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BSVI Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr

Im Dokument Niedersachsen und Bremen Information (Seite 34-38)

Einreichungsübersicht Deutscher Ingenieurpreis 2021

Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt, eine Mitgliederversammlung als Prä-senzveranstaltung und die nachgeholte Jubiläumsfeier zum 60 jährigen Beste-hen unserer Vereinigung in Celle durch-zuführen, der Ort der diesjährigen Feier-lichkeiten, die von der Bezirksgruppe Celle organisiert und bereits im letzten Jahr bis zur Absage vorbereitet wurden.

Die Veranstaltung fand am 22. Oktober 2021 vor den Toren Celles in Groß Heh-len im Ringhotel „Celler Tor“ als „2 G“

Veranstaltung statt, alle Mitglieder und Gäste konnten dazu Ihre Nachweise bei der Einlasskontrolle zeigen. Schon in der Einladung hatte unser bis dato noch am-tierender Präsident, Markus Brockmann, darauf hingewiesen, dass das diesjäh-rige Treffen einen besonderen Stellen-wert hat, denn

•Die Feier zum 60. Jubiläum konnte im letzten Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden und sollte in diesem Jahr nachgeholt werden. In der Einladung hat Markus Brockmann die Ziele der VSVI sehr prägnant dargelegt.

•Im Rahmen der 61. Mitgliederver-sammlung wurden der Vorstand, ein neuer Vizepräsident und eine neue Präsidentin gewählt.

Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Celle, Siegmar Depping, konnte im „Celler Tor“

zur Mitgliederversammlung 80 Gäste be-grüßen, an der Feierstunde nahmen 92 Mitglieder und Gäste teil. Vor der Mit-gliederversammlung und dem Rahmen-programm konnten alle Gäste dieser be-stens organisierten Feier Gedanken austauschen und sich bei einem Begrü-ßungsimbiss stärken. Beim Rahmenpro-gramm waren diejenigen, die sich für

die Schlossbesichtigung entschieden hat-ten, im Vorteil, da es während der Stadt-führung die ganze Zeit geregnet hat.

Andererseits konnten im Rahmen der Stadtführung einige von den insgesamt 16 Skulpturen der „Alltagsmenschen“

bewundert werden.

Zu Beginn der Mitgliederversammlung brachte Markus Brockmann seine Freude darüber zum Ausdruck, dass wir uns endlich wieder im Rahmen einer Prä-sensveranstaltung treffen konnten. Er holte sich von den Teilnehmenden die Zustimmung für die Filmaufnahmen, die von allen Veranstaltungsteilen gemacht werden sollten, ein. Die Bilder der Ver-anstaltungen und der Film sind seit Ende November auf der Webseite der VSVI-Niedersachsen abrufbar.

Besonders begrüßt wurde der Präsident der BSVI, Matthias Paraknewitz, der im Rahmen der Feierstunde die Grußworte überbracht. Markus Brockmann be-zeichnete die Verleihung des BSVI-Preises als Höhepunkt des letzten Jahres. In der Feierstunde dazu hat der Staatssekretär, Enak Ferlemann, die Bedeutung der Stra-ßenbau- und Verkehrsingenieure be-sonders hervorgehoben und zur

Reali-sierung von Maßnahmen angemerkt:

„Machen sie es, schnell aber gut“.

Anschließend bat Markus Brockmann alle Anwesenden, sich zu erheben, um der verstorbenen Mitglieder der letzten beiden Jahre zu gedenken.

Bevor Markus Brockmann zur weiteren Tagesordnung überging, teilte er mit, dass Joachim Grupe und er selbst sich nicht zur Wiederwahl stellen würden.

Ein besonderes Dankeschön richtete er an die Bezirksgruppe Celle für die ge-lungene Vorbereitung dieser Veranstal-tung, an das Redaktionsteam der VSVI-Info für die kurzweiligen und inhaltlich hervorragenden Zeitschriften. Sie sind ein Aushängeschild der VSVI-Nieder-sachsen. Einen besonderen Dank rich-tete er auch an Martina Hoffmann, die durch ihren unermüdlichen Einsatz die Geschäftsstelle auf Kurs hält.

Anschließend führte Markus Brockmann bis zu den Neuwahlen durch die Tages-ordnung der Mitgliederversammlung.

Einzelheiten können dem anliegenden Protokoll entnommen werden. Hier je-doch einige Schlaglichter:

•Joachim Grupe, der sich nach 16 Jah-ren Tätigkeit im Präsidium nicht mehr

Jubiläumsfeier 2.0 und Mitgliederversammlung in der Herzogstadt Celle

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zur Wahl stellen wird, zeigt anhand verschiedener Grafiken die Verände-rungen in der Mitgliederstatistik. In der Summe zählt die VSVI Niedersachsen noch zirka 2.100 Mitglieder und bleibt damit die zweitgrößte Landesvereini-gung in der BSVI. Der Anteil der noch aktiven Mitglieder weist mit nahezu 75 Prozent einen sehr hohen Anteil auf. Bei der Gewinnung von neuen Mitgliedern macht sich bemerkbar, dass die Seminare nicht als Präsenz-veranstaltungen durchgeführt werden konnten. Es fehlt an der unmittelbaren Ansprache und Werbung. Die VSVI-Niedersachsen braucht junge Mitglie-der, denn die Alterspyramide weist bei den Altersgruppen 51 bis 65 Jahren einen nicht zu übersehenden Bauch auf.

•Durch einmalige Ausgaben (Körper-schafts- und Gewerbesteuer 2014 – 2018) in Höhe von zirka 30.000 Euro war 2020 ein Verlust in Höhe von zirka 31.000 Euro zu verzeichnen, der aber dank der hohen Rücklagen (Kassenbe-stand) ausgeglichen werden konnte.

Eine Steuerprüfung kam zu dem Er-gebnis, dass die Durchführung von Se-minaren eine wirtschaftliche Tätigkeit sei und die hierbei erzielten Über-schüsse steuerpflichtig sind.

•Die Gemeinnützigkeit der Förderge-meinschaft ist unter diesen Rahmen-bedingungen nicht mehr gegeben und der Haushaltsansatz sieht für 2021 auch keine Einnahmen mehr vor. Nach 57 Jahren muss die Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft beendet werden.

•Die Haushaltslage ist weiterhin stabil und die Zuschüsse für die Bezirksgrup-pen sollen nachhaltig nicht gesenkt werden. Nicht zu übersehen ist, dass der Kassenbestand sowohl aufgrund einmaliger Sonderausgaben als auch durch Mindereinnahmen im Seminar abgenommen hat. Der Haushaltsplan 2021 wird einstimmig angenommen.

•Am 17.09.2021 fand in Koblenz die Jahrestagung der BSVI statt, bei der auch der „Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr“ verliehen wurde.

Leider gab es keine Bewerbung aus Niedersachsen. Eine Broschüre dazu und eine zur Nachwuchsgewinnung sind auf der neuen Internetseite der BSVI zu finden. Die Jubiläumsveran-staltung 60 Jahre BSVI sowie die Dele-giertenversammlung soll am 22.

09.2023 in Hannover abgehalten wer-den.

•Bei der Frage, wie es mit den Semina-ren weitergehen wird, zeichnet sich ab, dass das online-Format nur eine Ergänzung zur Präsenzveranstaltung bilden soll. 2022 sollen einige Weichen neu gestellt werden: online-Seminare sollen dann nicht mehr kostenfrei sein und es sollen neue Räume gefunden werden.

•Der Nachwuchspreis der VSVI Nieder-sachsen ist sehr gut etabliert. An den Fachhochschulen in Hildesheim und Oldenburg werden jährlich im Rahmen von Feierstunden die VSVI-Preise über-reicht.

Teilnehmer der Mitgliederversammlung

•Manuela Kapak-Wendt und Dietmar Kretschmer stellten als Rechnungsprü-fer eine wohlgeordnete und fehlerfreie Kassenführung durch Martina Hoff-mann fest. Die Entlastung des Vor-standes erfolgte einstimmig. Anschlie-ßend bedankte sich Kapak-Wendt beim gesamten Vorstand und bei Mar-tina Hoffmann für die hervorragende Arbeit zum Wohle unserer Berufsve-reinigung.

•Katja Pott wurde zur neuen Präsidentin gewählt und Hans Schnibbe zum Vize-präsidenten. Beide einstimmig.

•Die weiteren Präsidiumsmitglieder wur-den en bloc ohne Gegenstimmen ge-wählt. Das neue Präsidium setzt sich damit wie folgt zusammen:

Katja Pott, Präsidentin

Hans Schnibbe, Vizepräsident und Schatzmeister

Oliver Iversen, Fachliche Fortbildung Anke Bettina Beck, Berufständische Fragen und Geschäftsführung Klaus Peter Schütt Organisation und Veranstaltungen

Jens Pohl, Medien und Verbindung zur Redaktion

•Siegmar Depping wurde als Nachfolger von Dietmar Kretschmer in das Team Rechnungsprüfung gewählt, der da-mit zum zweiten Mal das Amt ausfüh-ren wird.

•Für die Studienreise (22. bis 26.02.2022) nach Dubai, Austra-gungsort der Expo 2022, haben sich bislang 33 Personen angemeldet.

•Die Herbstexkursion 2022 soll zum Steinbruch Huneberg und zur BAB-Baustelle A7, Seesen-Northeim, füh-ren.

•Der Präsident der BSVI, Matthias Para-knewitz, bedankt sich sehr für die en-gagierte Mitarbeit der VSVI Nieder-sachsen bei Projekten der BSVI.

Namentlich hebt er Markus Brockmann hervor, der unter anderem in der Jury des Ingenieurpreises mitgearbeitet hat und noch den Arbeitskreis Flächenum-nutzung begleitet.

Im Rahmen der Feierstunde 2.0 spielte ein Streichquartett der Musikhochschule Hannover.

Da der Oberbürgermeister der Stadt Celle, Dr. Jörg Nigge verhindert war, wur-den die Grußworte der Stadt Celle vom Fachbereichsleiter Verkehr und

Techni-sche Dienste (und stellvertretender De-zernatsleiter Bauen und Umwelt) der Stadt Celle, Jens Hanssen, zu Beginn der Feierstunde entrichtet.

Matthias Paraknewitz hielt anschließend - wie von ihm angekündigt - einen kur-zen, knappen und inhaltsreichen Vortrag über die Herausforderungen an die Mo-bilität der Zukunft. Seine Begeisterung und Leidenschaft für das Thema waren ihm anzumerken.

Zum Festvortrag „Mobilität der Zukunft“

von Prof. Dr. Stephan Rammler verweise ich auf den gesonderten Beitrag von Anke Bettina Beck in dieser Info.

Das neu gewählte Präsidium zusammen mit der Geschäftsstellenleitung v.l.n.r.: Oliver Iversen, Hans Schnibbe, Anke Beck, Katja Pott, Martina Hoffmann, Peter Schütt, kl. Foto Jens Pohl Ehrung des scheidenden Präsidenten Markus Brockmann durch seine Nachfolgerin Katja Pott

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Prof. Dr. Stephan Rammler hat in seinem Vortrag den Bogen von den Megatrends wie der Demographie, der Urbanisierung, der Individualisierung und der Nachhal-tigkeit über den Metamegatrend mit der Digitalen Transformation zu der „Neuen Mobilität“ gespannt. In anschaulicher Weise hat er die einzelnen Punkte dar-gestellt, die Zusammenhänge und Ab-hängigkeiten erläutert und Konflikte auf-gezeigt.

Die neuen Mobilitätstrends resultieren aus den Megatrends. Sie sind einzelne Bausteine zur Neugestaltung der Mobi-lität. Als relevante Trends gelten E-Mobi-lität, Sharing Economy, Automatisierung, Smart Data, Rad-Renaissance, Seamless Mobility, Boom von E-Commerce. Die

vir-tuelle Mobilität, insbesondere mit Home-office und Homeschooling, ist in den letz-ten eineinhalb Jahren in den Vordergrund getreten, da hiermit die Substitution von realen Verkehren durch virtuelle Verkehre erfolgt. Diese Trends bieten Chancen für eine andere Mobilität.

Das erklärte Ziel ist es, diese „Neue Mo-bilität“ zu gestalten. An die „Neue Mobilität“ werden unterschiedlichste Anforderungen, wie Postfossilität, Klim-aneutralität, Ressourcensparsamkeit, Re-silienzdesign, Soziale Gerechtigkeit und

„Raumsparsamkeit“ gestellt, die es zu er-füllen gilt. Mit verschiedenen Strategien, beispielsweise Dichteorientierte Siedlungs-und Infrastrukturplanung, Systemische In-novation, Vernetzung der intermodalen

und multimodalen Verkehrssysteme, Re-gulativer Mut sowie Berücksichtigung der differenzierten Quartierstypen kann dieses Ziel erreicht werden.

Auf den kurzweiligen Vortrag folgte eine rege Diskussion. Als Resümee ist zu zie-hen, dass die „Neue Mobilität“ auch die Straßen- und Verkehrsingenieure in den unterschiedlichen Disziplinen vor neue Herausforderungen stellt, welche es mit interdisziplinären Ansätzen und Innova-tionen unterschiedlichster Art zu lösen gilt. Dies wird zwar nicht kurzfristig, son-dern in einem längeren Zeitabschnitt, si-cherlich begleitet durch viel Diskussion und Diskurs, gelingen können.

Anke Bettina Beck

Im Dokument Niedersachsen und Bremen Information (Seite 34-38)