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2. Landeskunde im griechischen Kontext nach dem Einheitlichen Lehrplan für

3.5 Datenanalyse und Interpretation

Im Fokus dieses Kapitels stehen die Ergebnisse der Untersuchung. In diesem Kapitel werden die landeskundlich orientierten Aufgaben analysiert, die in den obengenannten untersuchten Lehrwerken zu finden sind. Die Analyse der landeskundlichen Aufgaben zeigt die Nützlichkeit dieser Aufgaben im Rahmen des FSU, welches Ziel und welche Bedeutung für den FSU sie haben.

Themen

10siehe Anhang S. 86

11siehe S.49

50 Tabelle 1 beinhaltet, die Themen jeder Lektion im Deutsch ein Hit 1 und kann dem Leser helfen zu beobachten und festzustellen, ob diese Themen im Einklang mit EPS-XG sind und ob die Themen dem Niveau A1 nach GER entsprechend sind. Also im Lehrwerk Deutsch ein Hit 1 (KB und AB) beschäftigen sich die TN mit folgenden Themen:

THEMA LEKTION

Lektion 1 Erste Bekanntschaft, Länder und Städte Lektion 2 Familie, Zahlen, Berufe

Lektion 3 Hobbys, Sport, Musik

Lektion 4 Schülerzeitung ,Weihnachten Lektion 5 Schule, Uhrzeit, Wochentage

Lektion 6 Schule und Alltag, Schule in Deutschland Lektion 7 Guten Appetit, Essen und Tageszeiten

Lektion 8 Schülerzeitung über das Thema Schule, Ostern Lektion 9 Ferien, Reiseziele, Verkehrsmittel

Tab.1 : Themen der Lehrwerkslektionen von Deutsch ein Hit 1

Tabelle 2 beinhaltet, die Themen jeder Lektion im Deutsch ein Hit 2 und kann dem Leser helfen zu beobachten und festzustellen, ob diese Themen im Einklang mit EPS-XG sind und ob die Themen dem Niveau A2 nach GER entsprechen. Also im Lehrwerk Deutsch ein Hit 2 (KB und AB) beschäftigen sich die TN mit folgenden Themen:

LEKTION THEMA

Lektion 1 Ferien/Tieren

Lektion 2 München/Wochenende in München /Oktoberfest Lektion 3 Sport

Lektion 4 Party/Karneval

Lektion 5 Hamburg/ Wegbeschreibungen Lektion 6 Kleidung und Mode/Märchen

Lektion 7 Umwelt/ Literatur aus Deutschland ,Österreich, Schweiz Lektion 8 Fernsehen in Deutschland

Lektion 9 Schullandheim in Österreich, Freizeitprogrammen Tab. 2: Themen der Lehrwerkslektionen von Deutsch ein Hit2

Vergleicht man die aufgelisteten Themen, mit den Themen, die EPS-XG für die Lernenden der Niveaustufen A1 und A2 vorschlägt (s.http://rcel.enl.uoa.gr/xenes glosses/docs/EPS-XG_Appendix%202.pdf S. 53-64), mit den Kannbeschreibungen

51 des EPS-XG (http://rcel.enl.uoa.gr/xenesglosses/docs/EPS_content.pdf) und dem Wortschatz, den die Lernenden auf den Niveaustufen A1 und A2 laut EPS-XG (http://rcel.enl.uoa.gr/xenesglosses/docs/EPS-XG_Appendix%201.pdf S. 30-37) beherrschen sollten, kann man feststellen, dass die Themen der Lehrwerke mit den Anforderungen des Curriculums in Einklang stehen.

Aus Tab. 1 und Tab. 2 geht hervor, dass die meisten Themen der Lektionen sowohl in Deutsch ein Hit 1 als auch in Deutsch ein Hit 2landeskundliche Themen sind. Also Themen, die mit Kultur, Geschichte und Alltag des Fremdenlandes zu tun haben.

Hieraus ergibt sich, dass der Stellenwert der Landeskunde sehr hoch ist. In der Folge sollen nun die einzelnen Aufgaben zu den landeskundlichen Themen untersucht werden.

Aufgaben

In der Untersuchung wurde festgestellt, dass von insgesamt 456 Aufgaben in den beiden Lehrwerken Deutsch ein Hit 1 und 2 91 Aufgaben landeskundlichen Inhalts sind. Die 91 Aufgaben wurden nun analysiert, um festzustellen auf welchem landeskundlichen Ansatz jede Aufgabe basiert und welche Lernziele, Fertigkeiten und Kompetenzen in Bezug auf landeskundliches und kulturelles Lernen durch diese Aufgaben gefördert werden. Die Kategorien sind, wie bereits erwähnt, der kognitive, der kommunikative, der interkulturelle Ansatz sowie die kulturreflexive bzw.

diskursive Landeskunde.

Der kognitive Ansatz beschäftigt sich mit Daten und Fakten zu den Zielsprachenländern (vgl. Pauldrach 1992, Zeuner 2001, Biechele/Padros 2003).

Dieser Landeskunde geht um Tatsachen und Fakten aus vielen Bereichen, mit deren Hilfe die Lernenden sich ein Bild von der Gesellschaft des Zielsprachenlandes bilden.

Die Themen der Landeskunde werden dann von Wissenschaften abgeleitet und mit Hilfe von Sachtexten, Tabellen oder Statistiken präsentiert. Lernziel ist die Aneignung von Wissen, Fakten und Daten über ein Land. In diesem Ansatz geht es vor allem um die Vermittlung der Informationen und Daten aus vielen und unterschiedlichen Bereichen wie Politologie, Geschichte, Gesellschaft, Geographie, Literatur und Soziologie. Also Gegenstand ist die Vermittlung von Kenntnissen über die Kultur und

52 Gesellschaft der Zielsprache in Form von Fakten und Daten (vgl. Biechele/Padros 2003).

Des Weiteren wurden die Aufgaben dem kommunikativen Ansatz zugeordnet, wenn es sich um Landeskunde zum Alltagsleben in den Zielsprachenländern und Kommunikation im Alltag handelt (vgl. Pauldrach 1992; Zeuner 2001, Biechele/Padros 2003, Krumm et al. 2010; s. auch Kap. 1.3.2). Dieser Ansatzfördert Handeln in der Zielsprache. Der kommunikative Ansatz bezieht sich auf die Alltagskultur und hat als Ziel die Vermittlung von Kontextwissen und Kompetenzen für die Bewältigung alltagsprachlicher Situationen ab. Hier wird Landeskunde als sprachliches Handeln verstanden. In diesem Ansatz geht es nicht nur um die Informationen, die die Lernenden erfahren und lernen sollen, sondern auch um die Anwendung der fremden Sprache in der Praxis also im Alltag. Themen wie Wohnen, Erholung, Freizeit, Unterhaltung und Bildung können abgeleitet werden. Die Alltagskultur spielt eine wesentliche Rolle bei der Themenfindung und das Umfeld der Kommunikation ist von großer Bedeutung. Textsorten sind Dialoge in Alltagssituationen, Sachtexte, in denen Sprachgebrauch in Alltagssituationen thematisiert werden z.B Begrüßungsformen und Rituale (vgl. Biechele/Padros 2003:43).

Dem interkulturellen Ansatz wurden Aufgaben zugeordnet, die auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit anderen Kulturen abzielten; die die Kompetenz zur Empathie vermitteln und Vergleiche von eigener Kultur mit einer anderen Kultur anregen (vgl. Bleyl 1994; Krumm 1995, Beneke 1996, Bredella 1999, Röttger 2004, Treichel/Mayer 2011. Der interkulturelle Ansatz ist eine Weiterentwicklung des kommunikativen Ansatzes. In diesem Ansatz handelt es sich um die Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Strategien im Umgang mit fremden Kulturen. Ebenfalls sollen die Schüler auf diese Art und Weise fähig werden, also in der Lage sein, sich in andere Menschen hineinzusetzen und mit ihnen mitzufühlen. Die Lehrer wählen mit interdisziplinärem Wissen den Lehrstoff aus.

Dadurch sollen auch Vorurteile abgebaut werden.

Schließlich wurde noch die Kategorie kulturreflexive bzw. diskursive Landeskunde erstellt, in die alle Aufgaben gehören, die auf Reflexion der eigenen kulturellen Prägung und Erkennen kultureller Deutungsmuster abzielen (vgl. Altmayer, 2004,

53 2006, 2010, 2017, Schweiger/Haegi 2015). Das kulturelle Lernen hat also nach Altmayer den Zweck, dass die Lernenden bei der Auseinandersetzung mit fremdsprachigen Texten ihre eigenen kulturellen Deutungsmuster reflektieren und weiterentwickeln. Dieser Ansatz betrifft die Fähigkeit der Lernenden, sich für eigenkulturelle Prägungen zu sensibilisieren, Eigenes mit der Kultur der Zielsprachenländer zu vergleichen. Die Abschaffung von Klischees und der Abbau von Vorurteilen und von Fremdenfeindlichkeit sind erforderlich, damit die Lernenden bereit sind, sich auf die neue Kultur also die Kultur der Zielsprache einzulassen. Ein Bewusstsein über die eigene kulturelle geprägte Wahrnehmung ist notwendig. Hier geht es um Vorurteile und Stereotype. Diese reflexive Haltung soll auf Seiten der Lehrenden verstärkt werden, damit sie zu einem erfolgreichen Ergebnis kommen. Es geht also um die reflexiven Auseinandersetzungen mit Klischees, Zuschreibungen und Unterstellungen des anderen Landes.

In der folgenden Tabelle sehen wir, wie viele Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 und 2 zu finden sind, sowie wie viele davon landeskundlich orientierte Aufgaben sind und welchen landeskundlichen Kategorien sie zuzuordnen sind.

Deutsch ein Hit 1 KB und AB

Deutsch ein Hit 2 KB und AB

insgesamt in Lehrwerken Deutsch ein Hit

1 und 2

Anzahl Aufgaben 327 128 455

Anzahl der landeskundlichen

Aufgaben 40 51 91

Kognitiver Ansatz/ Kognitive

Landeskunde 24 29 53

Kommunikativer Ansatz/Kommunikative Landeskunde

9 20 29

Interkultureller Ansatz/Interkulturelle Landeskunde

6 2 9

Kulturreflexiver Ansatz-Diskursive

Landeskunde 0 0 0

Tab. 3: Anzahl der Aufgaben und landeskundliche Orientierung

54 Aus der Tabelle geht hervor, dass der kognitive Ansatz mit 53 Aufgaben (24 in Deutsch ein Hit 1 und 29 in Deutsch ein Hit 2) in das Lehrwerk am häufigsten vorkommt, während der kommunikative Ansatz an der zweiten Stelle steht. Dabei fällt auf, dass es nur 9 Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 gibt und 20 in Deutsch ein Hit 2, die die kommunikative Kompetenz fördern. Noch weniger Aufgaben sind zur Förderung der interkulturellen Landeskunde zu finden. Es sind 6 Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 und nur noch 2 in Deutsch ein Hit 2. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Orientierung nach dem kognitiven Ansatz also die Vermittlung von landeskundlichem Wissen bei weitem überwiegt, die Orientierung nach dem kommunikativen Ansatz also die Befähigung zum Handeln in alltäglichen Situationen in Zielsprachenländern auch noch relativ stark gegeben ist, während der Interkulturelle Ansatz kaum Berücksichtigung findet und kulturreflexive und diskursive Landeskunde nicht einbezogen ist.

In dieser Untersuchung wurde auch festgestellt, dass landeskundliche Themen in Deutsch ein Hit 2 (mit 51 Aufgaben häufiger vorkommen als in Deutsch ein Hit 1 (mit 39 Aufgaben). Ebenfalls konnte festgestellt werden, dass dieses Lehrwerk nur wenige landeskundliche Übungen enthält, die dem DACH Konzept entsprechen.

Aus der gesamten Untersuchung geht hervor, dass das Lehrwerk nicht völlig in Einklang mit EPS-XG steht, was das interkulturelle und landeskundliche Lernen angeht (vgl. Kap. 2.3). Im Lehrwerk gibt es interkulturelle und landeskundliche Elemente aber nicht alle aktuellen landeskundlichen Ansätze und Orientierungen sind in diesem Lehrwerk erkennbar. Meistens haben die Lernenden nicht die Gelegenheit, die andere Kultur erst wahrzunehmen und kommunikative Kompetenz in interkulturellen Situationen zu schaffen. Die meisten Aufgaben vermitteln nur landeskundliches Wissen, regen zum sprachlichen Handeln in der Kommunikation mit Menschen aus den Zielsprachenländern und über ihren Alltag an und sind nicht konzipiert, dass interkulturelles Lernen angeregt wird. Ebenfalls führen manche Aufgaben nicht dazu, Klischees und Vorurteile abzuschaffen.

Es kann aber festgestellt werden, dass die Aufgaben interessant sind; sie erhöhen die Motivation der Kinder und ihr Interesse am Unterricht, weil sie für die Zielgruppe der Zwölf- bis Vierzehnjährigen konzipiert sind und altersgemäß sind. Manche von

55 diesen Übungen fördern aber nur Stereotype und Vorurteile und keine Abschaffung von Klischees.

Im Folgenden werden die Ergebnisse in Grafiken dargestellt

Abb. 1: landeskundliche Aufgaben in Deutsch ein Hit 1

Wie die Abbildung 1 zeigt, sind die landeskundlichen Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 meist nach der kognitiven Landeskunde orientiert (24 Aufgaben, 60 %). Danach folgt die kommunikative Landeskunde (9 Aufgaben, 22 %), während die interkulturelle Landeskunde (6 Aufgaben, 18 %) kaum vertreten ist. Hieraus ergibt sich, dass die Lernenden kaum Möglichkeit haben, ihre interkulturelle Kompetenz zu entwickeln.

Es gibt auch keine Aufgabe, die der kulturreflexiven-diskursiven Landeskunde entspricht.

landeskundliche Aufgaben im Lehrwerk Deutsch ein Hit 1

kognitive Landekunde (24)

kommunikative Landeskunde (9)

interkulturelle Landekunde (6)

56 Abb. 2: landeskundliche Aufgaben in Deutsch ein Hit 2

Wie die Abbildung 2 zeigt, ist auch die Zahl der landeskundlichen Aufgaben in Deutsch ein Hit 2 meist nach der kognitiven Landeskunde (29 Aufgaben, 57

%)orientiert. Danach folgt die kommunikative Landeskunde, die in Deutsch ein Hit 2, also auf Niveau A2, einen größeren Stellenwert hat (20 Aufgaben, 39 %). Die Lernenden machen Dialoge, beschäftigen sich mit Alltagssituationen und bekommen Informationen zur Anwendung der Fremdsprache in der Praxis. Am wenigsten vertreten ist wieder die interkulturelle Landeskunde (2 Aufgaben, 4 %). Wieder ergibt sich, dass die Lernenden kaum die Möglichkeit haben, ihre interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Auch in Deutsch ein Hit 2 gibt es keine Aufgabe, die der kulturreflexiven-diskursiven Landeskunde entspricht.

landeskundliche Aufgaben im Lehrwerk Deutsch ein Hit 2

kognitive Landeskunde (29)

kommunikative Landeskunde (20)

interkulturelle Landeskunde (2)

57 Abb. 3: landeskundliche Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 und 2

Schließlich muss festgestellt werden, dass es in beiden Lehrwerken Deutsch ein Hit 1 und Deutsch ein Hit 2keine Aufgabe gibt, die das kulturreflexive-diskursive landeskundliche Lernen fördert. Das Lehrwerk steht aus diesem Grund nicht völlig in Einklang mit EPS-XG, denn es fördert nur die älteren landeskundlichen Ansätze (kognitive Landeskunde 53 Aufgaben, 58% / kommunikative Landeskunde 29 Aufgaben, 32 % / interkulturelle Landeskunde 8 Aufgaben, 10%). Das ist nicht sehr verwunderlich, denn die beiden Lehrwerke wurden 2005 herausgegeben, als die landeskundlichen Ansätze noch nicht bis zur kulturreflexiven-diskursiven Orientierung entwickelt waren. Während EPS-XG (seit 2016 als Curriculum in der griechischen Sekundarstufe gültig) diese bereits impliziert. Laut EPS-XG muss interkulturelle Kompetenz im Rahmen des neuen Lehrplans und mit Hilfe von Lehrwerken entwickelt werden. Hauptziel ist es, Kompetenzen der Lernenden in Bezug auf landeskundliches und interkulturelles Lernen anzufordern, damit sie in der Lage sind, in heutigen mehrsprachigen und multikulturellen Umgebungen zu handeln, zu leben (Dendrinou/Karava:30). Um in der griechischen Sekundarstufe landeskundliches Lernen gemäß dem Curriculum zu fördern, wurden Unterrichtsvorschläge entwickelt, die im folgenden Kapitel, Kapitel 4 vorgestellt werden.

landeskundliche Aufgaben im Lehrwerk Deutsch ein Hit 1 und 2

kognitive Landeskunde (53)

kommunikative Landeskunde (29)

interkulturelle Landeskunde (8)

58 4 Unterrichtsvorschläge

Wie die Untersuchung gezeigt hat, entsprechen die meisten Aufgaben mit landeskundlichen Themen im Lehrwerk Deutsch ein Hit 1 und 2 nicht der neueren landeskundlichen Orientierung.

Landeskunde und ihre neue Ansätze sollten ein Bestandteil des heutigen Fremdspracheunterrichts sein. Wie schon erwähnt, werden nach Leupold (2003:17) die Lernenden im modernen Fremdsprachenunterricht mit landeskundlichen Themen konfrontiert. Auf diese Weise beschränken sich die Ziele des Fremdsprachenunterrichts nicht nur auf das Lehren und Lernen der Sprache, sondern auch auf die Vermittlung von Kenntnissen über das Land und Kultur der Zielsprache (Krumm/Barkowski 2003:174).

Darüber hinaus hat EPS-XG das Ziel, dazu beizutragen, dass die Schülerinnen und Schüler zu Bürgerinnen und Bürgern erzogen werden, die in der Lage sind, in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Umgebungen, Situationen und Umständen erfolgreich zu handeln(vgl.EPS:10). Der Schüler oder die Schülerin wird als interkultureller Sprachmittler oder Sprachmittlerin zum Zweck der Erleichterung der Kommunikation zwischen Menschen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Gruppen gesehen und muss dafür vorbereitet werden. Sprachmittlerische Kompetenz ohne kulturreflexive Bewusstheit reicht dafür nicht aus. Ebenfalls sollen die Schülerinnen und Schüler die Verschiedenheit und Individualität aller Lernenden respektieren und versuchen mit Hilfe von Kenntnissen, Erfahrungen und Strategien in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen (vgl.EPS:10,11).

Wie schon in Kapitel 3 dargestellt, hat die Untersuchung gezeigt, dass das Lehrwerk nicht völlig in Einklang mit EPS-XG steht, was das interkulturelle und landeskundliche Lernen angeht. Im Lehrwerk gibt es interkulturelle und landeskundliche Elemente, aber nicht alle aktuellen landeskundlichen Orientierungen sind in diesem Lehrwerk erkennbar.

Daher sollen nun einige Vorschläge gemacht werden, die exemplarisch zeigen, dass mit geringer Intervention und wenig Arbeitsaufwand, die Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 und Deutsch ein Hit 2 weiterentwickelt werden können. DaF-Lehrenden, die mit

59 diesen Lehrwerken arbeiten, werden diese Vorschläge zur Verfügung gestellt und es soll gezeigt werden, dass es auch möglich ist, die Aufgaben in Deutsch ein Hit 1 und Deutsch ein Hit 2 so zu ergänzen, dass sie auch geeignet sind, kulturreflexives landeskundliches Lernen zu fördern.

Im Fokus des vierten Kapitels stehen nun die Unterrichtsvorschläge. Ergänzend zu den Aufgaben des Lehrwerks Deutsch ein Hit werden in diesem Kapitel diese Vorschläge gemacht und begründet. Es geht dabei um eine Erweiterung und Ergänzung der im Lehrwerk vorgegebenen Aufgaben, um Lernziele zu erreichen, die interkulturelle Kompetenz fördern, für eigenekulturelle Prägungen sensibilisieren, und in die Lage versetzen, eigene kulturelle Deutungsmuster zu erkennen. Wie schon im Kapitel 2 erwähnt, ist es erforderlich, Klischees und Vorurteile abzubauen, und die Kompetenz der Lernenden zu fördern, Bewusstheit für kulturelle Deutungen zu entwickeln und zu reflektieren.

Im Folgenden werden die Unterrichtsvorschläge vorgestellt, die zeigen, dass man mit geringem Aufwand die kognitiven und kommunikativen Lernziele der Aufgaben auf interkulturell und kulturreflexive, diskursive erweitern könnte. Es wurden vier Aufgaben zu alltäglichen landeskundlichen Themen aus Deutsch ein Hit 1 ausgewählt, die mit den Themen Essen und Ferien zu tun haben. Die zwei Themen sind Themen der Landeskunde und entsprechen den Inhalten der Niveaustufe A112. Zum Thema Essen werden drei Vorschläge gemacht, wobei sich der erste auf Mahlzeiten und Angebote in Restaurants und Gasthäusern bezieht, damit die Lernenden reflektieren können, welche typischen Speisen in ihrer Region, in ihrem Land und in deutschsprachigen Ländern angeboten werden. Dabei stellen sie fest, dass das Angebot aus einer Auswahl von Speisen, typisch für jede Region, jedes Land besteht und nicht nur aus Speisen, die wir aus Stereotypen und Klischees kennen (z.B.

in Griechenland Souvlaki und in deutschsprachigen Ländern Schnitzel und Wurst).

Der zweite Vorschlag, der mit dem Thema Essen zu tun hat, bezieht sich auf die Mahlzeiten sowohl in Griechenland, als auch in deutschsprachigen Ländern, damit die Lernenden reflektieren können, welche die wichtigsten Mahlzeiten in Griechenland

12EPS-XG S. 58-64 Unter:

http://rcel.enl.uoa.gr/xenesglosses/docs/EPS-XG_Appendix%202.pdf

60 und in deutschsprachigen Ländern sind. Dabei haben sie die Möglichkeit, ihre Haltung zu überprüfen, ob sie bezüglich der Essenszeiten und Mahlzeiten Stereotype und Vorurteile haben. Der weitere dritte Vorschlag bezieht sich auf Kochrezepte.

Dadurch können die Lernenden die fremde Kultur aus ihrer eigenen Perspektive wahrzunehmen. Sie suchen nach typische, traditionelle Kochrezepte sowohl in Griechenland als auch in deutschsprachigen Ländern. Der letzte Vorschlag bezieht sich auf das Thema Ferien und die beliebtesten Reisezielen, die die Lernenden im Internet suchen. Sie haben die Möglichkeit auf diese Weise Informationen darüber zu bekommen, welche Reiseziele die meisten Leute in Griechenland und in deutschsprachigen Ländern bevorzugen.

Vorschlag 1:

Der Vorschlag bezieht sich auf Lektion 7,Seite 101 in Deutsch ein Hit1,KBzum Thema Essen. Diese Lektion beschäftigt sich mit dem Thema Essen. Die Familie Alexiou befindet sich in einem Restaurant und kann anhand der Speisekarte landesübliche Gerichte bestellen.

Die Aufgabenstellung im Lehrwerk ist folgende:

61 Lernertätigkeit: Die Schüler schauen die Fotos an und hören den Dialog. Sie kreuzen an welche Speisen sie hören. Sie lernen dadurch Speisen aus verschiedenen deutschsprachigen Gegenden durch die Fotos kennen und benennen und benutzen den Wortschatz.

Lernziele, Fertigkeiten, Kompetenzen:

- Hören und Verstehen: selektives Hören - Wortschatz: Speisen

- Bestellen im Restaurant, typische, landesübliche Speisen bestellen, d.h.

benennen

- Landeskundlicher Ansatz: Kognitiver Ansatz

Begründung: Es geht um die Vermittlung von Informationen und Daten, um die Vermittlung von Kenntnissen über Kultur und Gesellschaft der Zielsprachenländer in Form von Fakten und Daten.

Eine Erweiterung dieser Aufgabe in kulturreflexive landeskundlicher Orientierung wäre durch diese Aufgabestellung möglich.

62 a) Ποια από αυτά τα φαγητά γνωρίζεις ή έχεις δοκιμάσει; Χωριστείτε σε ομάδες και αναζητήστε μενού ελληνικών εστιατορίων. Συζητήστε στην τάξη, τι περιλαμβάνει το μενού ενός γερμανικού και ενός ελληνικού εστιατορίου;

Βρίσκεις ομοιότητες ή διαφορές στα φαγητά Γερμανίας και Ελλάδας; Υπάρχουν κοινά φαγητά;

b) Ποια από αυτά τα φαγητά θα ήθελες να δοκιμάσεις;

Durch die Erweiterung von dieser Aufgabe haben die Lernenden die Möglichkeit zu reflektieren, dass auf den Speisekarten in Restaurants, Gasthäusern und Tavernen in deutschsprachigen Ländern verschiedene Speisen zu finden sind, die typisch für das Land, die Region sind. Sie können feststellen, welche dieser Speisen sie bereits kennen und müssen über ihren eigenen Geschmack nachdenken, um zu sagen, welche Speisen sie selbst probieren würden. Sie haben die Möglichkeit dadurch ihre Haltung zu überprüfen und eventuell ihre Haltung den Speisen gegenüber zu ändern.

Vorschlag 2:

Dieser Vorschlag bezieht sich auch auf Lektion 7 in Deutsch ein Hit 1 KB zum Thema Essen. Der Vorschlag könnte als Erweiterung zu Vorschlag 1 umgesetzt werden, indem die Essenszeiten und Speisen zu den Mahlzeiten thematisiert werden.

Die Lernenden lesen den unten stehenden Text zu den Mahlzeiten und bearbeiten nach der Textarbeit die folgenden Aufgaben:

a) Ποια είναι τα βασικά γεύματα στη χώρα σου; Χωριστείτε σε ομάδες και αναζητήστε πληροφορίες σχετικά με τον τρόπο διατροφής στην Ελλάδα και στη Γερμανία, Ελβετία και Αυστρία. Διάβασε το κείμενο και συζητείστε στην ομάδα, ποιες ομοιότητες υπάρχουν. Συζητείστε και πως είναι σε άλλες χώρες που γνωρίζετε. Μήπως έχετε πάει σ’ αυτές τις χώρες ή έχετε πληροφορίες από άλλα άτομα ή από άλλα μαθήματα (π.χ. το μάθημα των Αγγλικών). Θα μπορούσες να αλλάξεις τις ώρες των γευμάτων σου;

Mahlzeiten in Deutschland13

13Unter: http://www.deutsch-uni.com.ru/themen/them_mahl_dtl.php

63 Das Frühstück – Die erste Mahlzeit in Deutschland. Die Frühstückszeit liegt zwischen 6 Uhr und 8 Uhr, denn das ganze Land steht früh auf. Zu Hause frühstückt man entweder in der Küche, wenn das eine Wohnküche ist, oder in der Essecke im Wohnzimmer.

Es ist üblich, am Morgen nur kalt zu essen. Das bedeutet, dass man keine warmen Speisen isst. Das Frühstücksgetränk ist Kaffee. Man trinkt aber auch Milch oder Tee.

Zum alltäglichen Frühstück gehören Weißbrot oder Brötchen mit Butter und Marmelade. Gewöhnlich isst man am Morgen kein Schwarzbrot. Es ist nicht üblich, morgens aus Brei zu essen: Brei essen nur Kinder und Kranke.

Das Mittagessen – Die nächste Mahlzeit nach dem Frühstück ist das Mittagessen.

Das Mittagessen wird im Allgemeinen um 12 Uhr eingenommen.

Das Mittagessen ist eine warme Mahlzeit. Wochentags gibt es zu Mittag oft nur einen Gang. Das heißt, es wird nur eine Speise zu sich genommen – das Hauptgericht. Ein Hauptgericht besteht aus Fleisch mit Beilage. Die Beilage ist also ein Bestandteil des

Das Mittagessen ist eine warme Mahlzeit. Wochentags gibt es zu Mittag oft nur einen Gang. Das heißt, es wird nur eine Speise zu sich genommen – das Hauptgericht. Ein Hauptgericht besteht aus Fleisch mit Beilage. Die Beilage ist also ein Bestandteil des