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Ausgleichsmaßnahmen

6 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen

6.1 Bisherige Maßnahmen

6.1.5 Ausgleichsmaßnahmen

2006/’07 wurde nach Erteilung aller notwendiger Genehmigungen nahe dem FFH-Gebiet auf der Gemarkung der Stadt Besigheim ein Bahnübergang beseitigt und der dortige Rad- und Fußweg verlagert bzw. neu gebaut. Entwicklungsziel der Baustelleneinrichtungsflächen war eine Wiederherstellung der ursprünglichen Wiesenfläche mit Aufwertung durch teilweise Bepflanzung mit Gehölzen sowie an anderer Stelle der Aufbau eines Feldgehölzes im Sinne der Wiederherstellung der Flächen eines § 32-Biotops und des Naturdenkmals. Ein Rückbau des alten Radwegs war als Ausgleichsmaßnahme für die Schutzgüter Arten und Biotope sowie das Schutzgut Boden vorgesehen. Mit dem Vorhaben verbundene Maßnahmen direkt

127 angrenzend an das FFH-Gebiet waren die Verbreiterung des vorhandenen Enzauestreifens zum Aufbau eines mehrstufig strukturierten Auewaldgehölzes und die Schaffung auewaldty-pischer Vegetationsstrukturen als Feuchtlebensraum. Die Fläche trägt zur Biotopoptimierung Enztal bei. Für die Ausgleichsmaßnahmen waren derzeit Pflegeverträge für die Dauerpflege in Vorbereitung (Quelle: DB Netz AG und Stadt Besigheim).

Gemeindeverwaltungsverband Heckengäu

Für den Ausbau der L 1177, Verbindungsstraße zwischen Mönsheim im Enzkreis und Weis-sach im Kreis Böblingen, mit Neuanbindung an die L 1134 wurde eine planexterne Kompen-sationsmaßnahme am Kalkofen durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme ist die Wiederherstel-lung von Heideflächen im Oberen Muschelkalk (Magerrasen) in südostexponierter Hanglage.

Dazu wurden die Kiefern und Gehölze im Gemeindewald entfernt (Forstbetriebsgemein-schaft Heckengäu) und eine Beweidung mit Schafen etabliert (Schäfereigemein(Forstbetriebsgemein-schaft Möns-heim, schriftl. Mittlg. Hr. HEMSING, Landratsamt Enzkreis). Derartige Ausgleichsmaßnahmen im FFH-Gebiet wurden in den Gewannen „Langes Gewand“ und „Zwischenhölzer“ umge-setzt. Auf Höhe des Friedhofs kam es zu einem erheblichen Eingriff in das FFH-Gebiet und den dort festgestellten FFH-LRT Magere Flachland-Mähwiesen, was FFH-Kohärenzsicherungsmaßnahmen erforderlich machten. Aufgrund der Zielkonformität beinhal-tet die Ausgleichsmaßnahme (Wiederherstellung und Entwicklung von Magerrasenstandor-ten im Gewann „Langes Gewand“) die entsprechende FFH-Kohärenzsicherungsmaßnahme.

(schriftl. Mittlg. Hr. HEMSING, Landratsamt Enzkreis; OSTHOLTHOFF,2007).

Neben der planexternen Kompensationsmaßnahme als Ausgleich für den ersten Bauab-schnitt der L1177 gibt es im Westen des mittleren FFH-Teilgebiets der Gemeinde Weissach zwei weitere Pflegeflächen am Kalkofen, eine von der Schäfergemeinschaft Mönsheim und die zweite vom BUND OG Heckengäu / Schäfergemeinschaft Heckengäu. Auf einer weiteren Fläche ist die Freistellung von Linden als Ausgleichsmaßnahme für die Erstellung eines Werkzauns der Firma Porsche geplant (HEMSING 2007).

Markgröningen

In den Sammelordnern der Modulgruppen Durchgängigkeit, Wald und Grünland, Stand März 2005, des Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Neue Methoden für ein Flussgebietsma-nagement am Beispiel des Glems-Gewässersystems“ sind unter anderem Einzelflächen innerhalb des NATURA 2000-Gebiets der Glems in den Gemeinden Markgröningen und Schwieberdingen als Maßnahmenflächen vermerkt (ARGE GEITZ & PARTNER GBR UND STADTLANDFLUSS 2005).

Als das FFH-Gebiet betreffende Maßnahmenflächen im Wald sind für die Gemeinde Mark-gröningen zwölf Flächen anzusehen. Aktuell ist eine davon Lagerfläche mit Brombeersuk-zession und gehört zum Modul „Waldanlage außerhalb überschwemmbarer Bereiche“, auf diesen Einzelflächen soll durch Initialpflanzung und Eigenentwicklung ein standorttypischer Wald entwickelt werden. Dem Grünlandmodul „extensives Feuchtland auf aktuell geeigneten Standorten“ wurden vier Waldflächen zugeordnet, die aktuell als intensives Grünland, Grün-land, Brache und Koppel/Streuobst/Grünland genutzt werden, sowie vier weitere Grünland-bereiche, die als Lagerplatz/Grünland, intensives Grünland, Grünland/Streuobst oder unbe-kannt genutzt werden. Neben elf Grünlandmaßnahmenflächen wurden aufgrund ihrer derzei-tigen Grünlandnutzung fünf Waldmaßnahmenflächen dem Modul „extensiv genutztes Grün-land außerhalb nasser bzw. vernässbarer Bereiche“ zugeordnet. Auf diesen Einzelflächen soll durch eine Nutzungsänderung ein je nach Potential artenreiches, extensiv genutztes Grünland entwickelt werden.

Oberriexingen

Im Rahmen der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen wurde 2012 die Entschlammung des Naturdenkmals Hagelwörth mit Kammmolchvorkommen durch den Zweckverband

Eich-128 wald vorgenommen. Zudem wurden ergänzend auch mehrere Tümpel über Landschaftspfle-gemaßnahmen angelegt (schriftl. Mittlg. REMLINGER, Landratsamt Ludwigsburg 2013).

Sachsenheim

Als Ökokonto-Maßnahme plante die Stadt Sachsenheim die Freilegung einer unterirdisch verlegten und unterhalb der Oberen Mühle in den FFH-Gebietbereich Metter mündenden Quellleitung. Vorgesehen war ein offener Graben und die Anlage eines Quellwassertümpels als Salamanderbiotop (DANNER 2007).

Schwieberdingen

In ARGEGEITZ &PARTNER GBR UND STADTLANDFLUSS (2005) sind unter anderem Einzelflä-chen innerhalb des NATURA 2000-Gebiets der Glems in den Gemeinden Markgröningen und Schwieberdingen als Maßnahmenflächen vermerkt

Als das FFH-Gebiet betreffende Maßnahmenflächen im Wald sind für die Gemeinde Schwieberdingen die fünf Flächen anzusehen. Aktuell ist eine Fläche ein aufzufüllendes Re-genüberlaufbecken, eine ein Pappelbestand und eine weitere ein lichter Pappelbestand, diese drei Flächen gehören zum Modul „Waldanlage außerhalb überschwemmbarer Berei-che“. Auf diesen Einzelflächen soll durch Initialpflanzung und Eigenentwicklung ein standort-typischer Wald entwickelt werden. Diese Maßnahmen wurden als Ausgleichsmaßnahmen bereits auf zwei Flächen umgesetzt.

Als Grünlandmaßnahmenfläche im FFH-Gebiet wurde eine Einzelfläche, welche die Ge-meinden Schwieberdingen und Markgröningen betrifft, dem Modul „extensiv genutztes Grün-land außerhalb nasser bzw. vernässbarer Bereiche“ zugeordnet. Auf diesen Einzelflächen soll durch eine Nutzungsänderung ein je nach Potential artenreiches, extensiv genutztes Grünland entwickelt werden.

Verwaltungsgemeinschaft Bietigheim-Bissingen

Innerhalb des NATURA 2000-Gebietes wurden drei Flachwasserzonen als Ausgleichsmaß-nahmen neu angelegt. Auf Gemarkung der Stadt Bissingen entstanden 1995 nach einer Ent-siegelung der Fläche ein neues Flachwasserbiotop „ehem. Kanu-Club“ als Ausgleich für den Neubau des Kanu-Vereinsheims auf dem gegenüberliegenden hochwassersicheren Ufer und 1998 das Enzflachwasser „Läuferin Wörth“ als Ausgleich für die Wörth-Brücke. Auf Gemar-kung der Stadt Bietigheim an der Grenze zu Bissingen entstand 2011 die Flachwasserzone

„Wullingsfurt“ für die Anlage eines Sportanlagen-Parkplatzes (STADT BIETIGHEIM-BISSINGEN 2012).

Verwaltungsgemeinschaft Vaihingen

In dem Landschaftsplan von SCHMID | TREIBER | PARTNER 2010 sind „rechtskräftige Aus-gleichsflächen“ in Form von „Ausgleichsmaßnahme für die Flurbereinigung“ (AF), „kommuna-le Ausg„kommuna-leichsfläche“ (AK) und „Maßnahmen der Gewässerdirektion Neckar“ (AG) verzeich-net. In Ortsbereichskarten des STADTPLANUNGSAMT VAIHINGEN (2010) sowie der Flurbereini-gungskarte des STADTPLANUNGSAMT VAIHINGEN (2007) sind die realisierten Ausgleichsmaß-nahmen erfasst.

Im, beziehungsweise an das NATURA 2000-Gebiet angrenzende Ausgleichsmaßnahmen der Flurbereinigung wurden in Form von „Erhaltung und Entwicklung von Dauergrünland exten-siver Nutzung“ im Bereich der im Zuge der Schnellbahntrasse gebauten Enztalbrücke am Nordwestufer der Enz durchgeführt. Andere Maßnahmen wurden auf drei kleinere Aus-gleichsflächen der Flurbereinigung stromaufwärts am selben Ufer östlich des über die Enz führenden Radwegs realisiert.

Die Altarmstruktur „Bruckenwasen“ an der Enz, zu der eineNATURA 2000-Vorprüfung vorliegt (GEITZ + PARTNER GBR 2006), wurde aus dem Etat für Ausgleichsmaßnahme im

Zusam-129 menhang mit dem Bau der Schnellbahntrasse reaktiviert. Dieses Kartengebiet wird jedoch nicht über die Flurbereinigungskarte abgedeckt. Die von Enz und Altarm eingeschlossene Insel wurde als vorgezogene teilweise Ausgleichsmaßnahme für die geplante Bundesstraße 10 gepflegt und ist in den Ortskarten als „geplante kommunale Ausgleichsfläche“ einge-zeichnet (mündl. Mittl Fr. PFISTERER-LOTTAUSCH, Stadt Vaihingen an der Enz).

Gegenüber dem Hammelberg, unterhalb der Stadt Vaihingen, grenzt am Nordufer der Enz ein großer Suchraum für Ausgleichsflächen an das FFH-Gebiet an. Gut zwei Drittel des Are-als sind Are-als „kommunale Ausgleichsfläche“ verplant und zwei größere Teilbereiche bereits umgesetzt. Zwei weitere in den Bereich des Natura 2000-Gebietes hineinragende „kommu-nale Ausgleichsflächen“ innerhalb von „Suchräumen“ mit dem Ziel der „Erhaltung und Ent-wicklung von Dauergrünland extensiver Nutzung“ liegen zwischen Roßwag und Vaihingen jeweils am Südufer der Enz. Die eine ist geplant und befindet sich stromabwärts der B10 Brücke am nordwestlichsten Ausläufer Vaihingens, die andere größtenteils umgesetzte Flä-che ist gegenüber der „Deponie“ stromabwärts von Roßwag verzeichnet.

Im Bereich von Riet sind der Ortsbereichskarte drei Ausgleichsflächen innerhalb der nordöst-lichen FFH-Teilgebiete zu entnehmen, die jedoch noch nicht umgesetzt und auch im Land-schaftsplan nicht eingetragen sind.

Weissach

In der Gemeinde Weissach wurden für ein Gewerbegebiet „Neuenbühl II“ externe Aus-gleichsmaßnahmen innerhalb des NATURA 2000-Gebietes umgesetzt, so wurden in den Ge-wannen Hinterer Ödenberg, Hagbusch, Friedenshöhe, Reutäcker und Stattengraben Streu-obstbereiche angelegt. Aus dem Öko-Konto/Ausgleichsflächenkataster gehen zwei bereits abgebuchte Kompensationsflächen im FFH-Gebiet, Gewann Friedenshöhe hervor, auf de-nen durch Auslichten von Kiefern, Entfernung von Verbuschung und Lindensämlingen Halb-trockenrasen hergestellt wurden. Nicht verbuchte Kompensationsflächen im Weissacher Anteil des NATURA 2000-Gebietes sind: Herstellung eines Halbtrockenrasens aus überwu-cherter Fläche im Gewann Friedenshöhe, Neupflanzungen von durch Sturm entwurzelte Linden und Entbuschung der Randbereiche des Lindenhains im Gewann Friedenshöhe, Herstellung eines Magerrasens durch Auslichten von Kiefern, Entfernung von Verbuschung und Lindensämlingen im Gewann Hartmannsberg sowie die Wiederherstellung eines Mager-rasens nach Grunderwerb und größtenteils Rodung des dortigen Fichtenbestandes im Ge-wann Hartmannsberg (schriftl. Mittlg. Fr. MÜRB-TRACHTE, Landratsamt Böblingen).