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3 Material und Methoden

3.4 Die statistische Auswertung

Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SAS® („Statview“ 9.1, SAS Statistical Analysis System) mit der Unterstützung des Instituts für Biometrie und Epidemiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.

Nach der Prüfung auf Normalverteilung wurden die Ergebnisse des ersten Vorversuchs mit Hilfe des Student´s t-Tests (LSD) sowie des Tukey-Studentized-Range-Tests analysiert, um den Einfluss des Zyklustages auf die einzelnen Messwerte und so Veränderungen der zervikalen Dimensionen im Zyklusverlauf darzustellen. Um die Wiederholbarkeit der Messungen darzustellen, wurden Korrelationskoeffizienten und Intra-Class-Korrelationskoeffizienten berechnet.

Die Ergebnisse des zweiten Vorversuchs wurden ebenfalls zunächst mit dem Student´s t-Test und dem Tukey-Studentized-Range-Test auf Veränderungen der ultrasonographisch erhobenen Messwerte im Zyklusverlauf untersucht. Weiterhin wurden anhand des Pearson

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Correlation Coefficient-Tests Korrelationen zwischen der ultrasonographisch erfassten, und den mittels Ringmaß erhobenen Messwerten untersucht.

Die Untersuchung der im Rahmen des Hauptversuchs erhaltenen Ergebnisse erfolgte durch unterschiedliche Prozeduren. Während 5 Stuten in jeder der sieben Gruppen eingesetzt wurden (Klinikstuten), gehörten zu jeder Behandlungsgruppe auch jeweils drei Tiere, die nur eine Behandlung durchlaufen haben (Patientenstuten). Dies machte eine abweichende Vorgehensweise bei der statistischen Auswertung notwendig. Die Klinikstuten wurden wiederholten Messungen unterzogen, die Patientenstuten jedoch nur in einer Behandlungsgruppe untersucht. Im Ergebnisteil wurden die Resultate der Messungen bei den Klinikstuten und den Patientenstuten getrennt dargestellt, da die statistische Analyse durch unterschiedliche Verfahren erfolgte.

Zur Analyse der Messwerte der Patientenstuten erfolgte eine einfaktorielle Varianzanalyse mit dem Student´s t-Test und dem Tukey-Studentized-Range-Test, um die Entwicklung der Dimensionen der Zervix in Abhängigkeit von der Medikationsgruppe zu untersuchen. Hierzu wurde zunächst die Signifikanz der Unterschiede der Messwerte an den einzelnen Messzeitpunkten untersucht. Weiterhin wurde die Entwicklung der Zervixdimensionen in den einzelnen Behandlungsgruppen miteinander verglichen.

Da die Klinikstuten in verschiedenen Zyklen alle Behandlungsgruppen durchlaufen haben, wurde zur Analyse der Messwerte eine mehrfaktorielle Varianzanalyse (GLM) durchgeführt.

Es wurden ebenfalls die Unterschiede der Werte zu den verschiedenen Messzeitpunkten, als auch die Abhängigkeit der Entwicklung der zervikalen Dimensionen von der jeweiligen Behandlung untersucht.

Anhand des Student´s t-Test wurden die Unterschiede der Anzahl neutrophiler Granulozyten an den zwei Messzeitpunkten miteinander in Abhängigkeit von der Behandlungsgruppe verglichen.

Als statistisch signifikant wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit von p ≤ 0,05 festgelegt, wobei die Irrtumswahrscheinlichkeit p ≤ 0,0001 als hochsignifikant eingestuft wurde.

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Insgesamt ist in Bezug auf den Hauptversuch anzumerken, dass es durch die Trennung der Klinikstuten und der Patientenstuten bei der statistischen Analyse zu kleinen Gruppengrößen (n= 5 bzw. 3 Stuten/ Gruppe) kam und somit die Ergebnisse vorsichtig zu bewerten sind.

Zur graphischen Darstellung der Ergebnisse wurde das IBM SPSS Statistics 20 Programm genutzt.

51 4 Ergebnisse

4.1 Reproduzierbarkeit der Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten hochgradige Korrelationen in Bezug auf die ultrasonographisch erhobenen Messwerte Zervixhöhe (r ≥ 0,97), -weite (r ≥ 0,98), -fläche (r ≥ 0,92) und –länge (r

≥ 0,77). Die Intra-Class-Korrelationskoeffizienten lagen zwischen 0,77 und 0,91 (s. Tab 2).

Tab. 2: Reproduzierbarkeit der ultrasonographisch ermittelten Messwerte bei dreimaliger Erfassung jedes Parameters Darstellung der Korrelationskoeffizienten und Intra-Class-Korrelationskoeffizienten der erhobenen Messwerte

Parameter Korrelationskoeffizient (r)

nach Pearson Signifikanz (p) Intra-Class-Korrelationskoeffizient

Zervixhöhe 0,97 < 0,001 0,9

Zervixweite 0,98 < 0,001 0,89

Zervixfläche 0,92 < 0,001 0,91

Zervixlänge 0,77 < 0,001 0,77

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4.2 Vorversuch 1: Ultrasonographische Untersuchung zyklusabhängiger Dimensionsveränderungen der Zervix

Das mittlere Alter der Stuten betrug 13,62 ± 7,4 Jahre. Die Parität lag bei durchschnittlich 1,41 Fohlen.

Bei allen Stuten konnte eine Zunahme von Höhe, Breite und Fläche des Muttermundes während des Östrus im Gegensatz zum Diöstrus festgestellt werden (p>0.05) (s. Abb. 13).

Die geringste Zervixweite wurde an Tag 9 des Zyklus gemessen (1,9 ± 0,5 cm), während die größte Weite (3,3 ± 1,1 cm) an Tag 21 gemessen wurde. In Bezug auf die Zervixhöhe wurde ein Minimum an Tag 9 (1,36 ± 0,5 cm) und ein Maximum an Tag 21 (2,15 ± 1,0 cm) ermittelt. Ebenso wurde an Tag 21 die größte Zervixfläche erfasst (4,37 ± 1,1 cm2), während die kleinste Fläche an Tag 9 beobachtet wurde (1,97 ± 0,5 cm2).

Die Zervixweite war an den Untersuchungstagen 18, 19, 20, 21 und 1 signifikant höher als an den Tagen 3, 6, 9, 12 und 15 (p < 0,0001). Auch die Höhe und die Fläche der Zervix an den Tagen 18, 19, 20, 21 und 1 des Zyklus unterschieden sich signifikant von der an den Tagen 3, 6, 9 und 12.

Die Unterschiede zwischen Tag 15 und Tag 18 des Zyklus waren in Bezug auf die Weite der Zervix signifikant (p < 0,001). Weite, Höhe und Fläche nahmen an Tag 2 im Vergleich zu Tag 1 signifikant ab (p < 0,05).

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Abb. 13: Darstellung (Median und Konfidenzintervall) der ultrasonographisch ermittelten Zervixweite [cm], -höhe [cm] und –fläche [cm²] an den Zyklustagen 1-21; (n= 14)

* Werte unterscheiden sich signifikant zum vorangehenden Zyklustag (p<0,05) ° Extremwerte

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4.3 Vorversuch 2: Untersuchung zyklusabhängiger Dimensionsveränderungen der Zervix uteri der Stute mittels Ultraschall und Ringmaß

Die Messung mit dem Ringmaß wurde durch transvaginales Einführen des Gerätes und anschließendes Vorschieben in den Muttermund durchgeführt. Das Einführen des Ringmaßes in die Vagina rief bei einigen Stuten leichte Abwehrreaktionen hervor. Die Untersuchung konnte jedoch bei allen Stuten zu allen Messzeitpunkten durchgeführt werden.

Vergleichbar mit den Ergebnissen der ultrasonographischen Zervixuntersuchungen lieferte die Messung mittels Ringmaß im Östrus bei allen Stuten einen höheren Innendurchmesser der Zervix als im Diöstrus (s. Tab. 3).

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Tab. 3: Darstellung (X ± SD) der Zervixhöhe [cm], Zervixweite [cm], Zervixfläche [cm²], Zervixlänge [cm] und des Innendurchmessers [cm] an den Zyklustagen 1-21 (n = 12)

Der größte Innendurchmesser wurde an den Tagen 20 (1,34 ± 0,4 cm) und 21 (1,34 ± 0,3 cm) des Zyklus gemessen, während die niedrigsten Messwerte an Tag 12 des Zyklus auszumachen waren (0,7 ± 0,1 cm). Übereinstimmend mit diesen Ergebnissen wurden auch die größte Höhe (1,14 ± 0,2 cm), die größte Weite (2,53 ± 0,5 cm) sowie die größte Fläche (2,35 ± 0,8 cm²) an Tag 21 des Zyklus gemessen. Die geringsten Werte finden sich in Bezug auf die Höhe an

Höhe [cm] Weite [cm] Fläche [cm²] Länge [cm] Innendurchmesser [cm]

Zyklustag

X SD X SD X SD X SD X SD

18 1,0 0,17 2,0 0,32 1,6 0,48 6,3 0,27 1,0 0,3 19 1,1 0,19 2,2 0,47 2,1 0,73 6,1 0,4 1,2 0,39 20 1,1 0,2 2,5 0,47 2,2 0,76 5,9 0,34 1,3 0,35 21 1,1 0,21 2,5 0,49 2,4 0,79 5,9 0,41 1,3 0,33 1 1,1 0,19 2,3 0,53 2,2 0,8 6,0 0,46 1,2 0,33 2 1,0 0,24 2,3 0,52 1,9 0,88 6,2 0,45 1,1 0,31 3 0,9 0,1 2,0 0,26 1,4 0,30 6,4 0,29 0,9 0,14 6 0,8 0,05 1,7 0,14 1,1 0,08 6,5 0,19 0,7 0,05 9 0,8 0,05 1,7 0,12 1,1 0,08 6,6 0,16 0,7 0,08 12 0,8 0,06 1,7 0,11 1,1 0,11 6,6 0,15 0,7 0,09 15 0,8 0,04 1,7 0,15 1,2 0,11 6,5 0,2 0,7 0,07 Insgesamt 1,0 0,2 2,1 0,48 1,7 0,72 6,3 0,40 1,0 0,35

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Tag 9 (0,8 ± 0,1 cm), in Bezug auf die Weite (1,65 ± 0,1 cm) und die Fläche (1,09 ± 0,1 cm²) an Tag 12 des Zyklus.

Abb. 14: Darstellung (Median und Konfidenzintervall) des mittels Ringmaß ermittelten Innendurchmessers [cm] der Zervix an den Zyklustagen 1-21 (n= 12)

° Extremwerte

Die Analyse des Pearson Correlations-Coefficients ergab eine signifikante Korrelation zwischen der Ringmaßmessung und allen ultrasonographisch ermittelten Messwerten an den Tagen 21, 1, 2, und 3 des Zyklus (p ≤ 0,05).

Eine hochsignifikante Korrelation liegt zwischen der Ringmaßmessung und der ultrasonographischen Zervixmessung an Tag 1 des Zyklus vor (p < 0,0001) (s. Tab. 3), während im fortgeschrittenen Diöstrus keine Korrelation zwischen den Messwerten festzustellen ist. So liegt an Zyklustag 6 lediglich eine signifikante Korrelation zwischen der Länge und der Höhe und zwischen der Länge und der Fläche der Zervix vor. Länge und Höhe der Zervix korrelieren ebenfalls an 9 und Tag 15 des Zyklus. An Tag 12 ist jedoch weder eine signifikante Korrelation von Höhe, Weite und Fläche noch der Länge mit dem Innendurchmesser der Zervix gegeben.

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An den Tagen 9, 12, und 15 liegen lediglich Korrelationen zwischen einigen Messewerten vor (s. Tab. 4). Währenddessen war mit beginnendem Östrus ein deutlicher Anstieg der Korrelation der Messwerte zu erkennen. An Tag 18 konnte eine Korrelation aller Messwerte mit Ausnahme des Verhältnisses von Länge zu Höhe, Länge zu Weite und von Länge zu Fläche dargestellt werden. Die Messwerte von Länge und Weite der Zervix an den Tagen 19 und 20 korrelieren nicht, bei allen anderen Werten ist jedoch eine Korrelation nachzuweisen.

In Tabelle 3 werden die Korrelationskoeffizienten an den Zyklustag 1 und 12 dargestellt.

 

Tab. 4: Korrelation der ultrasonographisch gemessenen Zervixdimensionen (Höhe [cm], Weite [cm], Fläche [cm²], Länge [cm]) zu den mit dem Ringmaß erhobenen Messwerten an den Zyklustagen 18-15, (n = 12); * = p ≤ 0,05 ; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001

Höhe [cm] Weite [cm] Fläche [cm²] Länge [cm]

Tag 18 Ringmaß 0,697 * 0,732 ** 0,736 ** - 0,72 **

Tag 19 Ringmaß 0,795 ** 0,801 ** 0,84 *** - 0,698 * Tag 20 Ringmaß 0,859 *** 0,782 *** 0,906 *** - 0,706 * Tag 21 Ringmaß 0,813 ** 0,883 *** 0,926 *** - 0,858 ***

Tag 1 Ringmaß 0,878 *** 0,921 *** 0,917 *** -0,897 ***

Tag 2 Ringmaß 0,88 *** 0.866 *** 0,893 *** - 0,874 ***

Tag 3 Ringmaß 0,814 *** 0,584 * 0,755 ** - 0,683 *

Tag 6 Ringmaß - 0,305 0,342 0,02 0,08

Tag 9 Ringmaß 0,285 - 0,143 0,194 - 0,283

Tag 12 Ringmaß 0,39 - 0,153 0,265 0,216

Tag 15 Ringmaß - 0,002 - 0,554 - 0,384 0,246

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Die Analyse der Plasmakonzentrationen von Östradiol und Progesteron bei drei Stuten im Zyklusverlauf ergab einen deutlichen Anstieg der Plasmakonzentration von Östradiol im Zeitraum des Östrus, während die Plasmakonzentration von Progesteron zur gleichen Zeit deutlich absank. Im Gegensatz dazu fand mit beginnenden Diöstrus ein Absinken der Östradiolkonzentration und Ansteigen der Progesteronkonzentration statt.

Ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Progesteronkonzentration und der Verringerung des Innendurchmessers des Zervix wird in Abb. 15 dargestellt. Ebenso kann ein Zusammenhang zwischen dem Anstieg des Innendurchmessers des Zervikalkanals und der Plasmakonzentration von Östradiol beobachtet werden (s. Abb. 15).

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Abb. 15: Darstellung (X ± SD) des Innendurchmessers der Zervix [cm] (n= 12) sowie der Plasmakonzentration von Progesteron [ng/ml] und Östradiol [pg/ml] an den Zyklustagen 1-21 Balken= Innendurchmesser [cm]; (n= 12)

Linie= Hormonkonzentration Progesteron[ng/ml]/ Östradiol [pg/ml]; (n= 3)

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4.4 Hauptversuch zur medikamentellen Beeinflussbarkeit der Zervixdimensionen 4.4.1 Auswertung der Patientenstuten

4.4.1.1 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Höhe der Zervix

Bei allen Stuten konnte während der Rosse zunächst eine Zunahme und anschließend eine Abnahme der Höhe der Zervix im Verlauf der Untersuchungen von Tag 18 bis Tag 3 des Zyklus festgestellt werden (Tag 18 = Beginn des Östrus; Tag 3 = Ende des Östrus).

Die Zervixhöhe war an Tag 19, drei Stunden nach der Medikamentenapplikation am größten (1,19 ± 0,2 cm), während die geringste Höhe an Tag 3 zu messen war (0,91 ± 0,1 cm).

Die Zervixhöhe zum Zeitpunkt 19.3 war nur bei Stuten der PGE 1 Gruppe signifikant höher als die Messwerte an Tag 19 vor der Applikation der Testsubstanzen.

Die Messwerte waren in der Prostaglandingruppe an Tag 19 des Zyklus signifikant höher als in der N-Butylscopolamingruppe 10 mg. Zum Zeitpunkt 19.3 wies die Zervix bei diesen Stuten eine signifikant größere Höhe auf, als die der Stuten beider Placebo- und beider N-Butylscopolamingruppen. Zum Zeitpunkt 19.12 bestand dieser Unterschied noch zwischen der Prostaglandingruppe und der Gruppe Placebo 1 sowie beiden N-Butylscopolamingruppen, während er an Tag 20 zwischen der Prostaglandingruppe und der Gruppe N-Butylscopolamin 10 mg und der Gruppe Oxytocin 10 IE zu beobachten war (s. Abb. 16).

An den Tagen 1,2 und 3 wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen in Bezug auf die Zervixhöhe festgestellt.

4.4.1.2 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Weite der Zervix

Die geringste Zervixweite konnte an Tag 3 gemessen werden (2,03 ± 0,2 cm) während die Zervixweite zum Zeitpunkt 19.3 am höchsten war (2,51 ± 0,4 cm).

Ein signifikanter Anstieg der Zervixweite am Zeitpunkt 19.3 im Vergleich zum Zeitpunkt 19 ließ sich in der Oxytocingruppe 10 IE und der PGE 1 Gruppe feststellen. Jedoch ist zu bemerken, dass die Stuten der Prostaglandingruppe mit einem Wert von 0,47 cm den deutlichsten Anstieg der Zervixweite nach der Applikation der Testsubstanzen zeigten (s.

Abb. 17).

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Die Analyse mittels t-Tests ergab an Tag 19 vor der Applikation der Testsubstanzen keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Zervixweite zwischen den einzelnen Medikamenten. Drei Stunden nach der Applikation (Zeitpunkt 19.3) waren die Messwerte der Gruppe Oxytocin 10 IE und der PGE 1 Gruppe signifikant höher als die der N-Butylscopolamingruppe 10 mg.

Im Gegensatz dazu wies die Prostaglandingruppe an Tag 20 des Zyklus die geringste Zervixweite auf (2,29 ± 0,1 cm). Die Werte der Placebogruppen waren signifikant höher als die der Stuten, die Prostaglandin erhalten haben.

An Tag 21 zeigte ebenfalls die PGE 1 Gruppe die niedrigste Zervixweite (1,96 ± 0,2 cm), während die Werte der Placebogruppe 1 (2,31 ± 0,5 cm) sowie beider Oxytocingruppen (10 IE: 2,64 ± 0,6 cm) (30 IE: 2,68 ± 0,3 cm) signifikant höher waren.

4.4.1.3 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Fläche der Zervix

Die größte Zervixfläche wurde an Tag 20 des Zyklus gemessen (2,44 ± 0,7 cm²) während die kleinste Fläche an Tag 3 gemessen wurde (1,57 ± 0,3 cm²).

Der Anstieg der Zervixfläche zwischen dem Zeitpunkt 19 und 19.3 sowie 19 und 19.12 war in allen Gruppen zu beobachten, jedoch nur in der Gruppe Oxytocin 10 IE signifikant. Nach der Applikation der Testsubstanzen war zu den Zeitpunkten 19.3 und 19.12 die Zervixfläche innerhalb der Gruppe PGE 1 (Zeitpunkt 19.3 - 3,08 ± 0,2 cm²; Zeitpunkt 19.12 – 2,97 ± 0,4 cm²) signifikant größer die der N-Butylscopolamin 10 mg 10 mg (Zeitpunkt 19.3 - 1,9 ± 0,5 cm²; Zeitpunkt 19.12 – 1,61 ± 0,3 cm²) und der Placebogruppe 1 (Zeitpunkt 19.3 – 2,52 ± 1,0 cm²; Zeitpunkt 19.12 - 2,02 ± 0,8 cm²).

Während an Tag 20 keine signifikanten Unterschiede festzustellen waren, ergab sich an Tag 21 und Tag 1 ein signifikant höherer Wert für die Fläche in der Gruppe Placebo 3 (Tag 21 2,62 ± 0,6 cm²; Tag1 2,75 ± 0,5) als in der PGE 1 Gruppe (Tag 21 1,67 ± 0,3 cm²; Tag 1 2,02

± 0,6 cm²).

An den Tagen 2 und 3 lagen wiederum keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Fläche der Zervix vor.

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4.4.1.4 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Länge der Zervix

Grundsätzlich zeigten allen Stuten eine Abnahme der Länge der Zervix um den Ovulationszeitpunkt, während die Länge post ovulationem wieder zunahm (s. Abb. 19).

Am längsten war die Zervix an Tag 3 des Zyklus (6,21 ± 0,3 cm), während die kürzesten Messwerte zum Zeitpunkt 19.12 festgestellt wurden (5,65 ± 0,5 cm).

Eine statistisch signifikante Verkürzung der Zervix zwischen Zeitpunkt 19 und 19.3 wurde in beiden Oxytocingruppe beobachtet. Zwischen Zeitpunkt 19 und 19.12 nahm die Zervixlänge innerhalb der Gruppe Oxytocin 10 mg signifikant ab.

An Tag 19 war die Zervix in der Gruppe N-Butylscopolamin 10 mg (6,22 ± 0,3 cm) länger als innerhalb der Gruppe Placebo 1 (5,59 ± 0,4 cm) und der Prostaglandingruppe (5,35 ± 0,1 cm).

Die Werte der Gruppe Oxytocin 10 IE (6,16 ± 0,3 cm) waren zum Zeitpunkt 19 signifikant höher als die der Gruppe PGE 1 (5,35 ± 0,1 cm).

Signifikante Unterschiede ergaben sich auch zum Zeitpunkt 19.3 zwischen den Stuten der Gruppe Placebo 3 (5,82 ± 0,4 cm), beider N-Butylscopolamingruppen (10 mg: 6,03 ± 0,1 cm;

30 mg: 6,07 ± 0,3 cm) und der Gruppe Oxytocin 10 IE (5,82 ± 0,4 cm) und denen der Gruppe Oxytocin 30 IE (5,3 ± 0,2 cm) und den Stuten, die Prostaglandin erhielten (5,13 ± 0,2 cm).

Zum Zeitpunkt 19.12 lag ein statistisch relevanter Unterschied zwischen den Werten der Gruppe Oxytocin 30 IE (6,05 ± 0,2 cm) und denen der Gruppe PGE 1 (5,23 ± 0,1 cm) vor.

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Abb. 16: Darstellung (X ± SD) der ultrasonographisch ermittelten Zervixhöhe [cm] bei östrischen Stuten nach intrazervikaler Applikation unterschiedlicher Stoffe

Balken= Zervixhöhe [cm] in den Gruppen N-Butylscopolamin 10 mg und 30 mg, Oxytocin 10 IE und 30 IE und PGE 1;

Linie= Zervixhöhe [cm] in den Gruppen Placebo 1 und 3; Pfeil= Applikation des Medikaments an Tag 19;

* Werte unterscheiden sich signifikant zum vorangehenden Wert (p<0,05)

# Werte unterscheiden sich signifikant zu Zyklustag 18 (p<0,05)

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Abb. 17: Darstellung (X ± SD) der ultrasonographisch ermittelten Zervixweite [cm] bei östrischen Stuten nach intrazervikaler Applikation unterschiedlicher Stoffe

Balken= Zervixweite [cm] in den Gruppen N-Butylscopolamin 10 mg und 30 mg, Oxytocin 10 IE und 30 IE und PGE 1;

Linie= Zervixweite [cm] in den Gruppen Placebo 1 und 3; Pfeil= Applikation des Medikaments an Tag 19;

* Werte unterscheiden sich signifikant zum vorangehenden Wert (p<0,05)

# Werte unterscheiden sich signifikant zu Zyklustag 18 (p<0,05)

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Abb. 18: Darstellung (X ± SD) der ultrasonographisch ermittelten Zervixfläche [cm²] bei östrischen Stuten nach intrazervikaler Applikation unterschiedlicher Stoffe

Balken= Zervixfläche [cm²] in den Gruppen N-Butylscopolamin 10 mg und 30 mg, Oxytocin 10 IE und 30 IE und PGE 1;

Linie= Zervixfläche [cm²] in den Gruppen Placebo 1 und 3; Pfeil= Applikation des Medikaments an Tag 19;

* Werte unterscheiden sich signifikant zum vorangehenden Wert (p<0,05)

# Werte unterscheiden sich signifikant zu Zyklustag 18 (p<0,05)

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Abb. 19: Darstellung (X ± SD) der ultrasonographisch ermittelten Zervixlänge [cm] bei östrischen Stuten nach intrazervikaler Applikation unterschiedlicher Stoffe;

Balken= Zervixlänge [cm] in den Gruppen N-Butylscopolamin 10 mg und 30 mg, Oxytocin 10 IE und 30 IE und PGE 1;

Linie= Zervixlänge [cm] in den Gruppen Placebo 1 und 3; Pfeil= Applikation des Medikaments an Tag 19;

* Werte unterscheiden sich signifikant zum vorangehenden Wert (p<0,05)

# Werte unterscheiden sich signifikant zu Zyklustag 18 (p<0,05)

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4.4.1.5 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Ergebnisse der zytologischen Untersuchung

Grundsätzlich lag die Anzahl der neutrophilen Granulozyten in den am Tag 20 entnommenen Ausstrichen in allen Gruppen höher als in den an Tag 19 entnommen Proben. Der mittlere Anstieg der Granulozytenzahl betrug 32,1 Zellen.

Es ließ sich jedoch in keiner der Gruppen ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Granulozytenzahl an Tag 19 und der an Tag 20 nachweisen.

Der geringste Anstieg der Granulozytenzahl wurde in der Gruppe Placebo 3 beobachtet (10,6) während der deutlichste Anstieg in der Gruppe N-Butylscopolamin 30 mg zu verzeichnen war (x = 58).

Tab. 5: Darstellung (X ± SD) der Anzahl der neutrophilen Granulozyten in 10 Gesichtsfeldern (400er Vergrößerung) an den Zyklustagen 19 und 20; (n/Gruppe= 3);

Zyklustag 19 Zyklustag 20 Gruppe

X SD X SD

Placebo 1 10,3 13,1 26,7 19,1

Placebo 3 5,5 0,7 15 5,7

N-Butylscopolamin

10 mg 13 14,4 44,3 23,7

N-Butylscopolamin

30 mg 2,3 2,1 60,3 58,4

Oxytocin 10 IE 3,3 2,3 31 26,5

Oxytocin 30 IE 6 4,4 56,3 49,8

PGE 1 6,3 10,1 36,7 13,3

67 4.4.2 Auswertung der Klinikstuten

Zu der Gruppe der Klinikstuten gehörten fünf Stuten aus dem eigenen Bestand der Tierklinik Lüsche.

Die Tiere wurden nacheinander in zufälliger Reihenfolge in jede der sieben Behandlungsgruppen eingeteilt. Der Behandlungs- und Untersuchungsgang gleicht dem der Patientenstuten.

4.4.2.1 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Höhe der Zervix

Vergleichbar mit den Ergebnissen der Untersuchung der Patientenstuten wurde in allen Gruppen ein mit beginnender Rosse einsetzender Anstieg und ein auf die Ovulation folgender Abfall der Zervixhöhe beobachtet.

Insgesamt wurde die größte Zervixhöhe zum Zeitpunkt 19.3, 3 Stunden nach der Anwendung der Testsubstanz gemessen (1,12 ± 0,2 cm), während der niedrigste Wert an Tag 3, zu Ende der Rosse ermittelt wurde (0,89 ± 0,1 cm). Unterteilt in die Medikationsgruppen wurde die größte Zervixhöhe bei den Stuten der Gruppen 6 (1,24 ± 0,1 cm) und 7 (1,35 ± 0,1 cm) zum Zeitpunkt 19.3 gemessen während die maximalen Messwerte in den anderen Gruppen an Tag 20 oder Tag 21 lagen.

Die Höhe der Zervix zeigte bei den Stuten der Gruppe Oxytocin 30 IE und Gruppe PGE 1 einen signifikanten Anstieg im Zeitraum von Messzeitpunkt 19 bis zum Zeitpunkt 19.3.

Ein signifikanter Anstieg der Messwerte wurde von Tag 19 zu Tag 20 in der Gruppe N-Butylscopolamin 30 mg beobachtet.

Die Auswertung des t-Tests (LSD) ergab, dass zum Messzeitpunkt 19 keine signifikanten Unterschiede der Messwerte zwischen den einzelnen Medikationsgruppen bestanden. Drei Stunden nach dem Einbringen des Medikaments, ergaben sich signifikant höhere Messwerte in der Gruppe PGE 1 im Vergleich zur Gruppe Placebo 1 (p ≤ 0,01). Ebenso wurden in der Gruppe Oxytocin 30 IE signifikant größere Zervixhöhen ermittelt als in der Gruppe Placebo 3 (p ≤ 0,05).

Zum Zeitpunkt 19.12 waren die Messwerte der Gruppe Oxytocin 30 IE (1,18 ± 0,2 cm) und der Gruppe PGE 1 (1,23 ± 0,2 cm) signifikant höher als die der Placebogruppe 3.

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Am Zyklustag 20 wiesen die Stuten nach der Applikation von 30 IE Oxytocin eine signifikant geringere Zervixhöhe auf, als in beiden Placebo- und N-Butylscopolamingruppen gemessen wurde.

4.4.2.2 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Weite der Zervix

Vergleichbar mit den Ergebnissen, die bei den Patientenstuten ermittelt wurden, konnte auch bei der Untersuchung der klinikeigenen Stuten zu Beginn der Rosse ein Anstieg, sowie zu Ende der Rosse eine Reduktion der Zervixweite konstatiert werden.

Insgesamt wurde die größte Zervixweite zum Zeitpunkt 19.3 gemessen (2,43 ± 0,4 cm) während die niedrigsten Werte an Tag 3 (1,93 ± 0,2 cm) der Untersuchung festgestellt wurden.

Während die Stuten der Gruppe Oxytocin 30 IE (2,61 ± 0,4 cm) und der Gruppe PGE 1 (2,94

± 0,4 cm) die maximalen Messwerte 3 Stunden nach der Medikamentenapplikation (Zeitpunkt 19.3) zeigten, waren die höchsten Messwerte bei den Stuten der anderen Gruppen an den Tagen 20 oder 21 festzustellen.

Ein signifikanter Anstieg der Zervixweite 3 Stunden nach der Applikation der Testsubstanzen war nur bei den Stuten der Gruppen Oxytocin 30 IE und PGE 1 zu beobachten. Zum Messzeitpunkt 19.12 war die Zervixweite innerhalb dieser beiden Versuchsgruppen wieder signifikant abgefallen.

Zwischen Tag 19 und Tag 20 des Zyklus wurde in der Gruppe Placebo 3 und der N-Butylscopolamingruppe 30 mg ein signifikanter Anstieg der Zervixweite ermittelt.

Die Medikationsgruppen unterschieden sich in der Analyse mit dem t-Test (LSD) zum Zeitpunkt 19 in Bezug auf die Zervixweite nicht signifikant voneinander. Im Gegensatz dazu wurden zum Zeitpunkt 19.3 erhebliche Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt.

Bei den Stuten der Gruppe PGE 1 (2,94 ± 0,4 cm) konnten signifikant höhere Messwerte erhoben werden als bei den Tieren beider Placebogruppen (1 Zäpfchen: 2,4 ± 0,5 cm; 3 Zäpfchen: 2,25 ± 0,3 cm). Die Werte der Oxytocingruppe 30 IE (2,61 ± 0,4 cm) lagen ebenfalls signifikant über denen der Gruppe Placebo 3 (2,25 ± 0,3 cm) und der Gruppe

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Oxytocin 10 IE (2,13 ± 0,4 cm). Zum Zeitpunkt 19.12 wurden wiederum keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Medikationsgruppen beobachtet.

An Zyklustag 20 war die Zervixweite der Gruppe Oxytocin 30 IE (2,19 ± 0,3 cm) und der PGE 1 Gruppe (2,2 ± 0,2 cm) signifikant geringer als bei den Stuten der Placebogruppen (1 Zäpfchen: 2,53 ± 0,2 cm; 3 Zäpfchen: 2,62 ± 0,5 cm), bei denen an diesem Tag die höchsten Messwerte dokumentiert werden konnten.

4.4.2.3 Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Fläche der Zervix

Die Fläche der Zervix zeigte in den durchgeführten Versuchen eine ähnliche Entwicklung wie die Weite und die Höhe der Zervix. Während die Zervixfläche bei allen Medikationsgruppen zu Beginn des Östrus anstieg, war nach der Ovulation ein Abfall der Messwerte erkennbar.

Die größte Zervixfläche wurde innerhalb der Gruppe Oxytocin 30 IE (2,4 ± 0,5 cm²) und der Prostaglandingruppe (3,31 ± 0,6 cm²) zum Zeitpunkt 19.3 beobachtet.

Bei den anderen Gruppen hingegen wurden die höchsten Werte für die Fläche der Zervix an Tag 20 oder 21 erreicht.

Drei Stunden nach dem Einbringen der zu testenden Substanzen war ein signifikanter Anstieg der Zervixfläche in der Gruppe Oxytocin 30 IE und der Prostaglandingruppe zu verzeichnen (p ≤ 0,01). Zum Zeitpunkt 19.12 zeigte sich im Gegensatz zum Zeitpunkt 19 wiederum eine signifikante Reduktion der Zervixfläche in der Gruppe PGE 1.

Ein signifikanter Anstieg der Zervixfläche wurde zwischen dem Zyklustag 19 und 20 in der Gruppe Placebo 3 und der Gruppe N-Butylscopolamin 30 mg ermittelt. Die Unterschiede zwischen den sieben Medikationsgruppen waren an den Tagen 18 und 19, vor der Medikation, nicht signifikant. Drei Stunden nach dem intrazervikalen Einbringen von PGE 1 war die Zervixfläche signifikant größer (3,31 ± 0,6 cm²) als nach der Applikation der anderen Testsubstanzen.

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Nach der Applikation von 30 IE Oxytocin wurde eine signifikant größere Zervixfläche (2,39

± 0,5 cm²) als in der Gruppe N-Butylscopolamin 30 mg (1,82 ± 0,3 cm²) und der Gruppe Oxytocin 10 IE (1,8 ± 0,6 cm²) beobachtet.

Obwohl in der Gruppe PGE 1 eine signifikante Reduktion der Zervixfläche zwischen den Zeitpunkten 19.3 zu 19.12 ermittelt wurde, war die Fläche nach Applikation von PGE 1 zum Zeitpunkt 19.12 immer noch signifikant größer (2,56 ± 0,6 cm²) als in den Gruppen Placebo 1 (1,56 ± 0,3 cm²), N-Butylscopolamin 10 mg (1,95 ± 0,7 cm²) und der Oxytocin 10 IE (1,87 ± 0,7 cm²). Stuten der Gruppe Oxytocin 30 mg (2,25 ± 0,7 cm²) wiesen außerdem eine signifikant größere Zervixfläche als die Tiere in der Gruppe Placebo 3 auf (1,56 ± 0,3 cm²).

Im Gegensatz zu den oben genannten Ergebnissen war die Zervixfläche in der Gruppe PGE 1 (1,82 ± 0,3 cm²) am Tag 20 des Zyklus signifikant geringer als in den Placebogruppen (1 Zäpfchen: 2,53 ± 0,1 cm²; 3 Zäpfchen: 2,48 ± 0,7 cm²) und der Gruppe Butylscopolamin 30 mg (2,53 ± 0,2 cm²). Ebenso lagen die Werte der Gruppe Oxytocin 30 IE (1,74 ± 0,3 cm²)

Im Gegensatz zu den oben genannten Ergebnissen war die Zervixfläche in der Gruppe PGE 1 (1,82 ± 0,3 cm²) am Tag 20 des Zyklus signifikant geringer als in den Placebogruppen (1 Zäpfchen: 2,53 ± 0,1 cm²; 3 Zäpfchen: 2,48 ± 0,7 cm²) und der Gruppe Butylscopolamin 30 mg (2,53 ± 0,2 cm²). Ebenso lagen die Werte der Gruppe Oxytocin 30 IE (1,74 ± 0,3 cm²)