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Die Beziehung betrieblicher Merkmale unter sich und zu den Betriebs- erfolgszahlen

e wert rtrags)

4. Die Beziehung betrieblicher Merkmale unter sich und zu den Betriebs- erfolgszahlen

Grundlage dieses Abschnittes sind die Tabellen 2 bis

4.

In den Tabellen 2 und 3 sind die beiden Hauptmerkmale, das heisst die Bodenpunktzahl und die geschätzte Rente je ha LN für die Bildung von Betriebsgruppen verwen-det worden, während in der Tabelle 4 die im Vordergrund stehende Zielgrös-se "BetriebZielgrös-seinkommen je ha LN" als Gruppierungsmerkmal dient.

Die Gesamtheit der 176 Betriebe ist nach der Klassierung gemäss Bodenpunkt-zahl einseitig verteilt, während die Klassierung nach der Rente und nach dem Betriebseinkommen eine annähernde Normalverteilung bringt. Ein Blick auf die Verteilung der Betriebä nach Gebieten und Produktionsstruktur be- • stät9t die Erwartung, dass sich die Bergbetriebe vor allem in den unteren Klassenwerten finden, wogegen die Sonderkulturbetriebe in den höheren Klas-senwerten eingeordnet sind. ,Die Mehrzahl der Normalbetriebe im Talgebiet konzentrieren sich auf den mittleren bis höheren Bereich. Die Veredlungs-betriebe scheinen dagegen weniger an bestimmte Standorte gebunden zu sein:

'Mit den Bodeneunktzahlen (Tabelle 2) treten zwangsläufig enge Beziehungen zu Merkmalen auf, die ihrerseits in hohem Masse vom Standort abhängig sind.

Einige davon, wie zum Beispiel die pro rauhfutterverzehrende Grossviehein-heit benötigte Hauptfutterfläche, werden hier nicht angefUhrt,'weil sie be-reits in der Untersuchung von K. Hostettler dargestellt worden sind. Be-sonders ausgeprägt tritt die Beziehung zwischen der Bodenpunktzahl und dem Anteil des offenen Ackerlandes in Prozenten der LN in Erscheinung. Keine Beziehung besteht dagegen zum Anteil der Spezialbetriebszweige am Roher-trag (Tabelle 1, r = -0,01), der in allen Bodenpunktklassen annähernd gleich hoch ist. Das Betriebseinkommen je ha LN weist dagegen eine enge Beziehung zur, bzw. eine eindeutige Tendenz in Abhängigkeit von der Boden-punktzahl auf.

Unter der Meschätkten Rente je ha LN" (Tabelle 3) treten besonders enge Beziehungen und eindeutige Tendenzen zur Punktzahl der Rindviehscheunen und zum Prozentanteil des Zinsendienstes am Soll-Betriebseinkommen auf. Während die erste dieser Beziehung leicht erklärlich ist, muss lhervorgehoben wer-den, dass zwischen der geschätzten Rente, die ja von Boden- und Gebäude- "

punktzahlen abhängig ist, und diesem buchhalterischen Zinsendienst kein di-i•etder Zusammenhang bestehen muss.

=143-

Tabelle 2:Serkmale und . Betriebserfolgsziffern.von.116 Betrieben, gruppiert nach der Bodehpunktzahl für Wies- -und Ackerland, in Klassen zü 10 Punkten ,

Geschätzter Ertragswert je halliFr. 4'972 5'120 6'782 7930 8235 91023 'Zinsendienst in % des

Soll-Betriebseinkommens % 23,0 22,5 23,4 23,4 24,0 , 25;2

Anteil der Spezialbetriebs- ,

zweige am Rohertrag, . % '14,3 13,6 14,3 16,3 15,9, 13,2 , Landwirtschaftliche Nutzfläche ha .14,3 12,1 15,0 14,9 15,1 18,0 .Arbeitstage totai , Tage. 445 470 604' 628' 608 716.

.Rohertrag i in Fr. 1000 Fr. 83 85 120 128 131 167 Betriebseinkommen je ha LN Fr. 2'908 3'881 4'481' 41740 41'815 5!363 ,

70 , 50 - 6,0 -

59 69

80 -

<50

79 89 , Bodenpunktzahl

>so

+20-

-144- Efähenlage,

Abweichung in % vcm Mittel

60

Korr. - koeff.: '0.77 .

+20"

ob- lo-

+4•.0

+20

0

<:50 50 - 80- >90

59 69 79 89 Bodenpunktzahl

Ithenlage , Abwei Chung in %.,Vcm Mittel

Abbildung 2: Zusammenhänge zwischen Höhenlage, Bodenpunktzahl und Haupt-futterfläche

.145r

Bodenpunktzahl Wies- und Ackerland

Ist-Rente Fr./ha LN

Klassen zu je 10 Punkten

r

Gesch Rente Fr. /

<1/1- - 3- 4- 5-/6- 7- 9- 10 11 12 >13 Klassen zu je Fr. 100

,5 dog/

ätzte

4 .

ha LN .

-

71 7-81>8

Klassen zu je Fr. 1000 Abbildung 3: Häufigkeitsverteilung ,betrieblicher Kennziffern

3 5

5- 6

Betriebseinkommen Fr. je ha LN

le«ele

- 146 -

Tabelle 3: Merkmale und Betriebserfolgsziffern von 176 Betrieben, gruppiert nach der geschätzten Rente je ha LN in Klassen zu Fr. 100 Merkmale Geschätzter Ertragswert je halliFr. 2811 4320 -5994 7232 8381 9742 11640

,Zinsendienst in % des

Abweichung vom Mittel

+60

+40

420

0

20

-60

Standard-abweichung Ist-Betriebsein-kommen je ha LN

Standard-abweichung -147-

60

<300 300- 400- 500- 500- 700- >800 geschätzte 399 499 599 699 799 Rente je ha LN

Abbildung 4: Ist-Betriebseinkommen je ha. LN in Abhängigkeit von der ge-schätzten Rente je ha LN, letztere in Klassen von je Fr. 100.-

Abweichung vom Mittel

+60

Standardabweichung zum Ist-Betriebs-einkommen Ist-Betriebsein-kommen

Soll-Betriebs-einkommen

60

<50 50- 60- 70- 80-

59 69 79 89

.90 Bodenpunktzahl +40

+20

0

20

-40'

"" • ::::::::::::::::::

-148-

Abbildung 5z Soll-Betriebseinkommen und Ist-Betriebseinkommen, beide je ha LN, in Abhängigkeit von der Bodenpunktzahl

- 149 -

-Eindeutige Beziehungen lasen sich, zwischen der "geschätzten Rente" mnd den drei StrukturmerkMaleh sowie den zwei ,Betriebsgrössenmerkmalen "Ar-beitstage". und "Rohertrag", nicht aber der Fläche erkennen. Nervorzuheben ist aus der Tabelle 3 schliesslich die enge Beziehung 2wische der ge-schätzten Rente und dem Betriebseinkommen.

In der Tabelle 4 ist als neues Merkmal anstelle der Dauer der Grünfütte-rung" interessehalbär die Punktzahl über die Verkehrslage der -Betriebe, eingeführt worden. Diese 'Punktzahl spielt eine wichtige Rolle beider Er-mittlung der Mietansätze der Betriebsgebäude und ist daher wie jene der Gebäude Grundlage der Rente. Eine mögliche weitere allgömeine Bedeutung der Verkehrslage ist jedoch nicht untersucht worden,

Die Klassierung der Betriebe nach dem Betriebseinkommen je -ha LN bestätigt im allgemeinen, was bereits aus der vorher behndelten Tabelle 3 erwähnt worden ist. Auffällig ist jedoch der negätive Zusammenbang zwiechen'dieser -Erfolgsgrösse und der Flächengröeee der 'Betriebe- (Tabelle 1, r = -0,23):

Mit steigendem Betrieseinkommeh je hä LN nimmt die Fiächengrösse gemäes Tabelle-4 all. Umgekehrt nehmän in gleicher 'Richtung die beiden anderen Betriebsgrössenmerkmale, die Zahl der Arbeitstage un'd' der Rohertrag, eih-deutig zu. Die betreffenden Werte sind mit dem Betriebseinkommen relativ stark korreliert (Tabelle 1, r = 0,45 und 0,49). •Daraus lässt sich did ge-wichtige Schlussfolgerung ziehen, 'das

die Zielgrösse "Betriebseinkommen

4

ha LN"

in hohem Masse 'mit Merkmalen- erklärt werden kann, welche die Betriebsintensität (= Um-satz pro Flächeneinheit) beinhalten.

Unter den als "mögliche Störfaktoren" bezeichneten Merkmalen treten unter der Klassierung gemäss Tabelle 4 keine besonders hervor. 'Einzig das Merk-mal "Arbeitsintensität" weist -eine etwas höhere Beziehung zum Betriebsein-kommen auf (Tabelle 1, r = 0,19); eine abhängige Tendenz ist jedoch in,Ta-belle 4 nichterkennbar.

-150-

Tabelle 4: Merkmale und Betriebserfolgsziffern von 176 Betrieben, gruppiert nach dem Betriebseinkommen je ha LM in Klassen zu Fr. 100 Merkmale Geschätzter Ertragswert je halliFr. 3483 5179 6966 7520 7705 8766 10723' Zinsendienst in % des '

151 -

Schätzüng des Betriebseinkommens je ha LN

Aufgrund der im vorangegangenen Abschnitt gewonnenen Erkenntnisse und der übrigen Beziehungen unter den Merkmalen (siehe Korrelationskoeffizienten-Matrgx in Tabelle 5) ist mit Hilfe einer Mehrfachregression versucht wor-den, eine Gleichung für die Schätzung des Betriebseinkommens je ha LN zu formulieren. Als erklärende Merkmale sind vorweg ,die geschätzte Rente je ha LN, ferner die vier verfügbaren Intensitätsziffern sowie ein Bätriebs-grössenmerkmal eingegeben worden.

In der nachfolgenden Gleichung sind die einzelnen Merkmale in der Reihen-folge ihrer Berücksichtigung in der Regressionsrechnung aufgeführt:

9 = - 853

+ 2,63 xi (geschätzte Rente je ha LN)

+ 23,74 x2 (%-Anteil der Spezialbetriebszweige am Rohertrag) + 483,0 x3 (Punktzahl 1 bis 5 über die Arbeitsintensität + 18,38 x4 (%-Anteil der Kühe am RiGVE-Bestand)

+ 10,48 xs (%-Anteil des offenen Ackerlandes an der LN)

+ 9,98 x6 (Betriebsgrösse, gemessen am Tota'l der geschätzten Ar- ' beitsstunden pro Betrieb)

Unter den verfügbaren Merkmalen stellt die geschätzte Rente das beste In-formationskriterium dar. Zusammen mit dem zweiten Merkmal, dem Prozentan-teil der Spezialbetriebsgweige am Rohertrag, wird eine Mehrfachkorrelation von R = 0,62 erreicht. Die Punktzahl über die Arbeitsintensität als nächst beste Information erhöht R auf 0,66, und werden die retlichen drei Merk-male zur Erklärung der Variation der Zielgrösse herangezogen, so steigt die Mehrfachkorrelation auf R = 0,71 an. Dies bedeutet, dass die Variation der Zielgrösse "Betriebseinkommen je ha LN" zu R2, also zu rund 50 % er-klärt wird.

In einem zweiten Rechnungsgang ist in der Gleichung die geschätzte Rente je ha LN durch den geschätzten Ertragswert je ha LN ersetzt worden. Die einzelnen Glieder erscheinen in derselben Reihenfolge mit einer leicht veränderten Konstanten undleichtveränderten Gewichten. Gesamthaft wird eine Mehrfachkorrelation von R = 0,70 erreicht.

152 -

Tabelle 5: Korrelationskoeffizienten-Matrix für 'die wichtigsten Betriebs-merkmale und -erfolgsziffern (genaue Bezeichnung siehe Tabel-len 1 bis 3; Koeffizienten mit 100 multipliziert)

Num- mer

Merkmale

Erfolgsziffern 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 1 Bodenpunktzahl 100

2 Gebäudepunktzahl 17 100 3 Geschätzte Rente 47 49 100

4

Geschätzter

Ertragswert 52 55 92 100 5 Zinsendienst in % 13 30 42 49 10 6 Bäreinigungsindex 37 15 28 35 29 100 7 Geschätzte

Ar-beitszeit je Tag -08 -11 -01 01 21 11 100 8 Arbeitsintensität -06 -07 --13 -14 -27 -12 -34 100 9 Offenes Ackerland, % 56 04 16 23 22 28 -28 -09 100 10 Anteil Kühe in % 27 21 30 15 -06 06-01 07 -13 100 ' 11 Anteil Spezi

al-betriebszweige -01 04 3Ö 19 -05 .05 -09 07 '-10 ' 33 100 12 Landw. Nutzfläche 15 18 10 22 34 26 -10 -28 36-21 -19 100 13 Arbeitstage 34 25 ' 40 40 ' 05 24 -54. 09 35 13 22 57 100 14 ' Rohertrag 38 26 54 54 42 38 -25 -16 48 10 36 ' 61 ' 78 100 ' 15 Betriebseinkommen 46 22 54 48 10 32 724. 19 , 17 41 45 -23 45 49 100

-16 Ist-Rente 40 37 68 69 59 37 -11 05 21 30 34 .-02 37 56 76

-153-

Unter den verwendeten Merkmalen ist einzig der Prozentanteil der Spezial-betriebszweige am Rohertrag aus buchhalterischen Daten abgeleitet worden.

Dieses Verhältnis kann ohne Schwierigkeiten auch aus nicht-buchhalteri-schen Unterlagen gdbildet werden, so dass die eingangs aufgestellte For-derung erfüllt werden kann, wonach nur betriebliche Merkmale zur Erklä-rung des Betriebseinkommens herangezogen werden sollen, die mittels be-sonderer Erhebung anlässlich eines Betriebsbesuches, das heisst ohne Buch-haltung, erfassbar sind.

6. Ist ein höherer Erklärungsgrad bei der Schätzung des Betriebseinkommens