegensatz zum einen Betrieb ohne JS-Aufzucht, der ein positives ELISA-Ergebnis zu verzeichnen hatte.