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Bewertungen einzelner makroskopischer Parameter an den

4. ERGEBNISSE

4.1 Ergebnisse der makroskopischen, mikrobiologischen und histologischen

4.1.1 Ergebnisse der makroskopischen Untersuchung

4.1.1.1 Bewertungen einzelner makroskopischer Parameter an den

Es wurden an den Darmproben folgende makroskopische Veränderungen hinsichtlich ihres Ausprägungsgrades erfasst:

Verdickung der Darmwand (Abb. 8)

hirnwindungsartige, schlecht verstreichbare Schleimhautfalten (Abb. 8, Abb. 9)

feinknotige Darmschleimhaut (Abb. 8, Abb. 9)

Verdickung der mesenterialen Lymphgefäße (Abb. 8, Abb. 10)

C D

A B

Abb 8: Vergleichende Darstellung von makroskopischen Befunden an den Därmen der Schlachttiere.

A Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 0: unveränderter Darmabschnitt. Die Darmwand ist dünn, die Schleimhautfalten sind schmal und die Schleimhautoberfläche glatt (Tier Nr. 08H0421).

B Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 2: mittelgradig veränderter Darmabschnitt. Die Darmwand ist mäßig verdickt, die Schleimhautfalten sind geringgradig verbreitert und die Schleimhautoberfläche ist feinknotig (Tier Nr. 07H0227).

C Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 3: hochgradig veränderter Darmabschnitt. Die Darmwand ist mäßig verdickt, die Schleimhautfalten sind mittelgradig verdickt, die Schleimhautoberfläche ist feinknotig und die mesenterialen Lymphgefäße sind mittelgradig verdickt (Tier Nr. 07H0236).

D Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 3: hochgradig veränderter Darmabschnitt. Die Darmwand ist hochgradig verdickt und die Schleimhautfalten sind hochgradig verdickt (hirnwindungsartig) (Tier Nr. 07H0223).

Abb. 9: Vergleichende Darstellung von Schleimhautoberflächen bei Därmen mit makroskopischen Veränderungen einer granulomatösen Enteritis.

A Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 3: Schleimhautoberfläche eines makroskopisch hochgradig veränderten Darmabschnitts. Die Schleimhautfalten sind hochgradig verdickt. Die Schleimhautoberfläche ist glatt (Tier Nr. 07H00223).

B Ileum; makroskopischer Gesamtscore 3: Schleimhautoberfläche eines makroskopisch hochgradig veränderten Darmabschnitts. Die Schleimhautfalten sind hochgradig verdickt. Die Schleimhautoberfläche ist feinknotig verändert (Tier Nr. 07H0237).

A B

Abb. 10: Ausprägungsgrade der Veränderungen an den mesenterialen Lymphgefäßen.

A Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 3: geringgradige Verdickung der mesenterialen Lymphgefäße (Pfeile) (Tier Nr. 07H0217).

B Jejunum; makroskopischer Gesamtscore 2: mittelgradige Verdickung der mesenterialen Lymphgefäße (Pfeile) (Tier Nr. 07H0226).

C Ileum; makroskopischer Gesamtscore 3: hochgradige Verdickung der mesenterialen Lymphgefäße, hochgradige granulomatöse Lymphadenitis (Pfeil) (Tier Nr. 07H0226).

C A

B

Eine Verdickung der Darmwand und schlecht verstreichbare Schleimhautfalten waren die häufigsten makroskopischen Befunde am Darm (jeweils bei 90% der Darmproben) (Tab. 26).

Alle Parameter waren im Ileum häufiger und in stärkerer Ausprägung als im Jejunum zu beobachten (Tab. 27 und 28).

Tab. 26: Ausprägung einzelner makroskopischer Parameter im Darm (n=100) Darmproben gesamt

Schleimhautoberfläche 54% 46% 46%

Verdickung Lymphgefäße 65% 29% 6% 35%

Tab. 27: Ausprägung einzelner makroskopischer Parameter im Jejunum (n=50) Jejunum

Schleimhautoberfläche 64% 36% 36%

Verdickung Lymphgefäße 74% 24% 2% 26%

Tab. 28: Ausprägung einzelner makroskopischer Parameter im Ileum (n=50) Ileum

(Prozent) makroskopischer Befund

nicht vorhanden

ggr./mäßig vorhanden

ausgeprägt vorhanden

Häufigkeit der Veränderung

(gesamt)

Verdickung Darmwand 4% 8% 88% 96%

hirnwindungsartige

Schleimhautfalten 2% 14% 84% 98%

feinknotige

Schleimhautoberfläche 44% 56% 56%

Verdickung Lymphgefäße 56% 34% 10% 44%

4.1.1.2 Bewertungen der makroskopischen Veränderungen an den Organproben (makroskopischer Gesamtscore)

Makroskopische Befunde einer granulomatösen Entzündung konnten am häufigsten im Ileum gefunden werden. 98% der beprobten Rinder zeigten makroskopische Veränderungen im Ileum, 84% im Jejunum und 68% in den Nll. mesenteriales bzw. Nll. caecales. Die Nll.

caecales von 5 Rindern wiesen zusätzlich zur Vergrößerung ein Ödem auf.

Der Ausprägungsgrad der Veränderungen an den einzelnen Organproben wurde nach einem makroskopischen Gesamtscore beurteilt (siehe Kapitel 3.2.2). Sie waren im Ileum am stärksten ausgeprägt (Abb. 11). Es bestand zwischen den vier Probenlokalisationen ein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Ausprägungsgrades der makroskopischen Veränderung (p=0,000). Insgesamt wurden 45% der Organproben als makroskopisch hochgradig verändert eingestuft (Abb. 11). Der Ausprägungsgrad der makroskopischen Veränderungen war nicht von der Altersgruppe des beprobten Tieres abhängig (p=0,116).

0 20 40 60 80 100

Jejunum Ileum Nll.

mesenteriales

Nll. caecales gesamt

Prozent

ohne besonderen Befund geringgradige makr. Veränderungen mittelgradige makr. Veränderungen hochgradige makr. Veränderungen

Abb. 11: Ausprägungsgrad der Veränderungen an den Organproben (makroskopischer Gesamtscore)

4.1.2 Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung

4.1.2.1 Bakterioskopische Untersuchung Bei 46 Tieren konnten mittels Bakterioskopie säurefeste Stäbchen im Abklatsch mindestens

einer Probenlokalisation dargestellt werden. Am häufigsten gelang der Nachweis säurefester Stäbchen im Ileum (45/50 Proben positiv), am seltensten im Jejunum (42/50). Die bakterioskopische Untersuchung der Gewebeproben der Nll. mesenteriales und Nll. caecales erbrachte bei 44 bzw. bei 43 der Lymphknoten ein positives Ergebnis. Insgesamt waren 88%

(174/200 Organen) der Organproben bakterioskopisch positiv.

Hinsichtlich der Menge säurefester Stäbchen konnten in 35% der 200 Organproben viele bis massenhaft Erreger nachgewiesen werden. Der Befund „viele bzw. massenhaft säurefeste Stäbchen“ wurde bei den Proben der Nll. mesenteriales am häufigsten erhoben (Abb. 12). Die Menge säurefester Stäbchen im Abklatschpräparat war in den vier Probenlokalisationen nicht signifikant verschieden (p=0,827).

0 10 20 30 40

Jejunum Ileum Nll. mesenteriales Nll. caecales gesamt

Prozent

keine AFB einzelne AFB wenige AFB viele AFB massenhaft AFB

Abb. 12: Häufigkeit säurefester Stäbchen in den Abklatschpräparaten der Organproben

4.1.2.2 Kulturelle Untersuchung

Bei 49 Tieren konnte ein kulturelles Wachstum von MAP dokumentiert werden. Von diesen 49 Tieren wiesen die Proben der Nll. mesenteriales zu 100% ein Koloniewachstum auf. Eins der 49 kulturell positiven Tiere war in den Proben von Jejunum, Ileum und Nl. caecalis kulturell negativ. Es gelang insgesamt in 3,5% der Organproben (7/200 Organen) keine kulturelle Anzucht von MAP.

Ein Koloniewachstum von MAP konnte bei 10% der Proben bereits nach 14 Tagen festgestellt werden. Beispiele für Unterschiede im kulturellen Wachstum sind in Abb. 14 dargestellt. Auf keinem Nährbodenröhrchen lag ein Wachstum von nur vereinzelt Kolonien (1-20 Kolonien/Röhrchen) vor. Bei 46% aller Proben war ein rasenähnliches Koloniewachstum zu beobachten. Vergleicht man die Anzahl von Kolonien auf den Nährbodenröhrchen der vier Probenlokalisationen miteinander, so wiesen die Proben der Nll.

caecales am häufigsten, die Proben des Ileums am seltensten ein rasenähnliches kulturelles Wachstum auf (Abb. 13). Es bestand hinsichtlich der Anzahl an Kolonien zwischen den vier Probenlokalisationen kein signifikanter Unterschied (p=0,949).

0 10 20 30 40 50 60

Jejunum Ileum Nll.

mesenteriales

Nll. caecales gesamt

Prozent

kein Koloniewachstum 1-20 Kolonien 21-50 Kolonien 51-100 Kolonien aufgelockerter Rasen geschlossener Rasen

Abb. 13: Anzahl von Kolonien bei kultureller Anzucht der Organproben

Die Speziesidentifikation mittels PCR erbrachte in sämtlichem Koloniematerial den Nachweis der Insertionssequenz 900, d.h. alle positiven kulturellen Befunde konnten auf ein Wachstum von MAP zurückgeführt werden. Kolonien von M. avium ssp. avium (IS901 und IS1245) und M. avium ssp. hominissuis (IS1245) wurden nicht nachgewiesen. Alle Isolate zeigten in der Subkultivierung zudem ein Mycobactin-abhängiges Wachstum. Auf keinem der Nährböden ohne Mycobactin trat ein Koloniewachstum auf.

Abb. 14: Unterschiede im kulturellen Wachstum von Mycobacterium avium ssp.

paratuberculosis (Anzucht auf Schrägagarröhrchen von Herrold´s Egg Yolk Medium mit Mycobactin und ANV).

A Eine große MAP-Kolonie (kultureller Score 1-20 Kolonien). Der Agar hat sich gelblich verfärbt. (Tier Nr. 08MA0830, Nl. caecalis).

B Mehrere kleine, einzeln gelegene Kolonien von MAP (kultureller Score 21-50 Kolonien). Der Agar hat seine ursprüngliche grüne Färbung behalten (Tier Nr.

07A0748, Jejunum).

C Mehrere kleine und einzelne große Kolonien von MAP (kultureller Score 51-100 Kolonien). Der Agar ist gelb-weißlich verfärbt (Tier Nr. 08MA0617, Jejunum).

D Aufgelockerter Rasen von MAP-Kolonien (kultureller Score aufgelockerter Rasen). Der Agar ist gelb-weißlich verfärbt (Tier Nr. 08MA0617, Ileum).

E Geschlossener Rasen von MAP-Kolonien (kultureller Score geschlossener Rasen). Der Agar ist gelblich verfärbt (Tier Nr. 07A0752, Jejunum)

A

D

C

E

B

4.1.2.3 Vergleich der makroskopischen Befunde mit den Ergebnissen der bakteriologischen Untersuchung bei Rindern mit makroskopischen Darmveränderungen

Um zu überprüfen, inwieweit sich Vorhandensein und Ausprägungsgrad makroskopischer Veränderungen in den Ergebnissen der bakteriologischen Untersuchungsverfahren widerspiegelte, wurden die makroskopischen Befunde mit den Ergebnissen der bakteriologischen Nachweismethoden verglichen.

Von den als makroskopisch verändert eingestuften Organen waren nur 9,4% in der Bakterioskopie negativ. Jedoch wiesen 73,2% der insgesamt 41 bei makroskopischer Betrachtung als unverändert eingestuften Proben in der Bakterioskopie säurefeste Stäbchen auf (r=0,209). Getrennt betrachtet für Darm und Lymphknoten waren 55,6% der makroskopisch unveränderten Därme und 78,1% der nicht als vergrößert eingestuften Lymphknoten bakterioskopisch positiv. Zwischen der Menge säurefester Stäbchen in der Akridinorange-Färbung der Abklatschpräparate und dem Ausprägungsgrad der makroskopischen Veränderungen bestand nur eine geringe lineare Abhängigkeit (r=0,324††) (Abb. 15). Die Korrelation war bei den Proben aus dem Darm stärker ausgeprägt (r=0,467††) als bei den Proben der Lymphknoten (r=0,257).

0

keine AFB einzelne AFB wenige AFB zahlreich AFB massenhaft AFB

Abb. 15: Unterschiedlich starke Infiltration von Organproben mit säurefesten Stäbchen bei Rindern mit mindestens einer makroskopisch veränderten Darmprobe

Gewebeproben mit makroskopischen Veränderungen wiesen zu 98,1% ein kulturelles Wachstum von MAP auf. Ein Tier war trotz makroskopischer Befunde kulturell MAP-negativ.

Nur eine Probe (Jejunum) der 49 kulturell MAP-positiven Tiere zeigte trotz makroskopischer Veränderungen kein Koloniewachstum. Von 41 bei makroskopischer Betrachtung für eine granulomatöse Enteritis unverdächtig eingestuften Organen wiesen 90,2% trotz negativen makroskopischen Befunds ein kulturelles Wachstum auf (r=0,173).

Betrachtet man die Ergebnisse für die Organe, welche keine makroskopischen Veränderungen aufwiesen, getrennt für Darm und Lymphknoten, so wiesen trotz negativen makroskopischen Befunds von den Darmproben 77,8% und von den Lymphknoten 93,8% ein Koloniewachstum auf. Es bestand keine Korrelation zwischen der Anzahl an Kolonien bei der kulturellen Untersuchung und dem Ausprägungsgrad der makroskopischen Veränderungen (r=0,010) (Abb. 16).

Abb. 16: Unterschiede im kulturellem Wachstum von MAP in Gewebeproben mit verschiedenen Ausprägungsgraden der makroskopischen Veränderungen bei Rindern mit mindestens einer makroskopisch veränderten Darmprobe

4.1.3 Ergebnisse der histologischen und immunhistologischen Untersuchung 4.1.3.1 Histologische Befunde

Bei 49 der 50 selektierten Tiere konnte histologisch der Nachweis einer granulomatösen Entzündung in mindestens einer Probenlokalisation erbracht werden. Der Nachweis gelang bei 48 dieser 49 Rinder in den Proben des Ileums und der Nll. mesenteriales und bei 47 Tieren

in den Proben des Jejunums und der Nll. caecales. Insgesamt wiesen 190 der 200 Organproben (95%) granulomatöse Veränderungen, wie sie für Paratuberkulose charakteristisch sind, auf. Die Veränderungen waren charakterisiert durch eine fokale bis diffuse Infiltration der Darmwand bzw. der Lymphknoten mit Epitheloidzellen, Riesenzellen und Lymphozyten. Der Anteil der drei Zelltypen variierte in den granulomatösen Läsionen.

Abbildungen der verschiedenen Typen granulomatöser Läsionen sind im Kapitel 4.1.3.5 zu finden.

Die Epitheloidzellen waren durch einen breiten, blass eosinophilen Zytoplasmasaum charakterisiert. Sie lagen stets in einem Verbund aus mehreren Zellen vor. Einzelne Epitheloidzellen waren in diesem Verbund nur unscharf voneinander abgrenzbar.

Mehrkernige Riesenzellen vom Langhans-Typ fielen durch ihre Größe und mehrere, meist hufeisenförmig in der Peripherie angeordnete Zellkerne auf. Das eosinophile Zytoplasma der Riesenzellen war bei einem Teil der Zellen von feinen Bläschen durchsetzt. Riesenzellen konnten einzeln liegend sowie im Verbund mit mehreren Zellen gefunden werden. Die granulomatösen Läsionen waren aufgrund des prominenten eosinophilen Zytoplasmas der Epitheloidzellen und Riesenzellen gut von unverändertem Gewebe abgrenzbar.

Ein Tier zeigte keine pathohistologischen Veränderungen einer granulomatösen Entzündung.

Bei diesem Tier konnte histologisch eine mittelgradige eitrig-nekrotisierende Enteritis im Jejunum und eine mittelgradige eitrige Lymphadenitis im Nl. mesenterialis nachgewiesen werden.

Veränderungen im Darm

Granulomatöse Läsionen, bestehend aus Epitheloid- und / oder Riesenzellen sowie Lymphozyten konnten in Abhängigkeit zum Ausprägungsgrad der Veränderungen in allen Kompartimenten der Darmwand angetroffen werden. In der Regel nahm der Grad der Infiltration von den Zotten zur Tela subserosa hin ab. Lagen nur geringgradige granulomatöse Veränderungen in der Darmwand vor, so waren diese in den Zotten und dort vor allem in den Zottenspitzen oder in den involutierten Peyerschen Platten der Darmwand zu finden. Der normale Darmwandaufbau war in diesen Fällen nicht gestört. Eine diffuse Infiltration der Lamina propria mit Entzündungszellen führte zu einer Verkürzung und Verdickung der Zotten. Auch durch eine Fusion der Zotten wurde in diesen Fällen der normale

Darmwandaufbau beeinträchtigt. Bei Veränderungen der Lamina propria im Bereich der Krypten waren diese aufgrund von Entzündungszellinfiltraten auseinander gewichen. Die Kryptgegend war jedoch in der Regel erst bei fortgeschrittenen histologischen Veränderungen von granulomatösen Zellinfiltraten betroffen. Ein häufiger Befund waren Kryptabszesse in den Darmproben. In 62% der Darmproben konnten mit nekrotischem Material angefüllte, dilatierte Krypten gefunden werden. Von den Darmabschnitten mit Kryptabszessen wies der Großteil (61,3%) gleichzeitig eine diffuse Infiltration mit Epitheloidzellen auf.

Die Tela submucosa war bei nur geringgradig ausgeprägten Läsionen in der Darmwand in der Regel nicht verändert. Bei einem Teil der Proben aus dem Ileum konnten in der Submucosa involutierte Peyersche Platten gefunden werden. Diese waren zum Teil in granulomatöse Veränderungen einbezogen und enthielten Infiltrate aus Epitheloid- und/oder Riesenzellen.

War die Tela submucosa granulomatös verändert, konnten bei weniger ausgeprägten Läsionen einzelne kleine Ansammlungen von Epitheloid- und / oder Riesenzellen oder separat liegende Riesenzellen gefunden werden. In diesen Fällen lag nur eine geringgradige Verdickung der Tela submucosa vor. Eine hochgradige Verdickung der Tela submucosa wurde in Fällen einer diffusen Infiltration mit Epitheloidzellen beobachtet.

In der Tunica musularis lagen nur selten und dann nur einzelne kleine Herde aus Epitheloidzellen und / oder Riesenzellen vor. Granulomatöse Läsionen in der Tela subserosa lagen in der unmittelbaren Umgebung von Gefäßen.

In der Tela submucosa sowie in der Tela subserosa konnten häufig Ödeme und Thromben beobachtet werden. Ödeme lagen bei 41% und Thromben bei 46% der Darmproben vor. Das Vorhandensein von Ödemen in den Darmabschnitten war nicht unmittelbar mit dem Vorliegen von Thromben assoziiert (r=0,280*). Thromben lagen in Venen und Venolen wie auch in Lymphgefäßen vor und waren zumeist wandständig. Sie setzten sich aus Epitheloidzellen, Riesenzellen und Lymphozyten oder aus nur einem der genannten Zelltypen zusammen.

Veränderungen in den Lymphknoten

Granulomatöse Infiltrate waren vorwiegend im Paracortex lokalisiert. Bei geringgradig ausgeprägten Läsionen fanden sich diese subcapsulär im Paracortex wie auch im Bereich um die Intermediärsinusoide. Mit fortschreitender Ausprägung wurden auch tiefere Schichten des

Paracortex in die Veränderungen mit einbezogen, bis annähernd der gesamte Paracortex verändert war. In 11 der 100 untersuchten Lymphknoten traten zudem granulomatöse Läsionen in den Lymphfollikeln auf. Hierbei handelte es sich zum Großteil um diffus mit Entzündungszellen infiltrierte Lymphknoten.

Bei 76% der Lymphknoten waren Epitheloid- und / oder Riesenzellen auch in Rand- und / oder Intermediärsinus zu finden. Im Kapselbereich lagen vereinzelt Thromben aus Epitheloid- und / oder Riesenzellen vor. Von den granulomatösen Läsionen abzugrenzen waren meist subcapsulär im Paracortex lokalisierte Ansammlungen von Makrophagen, welche gelbes und braunes, zum Teil scholliges Pigment enthielten.

Verteilung der Läsionen

Die Läsionen konnten in Darm und Lymphknoten fokal bis diffus verteilt vorliegen. Fokale Veränderungen waren gekennzeichnet durch 1-5 kleine, vom unveränderten Gewebe gut abgrenzbare und einzeln liegende granulomatöse Läsionen pro Präparat, bestehend aus Riesenzellen und / oder Epitheloidzellen oder auch durch einzeln liegende Riesenzellen. Bei mehr als fünf dieser gut abgrenzbaren Läsionen wurde von multifokal veränderten Organpräparaten gesprochen. Es lagen zwischen den vom unveränderten Gewebe gut abgrenzbaren Läsionen größere Bereiche bzw. Zotten ohne Infiltration vor. Vereinzelt waren bei multifokal veränderten Darmproben auch kleine fokale Herde in der Tela submucosa sowie in der Telsa subserosa zu finden. Bei diffus veränderten Präparaten war das gesamte Schnittpräparat mit Epitheloidzellen und Riesenzellen infiltriert. Die Veränderungen im Darm konnten alle Wandschichten mit einbeziehen und führten zu einer Beeinträchtigung des Darmwandaufbaus. In den Lymphknoten konnte der gesamte Paracortex von den Veränderungen betroffen sein sowie selten auch einzelne Lymphfollikel.

Mehr als die Hälfte der Organproben (51%) zeigte eine diffuse Verteilung der Läsionen: 30 von 50 Proben aus dem Ileum, je 29 Proben aus dem Jejunum und den Nll. messenteriales sowie 14 Proben der Nll. caecales. Herdförmige Läsionen waren bei 44% (fokal 9,5%, multifokal 34,5%) der Schnittpräparate zu beobachten. Sie waren am häufigsten in den Proben der Nll. caecales zu finden (33 Proben). Die Nll. mesenteriales waren in 19 Proben und Ileum und Jejunum in je 18 Proben herdförmig verändert. Es bestand zwischen den vier

Probenlokalisationen ein signifikanter Unterschied in der Verteilung der pathohistologischen Läsionen (p=0,038).

4.1.3.2 Ergebnisse des Erregernachweises mittels Ziehl-Neelsen-Färbung

Mykobakterien stellten sich in der Ziehl-Neelsen-Färbung aufgrund der Säurefestigkeit ihrer Zellwand als leuchtend rot gefärbte Kurzstäbchen (1-1,5 x 0,3-0,5 µm) dar. Zum Teil war statt einer Stäbchenform nur ein runder Querschnitt des Erregers identifizierbar. Bei 47 der aufgrund makroskopischer Darmveränderungen beprobten Rinder konnten in mindestens einer Probenlokalisation mit der Ziehl-Neelsen-Färbung entsprechend angefärbte Erreger nachgewiesen werden. Insgesamt wiesen 165 Organproben (82,5%) im histologischen Präparat säurefeste Stäbchen auf. Es konnten nur in Organen, welche histologisch granulomatöse Veränderungen zeigten, säurefeste Stäbchen gefunden werden.

Die Auswertung erfolgte hinsichtlich

Vorkommen und Menge säurefester Stäbchen in den Organkompartimenten

Vorkommen säurefester Stäbchen in granulomatös veränderten und nicht veränderten Bereichen

Zelltypen, die säurefeste Stäbchen enthielten

Verteilung säurefester Stäbchen in den Zellen.

Säurefeste Stäbchen lagen in den Epitheloid- und Riesenzellen in den Läsionen, wie zum Teil auch im Randbereich der Veränderungen vor. Der Nachweis von massenhaft säurefesten Stäbchen im Gewebe war mit einer diffusen Verteilung pathohistologischer Läsionen korreliert (r=0,698††). Dennoch konnten bei einzelnen Präparaten mit einer diffusen Verteilung der granulomatösen Veränderungen nur einzelne säurefeste Stäbchen nachgewiesen werden (Abb. 17).

Die Erreger befanden sich im Zytoplasma der Zellen als einzeln liegende Stäbchen oder in Nestern. Säurefeste Stäbchen außerhalb der Läsionen lagen als einzeln liegende Erreger zwischen den Zellen der Lamina propria in unmittelbarer Umgebung zum granulomatös veränderten Bereich vor. Im Zytoplasma der Zottenepithelzellen und Kryptepithelzellen wie auch der Lymphozyten waren keine säurefesten Stäbchen zu finden.

0 20 40 60 80 100

unverdächtig fokal multifokal diffus

Verteilung pathohistologische Läsionen

Prozent der Organproben

keine AFB einzelne AFB wenige AFB viele AFB massenhaft AFB

Abb. 17: Häufigkeit säurefester Stäbchen in den Verteilungsformen pathohistologischer Läsionen

Verteilung säurefester Stäbchen in der Darmwand

In der Darmwand konnten säurefeste Stäbchen in der Lamina propria mucosae sowie in der Tela submucosa nachgewiesen werden. Die Menge an Erreger nahm meist von den Zotten bis zur Submucosa hin ab. Bei einer Infiltration mit nur einzelnen säurefesten Stäbchen waren diese subepithelial in den Spitzen der Zotten zu finden. Eine Infiltration mit säurefesten Stäbchen von der Lamina propria mucosae bis in die Tela submucosa lag bei 36 Darmproben vor (Jejunum 14 Proben, Ileum 22 Proben). Bei keiner Darmprobe waren säurefeste Stäbchen in der Tunica muscularis oder in der Tela subserosa vorhanden. Säurefeste Stäbchen konnten jedoch in Thromben innerhalb von Gefäßen, welche in der Tela subserosa verliefen, nachgewiesen werden. Insgesamt waren 61% der Thromben mit säurefesten Stäbchen infiziert.

In den Kryptabzsessen lagen keine säurefesten Stäbchen vor.

Verteilung säurefester Stäbchen im Lymphknoten

Säurefeste Stäbchen in den Lymphknoten befanden sich in den granulomatös veränderten Bereichen sowie in der unmittelbaren Umgebung der Läsionen im Paracortex. Bei nur vereinzelten bis wenigen Erregern im Lymphknotengewebe lagen diese im subkapsulären Bereich der parakortikalen Zone. Auch waren bei einzelnen Lymphknoten säurefeste Stäbchen im Rand- und / oder Intermediärsinus sowie in den Lymphfollikeln zu finden. In der Markzone der Lymphknoten lagen in keinem Präparat Erreger vor. Die regelmäßig in den

Lymphknoten beobachteten Makrophagenherde im Paracortex wiesen in der Ziehl-Neelsen-Färbung keine säurefesten Stäbchen auf.

Häufigkeit säurefester Stäbchen

Am häufigsten gelang der Nachweis säurefester Stäbchen in den Nll. mesenteriales (44/50). In den histologischen Schnitten des Jejunums wurden in 38 von 50 Proben und somit am seltensten säurefeste Stäbchen aufgefunden. Die mikroskopische Untersuchung der nach Ziehl-Neelsen gefärbten Gewebeproben von Ileum und Nll. caecales erbrachte bei 43 bzw. bei 40 von 50 Proben ein positives Ergebnis.

Hinsichtlich der Menge säurefester Stäbchen wiesen die Schnittpräparate aus Jejunum und Ileum am häufigsten eine Infiltration mit massenhaft säurefesten Stäbchen auf (Abb. 18).

Insgesamt waren 54% aller Gewebeproben mit vielen bis massenhaft säurefesten Stäbchen infiltriert. Hinsichtlich der Menge säurefester Stäbchen lag zwischen den beiden Darmabschnitten wie auch zwischen den beiden beprobten Lymphknoten kein signifikanter Unterschied vor (p=0,563 bzw. p=0,519). Jedoch war die Menge säurefester Stäbchen zwischen Darm und Lymphknoten signifikant verschieden (p=0,031).

0 10 20 30 40 50

Jejunum Ileum Nll.

mesenteriales

Nll. caecaeles gesamt

Prozent

keine AFB einzelne AFB wenige AFB viele AFB massenhaft AFB

Abb. 18: Häufigkeit säurefester Stäbchen in den histologischen Organschnitten von Darm und Lymphknoten

4.1.3.3 Ergebnisse des Erregernachweises mittels immunhistologischer Markierung Der Nachweis von Mykobakterien-Antigen erfolgte in den Paraffinschnitten mit der indirekten Immunperoxidase-Methode. Es wurden Befunde hinsichtlich Vorkommen, Menge sowie Verteilung des markierten Erregers im Gewebe und in den Zellen erfasst.

4.1.3.3 Ergebnisse des Erregernachweises mittels immunhistologischer Markierung Der Nachweis von Mykobakterien-Antigen erfolgte in den Paraffinschnitten mit der indirekten Immunperoxidase-Methode. Es wurden Befunde hinsichtlich Vorkommen, Menge sowie Verteilung des markierten Erregers im Gewebe und in den Zellen erfasst.