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Eine Untersuchung des Einflusses technischer Systeme auf Kooperation l¨aßt sich dem Forschungsgebiet des Computer-Supported Cooperative Work (kurz: CSCW) zuordnen.

Dieses Feld ist in sich ¨außerst heterogen, es treffen verschiedene Disziplinen, Sichtweisen und Fragestellungen aufeinander. Schnell festzustellen ist eine gewisse Zweiteilung in ei-ne Fraktion, die mit sozialwissenschaftlichen Methoden kooperative Arbeit in technisch unterst¨utzten Umgebungen untersucht sowie in eine technische Fraktion, die Computer-systeme und technische Konzepte entwickelt:

”the so-called

’techie‘ vs.

’social‘ devide“

(Yvonne Rogers im Interview (Crow et al. 1997)).

In der CSCW-Forschung werden als zentrale Begriffe im allgemeinen Kooperation, Kommunikation und Koordinationunterschieden. Einf¨uhrungen kategorisieren technische Systeme h¨aufig danach, ob sie Kommunikation, Koordination oder Kooperation unterst¨ ut-zen (Burger 1997; Ellis, Gibbs und Rein 1991). Im Englischen wird zus¨atzlich der Begriff

”Collaboration“ verwendet. Nur selten wird allerdings versucht, die Begriffe mit mehr wie zwei S¨atzen zu definieren. Eine allgemein anerkannte Definition konnte sich bisher nicht etablieren, u.a. weil auf unterschiedlichste Begriffsverst¨andnisse und Definitionen aus Human- und Sozialwissenschaften zur¨uckgegriffen wird. Im Unterschied zu sozialwis-senschaftlichen Betrachtungen, die sich an den Fragen des Wer (Akteure), Wo (Kontext), Wof¨ur und Weshalb orientieren, entkontextualisieren viele CSCW-Ans¨atze Kooperation.

Wenig Augenmerk wurde bisher auf ein theoriegeleitetes Verst¨andnis konkreter Koopera-tionsprozesse und ihrer Entwicklung gerichtet. ¨Ubertr¨agt man die Sichtweise des konstitu-tiven Kommunikationsmodells auf Kooperation, wird eindynamischer Kooperationsbegriff notwendig, der sich nicht auf arbeitsteiliges Vorgehen beschr¨ankt und das Augenmerk auf das konkrete Interaktionsgeschehen lenkt, in dem sich Kooperation realisiert. Ein solcher Begriff kann auf Aspekte der mit Kooperation assoziierten Begriffe zur¨uckgreifen.

Im folgenden zeichne ich die historische Entwicklungslinie der Verwendung der Begriffe Kooperation und Kollaboration in der CSCW-Forschung nach, gebe einen ¨Uberblick ¨uber Sichtweisen der Begriffe Kommunikation sowie Koordination und beschreibe dann kurz einige Ans¨atze dynamischer Kooperationsmodelle.

4.2.1 Kooperation

Der Titel des Forschungsfeldes CSCW bildet eine Art

”Schirm“ oder Dach, wie Bannon und Schmidt (1989) feststellten - der Terminus

”cooperative work“ werde f¨ur nahezu alles m¨ogliche verwendet. W¨ahrend sich zu Beginn der 90er Jahre relativ viele Artikel program-matisch mit dem Kooperationsbegriff befaßten, wird mittlerweile ein relativ allgemeiner und neutraler Begriff von

”Kooperation“ verwendet.

Die deutsche CSCW-Forschung, die Ende der 80er Jahre aus der Software-Ergonomie heraus entstand, griff in ihrem Kooperationsverst¨andnis in der Regel auf den Begriff der (industriellen)

”Gruppenarbeit“ aus den Arbeitswissenschaften zur¨uck (vgl. S. 135).16 So nennen Friedrich et al. (1993) und Brodbeck und Waeber (1989) als konstituierende Merk-male von Kooperation: auf ein gemeinsames, unmittelbar relevantes Ziel hin gerichtetes,

16In den Arbeitswissenschaften gelten als zentrale Gestaltungsmerkmale von Gruppenarbeit und (teil)autonomen Arbeitsgruppen: das Konzept der vollst¨andigen T¨atigkeit, Funktions- und Aufgabenin-tegration, Selbstregulation, gemeinsame Verantwortung (Euler und Euler 1997; Weber 1999).

gemeinsames Handeln mehrerer Personen, Selbstkoordination von Handlungspl¨anen und Situationsdefinitionen, informelle und horizontale Kommunikation, sowieganzheitliche Er-ledigungvon Arbeitsaufgaben bei gemeinsam getragener Verantwortung.17

W¨ahrend die amerikanische akademische CSCW-Forschung sich anf¨anglich am Klein-gruppenbegriff der Psychologie und der Kleingruppenforschung orientierte, bezog die In-formation Systems Forschung sich auf die Organisationswissenschaften (Grudin 1994).

Viele in den 80er und fr¨uhen 90er Jahren entwickelte Systeme hatten die eigene T¨atigkeit der CSCW-Forscher als Anwendung. Daher neigten diese dazu, Merkmale ihrer eigenen Kooperation (feste Kleingruppen ohne Hierarchie, kreative Aufgaben, gemeinsame Ziele) als konstitutiv f¨ur Kooperation zu betrachten. Kling (1991, S.83) kritisiert dies als

” re-lentless positive social imagery“. Die Information Systems Forschung wollte dagegen die Koordination in divergenten und konflikthaften Organisationen unterst¨utzen. Betrachtet man neuere Ver¨offentlichungen, so erkennt man nach wie vor diese Traditionsschulen, aber auch eine Weiterentwicklung. Sofern der Kooperationsbegriff ¨uberhaupt definiert wird, ge-schieht dies relativ neutral.

4.2.1.1 Ein neutraler Kooperationsbegriff In ihrem programmatischen Artikel

”CSCW - Four Characters in Search of a Context“

forderten Bannon und Schmidt (1989), daß man Kooperation nicht mit Gruppenarbeit und dem psychologischen Begriff der Gruppe gleichsetzen d¨urfe (vgl. (Kling 1991)). Im-plizit werde oft davon ausgegangen, daß

”kooperative Ensembles“ klein, stabil, egalit¨ar, homogen und harmonisch seien. Bannon und Schmidt (1989), Schmidt und Bannon (1992) weisen auf dieVielfalt kooperativer Arbeithin. So gebe es Kooperation

”auf Armes Weite“, wenn Personen indirekt ¨uber gemeinsame Arbeitsbereiche zusammenarbeiteten. Die Ziele der Beteiligten k¨onnten teilweise ¨ubereinstimmen und teilweise inkompatibel sein. Koope-ration k¨onne kurz- wie langfristig, indirekt wie direkt, die Mitgliedschaft wechselnd oder vor¨ubergehend und auch nur gradueller Art sein, die Gruppe selbst nur vor¨ubergehend existieren. Kooperative Arbeit f¨ande statt in heterogenen Ensembles trotz unvereinbarer Vorstellungen, inkompatibler Strategien und konflikthafter Motive.18

Die Autoren versuchen daher, eine m¨oglichst umfassende Definition zu finden, die sich an der Definition von Marx orientiert. Kooperative Arbeit werde durch interdependen-te Arbeitsprozesse konstituiert, die ¨uber ihren Inhalt in Beziehung stehen. Dies umfaßt indirekte, direkte, r¨aumlich verteilte sowie kollektive Formen der Interaktion. Menschen kooperieren demnach, wenn dies notwendig ist, um eine Arbeitsaufgabe zu erf¨ullen oder ein Produkt herzustellen.

17Kumbruck (1999, S.113,224) ordnet ein solches Verst¨andnis dem soziotechnischen Ansatz der System-gestaltung zu und kritisiert das vertretene emphatische Bild von Kooperation als naiv (vgl. (Kling 1991)).

Eine bessere Analyseeinheit als die

Gruppe“ sei die Praxisgemeinschaft.

18Lea und Giordano (1997) gehen noch weiter und kritisieren das enge Verst¨andnis des Gruppenbegriffs.

Durch dessen vorzeitige Festlegung (

premature closure“) bliebe der CSCW der Blick auf soziale Ph¨ano-mene und Prozesse versperrt, die nicht in dieses einfache und mechanistische Bild der Gruppe passen. Es bliebe kein Raum, Gruppen als adaptive, selbstlernende, nicht-deterministische Systeme zu sehen. Gruppen urden nur als Aggregate von Individuen gesehen. Diese gruppendynamische Sichtweise lasse sich nicht auf große Gruppen und Gemeinschaften hochskalieren. Insbesondere werde der interpersonelle Bereich zu sehr betont, das qualitativ andersartige, soziale Gef¨uge der Organisationskultur mit Kategorien, Normen und Rollen aber ignoriert (s.a. (Mantovani 1996, S.84)).

Dies scheint das allgemein anerkannte Begriffsverst¨andnis zu sein, das sich an die ¨oko-nomische und soziologische Literatur anlehnt. Zentrale Merkmale sind:

- gemeinsames Handeln,

- Interdependenz, d.h. gegenseitige Abh¨angigkeit, - Zielorientierung(selbst- wie fremdgesteuert).

Diese Merkmale finden sich in den meisten neueren Darstellungen. So beschreibt Bur-ger (1997, S.27) Kooperation als Folge der Notwendigkeit zur Zusammenarbeit, die sich aus fehlender eigener Arbeitskapazit¨at oder aus Interdependenz, sowie durch ein gemeinsa-mes Ziel bzw. gemeinsagemeinsa-mes Arbeitsprodukt ergibt. Bornschein-Grass (1995) zufolge setzen die meisten Autoren eine gemeinsame Aufgabenerf¨ullung bzw. Zielidentit¨at der Betei-ligten voraus, andere Ans¨atze dagegen schließen individuelle und widerspr¨uchliche Ziele der Beteiligten nicht aus. Weitere Momente von Kooperation seien die Abstimmung der Handlungen, d.h. die Koordination von Handlungspl¨anen und Situationsdefinitionen, so-wie Austausch und Teilen von Ressourcen. Geht man davon aus, daß Kooperation eine aktive und bewußte ¨Ubereinkunft und Kontrolle der Beteiligten voraussetzt, dann bil-det derOrt der Kontrolle das Abgrenzungskriterium von Koordination und Kooperation (Bornschein-Grass 1995, S.68,74).

4.2.1.2 Nicht konfliktlos:

”Collaboration“ als Alternativbegriff ?

W¨ahrend”Kooperation“ zun¨achst beinahe nur in seiner positiven Konnotation verwendet wurde, begann Anfang der 90er Jahre eine Diskussion, die auch die Kehrseite, das Verh¨alt-nis zwischen Konflikt und Kooperation, ber¨ucksichtigte (siehe z.B. (Easterbrook 1993)).

Wesentliche Argumente waren, daß Konflikte produktiv wirken k¨onnen, weil sie zur kogni-tiven Auseinandersetzung anregen, daß ein effektiver Umgang mit Konflikten wichtiger ist als scheinbare Harmonie und Konflikte in jeder l¨angerfristigen Kooperationsbeziehung un-vermeidlich sind. Es gibt folglichkeine Kooperation ohne Konflikt. Kooperation, Konflikt, Konkurrenz, und die Verhandlung von Konflikten sind untrennbar miteinander verbunden (Mantovani 1996, S.83), (Kling 1991).

Seit Ende der 80er, Mitte der 90er Jahre setzt sich im anglo-amerikanischen Sprach-raum der Terminus

”Collaboration“ oder

”collaborative work“ durch. Wie Grudin (1994) in einem historischen ¨Uberblick darstellt, wurde der Begriff

”collaborative“ von der In-formation Systems Community propagiert, die von Zielkonflikten innerhalb von Organi-sationen und zwischen Akteuren ausging. Mit ihm sollte die positive Konnotation des Kooperationsbegriffs vermieden werden. Mittlerweile werden die beiden Begriffe jedoch h¨aufig bedeutungsgleich verwendet (z.B. Hesse et al. (1995)).

Eine etablierte Definition scheint es nicht zu geben. Viele Autoren verwenden Kollabo-ration als allgemeineren Begriff, der sich auf jegliche Zusammenarbeit sowie Kommunika-tion und KoordinaKommunika-tion bezieht (vgl. (Brodbeck und Waeber 1989)), andere bezeichnen nur paralleles, voneinander unbeeinflußtes Arbeiten als Kollaboration (Bornschein-Grass 1995, S.67). Dillenbourg (1999b) weist darauf hin, daß es selten feste, vorab gesetzte gemeinsa-me Zielen gibt, Ziele m¨ußten immer wieder neu verhandelt und gegebenenfalls revidiert werden.

Im Forschungsfeld des Computer Supported Cooperative Learning (CSCL) setzt sich wiederum ein anderes Verst¨andnis durch. Kooperation wird hier meist als vor-strukturierte,

arbeitsteilige Form der Zusammenarbeit definiert, w¨ahrend Kollaboration selbstorganisiert und nicht arbeitsteilig sei. Etliche dieser Definitionen k¨onnen als Ans¨atze interpretiert werden, den jenseits von Arbeitsteilung und Industriearbeit liegenden, alltagssprachlichen Konnotationen von Kooperation nachzusp¨uren.

4.2.1.3 Kooperatives oder kollaboratives Lernen? Streiflichter auf CSCL Einige Forscher verwenden kooperatives und kollaboratives Lernen synonym. Wird eine Unterscheidung getroffen, wird diese an den unterschiedlichsten Merkmalen festgemacht.

Relative ¨Ubereinstimmung besteht nur dar¨uber, daß kooperatives wie kollaboratives Ler-nen aufweisen: positive Interdependenz der Teilnehmer, eine Aufgabe, die die Beteiligung aller verlangt, Selbstverantwortung des Einzelnen und eine Rolle des Lehrers als Coach (Strijbos und Martens 2001).

Die Definition kooperativen Lernens, (bzw. kollaborativen und Gruppen-Lernens) von Hesse et al. (1995) erinnert eher an genossenschaftliche Kooperationsformen als an funk-tionale Arbeitsteilung (vgl. S. 133). Kooperatives Lernen wird beschrieben als

”eine In-teraktionsform, bei der die Mitglieder einer Gruppe gemeinsam und in wechselseitigem Austausch Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben“(S. 254). Dabei sind allegleichberechtigt beteiligt und tragen gemeinsam Verantwortung f¨ur das Lerngeschehen. Diese Beschrei-bung ¨ahnelt Definitionen kollaborativen Lernens (Strijbos und Martens 2001; Stahl 2002).

Ahnliche Stichworte nennt Huber (1993): wechselseitige Unterst¨¨ utzung, gemeinsame ¨ Uber-nahme von Verantwortung,aktives Lernen. Die unterschiedlichen Ressourcen der Gruppe sollen dazu genutzt werden, Verst¨andnis zu vertiefen und Wissen zu erweitern. Wichtig seien Respekt voreinander und Vertrauen zueinander.

Um Assoziationen mit dem ¨okonomischen Begriffsverst¨andnis zu vermeiden, wird zu-nehmend der Begriff Kollaboration bevorzugt. Oft wird Kollaboration dabei als Spezia-lisierung von Kooperation oder gar als Gegensatz definiert (siehe (Strijbos und Martens 2001; Dillenbourg 1999b)).19

Einige Autoren beschreibenKooperation als strukturierte und geregelte Zusammenar-beit, w¨ahrend Kollaboration die

”nat¨urlichere“ Interaktion sei. Manche machen die Unter-scheidung daran fest, ob die Wissensdom¨ane stark oder schwach strukturiert ist, andere am Grad der Arbeitsteilung. Stahl (2002) umschreibt kooperatives Lernen alsarbeitsteilige Produktion von Wissen, das dann additiv zusammengef¨ugt werde. Das Arbeitsziel sei ein gemeinsames Produkt, zu dem spezialisierte Beitr¨age geleistet werden. Bei kollaborativem Lernen dagegen werde Wissen gemeinsam aufgebaut und konstruiert (vgl. (Littleton und H¨akinen 1999). Das Ziel sei eingemeinsames, geteiltes Verst¨andnisdes Problems. Koope-ration wird also meist mit einer st¨arkeren Vorstrukturierung assoziiert, sei es der Inter-aktion, des Lerngegenstandes oder der Arbeitsteilung. Die dabei angegebenen Merkmale beschreiben jedoch vornehmlich ¨außere Vorgaben und nicht das Verhalten der Sch¨uler. Sie beschreiben eine Situation, in der bestimmte Formen der Interaktion wahrscheinlich sind, aber nicht garantiert werden k¨onnen (vgl. (Dillenbourg 1999b)).

Gute Teamarbeit beim Lernen ist in der Tat ein seltenes Ereignis, so Salomon (1995) und Stahl (2002). Untersuchungen zeigen, daß es von der Qualit¨at der Zusammenarbeit

19Koschmann (1999) schl¨agt dagegen vor, den Begriffcollaborative learning“ lieber f¨ur die damit ver-bundene p¨adagogische Theorie zu verwenden.

bzw. der Kommunikationsprozesse abh¨angt, ob gemeinsames Lernen den Lernerfolg erh¨oht.

W¨ahrend die Existenz eines Partners bereits dazu anh¨alt, die eigenen Denkprozesse zu ver-balisieren und genauer auszuf¨uhren, erh¨ohen argumentative Dialoge, die eine gemeinsame Konstruktion von Erkl¨arungen verfolgen, das Problemverst¨andnis und die Komplexit¨at der L¨osungen (Teasley 1993). Eine ganze Reihe von Studien untersucht daher die sogenann-te”collaborative knowledge construction“ welche gelegentlich auch als

”co-construction of knowledge“ bezeichnet wird (vgl. (Hansen et al. 1999; Littleton & H¨akinen 1999; Teasley 1993; Stahl 2002).20

Dieser Ansatz betrachtet Bedeutung als diskursiv und interaktiv verhandelt und her-gestellt. Diese Sichtweise legt eine Forschungsmethode und Sicht auf kooperatives Lernen nahe, die die gemeinsame Konstruktion von Wissen in den Blick nimmt, statt des einzel-nen Individuums die Gruppe (Littleton und H¨akieinzel-nen 1999) und dialogische Theorien des Lernens entwickelt (Koschmann 1999). Ziel kollaborativer Wissensproduktion ist es, ein allseitiges, gemeinsames Verst¨andnis des Problemgegenstands herzustellen. Im argumen-tativen Dialog legen die Teilnehmenden ihr Denken offen und beziehen sich reflexiv auf das eigene Denken und das ihrer Partner (Teasley 1993). Sie kontrollieren, kritisieren, ver-feinern, umschreiben und vervollst¨andigen gegenseitig Argumente.

”Wissensproduktion“

meint, daß es nicht einfach um die Reproduktion sog. objektiver Fakten geht, sondern um eine (zumindest subjektive)Entdeckung von Zusammenh¨angen. Dabei wird angenommen, daß jeder Einzelne an der Entdeckung der Gruppe teilhat. Die Videoanalyse solcher Lern-situationen zeigt h¨aufig, daß es keinen individuellen Urheber einer Erkl¨arung oder Idee gibt, vielmehrentsteht sie im Diskurs, sozusagen

”zwischen“ den Akteuren (Stahl 2002).

Diese Beschreibung argumentativer Dialoge ist beinahe identisch mit der von Pasch (1994), der den Zusammenhang zwischen Diskussionskultur, Gruppenergebnis und individuellem Lernen in studentischen Software-Engineering-Projekten untersuchte. Gruppen, die einen Diskussionsstil desargumentativen Dialogs(wechselseitiges Widersprechen und Erw¨agen) pflegten, erstellten bessere Entw¨urfe als Gruppen, die stark arbeitsteilig arbeiteten oder eine Art Chief-Designer (der die Systemarchitektur allein bestimmt) hatten. Sie konnten die Entw¨urfe besser erkl¨aren, Entwurfsentscheidungen begr¨unden und verstanden nicht nur die eigenen, selbst programmierten Teilbereiche.

Schwartz (1999) verweist auf Basiseigenschaften der menschlichen Natur, die in der Diskussion kooperativen Lernens oft vergessen werden. DasBed¨urfnis, andere zu verstehen und selbst verstanden zu werden, ist ein menschliches Grundbed¨urfnis. Dies d¨urfte die Ursache daf¨ur sein, daß wir Menschen uns bem¨uhen, gemeinsame Bedeutung zu entwickeln und dabei implizit lernen. Muß eine gemeinsame Basis erst erarbeitet werden, so ist dies ein guter Ansporn f¨ur gemeinsames Lernen. Gehen Menschen vorab von der Existenz einer gemeinsamen Basis aus und nehmen ihre Rollen als gegeben hin, verhindert dies oft gemeinsames Lernen. Einer sozialen Rolle oder Regeln zu folgen, macht Verhalten nicht kollaborativ, so Schwartz - es ist nur f¨ugsam und willf¨ahrig. Menschen w¨ahlen und entscheiden sich, wann und wie sie kollaborieren wollen, sie sindAkteure(vgl. Koschmann

20W¨ahrend Piaget die Rolle kooperativen Lernens vornehmlich im Erzeugen sozio-kognitiver Konflikte sah, die das Individuum zum Lernen und Verstehen anspornen, betrachtete Vygotskysoziale Interaktion als Kern der geistigen Entwicklungund die Konstruktion von Wissen und Verstehen als fundamentale soziale T¨atigkeit. Diese T¨atigkeit und das in ihr erzeugte Wissen werden im Verlauf der geistigen Entwicklung interiorisiert.

(1999)). Diese Freiheit und Intentionalit¨at muß ich meinem Partner ebenso zugestehen wie mir selber. Kollaboration ist daher nicht diktierbar. Der Begriff selber impliziert, so Schwartz (1999), bereits Absicht, Wahl und Freiheit.

4.2.2 Koordination

Kooperation muß immer konkret organisiert und gesteuert werden, insbesondere arbeits-teilige Kooperation. Diese Vor-Planung und Organisation der einzelnen Aktivit¨aten zu ei-nem sinnvollen, gef¨ugeartigen Ganzen wird als Koordination bezeichnet. Die bekannteste Definition stammt von Malone und Crowston (1990) (s.a. Malone und Crowston (2001)) und beschreibt Koordination als den Akt desVerwaltens, Leitens und Handhabens (engl.

”managing“) der Interdependenzen zwischen werterzeugenden Aktivit¨aten, mit dem ein bestimmtes Unternehmensziel erreicht wird. Verschiedene Arten von Koordination las-sen sich anhand der Abh¨angigkeiten und notwendigen Koordinationsprozesse differenzie-ren, beispielsweise: Teilen von Ressourcen, Produzent-Konsument, Aufgabe-Unteraufgabe, Gleichzeitigkeitseinschr¨ankungen. Koordination ist eng mit Kontrolle verbunden, als der F¨ahigkeit, Abl¨aufe zu steuern (Kling 1991).

Burger (1997, S.43) beschreibt Koordination als die optimale, effiziente Organisation und Steuerung von Abl¨aufen. Koordination setze sich zusammen aus Bestimmung und Auf-teilung des L¨osungsweges, RollenzuAuf-teilung, zeitlicher Ordnung der Aktivit¨aten sowie dem Zusammenf¨uhren der Ergebnisse. Aus organisationswissenschaftlicher Sichtweise (Kum-bruck 1999, S.200,202) wird unter Koordination die externe Kontrolle durch organisato-rische Regeln und Ablaufpl¨aneverstanden, bei der die Teilsysteme nur eine passive Rolle haben. Koordination ziele auf die Reproduktion des Immer-Gleichen. Bornschein-Grass (1995, S.69) unterscheidet Koordination durch Standardisierung, z.B. durch festgelegte Richtlinien und Handlungsanweisungen, undKoordination durch Selbstabstimmung.

Einige Autoren setzen zus¨atzliche Akzente, ohne aber diese relativ einhellig verstande-ne Grundbedeutung aufzugeben. Schmidt und Simoverstande-ne (1996) bezeichverstande-nen beispielsweise das

”geordnete Vollbringen“ kooperativer Arbeit als

”Articulation Work“.21 Durch Artikula-tion (auch ¨ubersetzt als

”Explizierung“) werden die individuellen Handlungen koordiniert, miteinander verbunden, integriert. Studien aus dem Bereich der

”Work Studies“ zeigen die Bedeutung des

”Invisible Work“, welches f¨ur rationale Arbeitsmodelle unsichtbar bleibt (vgl. (Balka 1997; Star 1991; Suchman 1994)). Unsichtbar sind zum einen nicht zum Stan-dard geh¨orende, nicht offiziell anerkannte Arbeiten und zum anderen nicht-routinehafte Ar-beiten. Neben

”Work-Arounds“, den Umwegen, mit denen trotz des Nicht-Funktionierens einer Technik die Aufgabe vollbracht wird, indem

”an der Technik bzw. formalen Vorga-be vorVorga-bei und um sie herum“ gearVorga-beitet wird, f¨allt Articulation Work unter die nicht-routinehaften T¨atigkeiten. Es bringt die disparaten Elemente einer Organisation, deren Arbeitspraktiken, Technologien, Artefakte, Menschen, Organisationsstrukturen zu einer koh¨arenten Konfiguration zusammen und integriert sie zu einem funktionierenden Ganzen.

Ein großer Anteil dieser integrierenden Arbeiterfolgt durch Kommunikation, Absprachen und die Pflege von Kontakten.22

21Articulation = Aussprache, Artikulation, (anatomisch): Gelenkverbindung, Gliederung. Der Begriff stammt urspr¨unglich von Anselm Strauss.

22Kumbruck (1999) bezeichnet ¨ahnliche Dinge alsHintergrund-Kooperation“.

Schmidt und Simone (1996) beschreiben, wie Koordinationsmechanismen, d.h. Arte-fakte und Protokolle, Prozeduren und Konventionen, einen Teil dieser Koordinationsarbeit

¨ubernehmen k¨onnen. In ihnen sindAbh¨angigkeiten und Abl¨aufe eingeschrieben. Sie dienen dabei als Ressourcen mit mehr oder minder starker Rolle (schwach: Landkarte, st¨arker:

Skript), bleiben aber situiert in einem sozialen Kontext und notwendigerweise vage und vorl¨aufig. Externe Koordination sowie Koordination durch Selbstabstimmung sind aus dieser Sichtweise keine Gegens¨atze, sondern gehen ineinander ¨uber.

Eine ¨ahnliche Funktion erf¨ullen

”Common Artefacts“ (Robinson 1993; Robinson 1997;

Brown 2001). Kommunikation und Koordination erfolgen dabei ¨uber manipulierende Hand-lungen am Artefakt. Dieses kann von Personen, die dessen Kontext teilen, gelesen und in-terpretiert werden. Die Doppelbedeutung von

”Common“ als

”gew¨ohnlich“ und

”geteilt“

ist bewußt. Beispiele hierf¨ur sind das Schl¨usselbrett eines Hotels (als formales Modell der Raumbelegung, an dem rasch feststellbar ist, ob Zimmer frei sind, ein Gast im Haus ist, etc.), ein Fahrplan oder eine Tabelle mit der Stundenabrechnung von Arbeitern. Ein Common Artefact erm¨oglichtimplizite Kommunikation, unterst¨utzt die Awareness, bietet Fokus und ¨Uberblick ¨uber den Status des Arbeitsprozesses und bildet ein(Teil-)Modell der Situation. Common Artefacts erm¨oglichen eine Zusammenarbeit ohne direkte Kommuni-kation, sie sind Bezugspunkt f¨ur alle, werden von allen gleichermaßen aktualisiert. Da sie gleichzeitig stabil und flexibel sein m¨ussen, sind sie notwendigerweise in ihrer Bedeutung und Benutzung unterspezifiziert.

”Much of the organization of behavior is removed from the performer and is given over to the structure of the object or system with which one is coordi-nating. (...)

This is what it means to coordinate: to set oneself up in such a way that cons-traints on one’s behavior are given by some other system.“ (Hutchins 1995, S.200)

4.2.3 Kommunikation

Ebenso wie zum Begriff der Kooperation gibt es kein einheitliches Verst¨andnis von” Kom-munikation“. Die verschiedenen Sichtweisen unterscheiden sich vor allem darin, ob sie Kommunikation als Informationstransfer(Transmissionsmodell) oder als sozialen Prozeß (konstitutives Modell) beschreiben.

Viele Autoren, die sich eher der technischen Fraktion innerhalb der CSCW-Forschung zuordnen lassen, orientieren sich am Transmissionsmodell. Auch wenn in diesen Texten oft ein Bem¨uhen erkennbar ist, Kommunikation als sozialen Prozeß zu behandeln, greifen sie immer wieder auf das Vokabular des Informationstransfers zur¨uck (Kommunikation als Erzeugen, ¨Ubermitteln und Lesen von Information. Das Transmissionsmodell impli-ziert eine mathematisch-mechanische Perspektive auf Kommunikation und reduziert sie auf syntaktische Repr¨asentation von Information und Transmission von Daten (Crutzen 1997). Semantische und pragmatische Aspekte spielen keine Rolle, Sender und Empf¨anger werden streng voneinander unterschieden. Die Bedeutung wird vom Sender vorgegeben.

Dieses Verst¨andnis l¨aßtkeinen Raum f¨ur bedeutungskonstruierende Prozesse, die vom kon-stitutiven Kommunikationsmodell betont werden.

Andere Autoren betonen dieemotionalen, zwischenmenschlichen Aspekte. Menschliche Kommunikation ist intentional, oft ungeplant, dient der Verst¨andigung sowie der Herstel-lung und Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen (Herrmann 1991; Oberquelle 1991).

Ein Fokus auf die Funktion (v.a. informeller) Kommunikation zur Beziehungspflege und F¨orderung des Wohlbefindens verleitet allerdings dazu, Kommunikation als getrennt von der eigentlichen Arbeit und als zus¨atzliche, eigene soziale Realit¨at zu verstehen (B¨ohle, Bolte und Carus 2001). Ein großer Anteil informeller Kommunikation ist jedoch aufga-benrelevant (vgl.

”Articulation Work“).

Kommunikation bedarf immer einer Basis, damit Mitteilungen verstehbar sind. Der Schl¨ussel zu ihrer Bedeutung ist ihre Bezugnahme auf einen wenigstens teilweise gemein-samen bedeutungsvollen Kontext, eine gemeinsame Lebenswelt, symbolische Ordnung, ge-teilte Annahmen, Erwartungen und Verhaltensregeln (Mantovani 1996, S.57-58). Deutlich wird dies z.B., wenn Bannon und Bødker (1997) die Rolle der Interpretation und des Kontexts bei der Nutzung von

”Common Information Spaces“ betonen. Zus¨atzliche An-gaben zu Entstehungskontext und Urheber einer Information sind wichtig, um Information einordnen und bewerten zu k¨onnen. Die Bedeutung einer Information wird vor dem Hin-tergrund diesen Wissens sowie der aktuellen Situation neu konstruiert.

Susan Leigh Star f¨uhrte den Begriff der

”Boundary Objects“ in die CSCW Diskussion ein (Star und Griesemer 1989; Star 1993; Bowker und Star 1999). Diese erm¨oglichen Kom-munikation, Kooperation und Koordination zwischen verschiedenen Gemeinschaften. Jede einzelne dieser Gemeinschaften teilt jeweils einen Kontext und spricht daher eine eigene Sprache. Ihr Arbeitsziel und ihr Erkenntnisinteresse unterscheide sich von dem anderer Gruppen.

Wie sind dennoch Kommunikation und Kooperation m¨oglich? Boundary Objects bil-den einen

”Grenzgegenstand“, der f¨ur alle Gruppen erreichbar und bedeutsam ist, auch wenn sie jeweils eine andere Sichtweise haben. Sie sind flexibel genug, um an lokale Ge-gebenheiten angepaßt zu werden und dennoch robust genug, um ¨uber alle Kontexte eine gemeinsame Identit¨at zu behalten. So ist es m¨oglich, daß jede beteiligte Gruppe dem Objekt lokale Bedeutung zumißt und dennoch Verst¨andigung und Kooperation mit den anderen Gruppen m¨oglich sind. Bauherr, Innenarchitekt, Heizungs- und Wasserleitungs-installateur k¨onnen gemeinsam eine Bauzeichnung betrachten und diskutieren, wobei sie jeweils Teile dieser Repr¨asentation ignorieren, die nicht in ihr Wissensgebiet fallen, und andere Dinge aus dem Plan herauslesen. Die Konstruktionszeichnung einer Schweißver-bindung zeigt dem Designer die stabile VerSchweißver-bindungsstruktur eines Bauteils, w¨ahrend der Facharbeiter den notwendigen Arbeitsaufwand daran abliest (vgl. (Henderson 1999)). Die in der Genforschung entwickelten Daten und Algorithmen stellen ein Boundary Object f¨ur die beteiligten Biologen und Programmierer dar. Auch vorgeschriebene Prozeduren und Methoden k¨onnen als Boundary Objekt wirken (Henderson 1999; Robinson 1997), indem sie die Schnittstellen zwischen Arbeitst¨atigkeiten handhabbar machen und die Integration neuer Mitglieder in eine Praxisgemeinschaft vereinfachen. Boundary Objects vereinfachen also die Kommunikation (erm¨oglichen sie oft erst) und dienen gleichzeitig der Koordina-tion.

4.3 Dynamisches Wechselverh¨ altnis von Kommunikation, Ko-operation und Koordination

Es sollte deutlich geworden sein, daß Kommunikation, Kooperation und Koordination nicht trennscharf unterscheidbar sind, weil sie Bestandteile jeglicher Interaktion sind und sich gegenseitig bedingen. Daher wirken viele der ¨ublichen Kurzdefinitionen in Lehrb¨uchern angestrengt und k¨unstlich. Zudem interagieren Menschen immer gleichzeitig auf mehreren Ebenen miteinander. Die Kommunikationspartner m¨ussen miteinander kooperieren, da sie sich darauf einigen m¨ussen, daß und wie sie kommunizieren, und ihre Sprechhandlungen ko-ordinieren m¨ussen. Eventuell verhandeln sie parallel auf einer Meta-Ebene dar¨uber, wie sie die Situation definieren sollen oder ob zu einem anderen Typus der Interaktion gewechselt werden soll (z.B. von der Begr¨ußung zum inhaltlichen Teil). Koordination ist somit sowohl Ergebnis der Kommunikation (als Abstimmung weiterer Handlungen) wie sie erm¨oglichen-der Teilprozeß (Mikro-Koordination des Gespr¨achs). Nur durch Kooperation entsteht eine wechselseitige, gemeinsame Zust¨andigkeit f¨ur die erfolgreiche Interaktion (Mantovani 1996, S.91). Ein stabiles Kooperationsverh¨altnis erfordert wiederum immer wieder eine Feinko-ordination des weiteren Vorgehens mittels Kommunikation. Kommunikation, Kooperation und Koordination stehen somit in einem dynamischen Wechselverh¨altnis.

Beim Versuch, unterschiedlichste Kooperationsph¨anomene unter eine Definition zu fas-sen, blieb jedoch nur eine Minimaldefinition ¨ubrig: interdependente Zusammenarbeit. Die-se Definition bezieht sich vor allem auf die Struktur der Beziehung der Akteure, die vor allem durch Arbeitsteilung gepr¨agt wird. Kooperation ist jedoch nicht nur eine Struktur, sondern auch ein Prozeß, der wiederum auf die Struktur dieser Beziehung einwirkt. Dieser wurde eher von sozialwissenschaftlichen Theorien der Kommunikation und Interaktion be-schrieben, als von Theorien der Kooperation. Notwendig erscheint daher ein dynamischer Kooperationsbegriff, der die Prozesse der Entstehung und Realisierung von Kooperation in den Blick nimmt.

Die Struktur des Kooperationsverh¨altnisses (Machtverh¨altnisse, Ressourcen und Wis-sen, Aufgabenteilung) wirkt sich auf die konkrete Interaktion aus, strukturiert also das auf Mikroebene Beobachtbare. Gleichzeitig wird Kooperation in der konkreten Interak-tion immer wieder neu hergestellt, reproduziert und variiert – die Interaktionsarbeit rea-lisiert und konkretisiert die tats¨achliche Kooperation. Dabei werden auch die Strukturen ver¨andert, denn die Regeln und Rollen werden neu verhandelt, adaptiert, ver¨andert und neu entwickelt. Ethnomethodologisch gepr¨agte Forschungsans¨atze wie die

”Work Studies“

untersuchen die Entfaltung spezifischer Kommunikations- und Kooperationsprozesse in Raum und Zeit. Sie zeigen die minuti¨ose Interaktionsarbeit, mittels derer Menschen ko-operative Prozesse herstellen und aufrechterhalten (z.B. (Heath und Luff 1998; Hutchins und Klausen 1998)). Diese Forschungsans¨atze sind empirisch orientiert und leisten indirekt Beitr¨age zu einer Theorie der Kooperation, die das Mikro-Geschehen von

”Cooperation in the Making“ in den Blick nimmt.

Einige neuere Ans¨atze einer Kooperationstheorie betrachten Kooperation nicht als et-was statisches, sondern in ihrer Dynamik und Ver¨anderlichkeit. Ich stelle exemplarisch zwei Ans¨atze vor. Allerdings gelingt es auch diesen nicht, eine methodische und konzeptuelle Verbindung zu Sichtweise und Analyseebene von Mikroanalyse und Interaktionsanalyse herzustellen.