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Carlblom, Pastor zu Koddafer

Im Dokument Theologie Kirche, (Seite 36-43)

Excommunication und heilige Schrift

W. Carlblom, Pastor zu Koddafer

I I . D a s gute Recht der , « » »«wet» e»tb«Ile» «e«I«8i».

Es ist unzweifelhaft, daß schon in der altkatholischen Kirche des zweiten Jahrhunderts, welche unter der Leitung der apostolischen Väter steht, die Cz'communication allgemein eingeführt ist. So kann denn auch B a u m -garten im Nreviariuin anti^nitatnin oliristiÄnarruu schreiben: Vi

<,M äootriua odrißtiaul», inäi^ue vixerunt ot le^eg clivina» llt^ue eoolWillstioll« violavonmt, v o l aä teinpu« ad « u o l i l l l i s t i l l 8u8z)ondoliilntu!', voi z>Lnitu» oxoainlnuuio»l)»utur atcjuo ex eivitatL »aora pudlioy sie Hioiobantur, ut konsüoiis illiu»

nniui-^>U8 privllroutur, 3, oainNnuiuue »aororuni Mlilioo llroorentur ot taniiliÄrior ipsoluui oonvsrgatio » üclolidu» ku^orotur. Und der Archäologe B ö h m e r wird wohl Recht behalten, wenn er sagt: „Die vesti^i», apostolion, hatten für die ersten Christen in Ansehung der Disci-plin ein desto größeres Gewicht, als sie dem Geiste des Herrn, welcher z, B , in Matth. 18, 15 ff, in Absicht der Kirchcndisciplin Paränesen er-theilt hatte, conform waren" 2). Unter den geschichtlichen Zeugnissen für das Bestehen der Ezcommunication in der Kirche des zweiten Jahrhunderts ist eines der bedeutendsten der Brief des smyrna'schen Bischofs P o l y c a r p

I ) Vgl, dieVulg, und die Erklärung dieser Stell«, — 2) Böhmer, chriftl-kirchl.

Alteithumswiffenschaft I I , S, 443.

Cicommunication und heilige Schrift, ^ "

an die Gemeinde zu P h i l i p p i >). Wie wäre es aber zu erklären, daß die mit der Apostelkirchc durch Schüler der Apostel in lebendigem Zu-sammenhange stehende alte Kirche ein Institut, ein Verfahren mit dem Sa-cramcnte sollte allgemein eingeführt haben, für welches sich in dem Worte und Werke der Apostel nicht nur kein Anknüpfungspunkt findet, sondern welches von dem Worte der Apostel als ein „Verderben der Seele" gerichtet wurde? Es ist nicht zu bestreiten, daß schon in der Kirche des zweiten Jahrhunderts Mangel an wahrem Verständniß, ja Abweichung von der apostolischen L e h r e , namentlich von dem Kern der apostolischen Verkün-digung: „ C h r i s t u s f ü r u n s " sich findet und der Grund gelegt ist zu den späteren Verirningen des Katholicismus, wie dies noch neuerdings von Thiersch und R i t s c h l in deren ans jenes Jahrhundert sich beziehenden geschichtlichen Untersuchungen dargcthan ist. Indeß grade P o l y c a r p , der Zeuge für die Ezcommunication, erscheint auch als ein Zeuge des l a u t e r e n , apostolischen Evangeliums, der namentlich die Paulinischc Versöhnungs-und Rcchtfertigungslchrc sich vollständig angeeignet Versöhnungs-und reproducirt hat^).

Durch was für eine Brille — eine judaisireudc oder ethnisiiende? — hat nun P o l y c a r p und haben alle apostolischen Väter und die ganze Kirche des 2. Jahrhunderts Match. 18, 15 ff. und 1 Kor, 5. gelesen? Es müßten diejenigen, welche die Ausschließung notorisch Unbußfertiger vom heiligen Abendmahl für schriflwidrig, antipauliuisch, seelenverderblich erklären — wollen sie anders diese ihre Meinung als eine vernünftige, geschichtlich zu begreifende beachtet sehen — nachweisen.- 1 ) wie die Einführung der Ez-communication zusammenhängt mit der allmäligcn Abweichung von der Lehre der Apostel; 2 ) daß und woher P o l y c a r p grade gegenüber 1 Kor. 5, wo der Apostel deutlichst zu reden sich bemüht und in der That auch deut-lichst geredet h a t , mit Blindheit geschlagen war, während er ihn in dem viel Schwieligeren, der Lehre vom Gesetz, von der Rechtfertigung allein durch den Glauben so gut verstand. Dann müssen sie aber auch das Bollwerk des Gegenbeweises niederwerfen, welches die ganze Kirchen-geschichte aufführt, indlin sie berichtet, daß die ganze Christenheit, trotz aller Spaltung in der Lehre, einig ist in dem Bewußtsein: daß des Herrn Jesu Christi Gnadentisch nicht für die Säue und Hunde ist. Aus dieser

1) Ritschl, die Entstehung der altkatholischen Kirche, O. 373, 595, 2) Ritschl a. a. O.

2 »

36 W. C n l l b l o m ,

unleugbaren Thatsache folgt, daß die Exeoiumunication nicht wurzeln kann in irgend einer geschichtlich da gewesenen oder noch daseienden Abweichung von der Lehre des Wortes Gottes, Worin'wurzelt sie dann? W i r werden vielmehr später sch'n, daß der Widerspruch gegen die Cz'connuunication seine Stamina in schriftwidriger Lehre hat.

Cs ist wohl geschichtlich zu begreife», wie die apostolischen Lchrbe-g r i f f e alsbald verdunkelt, ja entstellt worden sind; daLchrbe-geLchrbe-gen ist's schlechter-dings unbegreiflich, wie eine so durchgreifende, folgenschwere Einrichtung im Gcmcindcleben, wie die Ercommunicatiun in der nachapostolischen Kirche widerspruchsfrei allgemeine Geltung sollte gehabt haben, wenn dieselbe nicht die „ v W t i ^ i a azxMolioll" für sich gehabt hätte.

Bon der altkatholischen Kirche hat die Kirche des Mittelalters den Bann überkommen, freilich unter dem Papstthum schrecklich gemißbraucht, aber adusus i w u t a i l i t usuin. Die Kirche der Reformation hat in ihrem Symbol sich zu demselben bekannt. Unter allen Wandlungen, die die äußere Gestaltung der Kirche durchgemacht, unter allen Verfassungs-formen hat sich immer wieder das Bewußtsein mächtig erwiesen, daß die Kirche als Gemeinschaft des Glaubens an Christum berechtigt und vcr-pflichtet ist von der Communication mit dem Herrn die auszuschließen, die durch offenbare Sünde von ihm weichen. Aller Nerweltlichung und Vcr-äußerlichung gegenüber hat sich dieses Bewußtsein erhalten, auch die Kirche in ihrer Vereinigung mit dem Staate kann desselben sich nicht entschlagcn.

So steht denn unser viel angefochtener ß, 35. seiner Substanz nach da als ein ehrwürdiger Zengc der Gemeinschaft mit der ersten, mit der ganzen Christenheit,

Fühlt man sich aber gedrungen in einem wichtigen Stück der kirch-lichcn Lebensgcstaltung, welches mit der Lehre eng verflochten ist, sich nicht allein von der u n a «auota outliulicll «ooloLiu. loszusagen, sondern auch dieselbe- zu richten, daß sie etwas eingeführt zum Verderben der Seelen, so sollte man das doch nicht thun mit einige» hochfahrenden, höchst ober-flächlichcn Federstrichen. M a n sollte zuvor sich selbst richten und, daß man das thut, durch ernstes exegetisches und historisches Studium beweisen. S o viel Rücksicht verdient doch wenigstens die heilige christliche Kirche, — Nimmt man aber an dem Mißbrauch, welchem ein Institut unterlegen ist, an den Schwierigkeiten, welche die rechte Anwendung desselben umgebe», Anlaß cs zn vcrnnglimpfcn, so sollte man doch zuvor die Conscqncnz dieses

<^wmmu»icalwn >u,b heilige Schrift. " '

Grnndsaßcs bedenken. Wie manches Kind miißtc dann mit dein Badc ausgeschüttet werden! Hier handelt sich's nur »», da? An-sich, abgesehen von aller Verfassungsfurm nnd vom usus oder lidusu«, wie das christlich-kirchliche Bewußtsein es in sich trägt. Und wahrlich, der Bann ist etwas Kirchliches, in viel weitere!» und allgemeinerem S i n n als der kirchliche Lehr-begriff. Sowohl der Bettler als der Fürst, der Einfältige nnd der Gc-lehrte, der Taninle so gut wie der Franzose, haben sie anders christliches Gcmeinschaftsbewnßtsein, werden nur mit Entriistniig die ncnc Mähr ver-nehmen, das; das heilige Abendmahl ebenso mit für die freche τ ν ο ^ , wie für den ehrliche» Christen bestimmt sein soll! W i r alle sind deß Zeugen, daß dieses Bewußtsein auch in unsern Gemeinden sich lebendig nnd kräftig erweist. Und wenn nun ein Kirchendiener, oder sonst ein rechtschaffenes Gcmcindcglied dasselbe mir gegenüber geltend macht, müßte ich, bei der ncnc» Weisheit in die Schule gegangen, erwidern: „wenn das Wort nicht vorenthalten wird, — mit welchem Rechlc darf ihm das andere Gnaden-mitlcl stas Sacramcnt) vorenthalten werden? Der Trost des Neuen Testa»

»icuts, die P e r l e , ist auch für die S ä u e (Matth. 7, 6 ) ? ! " S o würde ich denn die S ä u e für mich gewinnen, ob aber auch für C h r i » st um? und was »och von Erust, von S i n n für Heiligkeit des Alle» hei-ligstcn, für Zucht und Ordnung in dcr Gemeinde, für Gemeinschaft in Christo da ist, von mir abstoßen, daß es verkomme, wenn es sich nicht selbst zn Pflegen versteht!

Es ist unter uns auch behauptet worden, daß selbst, wenn zuzugc-stehe» ist, daß in dcr apostolischen Kirche die Ezcommunicatiun stattgefunden hat, daraus doch nicht die Berechtigung derselben für die nachfolgende Kirchenzeit sich crgcbc; denn'die Urkirchc mit dem Apustulat, dem x « p ^ »

xusiepv^Lu« nnd dem / « p ^ « ««xsii?T<u; 7?>Tu^«'<uv sei ein unioum,

ein p r a o t o l i w i n . Dieses G e f ü h l darf nur dann das Recht eines schrift-gemäßen G e d a n k e n s beanspruche», weil» nachgewiesen ist: 1 ) daß des Herr» Wort Matth. 1 ^ ff. entweder nicht de» Ausschluß von dcr Gemein-schaft dcr, 5-/./.^?l» fordert oder, falls dieses, mir für dic apostolische Zeit bestimmt ist; 2 ) daß dic Ercommunication dem Sinne Christi, in welche,» er das heilige Abendmahl gestiftet hat, das doch jedenfalls der ganzen Chiistcicheit auf Erden angehört, widerspricht. Ich glaube aber, daß dieser Beweis n u r wird auf sich w a r t e n lassen, nnd nicht unerwartet

3 8 W. V a r l b l o m ,

koiümm wird, Ucberdicß müßte, wer jene Charismen und die denselben entsprechenden Thätigkeiten als a b s o l u t e Prärogative des apostolischen Zeitalters ansieht, die Consequcnz dieser Instanz doch besser bedenken.

Denn sie verbietet folgerichtig der Kirche vom 2, Jahrhundert an nicht allein die Abweisung gottloser Mitglieder vom Abendmahl, sondern anch die Abweisung gottloser Prätendenten des andern Sacramcnts, der heiligen Tanfe, Denn wo wäre die Vernunft, wenn getaufte „Heiden und Zöllner"

zum Sacrament des Altars zugelassen, ungetanste Heiden und Zöllner aber, die es bleiben wollen, vom Sacrament der Taufe abgewiesen werden müssen, ob sie es auch verlangen? Wo käme das Recht her z» solcher Unterscheidung oder vielmehr A u s e i n a n d c r r e i ß u n g der beiden Sacra»

mcnte? Damit nun der Geist, der in der Kirche seit dem Abscheiden der Apostel waltet, wenigstens nicht ein Geist des Unverstandes und des gröbsten S e l b s t w i d e r s p r u c h e s sei, müßte ihr von den Gegnern der El,communieation auf Grund jener Instanz gewehrt werden, jemals ans Zucht und Ordnung zn halten, ja das Richteramt zu führen mit dein Ansprüche, daß Christi Geist und Gnade mit ihr ist. Die Kirche müßte gewiesen werden, den schmuhigsten Zöllnern ihre Thore zu öffnen, damit sie ihr Zöllncrgeschäft unter dem Christcnnamen erfolgreicher fortführen könne und eben darum dürfte sie nie irgend einem „Abgöttischen" die Thore ihres Allerheiligstcn schließen, wenn er einmal äußerlich sich zu ihr gethan. Die Kirche wäre ganz recht- und machtlos dcr absoluten Herr-schaft des Fleisches, der Welt und ihres Fürsten preisgegeben. Die Un-gerechten, die Hnrer, die Weichlinge, Trunkenbolde, Lästerer ». s. w., die kein Theil haben am Erbe des Reiches Gottes ( 1 Kor, 6, 9.) hätten Theil, ja Recht an die Güter dieses Hauses: Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit, wie sie in dcu Gnadenmitteln, als ihren Gefäßen, dargeboten werden, ja sie wären die H a n s h a l t c r über die Gcheiiunisse G o t -tes, denn sie könnten mit denselben machen, w a s sie woslcn. Die Kirche dürfte sich nicht einfallen lassen, sein zu wollen: die S t a d t G o t t e s auf dem B e r g e , Gottes Haus, dessen Zierde H e i l i g k e i t ist, Gottes heiliges Eigenthnmsvolk, berufen zu verkündigen die T u g e n d e n deß, der es berufen von der Finsterniß zu seinem wunderbcnen Licht, Die Kirche dürfte nichts Anderes sein wollen als ein o r d n u n g s - u n d zucht-soser M e n s c h c u h a u f e , wenn sie nicht etwa den nenen Aposteln und P r o p h e t e n sich unterwerfen will. — Ich höre eine Stimme: „ H a l t

ssomnnmicatio» und heilige Schrift, " "

ein. wer sagt denn das, so ist's nicht gemeint!" Ich bütc: wie ist's denn gemeint?

Ich meine, die Kirche wird bei der Zuversicht bleiben dürfen, daft das apostolische Gebot 1 Kor. 5 , wie wir es im Zusammenhange mit an-deren, Apostelwort und mit dein Herrn-Wort Matth, 18, 15 ff, betrachtet haben, diesem, wie auch der Gnadenstiftung des Herrn „ i n der Nacht da er verrathen ward" conform ist, und alles zusammen der ixxX7z?l» 'I^?»u für alle Zeiten gilt. Lassen wir es denn auch uns gesagt sein! W i r werden uns dann mit freuen, wir werden Heil und Segen wünschen jeder Gemeinde Christi in unsern Tagen, die, wie z. B . unsere Schwesterkirchc der I o w a - S y n o d e in Nordamerika, deß gewiß, daß Christus bei ihr ist mit seinem Geist und seinen Gaben, ihr Leben ordnet nach seinem Wort ').

Wir werden nachdenken, wie auch wir dem Worte nachkommen möchten trotz der Fesseln, die uns angelegt sind. '

Erkennen wir, wie die betrachteten Neutestamentlichen Worte der Meinung Christi, mit welcher er das heilige Abendmahl für alle Zeiten gestiftet, entsprechen, und wie wiederum im Neuen Testamente das Wesen zu den v o r b i l d e n d e n S c h a t t e n des Alten Testament« erscheint — worauf ich schon in dem ersten Theile meiner Abhandlung hingewiesen habe — so haben wir die Freudigkeit, daß das gute Recht der uua «anot»

o»tiwIi<N eoolegil». auf dem G r u n d e der h e i l i g e n S c h r i f t , der O f f e n b a r u n g G o t t e s i m Neue» u n d i m A l t e n B u n d e r u h t . Das möchte ich noch ein wenig Heransstreichen.

Des Menschen Sohn, der aus des Vaters Schooß gekommen ist, uns arme verlorene Menschen von der Erde zu sich zu erheben in des Vaters Schooß, neigt sich zu uns herab, legt das Geheimniß von seiner und von des Vaters ewiger Liebe in irdische Gefäße, daß wirs fassen mögen. Solche Grfäße sind die menschliche Sprache, menschliche An-schammgeu, menschliche Einrichtungen. Bei der Abendmahlsstiftimg hat er auch so gethan. Er hat angeknüpft an das a l l g e m e i n Menschliche und das A l l g e m e i n e f ü r seine Gemeinde besonders geordnet als er die Gnade und Wahrheit, welche das A, T. vorgebildet hatte, dm Seinen gab. Das Abendmahl gehört in die Kategorie der Mahlzeiten (Lelmm, ooenao). Was cines^MahIes Sin» und Bedeutung und der ein M a h l

1) Dbcptsche Zeitschiift 1861, I.Heft. S . 79 ff.

4 0 W. C a r l b l o m ,

Feiernden Recht und Pflicht ist, gilt auch niutlltis n i u w n ä i « für das Herrn-Mahl. W i r Mensche», die wir Menschen G o t t e s sein wolle», können des Menschen Sühn ja »ich! anders ehren, als indem wir ihn so versteh'», als spräche er: haltet's mit meiner ooouu,, meinem ssmvyv, das meinem Gedächtniß gilt, so wie ihr'« gewohnt seid bei cnrcn Fest-und Gedächtnißmahlcn. — Die Symposien der Heiden dienten ja anch dazu, Frcnndc zn vereinigen zn gemeinsamem Gedächtniß, zu gemeinsamer Festfreude, »nd die Feiernden hielten sich verpflichtet »iid berechtigt von der Feier fern z» halte», die das geringschätzten oder gar verspotteten, was der Feier Gegenstand war. Sollte denn des Menschen Sohn mit seiner

«oouli, es anders gemeint haben? Daß er sein heiliges M a h l in die Feier des Passahmllhlcs eingefügt hat — znm Zeichen, wie Bild und Wesen zu-sammengehörc — lernt schon ein Kind in der christlichen Kirche, nnd damit erfährt's anch, daß das Passahmahl ein der Alttestmncntlichcn Gottesgcmcinde gehörendes Gcmcmschaftsmahl war, bei welchem die Feiernden deß freudig dankbar gedachten, daß sie des Herrn erlöstes, erwähltes Volk waren.

Israel feierte seine Commmiion mit de», Herrn, »nd die Icvitisch Unreinen waren ausgeschlossen, bis sie sich gereinigt hatten >), Wer nicht »litfciette, sollte ausgerottet werden (N»m. 9, 6 — 1 4 ) , „Das Pnssahmahl war das Recht der Mitgliedschaft i» der Gottcsgcmeindc, die unvergleichbare Übung einer priesterlichen Bcfugnift, dcrcu Stalte nicht das Heiligthnm war, son-dern das Haus. Was aber in der Altlestamcntlichcn Gemeinde das Passah, mahl gewesen ist, das ist in der Nmtestamentlichcn das Abendmahl^).

So soll nach des Herrn Stiftung das Israel des Neuen Bundes in den, M a h l des Neuen Bundes seine Commimion mit dem Herrn feiern; unter Darreiche» und Empfangen des Brotes und Weines, welche zugleich Christi Leib und Blut sind, dankbar sein gedenken und der Vergebung der Sün»

den in seinem Blute sich freuen und getrosten. Und wie sollte das Israel Gottes nicht verpflichtet und berechtigt sein von dieser Comnmnion auszu-schließen, die u n r e i n sind nnd das Blut des Lamms unrein achten durch offenbare Sunde, bis sie sich gereinigt? Oder wenn nicht, wie verhalten sich denn hier Schatten und Wesen? — J a , wie sollte der Geist Christi, fehlte es auch au der ausdrucklichen apostolische» Anordnung 1 Kor. 5.,

1) K e i l , Archäologie L, 381.

2) Hofmc,»», Schnftbewei« I I I . S, 2M,

Lommumcation und heilige Schrift, ^ ^

die Gemeinschaft, welcher er sein Sacraniext gegeben, je anders weisen als also:

lasset nicht mit Euch zusammen den Kelch segnen, das Brot brechen, essen, trinken, bclen, danken nnd so mein Gedächtniß mit feiern, die ihr an den Früchten nls solche erkennt, die den Trost in meinem Blute nicht versteh n, sondern verachten und mißbrauchen?! Darum fürchte ich auch nicht profan zu werden, wenn ich behaupte: das heilige Abendmahl ist das S v m p o -sion, d a s h e i l i g e und nicht zu e n t h e i l i g e n d e Zweckesscn der G e m e i n d e J e s u , hicmit soll »nserm großen Gott und Heiland die Ehre gegeben sein, daß sein Walte» und seine Wege wunderbar »nd herrlich sind: seine Offenbarung im Wort begegnet der Offenbarung in der Natur, im Gewissen, Denn er will, daß „sie alle den Herrn suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen »nd finden möchten! Und zwar er ist nicht fern von einem jeglichen unter uns" (Apgsch. 17, 27).

S o gewiß als die Kirche jederzeit ein Recht hat als Gemeinschaft des Glaubens an den Herrn Jesum Christ»»! sich z» gestalten »nd geltend zu »lachen inmitten der bösen Welt, so gewiß die Gläubigen ein Recht haben, sich ihrer Einheit mit und in dem Herrn und ihres Unterschiedes von den Ungläubigen bewußt zu sein, und diesen» Bewußtsein auch einen Ausdruck z» geben in Wort nnd That, so gewiß haben sie auch ein Recht, eine heilige Wicht, die vom Herrn ihnen geschenkte P e r l e , den Trost der Sündenvergebung sammt dem Gefäße dieses Trostes (dem Sacramentc) zu hüten, daß sie nicht von den Säuen in den Koth getreten werde ( M a t t h , 7 . 6 ) .

Im Dokument Theologie Kirche, (Seite 36-43)