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B. Ergebnisse

7. Blutparameter (Proteinabhängige Parameter/ Mengenelemente)

entnommen und – je nach Fragestellung der Bilanz – einzelne Parameter quantifiziert.

7.1. Bilanz Rp

Bei der Auswertung der Blutproben wurden für diese Bilanz v.a. Parameter ausgewählt, welche im Proteinstoffwechsel von Vögeln eine Bedeutung haben. Es interessierten dabei insbesondere tierindividuelle Unterschiede sowie die Veränderungen unter dem Einfluss der besonderen Mischfutter.

Gesamteiweiß

Die Gesamteiweißgehalte im Plasma der Amazonen variierten bei Angebot von Sämereien zwischen 38 und 52 g/l, es zeigten sich hierbei jedoch relativ große individuelle Unterschiede.

Tab. III–32: Gesamteiweiß (TP) im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines N-freien Mischfutters (in g/l, Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 3 4 5 6 7 8 MW ± SD

TPSämerei 44 38 39 41 39 41 51 52 43,1 ± 5,49

TPN-frei 22 29 40 34 25 30 37 21 29,8 ± 6,92

Änderung

(%) -50,0 -23,7 +2,56 -17,1 -35,9 -26,8 -27,5 -59,6 -34,4±15,31

1 Tier 3 unberücksichtigt

Nach Fütterung des N-freien Versuchsfutters sanken diese Werte bei sieben Tieren um durchschnittlich 34,4 % ab – dabei waren große individuelle Unterschiede zu verzeichnen –, bei Tier 3 erhöhte sich der Gesamteiweißgehalt im Plasma sogar leicht.

In der nachstehenden Abb. III–17 ist die Korrelation zwischen der Körpermassenentwicklung und dem Gesamteiweißgehalt im Plasma dargestellt.

Tier 2 fällt aus dem linearen Zusammenhang heraus und bleibt daher in der Regression unberücksichtigt. Wird es in die Regression einbezogen, verringert sich der Korrelationskoeffizient auf 0,88.

Somit lässt sich festhalten, dass umso höher der Körpermasseverlust ist, umso weniger nimmt der Gesamteiweißgehalt im Plasma ab. Anders ausgedrückt: je stärker der Gesamteiweißgehalt im Plasma abgenommen hat, umso weniger hat das Tier an Körpermasse verloren.

y = -0,1656x + 10,18 R2 = 0,933

0 2 4 6 8 10 12

-5 5 15 25 35 45 55 65

TP-Abnahme (%) KM-Verlust

(%)

Abb. III–17: Korrelation zwischen Körpermasseentwicklung (Abnahme in %) und Gesamteiweiß (Abnahme in %) im Plasma der Amazonen nach Einsatz des N-freien Mischfutters (n=7; r=0,97)

Albumin

Albumin – als Teilfraktion des Gesamteiweißes – verhielt sich prinzipiell dem Gesamteiweiß ähnlich, sank mit durchschnittlich 52,6 % aber noch stärker ab (Tab. III–33). Hier waren ebenfalls größere individuelle Unterschiede zu erkennen, und Tier 3 reagierte wiederum konträr zu seinen Artgenossen mit einem konstant bleibenden Albumin-Wert.

Tab. III–33: Albumingehalte im Plasma (Alb) von Amazonen nach Einsatz eines N-freien Mischfutters. Angaben in g/l (Vergleich Sämereien –

Versuchsfutter)

Tier 1 2 3 4 5 6 7 8 MW ± SD

AlbSämerei 12 9 9 11 9 12 16 9 10,9 ± 2,47

AlbN-frei 3 6 9 7 3 6 9 3 5,75 ± 2,55

Änderung

(%) -75,0 -33,3 0,0 -36,4 -66,7 -50,0 -43,6 -66,7 -52,6

± 16,4 1

1 Tier 3 unberücksichtigt

( )

Globulin

Aus der Differenz von Gesamteiweiß und Albumin ließ sich die Globulin-Fraktion berechnen. Dieser Wert sank ebenso bei allen Tieren (außer Tier 3) nach Angebot des N-freien Mischfutters ab.

Die Zunahme des Gesamteiweißes bei Tier 3 beruhte allein auf einer Zunahme der Globulinfraktion (Tab. III–34).

Tab. III–34: Globulingehalt im Plasma (Glob) von Amazonen nach Einsatz eines N-freien Mischfutters. Angaben in g/l (berechnet als Differenz aus TP-Alb=Glob) (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 3 4 5 6 7 8 MW ± SD

GlobSämerei 32 29 30 30 30 29 35 43 32,3 ± 4,77

GlobN-frei 19 23 31 27 22 24 28 18 24,0 ± 4,47

Änderung

(%) -40,6 -20,7 +3,33 -10,0 -26,7 -17,2 -20,0 -58,1 -27,6

± 16,5 1

1 Tier 3 unberücksichtigt

Harnsäure

Harnsäure stellt das mengenmäßig wichtigste Endprodukt im Proteinstoffwechsel des Vogels dar. Es war daher zu erwarten, dass der Gehalt im Plasma nach Fütterung eines proteinfreien Futters abnimmt.

Tatsächlich kam es zu einem starken Rückgang des Harnsäuregehaltes im Plasma (Tab. III–35).

Tab. III–35: Harnsäuregehalte im Plasma (Uric) von Amazonen nach Einsatz eines N-freien Mischfutters über neun Tage. Angaben in µmol/l (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 3 4 5 6 7 8 MW ± SD

UricSämerei 533 721 374 547 545 525 398 269 489 ± 138

UricN-frei 87 95 36 22 6 39 44 20 43,6 ± 31,7

Änderung

(%) -83,7 -86,8 -90,4 -96,0 -98,9 -92,6 -88,9 -92,6 -91,2 ± 4,89 Nach proteinfreier Fütterung über 9 Tage sanken die Werte um durchschnittlich 91,2% höchst signifikant auf Werte zwischen 6 µmol/l und 95 µmol/l.

Harnstoff

Harnstoff steht beim Vogel im Gegensatz zum Säugetier als Endprodukt des N-Stoffwechsels hinter der Harnsäure zurück. Die Harnstoff-Konzentrationen im Plasma betrugen bei Angebot von Sämereien durchschnittlich 1,4 mmol/l und variierten zwischen 1,1 und 1,9 mmol/l (Tab. III–36).

Es konnte ein Rückgang der Harnstoffkonzentration im Plasma der Tiere bei Angebot des N-freien Mischfutters um fast 40% festgestellt werden. Bei einem Mittelwert von 0,8 mmol/l war die individuelle Schwankungsbreite sehr gering.

Tab. III–36: Harnstoff (Urea) von Amazonen nach Einsatz eines N-freien

Mischfutters über neun Tage. Angaben in mmol/l (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 3 4 5 6 7 8 MW

± SD

UreaSämerei 1,9 1,4 1,2 1,1 1,3 1,3 1,3 1,4 1,36 ± 0,24

UreaN-frei 0,8 0,8 0,7 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8 0,80 ± 0,05

Abnahme

(%) -57,9 -42,9 -41,7 -18,2 -38,5 -38,5 -38,5 -42,9 -39,9

± 10,8

7.2. Bilanz M

Bei der Auswertung der Blutproben der zweiten Bilanz (Bilanz M) wurden die Mengenelemente, welche den Tieren nicht über das Futter zugeführt wurden, im Plasma gemessen. Es interessierten wiederum die Beeinflussbarkeit der Mengenelementgehalte im Plasma durch das Versuchsfutter sowie individuelle Unterschiede.

Calcium

Die Calciumgehalte blieben nach Fütterung des Ca-freien Futters nahezu konstant (Tab. III–37). Lediglich bei Tier 2 und Tier 6 gingen die Werte leicht zurück, blieben aber im Bereich physiologischer Schwankungen. Sowohl vor als auch nach der zweiten Bilanz bestand nur eine geringe tierindividuelle Variation des Ca-Gehaltes im Blut.

Tab. III–37: Ca-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

CaSämerei (mmol/l) 2,32 2,93 2,47 2,64 2,30 2,53 ± 0,26

CaCa-frei (mmol/l) 2,32 2,49 2,44 2,39 2,30 2,39 ± 0,08

Änderung (%) 0,00 -15,02 -1,21 -9,47 0,00 -5,14 ± 6,79

Bei Tieren, die bei Angebot der Sämereienmischung im Vergleich zu ihren Artgenossen höhere Gehalte an Calcium im Plasma hatten (Tier 2, 6), konnte ein stärkeres Absinken des Ca-Spiegels verzeichnet werden als bei Tieren, die bereits bei Angebot von Sämereien verhältnismäßig niedrige Werte zeigten (Tier 1, 9).

Phosphor

Im Gegensatz zu den Ca-Gehalten zeigten sich bezüglich der P-Gehalte deutliche individuelle Unterschiede (Tab. III–38). Es kam je nach Tier sowohl zu einem Absinken (bis zu -44 %; Tier 6), als auch einem Anstieg dieser Werte (bis zu +93,2 %; Tier 9) im Verlauf der zweiten Bilanz. Bleiben Tier 4 und Tier 9 unberücksichtigt, sinkt der P-Gehalt im Plasma um durchschnittlich 24,3 % ab.

Tab. III–38: P-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

PSämerei (mmol/l) 1,04 1,19 1,00 1,80 0,74 1,15 ± 0,40

PP-frei (mmol/l) 0,93 0,97 1,21 1,01 1,43 1,11 ± 0,21

Änderung (%) -10,6 -18,5 +21,00 -43,9 +93,2 +8,26 ± 52,9

Magnesium

Der Magnesiumgehalt nahm bei allen Tieren mehr oder weniger stark ab, zudem zeigten sich auch nach Fütterung des Mg-freien Mischfutters individuelle Unterschiede (Tab. III–39).

Tab. III–39: Mg-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

MgSämerei (mmol/ l) 0,90 1,07 0,92 1,09 0,90 0,96 ± 0,07

MgMg-frei (mmol/ l) 0,62 0,80 0,74 0,69 0,79 0,73 ± 0,07

Entwicklung (%) -31,1 -25,2 -19,6 -31,0 -12,2 -23,8 ± 8,05

Natrium

Die Natriumgehalte zeigten keine große individuelle Varianz und sanken bei allen Tieren im Versuchsverlauf geringfügig ab (Tab. III–40).

Tab. III–40: Na-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

NaSämerei (mg/dl) 322 302 304 313 308 310 ± 8,01

NaNa-frei (mg/dl) 299 299 289 296 296 296 ± 4,09

Änderung (%) -7,14 -0,99 -4,93 -5,43 -3,90 -4,48 ± 2,27

Kalium

Die Kalium-Gehalte in den Plasmaproben zeigten zwar starke individuelle Unterschiede, jedoch mit Ausnahme von einem Tier (4) eine sehr einheitliche Tendenz, nach Fütterung des K-freien Versuchsfutters abzusinken (Tab. III–41).

Bleibt Tier 4 unberücksichtigt, ergab sich eine durchschnittliche Reduktion um 21,8 %.

Tab. III–41: K-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

KSämerei (mg/dl) 15,1 10,3 9,30 14,4 9,05 11,6 ± 2,89

KK-frei (mg/dl) 13,1 8,00 10,35 8,65 7,96 9,60 ± 2,16

Änderung (%) -13,3 -22,0 +11,29 -39,93 -12,04 -15,2 ± 18,5

Chlorid

Im Bezug auf Chlorid konnten geringe individuelle Unterschiede bei Angebot von Sämereien festgestellt werden – mit Ausnahme von Tier 1, welches einen wesentlich höheren Cl-Gehalt im Plasma zeigte als alle anderen Tiere. Nach Fütterung des Cl-freien Mischfutters betrug der Cl-Gehalt im Plasma durchschnittlich 112 mmol/l und zeigte damit nur geringe individuelle Unterschiede (Tab. III–42). Der Cl-Gehalt im Blut stieg mit Ausnahme von Tier 1 und Tier 9 bei Angebot des Versuchsfutters um durchschnittlich 5,22 % an (Tier 1 und Tier 9 unberücksichtigt).

Tab. III–42: Cl-Gehalte im Plasma von Amazonen nach Einsatz eines Mengenelement-freien Mischfutters über neun Tage (Vergleich Sämereien – Versuchsfutter)

Tier 1 2 4 6 9 MW ± SD

ClSämerei (mmol/l) 213 108 111 108 114 131 ± 46,0

ClCl-frei (mmol/l) 107 110 114 120 109 112 ± 5,15

Änderung (%) -49,8 +1,85 +2,70 +11,1 -4,39 -7,70 ± 24,2