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5 Erhaltungs- und Entwicklungsziele

6.1 Bisherige Maßnahmen

Die Vorkommen von Lebensraumtypen im Wald wurden in der Vergangenheit durch folgen-de Maßnahmen in ihrer ökologischen Wertigkeit geschützt:

 Naturnahe Waldbewirtschaftung mit den waldbaulichen Grundsätzen „Vorrang von Naturverjüngungsverfahren“ und „standortsgerechte Baumartenwahl“. Das Konzept wird im Kommunal- und Privatwald im Rahmen der Beratung und Betreuung durch die Untere Forstbehörde empfohlen. Förderrichtlinien wie die „Richtlinie Nachhaltige Waldwirtschaft“ und „Umweltzulage Wald“ unterstützen dieses Konzept.

 Gesetzlicher Schutz der Waldbiotope nach §30a LWaldG und §§30 BNatSchG/33 NatSchG und Integration der Ergebnisse der Waldbiotopkartierung in die Forstein-richtung des öffentlichen Waldes.

Für bereits durchgeführte Maßnahmen in den Naturschutzgebieten des FFH-Gebietes und in Magerrasen und Wacholderheiden außerhalb dieser liegen nur vereinzelt Informationen vor.

Diese sind in der folgenden Auflistung zusammengestellt:

Magerrasen und Heiden um Horb (TG 4 Steilhang nordwestlich Horb, TG 5 Steilhänge mit Kuglerhang bei Horb, TG 6 Neckarhang zwischen Horb und Mühlen):

GERBOTH (1994) berichtet, dass bis Anfang der 1990-er Jahre praktisch keine Nutzungen oder Pflegemaßnahmen in Magerrasen stattfanden, nur die Wiese auf dem Plateau des Kreuzkapellenberges wurde demnach jährlich gemäht. Allerdings wird erwähnt, dass erste Pflegemaßnahmen durch Soldaten der Hohenberg-Kaserne im Bereich der Wacholderheide im „Galgenfeld“ und am „Kreuzkapellenberg“ um 1990 stattgefunden haben, hier wurde die Gehölzsukzession erstmals beseitigt; um 1992 wurden die Flächen nach dieser Quelle ein zweites Mal durch eine Landespflegefirma gemäht.

In der Pflegekonzeption vonPLANUNGSBÜRO BECK UND PARTNER (1998) werden darüber

hin- Mähen mit Abtrag auf 2 Hangwiesen im Gewann „Froschlache“ zwischen Eisenbahn und Horber Judenfriedhof.

Freistellung von Flächen durch Forstamt und internationales Workcamp im Bereich

„Haugenloch“ und am Rauschbarthang oberhalb der Eisenbahnlinie.

Forstamt Horb: Freistellung Rauschbarthang und im Gewann „Lauterbrunnen“ 1995, weitere Arbeiten 1998 am Hang oberhalb der Bahn.

Aus eigenen Beobachtungen (2013 und 2014) ergibt sich folgendes Bild der aktuellen Pflege von Magerrasen und Heiden im Gebiet:

Die Magerrasen und Wacholderheiden westlich des Käppeleshofes, am Kugler Hang und westlich anschließend, die am Kreuzkapellenberg, am Haugenloch und im Gewann „Frosch-lache“ werden aktuell offenbar regelmäßig gepflegt, teilweise fanden hier auch Maßnahmen zur Erweiterung der Magerrasenflächen durch Erstentbuschung statt (Kreuzkapellenberg und Froschlache). Die Magerrasen am Rauschbart, im Galgenfeld und im Gewann „Lauterbrun-nen“ erschienen zum Zeitpunkt der Begehungen nur unregelmäßig oder im Abstand von mehreren Jahren gepflegt. Insgesamt fällt bei den Magerrasen um Horb auf, dass offenbar auf allen Flächen eine relativ späte Herbstmahd stattfindet, was dazu führt, dass selbst in regelmäßig gemähten Magerrasen oder Wacholderheiden ein sichtbar starker Verbu-schungsdruck herrscht, und dass in manchen der angesprochenen Magerrasen Saumarten in hohem Maße in Erscheinung treten.

Magerrasen und Heiden bei Isenburg und Mühringen (TG 10 Steilhang bei Mühringen):

Die zuvor geschilderten Beobachtungen treffen auch auf die Magerrasen und Heiden bei Isenburg und bei Mühringen zu, die ebenfalls regelmäßig zu einem späten Zeitpunkt im Jahr gepflegt erscheinen.

Magerrasen um Dießen und im Dießener Tal (TG 1 Dießener Tal und Neckaraue bei Ihlin-gen):

Größere Magerrasenflächen werden im Verbund mit Mageren Flachland-Mähwiesen regel-mäßig mit Schafen beweidet, weniger zugängliche Flächen werden dagegen nicht oder nur unregelmäßig gepflegt und sind deshalb durch Verbuschung gefährdet.

Im Bereich der Dettinger Brandhalde wurden seit dem Herbst 2011 umfangreiche Maßnah-men zur Entwicklung von Magerrasen und Mageren Flachland-Mähwiesen durchgeführt, dazu gehören das Auflichten und Abräumen eines Nadelholzbestandes, das Herunterfräsen von Baumstöcken, die Pflanzung autochthoner Gehölze, Heumulcheinsaat, Mulchen und Mahd mit Abräumen. Die Flächen zeigen nach eigenen Beobachtungen bisher eine sehr vielversprechende Entwicklung in Richtung der genannten Lebensraumtypen.

Magerrasen an der Osterhalde (TG 3 Osterhalde zwischen Rexingen und Horb):

Im Bereich der Osterhalde wurden nach den Angaben aus BRUNNER ET AL. (1996) einige Magerrasen und Steinriegel entbuscht oder freigestellt. Zudem werden hiernach einige Flä-chen gemäht. Insgesamt treffen aber die für die „Magerrasen und Heiden um Horb“ geschil-derten Beobachtungen (s. o.) auch für dieses Gebiet zu.

Bereits durchgeführte Maßnahmen am Bodenlosen See (TG 9 Bodenloser See nördlich Empfingen):

An dem zur Gemeinde Empfingen gehörenden Naturdenkmal „Bodenloser See“ wurden nach seiner Ausweisung als solches im Winter 1987/88 umfangreiche Maßnahmen durchge-führt. Dazu gehörten das Schließen von Entwässerungsgräben im Norden, das Auf-den-Stock-setzen der Sukzessionsgehölze und das Ausbaggern des Randbereiches des Sees (SMETTAN 2000). Vor allem die letztgenannte Maßnahme wurde im Nachhinein vielfach als ungünstig bewertet, weil sich das Entfernen der Sedimente im Randbereich offenbar schäd-lich auf den Mineralstoffhaushalt des Gewässers ausgewirkt hat. Über die bereits genannten Maßnahmen hinaus wurden auch bereits einige ufernahe Bäume aus der umgebenden

wurde die Entwässerung des Waldwirtschaftsweges südlich vom See so gelenkt, dass hier bei Starkregen kein Wasser in Richtung Seeufer läuft. Die Wirksamkeit des damals angeleg-ten Entwässerungsgrabens ist aber aktuell zumindest nicht mehr in vollem Umfang gegeben.

Betreuung der Quartiere des Großen Mausohrs im und um das FFH-Gebiet:

Das Wochenstubenquartier des Großen Mausohrs in der katholischen Kirche Dießen wird ehrenamtlich durch den Fledermaussachverständigen Herrn Dr. Dietz betreut (Kontrolle, Reinigung). Ein Teil der für einzelne Große Mausohren als Winterquartier dienenden Keller außerhalb des FFH-Gebiets wurden bei Horb-Rexingen mit Hohlblocksteinen als Fleder-maushangplätzen strukturell aufgewertet und zum Schutz vor Störungen während des Win-terschlafes gegen Betreten gesichert; die Betreuung liegt aktuell beim Nabu Horb.