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Chancen und Risiken von Affiliate-Marketing in der Übersicht

Im Dokument Welches E-Konzept passt zu mir? (Seite 32-36)

Die Vorteile eines Online-Händlers, der Affiliate-Marketing zur Verbreitung und Bewerbung seiner eigenen Produkte nutzt, liegen auf der Hand: Er profitiert von der bereits bestehenden Reichweite erfolgreicher Seiten-Betreiber und verzeichnet so mehr Kunden und höhere Umsätze. In unseren Erörterungen und den folgenden Praxisbeispielen geht es allerdings vorrangig um die Nutzung dieses Konzeptes als Affiliate, also als Betreiber einer Internetseite, die sich ausschließlich mit der Vermittlung von Kunden und Einkäufen und nicht mit der eigentlichen Kaufabwicklung beschäftigt.

Entsprechend aufgestellte Unternehmen lassen sich mit vergleichsweise wenig Kapital und Aufwand gründen und aufbauen. Da man hier mit dem eigentlichen Verkauf nichts zu tun hat, benötigt man weder einen Warenbestand, noch Personal für die Kaufabwicklung oder die Betreuung von Kunden. Stattdessen konzentriert man sich ausschließlich auf die Bekanntmachung und Bewerbung der eigenen Plattform und der hierin enthaltenen Produkte. Sobald ein Besucher die Werbemittel der angeschlossenen Produktanbieter erblickt, darauf klickt oder bei dem eigentli-chen Händler einen Einkauf vornimmt, ist der Geschäftsprozess abgeschlossen und der Umsatz getätigt. Hat der Kunde im Vorfeld Fragen zu einem Produkt oder will die Ware nach dem Erhalt reklamieren oder zurücksenden, dann wendet er sich direkt an den eigentlichen Händler, ohne dass der Affiliate sich mit diesen Themen beschäftigen muss.

Im Gegenzug ist dieses Geschäftsmodell natürlich auch mit gewissen Risiken und Nachteilen verbunden. So darf man sich die hauptsächliche Aufgabe, die Entwicklung einer hohen Besucherquote auf der eigenen Seite, keinesfalls zu einfach vorstellen. Um bei den Suchmaschinen unter bestimmten Begriffen vorteilhaft gelistet zu sein, sind erhebliche Anstrengungen erforderlich. Diese müssen dabei nicht nur einmalig, sondern dauerhaft und kontinuierlich erbracht werden, weil der einmal erreichte Traffic sofort abnimmt, wenn die entspre-chenden Faktoren nicht regelmäßig gepflegt werden. Darüber hinaus gibt es viele Online-Kunden, die dem Einkauf über reine Affiliate-Plattformen kritisch gegenüberstehen, weil sie davon ausge-hen, dass ihr Kauf auf diese Weise teurer wird, weil die Provision für den Seitenbetreiber finanziert werden muss. Hinzu kommt, dass es Affiliate-Seiten in der Regel nicht gelingt, Stammbesucher aufzubauen. Kunden, die über die entsprechende Seite einen bestimmten Händler entdeckt haben, kehren eher zu diesem zurück, wenn sie später einen weiteren Einkauf tätigen wollen, als dass sie erneut die Seiten des Affiliate-Betreibers besuchen.

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Praxisbeispiel 1: Die Visual Meta GmbH in Berlin

Die Visual Meta GmbH hat ihren Sitz in Berlin und wird von den beiden Geschäftsführern und Gründern Robert M. Maier und Johannes Schaback geleitet. Das Unternehmen wurde im Jahr 2008 gegründet und bietet seinen Besuchern unter ladenzei-le.de ein virtuelles Shopping-Center mit knapp 400 angeschlossenen Shops, mehr als 26.000 Marken und über 16 Millionen verschiedenen Produkten. Diese sind in den Kategorien Schuhe, Mode, Kindermode, Möbel, Sport, Schmuck, Uhren, Kosmetik, Brillen, Garten, Spielzeug, Gourmet, Wein und Marken angeordnet. Alle Produkte lassen sich dabei über eine komfortable und leistungsfähige Suchfunktion direkt ansteuern. Darüber hinaus stehen zur Navigation unterschiedliche Kategorie-Bäume und direkte Teaser-Flächen zur Verfügung.

Klickt der Kunde auf eines der beworbenen Produkte, dann wird er direkt in den Shop des eigentlichen Händlers weitergelei-tet, kann hier ergänzende Informationen über den Artikel erhalten und schließlich seinen Einkauf ausführen. Die Visual Meta GmbH selber ist dabei ausschließlich für die Gestaltung ihrer Seite, die Aufnahme von neuen Shops und Produkten und die Vermarktung ihrer Angebote bei den Suchmaschinen und im Netz verantwortlich. Sie handelt weder selber mit Produkten, noch ist sie für Kundenfragen, Reklamationen, Garantiefälle oder Rücksendungen verantwortlich. Der Mehrwert für den Besucher liegt hier vor allem darin, dass das Unternehmen alle enthaltenen Produkte ansprechend kategorisiert und präsen-tiert und dass die einheitliche Suchfunktion einen sehr einfachen Zugriff auf eine Unmenge an Produkten ermöglicht.

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Praxisbeispiel 2: Die Mein Gutscheincode GmbH in Berlin

Die Firma Mein Gutscheincode GmbH hat ihren Sitz in Berlin und wird von dem Geschäftsführer Henning Kruthaup geleitet. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und bietet seinen Besuchern unter meingutscheincode.de eine Shopping-Plattform auf der Basis von Gutscheinen an. In den meisten Fällen stehen diese Gutscheine den Kunden kostenlos zur Verfügung. Teilweise muss hierfür eine bestimmte Aktion, wie die Registrierung im jeweiligen Zielshop oder die Anmeldung für einen Newsletter durchgeführt werden. Der jeweilige Gutscheincode wird im Hintergrund unmittel-bar erstellt, dadurch kann der Gutschein sofort eingelöst werden.

Derzeit sind auf den Seiten der Mein Gutscheincode GmbH insgesamt 2.000 Online-Shops und 2.000 aktuelle Gutscheine verfügbar. Die angebotenen Aktionen gliedern sich dabei in verschiede-ne Kategorien. Für die Besucher entsteht nicht nur der Vorteil, auf den Webseiten des Unternehmens eine gute Übersicht über Internetangebote zu unterschiedlichen Themen zu entdecken. Durch Verwendung eines Gutscheins von Mein Gutscheincode bei der Online-Bestellung erhält man zusätzlich hohe Rabatte, die teilweise im hohen zweistelligen Prozentbereich angesiedelt sind.

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Praxisbeispiel 3: Die stylefruits GmbH aus München

Die stylefruits GmbH hat ihren Geschäftssitz in München und wird von dem Geschäftsführer Ingo Heinrich geleitet. Unter stylefruits.de steht Besucherinnen eine neuartige Plattform in Sachen Mode und Accessoires zur Verfügung, deren Zielsetzung darin besteht, den Online-Modeeinkauf ebenso spannend und inspirierend zu gestalten wie eine Shopping-Tour in der Stadt. Hierzu werden die angebotenen Kleidungsstücke und Accessoires nicht nur einzeln vorgestellt, sondern in komplexen und aufeinander abgestimmten Outfits, die von den Userinnen selber erstellt und verwaltet werden. Die angebotenen Produkte stammen dabei von einer Vielzahl angeschlossener Mode-Shops im Internet. Ihre Einnahmen erzielt die stylefruits GmbH ausschließlich auf der Basis von Provisionen durch die vertretenen Produktanbieter.

Die Seiten von stylefruits.de bieten den Besucherinnen einen umfangreichen Mehrwert. Es können sowohl eigene Outfits erstellt, als auch Outfits anderer Userinnen betrachtet und bewertet werden.

Regelmäßig finden Wettbewerbe um die beliebtesten und besten Zusammenstellungen von Kleidung und Accessoires statt. Darüber hinaus gibt es einen Community-Bereich zum gegenseiti-gen Austausch und viele Tipps und Hinweise über aktuelle Entwicklungegenseiti-gen und Trends an den Modemärkten. Für die Userinnen ist die Verwendung der Online-Plattform dabei durchgängig kostenlos.

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