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Jahresergebnis 2020 Jahresergebnis 2019

in Mio. € in Mio. €

-97,02 47,64

Kernverwaltung -65,35 -100,65

Stadtwerke Holding GmbH -8,00 -2,80

Main Mobil GmbH 0,01

Mainova Teilkonzern 11,22 26,39

Messe Teilkonzern -121,94 47,82

FES Teilkonzern 14,71 16,07

ABG Teilkonzern 73,82 68,71

Stadtentwässerung 5,63 3,51

Alte Oper GmbH -0,47 0,14

BKRZ GmbH

BKRZ GmbH & Co. KG 0,03 -0,16

HFM GmbH 4,08 4,21

Mousonturm GmbH 0,06 -0,02

Schirn GmbH 0,12 -0,64

Sportpark Stadion GmbH -6,17 0,27

Städtische Bühnen GmbH 2,87 -1,57

Tourismus und Congress GmbH 0,53 0,62

traffiQ GmbH -0,32 0,68

Wirtschaftsförderung GmbH 0,19 -0,60

Hafen- und Marktbetriebe 2,72 0,73

KKJF 0,37 0,15

Kita Frankfurt -8,81 -0,26

Volkshochschule -0,47 0,12

ZVK Pflichtversicherung

ZVK Freiwillige Versicherung -0,27 -0,01

MHKW GmbH

Dom Römer GmbH -0,84 -14,08

Effekte aus Konsolidierungsmaßnahmen -112,97 227,75

Latente Steuern -0,78 0,51

Ausgleichszahlung Minderheiten Mainova 13,09 13,09

Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss -209,99 275,39

abzgl. auf andere Gesellschafter entfallendes Ergebnis 24,72 -40,25

Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss nach Anteilen Dritter -185,27 235,14

Einbezogene Aufgabenträger

(Ergebnisse nach städtischem Zuschuss und nach Ergebnisabführung)

Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt Frankfurt am Main in 2020 weitgehend bestimmt. Mit einem Konzernjahresfehlbetrag i. H. v. 185,27 Mio. € kommt es zu einem dramatischen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 420,41 Mio. €.

Der Ergebnisbeitrag auf der Ebene der Einzelgesellschaften und Teilkonzerne ist im Vergleich zum Vorjahr um 144,66 Mio. € auf -97,02 Mio. € gesunken. Der Rückgang ergibt sich insbesondere aus dem Messe Teilkonzern (169,76 Mio. €), dem Mainova Teilkonzern (15,17 Mio. €), der Sportpark Stadion GmbH (6,45 Mio. €. €) und der Stadtwerke Holding GmbH (5,20 Mio. €). Die Kernverwaltung weist ein um 35,30 Mio. € verbessertes Jahresergebnis aus und kann trotz des Defizits i. H. v.

65,35 Mio. € den Rückgang des Konzernjahresergebnisses etwas abmildern. Ebenfalls verbessert zeigt sich das Ergebnis der Dom Römer GmbH. Nach den Wertberichtigungen und hohen Jahresdefiziten der vergangenen Jahre weist diese in 2020 lediglich ein Defizit i. H. v. 840 T€ aus.

Nennenswerte Verbesserungen ergeben sich auch beim ABG Teilkonzern (+5,11 Mio. €).

Auf Konsolidierungsebene ergeben sich im Saldo ebenfalls negative Ergebniseffekte (-112,97 Mio. €). Den weitaus größten Anteil daran hat die At-Equity-Bewertung mit -109,54 Mio. €.

Die Ergebnissituation der Fraport AG in 2020 trägt hierzu wesentlich bei. Positiv profitiert die Stadt Frankfurt am Main allerdings von der Kapitalerhöhung der Nassauischen Heimstätte GmbH durch das Land Hessen.

Der Ergebnisanteil dritter Gesellschafter trägt mit 24,72 Mio. € ebenfalls dazu bei, dass der Konzern-jahresfehlbetrag weniger negativ ausfällt.

Die Ermittlung des Konzernergebnisses aus den Jahresergebnissen der Einzelgesellschaften und Teilkonzerne und unter Berücksichtigung der Konsolidierungseffekte ist in obiger Tabelle dargestellt.

Die Ergebnislage in 2020 ist geprägt sowohl durch einen Rückgang des ordentlichen Ergebnisses (328,83 Mio. €) auf -254,78 Mio. € als auch des außerordentlichen (156,55 Mio. €) Ergebnisses auf 44,79 Mio. €.

Im erheblichen Einbruch der privatrechtlichen Leistungsentgelte (-522,23 Mio. €) und der Steuererträge (-440,00 Mio. €) zeigen sich die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sehr deutlich. Insgesamt sinken die ordentlichen Erträge in 2020 um 354,88 Mio. € auf 7,79 Mrd. €. Vom enormen Rückgang der privatrechtlichen Leistungsentgelte sind weitgehend alle Bereiche der Stadt Frankfurt am Main betroffen, insbesondere die Bereiche Kultur, Freizeit und Sport sowie Verkehr.

Nennenswerte Ertragssteigerungen gibt es dagegen in den Bereichen Energieversorgung und Wohnbau. Weitestgehend stabil ist die Umsatzsituation im Bereich Abfallentsorgung. Mit Abstand am stärksten betroffen ist aber der Messe Teilkonzern mit einer Reduzierung der privatrechtlichen Leistungsentgelte von rund 65 % bzw. 480 Mio. €. Weitgehend alle Präsenzveranstaltungen fielen den zwei verhängten Lockdowns in 2020 zum Opfer. Städtische Institutionen wie Museen, Zoo, Bäder etc. waren zumindest zeitweise für den Publikumsverkehr geschlossen. Diese Situation setzt sich auch zu Beginn des Jahres 2021 fort. Die zunehmende Öffnung im zweiten Halbjahr lässt allerding hoffen, dass sich die Ertragssituation zumindest teilweise erholt, wenngleich auch in diesem Jahr mit Erträgen auf niedrigem Niveau zu rechnen ist.

Der Rückgang der Steuererträge ist vor allem durch die stark gesunkene Gewerbesteuer begründet.

Dieser ist allerdings durch eine einmalige Ausgleichszahlung des Landes Hessens und des Bundes i. H. v. rund 440 Mio. € zu rund zwei Dritteln kompensiert worden. Entgegen den Befürchtungen hat sich die Situation in 2021 wieder stabilisiert, so dass zum Jahresende das Niveau aus 2019 wieder erreicht werden kann.

Die Aufwandsseite konnte kurzfristig nicht den reduzierten Erträgen angepasst werden. Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen sinken in 2020 zwar erheblich um 272,97 Mio. €, andere Aufwandsarten wie die Personalaufwendungen steigen trotz Kurzarbeit in einigen Bereichen um 41,09 Mio. €, die Transferaufwendungen im Sozialbereich um 40,56 Mio. €, die Aufwendungen für Zuweisungen und Zuschüsse um 34,14 Mio. €, und die Abschreibungen um 25,89 Mio. €. Die reduzierte Umlage auf Grund der gesunkenen Gewerbesteuererträge trägt dagegen positiv zu den um 242,10 Mio. € niedrigeren ordentlichen Aufwendungen i. H. v. insgesamt 7,91 Mrd. € bei.

Das Finanzergebnis verschlechtert sich zum Vorjahr um 216,05 Mio. € auf -139,03 Mio. €. Dies ist wie bereits oben erläutert weitestgehend der Ergebnissituation der Fraport AG und der in diesem Zusammenhang fortgeschriebenen At-Equity-Bewertung geschuldet.

Auch das außerordentliche Ergebnis sinkt um 156,55 Mio. € auf 44,79 Mio. € wieder auf das Niveau von 2018. Das besonders gute Ergebnis in 2019 war im Sondereffekt aus der At-Equity-Bewertung der Fraport AG durch erstmalige Anwendung des DRS 26 begründet.

Die Entwicklung der einzelnen Ergebniskomponenten zeigt folgende Abbildung:

Die Corona-Pandemie wird weiterhin der bestimmende Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland auch über 2021 hinaus sein. Trotz Zeichen konjunktureller Erholung ist es zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr schwer, Aussagen zur wirtschaftlichen Entwicklung zu treffen. Dies gilt auch für den Haushalt der Stadt Frankfurt am Main und deren städtischen Gesellschaften und Betriebe. Auf Grund der allgemeinen aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und der schrittweisen Öffnung des öffentlichen Lebens besteht die Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Lage der Stadt Frankfurt am Main bis zum Jahresende und im kommenden Jahr weiter stabilisiert. Die wieder angestiegenen Gewerbesteuererträge sind ein erstes positives Signal.

Der aktuelle mittelfristige Finanzplan der Kernverwaltung geht bis 2024 von einem jährlichen Defizit in zweistelliger Millionenhöhe aus. Die kumulierten Defizite summieren sich im Finanzplanungs-zeitraum auf 235,46 Mio. €.

Auch in den Teilkonzernen Stadtwerke und Messe wird für 2021 mit hohen Verlusten gerechnet.

Insbesondere die Situation der Fraport AG, aber auch zunehmende Verluste im Bereich der Bäder und des ÖPNV werden weiterhin die Ergebnissituation belasten.

Der Messe Teilkonzern rechnet für 2021 damit, dass der geplante Konzernjahresfehlbetrag von rund 174 Mio. € nicht erreicht wird und mit einem wesentlich höheren Verlust zu rechnen ist.

Die Ergebnissituation in den Teilkonzernen FES und ABG stellt sich in 2021 als stabil dar. Letzterer geht sogar von einem steigenden Konzernjahresüberschuss von rund 88 Mio. € aus.

Die Bilanzsumme erhöht sich um 431,46 Mio. € auf 25,78 Mrd. €. Der stetige Anstieg des Anlage-vermögens um weitere 352,13 Mio. € setzt sich fort. Das Investitionsniveau der Stadt Frankfurt am Main ist trotz der Corona-Krise weiterhin hoch. Ebenfalls steigt das Umlaufvermögen um 76,86 Mio. €.

Maßgebliche Zugänge im Sachanlagevermögen gibt es in den Bereichen Wohnbau, Schulen, Kindertagestätten, Energie, Verkehr und Kultur. Neben den vielen Schulbauten und -sanierungen sind es die exponierten Projekte wie die Stadtbahn ins Europaviertel, der Neubau des Klinikums Frankfurt-Höchst und das Jüdische Museum, die fertiggestellt sind oder in ihrer Umsetzung weiter fortschreiten.

Erheblich verringert hat sich dagegen das Finanzanlagevermögen insbesondere durch die Fortschreibung der At-Equity-Bewertung der assoziierten Unternehmen. Hierzu tragen wie bereits erläutert in hohem Maße die Verluste der Fraport AG bei. Profitiert hat die Stadt Frankfurt am Main von der Kapitalerhöhung der Nassauischen Heimstätte GmbH.

Der Anstieg des Umlaufvermögens resultiert im Wesentlichen aus dem stichtagsbezogenen Anstieg der liquiden Mittel der Kernverwaltung. Ansonsten ist die Entwicklung des Umlaufvermögens gegenläufig geprägt von erheblichen Rückgängen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Ebenfalls gegenläufig sind die Veränderungen auf der Passivseite. Der hohe Konzernjahresfehl-betrag verbundenen mit den ebenfalls gesunkenen Anteilen Dritter am Eigenkapital ist die wesent-liche Ursache für den Rückgang des Eigenkapitals um 239,53 Mio. €.

Die Sonderposten erhöhen sich um 54,16 Mio. €.

Die Rückstellungen steigen um 104,10 Mio. € insbesondere bedingt durch den Anstieg der Personalrückstellungen.

Deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie auch bei den Verbindlichkeiten, die insgesamt um 512,90 Mio. € ansteigen. Der hohe Liquiditätsbedarf zeigt sich bei den anwachsenden Kreditverbindlichkeiten sowohl für langfristige Investitionen als auch für kurzfristige Kassenkredite.

Insbesondere die Kreditverbindlichkeiten der Kernverwaltung, des Teilkonzerns Messe, des Teilkonzerns ABG und der Stadtwerke Holding GmbH steigen in 2020 deutlich an.

In 2020 ist die Vermögens- und Kapitallage zum einen geprägt von Zuwächsen des Anlagevermö-gens. Zum anderen setzt sich auch der bereits in den vergangenen Jahren zu verzeichnende Anstieg der Kreditverbindlichkeiten weiter fort. Der pandemiebedingte kurzfristige Liquiditätsbedarf forciert diese Entwicklung und führt zu einer sprunghaften Erhöhung der Kreditverbindlichkeiten.

Auch für 2021 ist davon auszugehen, dass sich das Verhältnis aus Eigen- zu Fremdkapital weiterhin zu Lasten des Eigenkapitals verschieben wird.

Die folgende Abbildung gibt die Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur wieder:

Vor dem Hintergrund der erläuterten Veränderungen entwickeln sich die Kennzahlen der Ver-mögens- und Kapitalstruktur wie folgt:

Gemäß § 54 GemHVO i. V. m. dem Hinweis zu § 54 GemHVO folgt der Aufbau der rechnung den Empfehlungen des vom DRSC entwickelten Standards Nr. 21 (DRS 21 Kapitalfluss-rechnung). Die Vorgaben des DRS 21 wurden an die Besonderheiten der Kommune angepasst.

Die Mittelzu- und -abflüsse führen im Berichtsjahr zu einer Erhöhung des Finanzmittelbestandes um 176,86 Mio. € auf stichtagsbezogene 599,06 Mio. €.

Die Finanzlage ist geprägt von einem spürbaren Rückgang von 321,64 Mio. € des Cash-Flow aus laufender Verwaltungstätigkeit auf 413,47 Mio. € und einem hohen negativen Cash-Flow aus

31.12.2020 31.12.2019 31.12.2018

in % in % in %

Eigenkapital Bilanzsumme Anlagevermögen Bilanzsumme

Eigenkapital + Sonderposten + langfr. Fremdkapital Anlagevermögen

kurzfr. Umlaufvermögen kurzfr. Fremdkapital Fremdkapital Bilanzsumme

Bruttoinvestitionen − Abgänge Anlagevermögen Abschreibungen auf Anlagevermögen

---

---Wachstumsquote 193,8 194,3 194,7

Fremdkapitalquote 40,4 38,6 38,4

---

---Liquidität 2. Grades 72,3 68,7 75,1

Anlagendeckungsgrad 2 97,7 97,1 97,8

---

---Anlagevermögensquote 92,5 92,7 92,1

Eigenkapitalquote 40,2 41,9 41,9

Investitionstätigkeit (-900,18 Mio. €) bedingt durch das weiterhin hohe Niveau an Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen.

Der daraus resultierende sprunghaft gestiegene Finanzbedarf ist durch zusätzliche Kreditaufnahme gedeckt worden. Die Nettoneuverschuldung in 2020 beträgt 730,95 Mio. €. Die Kreditverbindlich-keiten steigen auf insgesamt 5,49 Mrd. €.

Die Zahlungsfähigkeit war im Haushaltsjahr 2020 jederzeit gesichert.

Pandemiebedingt wird auch für die Jahre 2021 und 2022 mit einem erhöhten Kapitalbedarf gerech-net. Zur erforderlichen Stärkung der wirtschaftlichen Situation in einigen Gesellschaften werden jeweils 150,00 Mio. € in 2021 und 2022 an zusätzlichen Krediten in der Kernverwaltung aufge-nommen. Alleine in der Kernverwaltung wird in der Finanzplanung bis 2024 eine Nettoneuver-schuldung von 1,53 Mrd. € geplant.

Auf die Darstellung der konsolidierten Gesamtfinanzrechnung in Kapitel 2.3 wird verwiesen.