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Die Bedeutung von Religiosität für die Noten

Im Dokument Religiosität und Bildungserfolg (Seite 63-73)

6. Religion und Bildungserfolg

6.1 Schulleistungen – Schulnoten in Deutsch und Mathematik

6.1.2 Die Bedeutung von Religiosität für die Noten

Im Folgenden werden nun die Unterschiede hinsichtlich der erreichten Noten nach individueller Religiosität (Bedeutung von Religion, Häufigkeit des Gebets, Besuch religiöser

Begegnungsstätten) untersucht. Auch wenn im vorherigen Abschnitt keine Unterschiede zwischen den Konfessionsgruppen identifiziert wurden, so wäre es theoretisch denkbar, dass es innerhalb der jeweiligen Gruppen zu Unterschieden zwischen weniger religiösen und religiösen Angehörigen kommt, etwa, weil die Leistungsmotivation oder die für Bildungsprozesse wichtige soziale Integration religiositätsspezifisch variiert. Die Zusammenhänge zwischen Religiosität und Noten werden für jede Konfessionsgruppe ohne und mit Migrationshintergrund jeweils getrennt in linearen Regressionsmodellen berechnet (vgl. für die Deutschnote Tabelle 6.1, Tabelle 6.3, Tabelle 6.5 und für die Mathematiknote Tabelle 6.2, Tabelle 6.4, Tabelle 6.6). In den Modellen wird in einem ersten Schritt zunächst der jeweilige Indikator individueller Religiosität unter Kontrolle des sozialen Hintergrunds der Schülerinnen und Schüler betrachtet. In den Folgemodellen werden zusätzlich zur Religiosität jeweils direktere Indikatoren für den möglichen Wirkmechanismus, über den Religiosität den Bildungserfolg beeinflussen könnte (Ressourcen, Leistungsmotivation, soziale Integration), aufgenommen.

Individuelle Religiosität – Bedeutung der Religion

In Tabelle 6.1 und in Tabelle 6.2 wird jeweils in Modell 1 der Zusammenhang zwischen der individuellen Bedeutung von Religion und den Noten unter Berücksichtigung des

sozioökonomischen Hintergrunds ausgewiesen. Dabei zeigen sich nur bei Einheimischen signifikant positive Zusammenhänge zwischen individueller Religiosität und den Deutschnoten.

Bei den Mathematiknoten sind lediglich für einheimische Protestanten sowie Katholiken mit Migrationshintergrund positive Effekte der Religiosität zu berichten. So haben beispielsweise einheimische Protestanten, denen Religion sehr wichtig ist, eine um 0,23 Punkte bessere

Deutschnote (vgl. Tabelle 6.1) und eine um 0,16 Punkte bessere Note in Mathematik (vgl. Tabelle 6.2) gegenüber denjenigen, denen Religion überhaupt nicht oder nicht sehr wichtig ist. Während also vor allem bei den einheimischen christlichen Gläubigen ein schwacher aber positiver

Zusammenhang zwischen dem Schulerfolg und der individuellen Religiosität zu finden ist, ist dies bei den Gruppen mit Migrationshintergrund nicht der Fall. Die leicht negativen Effekte

individueller Religiosität bei den Muslimen auf die Noten sind statistisch nicht signifikant.

Durch die Kontrolle zusätzlicher Variablen in den weiteren Modellen lassen sich

Schlussfolgerungen zu den möglichen Mechanismen hinter dem Zusammenhang von Religiosität und Bildungserfolg ziehen. Zunächst werden zusätzlich die objektiven Kompetenzen (kognitive Kompetenzen, Sprachfähigkeit) der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt (Modell 2), gefolgt von Indikatoren der Leistungsbereitschaft und Bildungsmotivation (Modell 3) bis hin zu

Merkmalen der sozialen Integration (Modell 4). Insbesondere in Modell 3 zu den Noten in

Mathematik (vgl. Tabelle 6.2) lässt sich beobachten, dass die signifikanten Unterschiede zwischen Religiösen und weniger Religiösen unter Kontrolle von Merkmalen des Leistungsstrebens niedriger oder gar insignifikant werden. Dass religiösere Schülerinnen und Schüler christlichen Glaubens tendenziell etwas bessere Schulnoten erzielen als die weniger religiösen, ist also zumindest in

gewissem Umfang auf ihre höhere Leistungsmotivation (vgl. Abschnitt 5.2) zurückzuführen. Bei den Deutschnoten bleiben allerdings Effekte individueller Religiosität zurück, die nicht weiter durch andere Faktoren erklärt werden können.

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Tabelle 6.1: Deutschnote und Bedeutung von Religion (Ergebnisse linearer Regressionen) Modell 1Modell 2Modell 3Modell 4 AV: Deutsch, letzte Zeugnisnote (1=ungenügend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. Muslime Bedeutung von Religion (Ref.: überhaupt nicht/nicht sehr wichtig) ziemlich wichtig 0,23 **0,26 **-0,01 0,09 -0,20 0,22 **0,23 **0,04 0,14 -0,16 0,18 **0,20 **-0,05 0,08 -0,18 0,18 **0,20 **-0,05 0,07 -0,16 sehr wichtig 0,24 0,18 0,07 0,31 -0,08 0,24 0,18 0,19 0,40 **-0,01 0,20 0,10 0,19 0,33 *-0,02 0,20 0,11 0,19 0,35 **-0,00 Höchster Socio Economic Index (ISEI) der Eltern (z- stand.)0,06 * 0,06 0,08 -0,02 0,07 0,04 0,06 0,06 -0,03 0,05 0,03 0,08 0,03 -0,02 0,04 0,03 0,08 0,03 -0,01 0,03 Bildung der Eltern (Ref.: Kein Abschluss) Pflichtschulabschluss/Abitur 0,14 0,48 *0,70 0,31 * 0,01 0,16 0,40 * 0,65 0,26 -0,01 0,05 0,38 **0,67 0,21 -0,03 0,05 0,35 *0,71 0,21 -0,04 Universitätsabschluss0,08 0,49 *0,84 0,34 0,25 * 0,11 0,37 0,72 0,22 0,20 -0,00 0,29 0,73 0,12 0,18 -0,00 0,28 0,76 0,12 0,17 Kognitiver Fähigkeitstest (1-27) -0,00 -0,01 0,02 0,00 -0,00 -0,01 -0,01 0,02 -0,00 0,00 -0,01 -0,01 0,02 -0,00 0,00 Sprachtest (1-27) 0,03 **0,04 **0,10 **0,07 **0,03 **0,03 **0,03 **0,10 **0,07 **0,03 **0,03 **0,03 **0,10 **0,07 **0,03 ** Sprachverwendung zu Hause (Ref.: nur Deutsch) auch andere Sprache 0,17 -0,39 **0,01 0,02 -0,01 0,18 -0,40 **-0,00 0,04 -0,00 Leistungsstreben des Kindes: Sehr viel Mühe für Schule (0-4) 0,13 **0,08 * 0,21 **0,14 *0,19 **0,13 **0,07 *0,22 **0,14 * 0,18 ** Leistungsstreben der Eltern: Ermutigen Kind hart für Schule zu arbeiten (Ref.: nein) ja -0,20 **-0,11 -0,05 0,03 -0,10 -0,20 **-0,12 -0,04 0,03 -0,10 cher zu Hause (0-4) 0,04 0,04 -0,09 0,03 0,08 * 0,04 0,05 -0,08 0,02 0,07 * Kontakt zu Einheimischen in der Nachbarschaft (0-4) -0,03 0,05 -0,00 0,00 0,03 Einheimische Freunde (0-4) 0,02 -0,02 -0,04 0,06 0,01 Geschlecht (Ref.: Jungen) Mädchen0,19 **0,34 **0,42 **0,28 **0,34 **0,24 **0,37 **0,46 **0,26 **0,39 **0,20 **0,32 **0,36 **0,24 **0,34 **0,19 **0,32 **0,36 **0,23 **0,33 ** Konstante5,79 **3,69 **5,54 **7,74 **6,12 **5,44 **3,61 **2,92 *6,86 **5,34 **5,07 **3,66 **3,41 **6,25 **4,85 **5,08 **3,49 **3,55 **5,98 **4,72 ** N1.0568462694448741.0568462694448741.0568462694448741,056846269444874 R20,11400,11420,24280,24880,15110,13020,13800,37310,32380,16790,16560,16820,44490,34140,21090,16650,17080,44750,34640,2146 Anmerkung: Jeweils unter zutzlicher Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten für die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. Quelle: CILS4EU (eigene Darstellung und Berechnung).

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d Bedeutung von Religion (Ergebnisse linearer Regressionen) Modell 1Modell 2Modell 3Modell 4 genügend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. Muslime aupt nicht/nicht sehr 0,16 **0,14 0,29 0,32 **0,06 0,14 *0,14 0,32 *0,28 **0,07 0,10 0,09 0,20 0,20 0,08 0,09 0,09 0,19 0,20 0,07 0,15 0,23 -0,06 0,30 * 0,02 0,16 0,25 *-0,01 0,30 * 0,05 0,09 0,11 -0,06 0,20 0,07 0,10 0,12 -0,05 0,19 0,06 tern (z-0,02 -0,02 0,05 0,06 -0,06 -0,01 -0,02 0,05 0,04 -0,06 -0,02 -0,03 0,03 0,02 -0,08 -0,02 -0,03 0,03 0,01 -0,08 luss) 0,41 0,28 0,14 0,04 0,12 0,31 0,36 0,18 0,01 0,10 0,21 0,30 0,32 -0,12 0,13 0,19 0,27 0,31 -0,11 0,12 0,39 0,45 0,04 0,23 0,24 0,29 0,56 0,07 0,20 0,21 0,16 0,43 0,04 0,01 0,23 0,13 0,42 0,04 0,01 0,24 0,05 **0,07 **0,04 *0,06 **0,03 **0,05 **0,06 **0,05 **0,06 **0,03 **0,05 **0,06 **0,05 **0,07 **0,04 ** 0,02 **-0,01 0,02 0,00 0,00 0,02 **-0,01 0,02 0,01 0,00 0,02 **-0,01 0,02 0,01 0,01 Deutsch) -0,41 *0,04 0,21 0,08 -0,27 -0,40 *0,05 0,21 0,07 -0,28 iel Mühe für 0,19 **0,21 **0,43 **0,16 *0,31 **0,19 **0,21 **0,43 **0,17 * 0,32 ** en Kind hart für Schule zu arbeiten -0,19 -0,07 -0,01 -0,10 -0,18 * -0,19 *-0,07 -0,02 -0,07 -0,17 0,04 0,11 **0,04 0,11 **0,02 0,03 0,11 **0,04 0,11 **0,03 chbarschaft (0-4) -0,03 0,04 0,01 0,09 * 0,03 0,06 0,01 0,01 -0,08 -0,06 * -0,12 * -0,04 -0,17 -0,14 0,01 -0,07 -0,04 -0,21 -0,17 0,01 -0,12 *-0,14 * -0,38 **-0,21 -0,09 -0,13 *-0,14 *-0,38 **-0,21 -0,08 8,18 **8,43 **5,27 **9,07 **7,27 **6,95 **6,49 **3,83 7,68 **6,36 **6,54 **6,39 **4,10 *6,95 **5,83 **6,36 **6,12 **4,07 *6,81 **5,73 ** 1.0558482694478771.0558482694478771.0558482694478771,055848269447877 0,08760,05620,03800,12310,05570,12800,11130,05890,19140,06920,16720,15880,24560,23580,14330,17060,15990,24570,24920,1480 er Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten für die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. g und Berechnung).

Individuelle Religiosität – Häufigkeit des Betens

Ähnliche Zusammenhänge wie bei der Bedeutung von Religion zeigen sich nun auch für die Häufigkeit des Betens als Indikator für individuelle Religiosität, sowohl für die Deutschnoten (vgl.

Tabelle 6.3) als auch für die Mathematiknoten (vgl. Tabelle 6.4). Insgesamt sind bei der Häufigkeit des Betens stärkere Effekte für den Schulerfolg als bei der individuellen Bedeutung von Religion zu beobachten. Relevant erscheint dabei vor allem die Differenzierung zwischen denjenigen, die nie beten, auf der einen Seite und stärker religiösen Schülerinnen und Schülern, die mehr oder minder häufig beten, auf der anderen Seite.

Über alle Gruppen hinweg finden sich keine oder ausschließlich positive Zusammenhänge.

Die religiöseren Schülerinnen und Schüler – also diejenigen, die häufiger beten – sind dem zufolge erfolgreicher als weniger religiöse. Besonders stark sind diese Effekte wieder bei den

einheimischen Protestanten und Katholiken, allerdings zeigen sich im Gegensatz zu den obigen Modellen zur Bedeutung von Religion nun auch bei den muslimischen Schülerinnen und Schülern positive Effekte einer moderaten Religiosität. Bei gleichem sozioökonomischem Hintergrund erzielen diejenigen, die angeben mindestens einmal im Monat zu beten, im Vergleich zu den Muslimen, die nie beten, eine um 0,3 Punkte bessere Deutschnote (vgl. Modell 1 in Tabelle 6.3) und eine um 0,45 Punkte bessere Mathematiknote (vgl. Modell 1 in Tabelle 6.4)– dies entspricht Unterschieden von sechs bzw. neun Prozentpunkten. Für Schülerinnen und Schüler, die angeben häufiger zu beten, zeigen sich keine entsprechenden positiven Einflüsse.

Analog zu den oben beschriebenen Modellen zur Bedeutung von Religion zeigt sich auch bezüglich des Betens, dass die Effekte dann am deutlichsten an Stärke verlieren, wenn, wie im dritten Modell, die Leistungsmotivation der Schülerinnen und Schüler kontrolliert wird. Insgesamt unterstreichen diese Ergebnisse somit, dass positive Zusammenhänge von Religiosität und

Bildungserfolg zum Teil auf die höhere Leistungsmotivation religiöser im Vergleich zu weniger religiösen Gläubigen zurückzuführen sind. Gleiches gilt in sehr bescheidenem Maße auch für Unterschiede in den kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten. Disparitäten der sozialen Integration zwischen weniger religiösen und religiösen Individuen scheinen hingegen keine Rolle zu spielen, wie die nahezu unveränderten Koeffizienten in Modell 4 im Vergleich zu Modell 3 bei den Deutsch- und Mathematiknoten zeigen.

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nd Beten (Ergebnisse linearer Regressionen) Modell 1Modell 2Modell 3Modell 4 gend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. Muslime 0,07 -0,01 0,02 0,09 -0,05 0,07 0,01 -0,12 0,07 -0,06 0,03 -0,03 -0,16 0,09 -0,05 0,03 -0,03 -0,16 0,08 -0,05 0,22 **0,11 -0,18 -0,16 0,33 **0,23 **0,10 -0,33 -0,05 0,35 **0,18 *0,05 -0,27 -0,05 0,32 **0,18 *0,06 -0,26 -0,04 0,31 ** 0,44 **0,33 **-0,12 0,30 **-0,03 0,46 **0,32 **-0,15 0,37 **-0,03 0,39 **0,27 **-0,17 0,37 **-0,04 0,39 **0,27 **-0,18 0,37 **-0,04 0,26 * 0,40 **-0,19 0,09 -0,00 0,24 * 0,40 **-0,14 0,18 0,04 0,18 0,34 **-0,16 0,17 0,01 0,18 0,35 **-0,14 0,18 0,01 tern (z-0,06 0,07 0,06 -0,02 0,04 0,04 0,07 0,03 -0,02 0,02 0,03 0,09 0,00 -0,01 0,01 0,03 0,09 0,00 -0,01 0,01 luss) 0,10 0,49 **0,63 0,26 0,00 0,13 0,40 * 0,55 0,21 -0,02 0,04 0,40 **0,63 0,15 -0,02 0,05 0,37 *0,66 0,15 -0,02 0,07 0,49 *0,79 0,31 0,21 0,09 0,36 0,62 0,20 0,15 0,00 0,30 0,69 0,09 0,14 0,01 0,29 0,72 0,08 0,13 -0,00 -0,01 0,01 -0,00 -0,00 -0,01 -0,01 0,02 -0,00 -0,00 -0,01 -0,01 0,02 -0,01 0,00 0,04 **0,04 **0,10 **0,07 **0,03 **0,03 **0,04 **0,10 **0,07 **0,03 **0,03 **0,04 **0,11 **0,07 **0,03 ** Deutsch) 0,11 -0,41 **0,01 -0,01 -0,09 0,11 -0,42 **-0,00 0,00 -0,08 iel Mühe für 0,13 **0,08 **0,21 **0,16 *0,21 **0,13 **0,08 *0,22 **0,16 * 0,21 ** en Kind hart für Schule zu arbeiten -0,20 **-0,12 -0,05 0,02 -0,02 -0,20 **-0,12 -0,04 0,01 -0,02 0,04 0,04 -0,07 0,04 0,02 0,04 0,04 -0,07 0,03 0,02 chbarschaft (0-4) -0,02 0,04 -0,01 -0,00 0,03 0,01 -0,03 -0,03 0,05 -0,00 0,17 **0,33 **0,45 **0,24 **0,30 **0,22 **0,36 **0,50 **0,24 **0,35 **0,18 **0,31 **0,39 **0,21 **0,29 **0,18 **0,31 **0,39 **0,21 **0,29 ** 5,55 **3,97 **5,64 **7,71 **6,22 **5,16 **3,89 **3,57 **6,90 **5,58 **4,83 **3,90 **3,81 **6,21 **5,00 **4,84 **3,76 **3,93 **6,02 **4,92 ** 1.0548442684438701.0548442684438701.0548442684438701,054844268443870 0,12620,12640,25270,26150,13710,14570,15160,38060,33140,15190,17830,18020,44740,35520,19940,17870,18290,44940,35830,2014 er Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten für die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. g und Berechnung).

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Tabelle 6.4: Mathenote und Beten (Ergebnisse linearer Regressionen) Modell 1Modell 2Modell 3Modell 4 AV: Mathematik, letzte Zeugnisnote (1=ungenügend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. Muslim ePr.Kath. Pr.Kath. Muslim ePr.Kath. Pr.Kath. Muslim ePr.Kath. Pr.Kath. Muslime Häufigkeit Beten (Ref.: nie) Gelegentlich0,08 0,19 **-0,10 -0,02 0,18 0,03 0,17 *-0,11 -0,01 0,19 -0,02 0,08 -0,22 0,00 0,21 -0,01 0,08 -0,22 0,04 0,20 mind. einmal im Monat0,17 0,26 * 0,34 -0,05 0,45 **0,15 0,26 *0,37 0,05 0,46 **0,13 0,18 0,43 **0,03 0,41 **0,13 0,18 0,42 **0,01 0,41 mind. einmal in der Woche 0,29 **0,34 **0,03 0,21 0,11 0,30 **0,32 **0,06 0,16 0,11 0,23 **0,24 *-0,01 0,14 0,11 0,23 **0,23 * -0,01 0,13 0,10 täglich und häufiger 0,32 **0,45 **-0,02 0,19 0,13 0,28 **0,42 **0,01 0,20 0,15 0,23 **0,32 **-0,06 0,13 0,14 0,22 **0,32 **-0,06 0,14 0,12 Höchster Socio Economic Index (ISEI) der Eltern (z- stand.)0,02 -0,02 0,06 0,04 -0,08 -0,01 -0,02 0,07 0,02 -0,08 -0,02 -0,03 0,05 0,01 -0,09 -0,02 -0,04 0,05 0,00 -0,09 Bildung der Eltern (Ref.: Kein Abschluss) Pflichtschulabschluss/Abitur 0,37 0,19 0,30 -0,00 0,11 0,28 0,28 0,36 -0,02 0,08 0,20 0,26 0,50 -0,15 0,12 0,18 0,24 0,50 -0,14 0,11 Universitätsabschluss0,35 0,38 0,20 0,22 0,28 0,27 0,49 0,25 0,20 0,23 0,16 0,41 0,26 -0,02 0,23 0,13 0,40 0,26 -0,03 0,24 Kognitiver Fähigkeitstest (1-27) 0,05 **0,07 **0,05 *0,07 **0,03 **0,05 **0,06 **0,05 **0,06 **0,04 **0,05 **0,06 **0,05 **0,07 **0,04 Sprachtest (1-27) 0,02 **-0,01 0,01 -0,00 0,00 0,02 **-0,01 0,02 0,01 0,01 0,02 **-0,01 0,02 0,01 0,01 Sprachverwendung zu Hause (Ref.: nur Deutsch) auch andere Sprache -0,45 **0,04 0,26 0,08 -0,27 -0,45 *0,05 0,26 0,07 -0,28 Leistungsstreben des Kindes: Sehr viel Mühe für Schule (0-4) 0,19 **0,20 **0,44 **0,18 **0,32 **0,19 **0,20 **0,45 **0,20 **0,34 Leistungsstreben der Eltern: Ermutigen Kind hart für Schule zu arbeiten (Ref.: nein) Ja -0,18 -0,07 -0,01 -0,09 -0,16 * -0,18 -0,08 -0,01 -0,06 -0,15 cher zu Hause (0-4) 0,03 0,10 **-0,01 0,12 **-0,00 0,03 0,10 **-0,01 0,12 **0,01 Kontakt zu Einheimischen in der Nachbarschaft (0-4) -0,03 0,04 0,02 0,09 *0,03 Einheimische Freunde (0-4) 0,06 -0,00 -0,01 -0,08 -0,06 Geschlecht (Ref.: Jungen) Mädchen-0,14 * -0,06 -0,13 -0,13 -0,01 -0,09 -0,05 -0,18 -0,15 -0,00 -0,14 **-0,15 *-0,34 **-0,20 -0,10 -0,14 **-0,15 * -0,34 **-0,21 -0,10 Konstante8,08 **8,51 **5,80 **8,77 **7,21 **6,81 **6,60 **4,47 *7,41 **6,19 **6,44 **6,48 **4,83 **6,70 **5,61 **6,23 **6,26 **4,80 **6,53 **5,55 N1.0538462684468731.0538462684468731.0538462684468731,053846268446873 R20,09540,07320,03840,10530,07170,13640,12560,05930,17480,08730,17520,16760,27670,22880,16340,17830,16850,27710,24210,1678 Anmerkung: Jeweils unter zutzlicher Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten für die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. Quelle: CILS4EU (eigene Darstellung und Berechnung).

Partizipative Religiosität – Häufigkeit des Besuchs religiöser Begegnungsstätten

Auch die religiöse Partizipation hat keine oder ausschließlich positive Effekte auf die Noten in Deutsch (vgl. Tabelle 6.5) und Mathematik (vgl. Tabelle 6.6). Die Noten derjenigen, die stärker religiös partizipieren, sind tendenziell besser als die Noten derjenigen, die nicht partizipieren.

Erneut sind die Effekte bei den einheimischen Protestanten und Katholiken besonders deutlich zu beobachten. So erzielten beispielsweise Schülerinnen und Schüler katholischen Glaubens ohne Migrationshintergrund, die mindestens gelegentlich in die Kirche gehen, im Vergleich zu denjenigen, die dies nie tun, eine um mindestens 0,4 Punkte oder acht Prozentpunkte bessere Mathematiknote (vgl. Modell 1 in Tabelle 6.6). Auffällig ist, dass auch hier kaum Unterschiede im Grad der Religiosität zu finden sind. So erzielen die einheimischen Katholiken, die nur gelegentlich oder mindestens einmal im Monat eine Kirche aufsuchen, im Vergleich zu denjenigen, die

besonders häufig eine Kirche aufsuchen, keine besseren oder schlechteren Noten.

Erneut gehen die Effekte der Religiosität am stärksten unter Kontrolle der

Leistungsmotivation zurück. Für die Interpretation ist nun vor allem der Befund von Bedeutung, dass bei Kontrolle der sozialen Integration in Modell 4 die Religiositäts-Effekte nahezu

unverändert bleiben. Der Besuch religiöser Begegnungsstätten scheint sich also nicht über soziale Netzwerke positiv oder, im Falle der Muslime, negativ auf die Noten auszuwirken. Dies bedeutet nicht, dass besonders häufig am religiösen Geschehen einer Gemeinde partizipierende Gläubige nicht auch ein größeres Netzwerk besitzen könnten. Sollte dies der Fall sein, so sind damit aber scheinbar keine Vorteile im Hinblick auf die Noten in den beiden untersuchten Fächern verbunden.

Auch bei den muslimischen Schülerinnen und Schülern sind keine negativen

Zusammenhänge zwischen der religiösen Partizipation und den Noten zu erkennen. Im Gegenteil, insbesondere bei den Noten in Mathematik sind die Koeffizienten der Religiosität positiv. Sie werden allerdings nur unter Kontrolle der Leistungsmotivation und der sozialen Integration signifikant, was darauf hindeuten kann, dass die Leistungsmotivation derjenigen, die häufiger religiös partizipieren etwas geringer ist. Insgesamt zeigt sich in den Ergebnissen jedoch allenfalls ein sehr schwacher Zusammenhang zwischen religiöser Partizipation und Bildungserfolg. In jedem Fall aber scheint sich auch für Muslime ein häufiger Besuch einer religiösen Begegnungsstätte nicht nachteilig auf ihren Erfolg in den beiden hier betrachteten Fächern auszuwirken.

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Tabelle 6.5: Deutschnote und Besuch religser Begegnungsstten (Ergebnisse linearer Regressionen) AV: Deutsch, letzte Zeugnisnote (1=ungenügend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. Muslime Häufigkeit Besuch religiöser Begegnungsstätte (Ref.: nie) Gelegentlich-0,02 -0,01 0,16 0,02 0,03 -0,05 0,01 0,10 -0,02 0,02 -0,10 -0,03 0,07 -0,01 0,03 -0,10 -0,03 0,07 -0,02 0,03 mind. einmal im Monat0,26 **0,22 * 0,10 0,17 -0,04 0,23 **0,20 0,02 0,11 -0,02 0,14 0,16 -0,03 0,12 -0,02 0,14 0,17 -0,03 0,11 -0,02 mind. einmal in der Woche 0,01 0,22 0,25 0,34 **-0,00 -0,00 0,22 0,25 0,33 **0,04 -0,05 0,18 0,30 0,30 **0,04 -0,05 0,20 0,29 *0,30 **0,04 Höchster Socio Economic Index (ISEI) der Eltern (z- stand.)0,07 * 0,08 0,08 -0,02 0,08 0,05 0,08 0,06 -0,03 0,06 0,04 0,09 0,03 -0,02 0,05 0,04 0,09 0,03 -0,01 0,04 Bildung der Eltern (Ref.: Kein Abschluss) Pflichtschulabschluss/Abitur 0,12 0,50 **0,62 0,29 -0,00 0,14 0,41 * 0,61 0,24 -0,02 0,03 0,39 **0,63 0,19 -0,04 0,03 0,36 * 0,65 0,18 -0,05 Universitätsabschluss0,08 0,50 * 0,78 0,31 0,22 0,10 0,38 0,70 0,22 0,16 -0,02 0,30 0,72 0,11 0,14 -0,02 0,29 0,74 0,11 0,13 Kognitiver Fähigkeitstest (1-27) -0,00 -0,01 0,01 0,00 -0,00 -0,00 -0,01 0,02 0,00 -0,00 -0,00 -0,01 0,02 -0,00 0,00 Sprachtest (1-27) 0,03 **0,04 **0,10 **0,06 **0,03 **0,03 **0,03 **0,10 **0,07 **0,03 **0,03 **0,03 **0,10 **0,07 **0,03 ** Sprachverwendung zu Hause (Ref.: nur Deutsch) auch andere Sprache 0,13 -0,41 **-0,02 0,01 -0,03 0,14 -0,41 **-0,03 0,03 -0,02 Leistungsstreben des Kindes: Sehr viel Mühe für Schule (0-4) 0,15 **0,09 **0,20 **0,15 * 0,19 **0,14 **0,08 **0,21 **0,15 * 0,18 ** Leistungsstreben der Eltern: Ermutigen Kind hart für Schule zu arbeiten (Ref.: nein) Ja -0,20 **-0,12 -0,02 0,03 -0,09 -0,20 **-0,12 * -0,02 0,02 -0,09 cher zu Hause (0-4) 0,05 *0,05 -0,09 0,04 0,08 *0,05 *0,05 -0,09 0,03 0,07 * Kontakt zu Einheimischen in der Nachbarschaft (0-4) -0,02 0,05 -0,00 -0,00 0,03 Einheimische Freunde (0-4) 0,02 -0,03 -0,03 0,05 0,01 Geschlecht (Ref.: Jungen) Mädchen0,23 **0,34 **0,41 **0,29 **0,33 **0,28 **0,37 **0,46 **0,28 **0,39 **0,23 **0,32 **0,34 **0,24 **0,34 **0,23 **0,32 **0,34 **0,24 **0,34 ** Konstante5,86 **3,72 **5,35 **7,78 **5,98 **5,53 **3,57 **3,22 **6,92 **5,25 **5,18 **3,68 **3,56 **6,21 **4,78 **5,16 **3,49 **3,65 **5,99 **4,67 ** N1.0578462674438721.0578462674438721.0578462674438721,057846267443872 R20,10840,10800,25060,25380,14580,12550,13140,37290,32030,16170,16450,16550,44590,34300,20430,16520,16880,44740,34680,2079 Anmerkung: Jeweils unter zutzlicher Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten für die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. Quelle: CILS4EU (eigene Darstellung und Berechnung).

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d Besuch religser Begegnungsstten (Ergebnisse linearer Regressionen) Modell 1Modell 2Modell 3Modell 4 genügend; 6=sehr gut)Ohne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHGOhne MHGMit MHG Pr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. MuslimePr.Kath. Pr.Kath. Muslime 0,03 0,40 **0,25 0,19 0,11 -0,04 0,38 **0,25 0,16 0,14 -0,09 0,31 **0,15 0,14 0,18 -0,09 0,31 **0,16 0,14 0,18 0,31 **0,47 **0,42 0,20 0,14 0,28 **0,47 **0,41 0,20 0,17 0,21 *0,41 **0,36 0,17 0,21 0,21 *0,42 **0,36 0,17 0,20 0,28 * 0,45 **0,09 0,37 * 0,11 0,27 * 0,51 **0,10 0,36 * 0,16 0,20 0,42 **0,08 0,30 0,21 * 0,19 0,43 **0,09 0,30 0,21 * tern (z-0,02 -0,01 0,02 0,04 -0,06 -0,00 -0,01 0,02 0,03 -0,06 -0,01 -0,03 0,01 0,02 -0,07 -0,01 -0,03 0,01 0,01 -0,07 luss) 0,37 0,23 0,04 0,04 0,13 0,25 0,30 0,09 0,01 0,10 0,16 0,25 0,24 -0,12 0,14 0,14 0,22 0,24 -0,11 0,13 0,35 0,39 -0,06 0,22 0,26 0,24 0,49 -0,02 0,20 0,21 0,11 0,39 -0,03 -0,01 0,23 0,09 0,38 -0,03 -0,02 0,24 0,05 **0,07 **0,04 0,07 **0,03 **0,05 **0,06 **0,05 **0,07 **0,04 **0,05 **0,06 **0,05 **0,07 **0,04 ** 0,02 **-0,01 0,01 -0,01 0,00 0,02 **-0,01 0,02 0,00 0,01 0,02 **-0,01 0,02 0,00 0,01 Deutsch) -0,43 *0,06 0,27 0,08 -0,25 -0,42 *0,06 0,27 0,06 -0,26 iel Mühe für 0,20 **0,19 **0,43 **0,19 **0,32 **0,20 **0,19 **0,43 **0,20 **0,33 ** en Kind hart für Schule zu arbeiten -0,17 -0,08 -0,04 -0,10 -0,19 * -0,18 -0,08 -0,05 -0,06 -0,18 * 0,04 0,09 **0,03 0,11 **0,01 0,03 0,10 **0,03 0,11 **0,01 chbarschaft (0-4) -0,03 0,04 0,01 0,08 * 0,03 0,07 -0,02 -0,01 -0,09 -0,06 -0,13 * -0,03 -0,13 -0,12 0,01 -0,07 -0,03 -0,17 -0,15 0,02 -0,13 *-0,12 -0,33 **-0,19 -0,06 -0,13 *-0,12 -0,33 **-0,20 -0,06 8,24 **7,66 **5,19 **8,82 **7,25 **7,09 **5,78 **3,95 *7,51 **6,27 **6,73 **5,79 **4,06 *6,75 **5,68 **6,53 **5,63 **4,04 *6,64 **5,58 ** 1.0568482674468751.0568482674468751.0568482674468751,056848267446875 0,09450,09090,03500,10930,05790,13740,14440,05280,18130,07300,17750,18400,24980,23430,14920,18120,18520,25000,24790,1536 er Kontrolle von Schulform, Alter, fehlenden Werten r die Anzahl der Bücher und dem Leistungsstreben der Eltern; gewichtet, robuste Standardfehler mit Berücksichtigung der Cluster, ** p<0,05, * p<0,1. g und Berechnung).

Im Dokument Religiosität und Bildungserfolg (Seite 63-73)