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Die Systematik des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher

Im Dokument DIPLOMARBEIT. Titel der Diplomarbeit (Seite 24-27)

2. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und das Bruttoinlandsprodukt . 7

2.1.4. Die Systematik des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung stellt ein System aus mehreren verschiedenen statistischen Teilsystemen dar.

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Inlandsproduktsberechnung (BIP) Nebenrechnungen der VGR:

Entstehungsrechnung Input-Output-Rechnung

Verwendungsrechnung Vermögensrechnung

Verteilungsrechnung Finanzierungsrechnung

Arbeitsvolumenrechnung

Einkommen für private Haushalte5

5

www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen.html

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Historisch betrachtet bestand die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ursprünglich nur aus der Inlandsproduktsberechnung. Aufgrund des steigenden Informationsbedarfs im Laufe der Zeit wurde sie durch zusätzliche spezialisierte Teilgebiete erweitert, die sogenannten Nebenrechnungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Der passendere Begriff wäre demnach „System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen“, um deutlich zu machen, dass es sich um ein System aus mehreren Teilrechnungen handelt. In weiterer Folge wird jedoch der in der Literatur verwendete Begriff „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung“

verwendet. Das Bruttoinlandsprodukt ist nach wie vor das zentrale Maß der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und stellt auch heute noch die wesentliche Größe der Wirtschaftsbeobachtung dar. In Kapitel 2.3. wird detailliert auf diesen Punkt eingegangen.

(vgl. Frenkel und John, 2011, S. 3f; Nissen, 2004, S. 10ff)

Die Außenwirtschaftsrechnung, deren wichtigster Teil die Zahlungsbilanz darstellt, erfasst sämtliche ökonomische Transaktionen zwischen Inländerinnen und Inländern und Ausländerinnen und Ausländer in einer abgelaufenen Periode, und ist nicht Teil des ESVG 95. Die beiden Begriffe Außenwirtschaftsrechnung und Zahlungsbilanz werden in der Literatur teilweise synonym verwendet. Aufgrund der heutigen globalen Wirtschaftstätigkeiten und der dementsprechenden Bedeutung des Außenhandels wird die Außenwirtschaftsrechnung jedoch zusätzlich zu den anderen Teilrechnungen erhoben. In Österreich werden beide VGR und Außenwirtschaftsrechnung von der Statistik Austria erstellt. In Deutschland wird die VGR von der Deutschen Bundesbank, die Außenwirtschaftsrechnung vom Statistischen Bundesamt erhoben. Methodisch knüpft sie an das System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung an. (vgl. Baßeler, Heinrich und Utecht, 2002, S. 271f; Frenkel und John, 2011, S. 253)

2.1.4.1. Input-Output-Rechnung

Bei der Erzeugung von Gütern werden andere Güter (Vorleistungen) unter Einsatz von Produktionsfaktoren weiterverarbeitet. Durch Aggregation gehen bei der Erstellung der Produktionskonten der VGR Informationen über diese Vorleistungs-Verflechtung verloren.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind jedoch für viele ökonomische Fragestellungen von großem Interesse. Die Input-Output-Rechnung umfasst diese empirischen Informationen über die Produktionsverflechtungen, um sie systematisch zu erfassen und auszuwerten. Darüber

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hinaus sind auch die Verflechtungen der Produktionsbereiche im internationalen Zusammenhang von Bedeutung. Mit diesen Informationen können Erkenntnisse und Aussagen über die Produktionsstrukturen verschiedener Volkswirtschaften erstellt werden.

Ebenso kann ihre zeitliche Veränderung aufgezeigt werden, die zum Beispiel für die internationale Energie- und Rohstoffpolitik von großer Bedeutung ist. Auch Vergleiche zwischen den Produktionsstrukturen unterschiedlicher Volkswirtschaften sind eine viel genutzte Informationsquelle. (vgl. Brümmelhoff und Grömling, 2011, S. 177; Nissen, 2004, S. 225f)

2.1.4.2. Vermögensrechnung

Im Rahmen der Inlandsproduktsberechnung werden lediglich die Veränderungen der unterschiedlichen Vermögensbestände abgebildet, es geht also um eine Rechnung in Stromgrößen. Da es sich bei den Vermögensarten jedoch um Bestandsgrößen handelt, ist es wichtig, Kenntnisse über das Niveau der Vermögen der Wirtschaftssubjekte zu generieren und zu analysieren. Daher wird die BIP-Berechnung von der Vermögensrechnung ergänzt.

In einer Gesellschaft spielt die Verteilung des Vermögens eine wichtige Rolle in Bezug auf Fragen der Gerechtigkeit. Ohne Kenntnis über die gegebene Vermögensverteilung lässt sich seitens der Politik keine ausreichende Sozial- beziehungsweise Umverteilungspolitik betreiben.

Um die Produktionsbeziehungen der Gesamtwirtschaft oder einzelner Sektoren abschätzen zu können, ist das Wissen über die tatsächlichen oder potentiell möglichen Kapitaleinsätze vonnöten. Da diese nicht direkt erfasst werden können, wird der sogenannte Kapitalstock als Näherungsgröße berechnet. Mithilfe dessen ist es möglich, die Kapitalintensität und den Kapitalkoeffizienten eines Wirtschaftssektors oder der gesamten Volkswirtschaft zu berechnen. Ebenso ermöglicht die Ermittlung des Kapitalstocks eine Abschätzung des Produktionspotentials einer Volkswirtschaft.

Je nach Fragestellung sind jedoch unterschiedliche Vermögenskomponenten relevant. Geht es um die personelle Verteilung, ist ein möglichst breit gefasster Vermögensbegriff angemessen.

Geht es um die wirtschaftliche Macht eines Sektors, stehen vor allem die sogenannten Produktivvermögen im Vordergrund. (vgl. Brümmelhoff und Grömling, 2011, S. 152f;

Frenkel und John, 2011, S. 223f; Nissen, 2004, S. 248f)

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Es gibt einige unterschiedliche Vermögensbegriffe, auf die im Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen wird. Es handelt sich dabei lediglich um die Erhebung der Höhe unterschiedlicher Vermögensarten, die für die Fragestellungen dieser Arbeit nicht von Relevanz sind.

Von Relevanz wäre eine in die VGR integrierte personelle Vermögensverteilungsrechnung, um Informationen über den Grad der Verteilung des Vermögens innerhalb der Gesellschaft zu erhalten. Eine solche Erhebung ist im Rahmen der VGR derzeit jedoch nicht geplant. (vgl.

Brümmelhoff und Grömling, 2011, S. 152ff)

2.1.4.3. Finanzierungsrechnung

Die gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung schließt an die sektoralen Finanzierungssalden für eine Periode an, die aus den Änderungen der Vermögenskonten abgeleitet werden. Dabei werden die Finanzierungssalden der einzelnen Sektoren gegenübergestellt und so der Beitrag zum Sparen und zur gesamtwirtschaftlichen Vermögensbildung aufgezeigt. Elementar sind hierbei vor allem die spezifischen Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einzelnen Sektoren.

Daraus lassen sich Informationen gewinnen, in welche Sektoren zum Beispiel die privaten Haushalte ihre ersparten Mittel investiert haben und in welcher Form die Finanzierungsmittel den anderen Sektoren bereitgestellt wurden. Es handelt sich also um eine Stromrechnung, die in ihrer Ausführung die Informationen der Inlandsproduktsberechnung ergänzt. (vgl. Frenkel und John, 2011, S. 245f)

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