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§1. Die Tauffe soll in höchster Ehre und Wür«

de gehalten werden/und die Priester/ so offt davon gelebret und geprediger wird/ das Volck vermahnen/

dep Verrichtung derselben solche Geberden und Ge»

dancken

eap. III. Von der Tauffe. 2 5

dancken zu haben / welche andächtigen Christeil U»

zicmen/ damit niemand geärgert/ noch das

8acra-mem vernnchret werde. ^

§. U. Alle vollkömlich.gebohrne und leben»

dige Kinder/ sollen zum wenigsten innerhalb des achten Tages von ihren Eltern zur heiligen Taufte befördert werden. Versäumet jemand solches ans Nachlässigkeit/ so soll derselbe entweder mit der

Kirchen-Bnsse vom Conlillorio beleget werden/ oder davor etwas Ansehnliches zur Kirchen und den Ar­

men geben.

§. III. Die heilige Tausse soll allemahl würdiglicy und gottselig in der Kirchen vorrichtet werden/ wann kein Nohtfalloder andere billige Urftchen verHanden/

welche erfordern / daß das Kind daheim getanffee werde: Ausi solchem Fall soll auch die Tauffe recht und volltbmlich mit allen gewöhnlichen Gebehten und Ceremonien verrichtet/ und nachmals kein neuer/

einiger Ortben bißhero so genandter und gebräuchli»

cber Eiusegnungs^cr gestattet werden» Die Tauffe soll auch/ so weites möglich ist/auff einen Son-oder Feyertag/ oder auch bcy einer Bcht Stnnde/ wenn die Christliche Gemeine zusammen ist/ angestellet wer»

den/

»4 ^2?' berTäufft. '

den/ damttSte^für das Kind einhellig beten/ und zur Andacht und Ehrerbietung gegen dieses Mittel der Seeligkeit anffgemunterc werden.

§> IV. Die Tauffe soll mit dem Worte GOttes und mit reinem nnvermischtem Wasser/ von denen

Yrämarie Predigern in der Versambluna / wo das Kind gebohren ist/ und zwar von dem Pfarrherrn selbst/ soEr bey der Hand und ohnverhindert ist/ ver«

richtet werden. Doch soll denen Gliedmassen der Gemeine nicht verbohren seyn/ die Lapläne hierzu/

wo ste es wpßen/zugebrauchen. Der Priester blösstt allein das Haupt des Kindes/ begiesset esmtt Wasser/

und gebraucht dabey die Ceremonien und Gebehte/

nach der Weise/ wie btßhero gebräuchlich gewesen/

und in dem Hand-Buche eingeführet ist.

§. V. Weil es ein altes/ Löb- und Christliches Herkomen ist/ daß man bey der Tauffe einige Personen zu Gevattern als Zeugen zu des Kindes Tauffe ladet;

So soll solcher Gebrauch auch nach wie vor beyde»

halten/doch keine andere darzu erbeten werden/ als welche von Unserer Religion sind/ihre mündige Jahre erreichet/ und der Careckilmi Lehre wohl kündig sepnd. Welcher clnes offenbahren Lasters und Misse.

?ap. III. Von der Tauflk t 5

Missethat überzeuqctM der soll keines wcgeszuGe.

vatter gebeten/oder von dem Priester/ ohne vorherge«

gangenen Besierung/ zugelassen werden. Darumb sollen die Eltern verpflichtet seyn/ dem Prediger/

bevorab dem Pfarrherrn/ wo Er zur Stelle ist/

zeitig vorher zuerkennen zu geben / ob sie gleich den Capelan zu der Tauffe gebrauchen möchten/ welche Persohnen zu TauffZeugeu beruffen worden/ da.

mit kein Unwesen entstehe/ wann Sie in die Kir.

che kommen. Würde der Caplan jemahln hierzu be.

ruffeu/muß er alsofort/ vornehmlich in den Städten?

wo es bcquemlich geschehen kan/dem Pfarrherrn/un«

ter welchem Erstehet/ solches kund tyuu; damit Er von seiner Verrichtung alle nöhtige Kundschafft ha.

den/ und des Kindes zusampt der Gevattern Nahmen/

in dem Kirchen-Bucke eingeschrieben werden mögen.

§. VI. Dem Priester gebühret allemahl zu fra.

gen/ ob das Kind zu Hauße getauffet sey oder nicht/

und ob es recht getauffet worden; Veruimmet Er/ daß es nicht recht getauffet sey/ so soll Er dasselbe tauffeu/

gleich als ob es ungetauffet wäre.

§. VII. Die Fündtinge/ von deren Tauffe man keine gewisse Nachricht hat/sollen von dem Priester/

so zu erst deßfals angesprochen wird/ getauffet/ und

S nach.

»6 (53p.lll.Vsn der _ nachmahls Unsere Beampte und der ^aZiKrak in den

Städten erinnert werden/ daß Sie vor deren Unter-halt und Erziehung Sorge tragen.

§. VIII. Alle von frembder keliAion so in die»

fem Reiche wohnen und sich aufthalten / solle» ihre Kindcrvon Unsern Priestern/mit Unsern Lcremoni.

en und Gebebren rauften lassen/auch keine andere/ als welche Unserer kelitzjon seyn/ zn Gevattern bitten.

§. IX. Daserne solche Landstreicher/ welche bey uns Zigainer oder Tariern genandt werden/ wi»

der Unser Verbot in Unser Reich sich einschleichen und allhie einige Kinder zeugen/ oder die neulich ge^

zeuget mir sich embringen / und für selbigen die Tauffe begehren würden; So soll ihnen solches

zu-gelassen / und die Eltern treulich ermahnet werden/

sich allhie an einem gewissen Ort niederzusetzen/ in der Christlichen Lehre unterweisen zu lassen/ und zu der Gemeinschafft der Christlichen Kirchen zu

ne-tku v Widrigenfalls sollen sie die Kinder allhie zu»

rücke lassen/ welche anff Unserer Beampte« Verord»

unng sollen versorget werden.

z §. X. Die Juden) Türcken/ Mobren und Hei«

den/ welche anhero ins Reich kommen/ sollen in Unser Christ»

m« 2?

.Christlicher,Lehre unterrichtet und znr Tauffe und dem Christenkhumb befördert werden; Versäumen sol.

cbes die jenigen / denen solche Vorsorge oblieget/ sol»

leu dieselbe deßfals zn rede gestellt! werden.

§. XI. Wmi ein Kind so unehelich gebobren/ getauf, ftt werden soll/ muß der Priester zwar nach des Kindes Eltern fragen? Da er aber davon keine Kundschafft erlangen kau/mag Er deßwegen dem Kinde die Tauf,

fe mit uichren versagen; sondern soll bey demweltli.

chem Gerichte angeben/ daß em-solchesKindgeboh.

ren u»i getauffet worden/das Gerich t aber hat gebührli­

che Nachfrage wegen des Kindes Eltern weiter zn thun.

§. XII. Der Priester soll in dem Kirchen-Buch Orth und Tag/ wo und wann ein Kind gebohren/

auch wann es getauffet wird / imgleicben die Nah­

men des Kindes/ derEltern und derer/ welche Tauff-Zeugen gewesen / anzeichnen.

§. XIII. Schwangere Weibs-Bilder sollen von den Priestern ermahnet werden / GOtt vor ihre Lei-bes-Frucht zu dancken und dieselbe mit inbrünstigen Gebet/ GOttes Schutz zu empfehlen. Sie sollen auch fielsig gewarnet werden/ sich vor solcher Verwahrlo»

sung zu hüten/ wodurch die Kinder zuweilen von den

D ij Eltern

»5 Cap.lv. Von der!7lohd-Tsvffe..^

Eltern felbsten/ zuwetln von den Ammcn erdrücket werden. Wann solche Unglücks-Fälle sicv begeben/

sollen die schuldige Versöhnen mit öffentlicher Kir-chen-Buße/und über deme die Ammen von demweltli.

chem Richter mit harter Straffe / andern zur War-nung/ beleget werden.

Op. I V.

Im Dokument dentltchcr Verrichtung des Gottes- (Seite 29-35)