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Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme

6. Erneuerbare Energien

6.3 Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme

Der Wärmemarkt stellt mit über der Hälfte des Endener-gieverbrauchs den bedeutendsten Verbrauchssektor in Deutschland dar. Davon werden rund 39 Prozent für

Pro-zesswärme und rund 61 Prozent für Raumwärme und Warmwasser aufgewendet.

Nach den Zielen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bis zum Jahr

2020 auf 14 Prozent steigen. Dabei ist der Einsatz er neuer-barer Energien im Kältesektor aktuell noch als gering ein-zuschätzen. Belastbare Zahlen sind hierzu bislang nicht verfügbar.

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstel-lung ist seit dem Jahr 1990 von 2,0 Prozent auf 10,0 Prozent im Jahr 2012 angestiegen. Trotz der kühlen Witterung in 2012 und dem damit einhergehenden höheren Gesamtver-brauch für Wärme ist die Wärmebereitstellung aus erneu-erbaren Energien von 9,7 Prozent in 2011 auf 10,0 Prozent in 2012 angewachsen. Auch absolut hat sich der Einsatz von erneuerbaren Energien von 131 TWh in 2011 auf 138 TWh in 2012 um 7 TWh erhöht.

Mit einem Anteil von rund 90 Prozent (123 TWh) war die Biomasse 2012 weiterhin die dominierende Größe unter den Wärmequellen aus erneuerbaren Energien (siehe Abbil-dung 6.3). Den größten Anteil der biogenen Wärme bilden feste Bioenergieträger mit 101 TWh (2011: 96 TWh). Gasför-mige und flüssige Biomasse und der biogene Anteil des Abfalls tragen die restlichen 22 TWh (2011: 21 TWh) bei.

Neben der Biomassenutzung haben im Wärmemarkt in den vergangenen Jahren Solarthermieanlagen und Wärmepumpen zunehmende Bedeutung erlangt. Sie tragen in -zwischen zusammen knapp 10 Prozent zur Wärmebereit-stellung aus erneuerbaren Energien bei. Die Solarthermie stellte dabei 6,7 TWh (2011: 6,4 TWh) bereit, die geothermi-schen Quellen und Umweltwärme konnten ihren Beitrag mit 8,7 TWh gegenüber 7,9 TWh in 2011 deutlich ausbauen.

6.4 Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor

Während im Jahr 1990 noch keine Biokraftstoffe genutzt wurden, stieg ihr Anteil am gesamten Kraftstoffverbrauch zwischen den Jahren 2000 und 2012 von 0,4 auf 5,8 Prozent an. Dieser Anstieg verlief jedoch nicht kontinuierlich. In den Jahren 2005 bis 2007 war ein sprunghafter Anstieg des Absatzes insbesondere von Biodiesel sowie von Pflanzenöl zu verzeichnen, der zu einem bisherigen Maximum des Anteils von Biokraftstoffen am Kraftstoffverbrauch von 7,4 Prozent im Jahr 2007 führte. Seit 2008 ist der Absatz von Biodiesel und Pflanzenöl tendenziell rückläufig. Gleichzeitig nahm aber der Absatz von Bioethanol zu. Zusammenge nom-men stagnierte der Anteil von Biokraftstoffen am Kraftstoff-verbrauch in den letzten Jahren weitgehend.

Im Jahr 2012 lag der Anteil der Biokraftstoffe am gesamten Kraftstoffverbrauch bei 5,8 Prozent (2011: 5,5 Prozent).

Dabei stieg der Absatz von Biodiesel (26,3 TWh, 2,48 Mio. t) und Bioethanol (9,2 TWh, 1,25 Mio. t), sowie der Absatz von reinem Pflanzenöl (0,3 TWh, 0,03 Mio. t) an. Letzterer spielte allerdings, wie schon in den Vorjahren, nur noch eine geringe

Rolle. Der Beitrag von Biomethan als relativ neuer Energie-träger im Verkehrssektor stieg 2012 auf etwa 0,35 TWh an.

Neben den Biokraftstoffen kommen erneuerbare Energien im Verkehrsbereich auch in Form von Strom (Schienenver-kehr, Elektromobilität) zur Anwendung. Bei der Deutschen Bahn AG verfügen über 90 Prozent der Fahrzeuge über einen Elektroantrieb. Nach Unternehmensangaben hatten erneuerbare Energien im Jahr 2012 einen Anteil von 24 Prozent am Bahnstrommix. Für das Jahr 2020 ist ein Aus-bau auf 35 Prozent, für 2050 auf 100 Prozent beabsichtigt.

Zur Elektromobilität siehe Kapitel 6.8.3 und Kapitel 9.2.2.

6.5 Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch

Das EEG sieht einen Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch spätestens bis 2020 auf mindestens 35 Prozent vor.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Brut-tostromverbrauch betrug im Jahr 1990 3,4 Prozent und wurde seitdem kontinuierlich gesteigert. Besonders stark stieg der Anteil seit Inkrafttreten des EEG. Er erhöhte sich von 6,2 Prozent im Jahr 2000 auf 23,6 Prozent im Jahr 2012.

Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil im Jahr 2012 um 3,2 Prozentpunkte. Innerhalb der letzten zwei Jahre kletterte der Anteil sogar um 6,6 Prozentpunkte. Unter An -nahme einer weitgehend linearen Entwicklung des Anteils der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch von 2010 bis 2020 liegt Deutschland damit bezüglich des 35-Pro-zent-Mindestziels über dem Mindestzielkurs (siehe Abbil-dung 6.4).

Während bis zum Anfang des vergangenen Jahrzehnts noch die Wasserkraft mit rund 4 Prozent den größten Beitrag der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch lieferte, stieg insbesondere die Strombereitstellung aus Windener-gie seit Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000. Die Strombe-reitstellung aus Biomasse verzeichnete seit dem EEG 2004 einen starken Aufwärtstrend, die Photovoltaik insbeson-dere in den vergangenen vier Jahren. Im Jahr 2012 war der Anteil der Windenergie mit 8,3 Prozent (2011: 8,1 Prozent) nach wie vor am höchsten, gefolgt von der Biomasse, die einschließlich des biogenen Anteils der Siedlungsabfälle 7,4 Prozent des Bruttostromverbrauchs bereitstellte (2011: 6,3 Prozent). Die Photovoltaik hat im Jahr 2012 mit einem Anteil von 4,3 Prozent (2011: 3,2 Prozent) ihre Position als drittwichtigste erneuerbare Stromquelle deutlich ausge-baut. Die Wasserkraft kam auf einen Anteil von 3,6 Prozent (2011: 2,9 Prozent) am Bruttostromverbrauch.

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Abbildung 6.4: Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch Angaben in Prozent

Quelle: ZSW nach AGEE-Stat (2013), Stand: Dezember 2013

Mindestziel: 35% am Bruttostromverbrauch

Abbildung 6.5: Entwicklung der erneuerbaren Stromerzeugung nach Technologien in TWh

Quelle ZSW nach AGEE-Stat (2013), Stand: Dezember 2013 Windenergie

Wasserkraft Biomasse Photovoltaik

105

Treiber der abermals deutlichen Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr waren vor allem Photovoltaik und Biogas (siehe Abbildung 6.5).

Die Photovoltaik steigerte die Strombereitstellung um 35 Prozent auf 26,4 TWh (2011: 19,6 TWh). Dem zugrunde lag ein Netto-Leistungszubau von 7.604 MW (2011: 7.485 MW).

Die gesamte installierte PV-Leistung lag am Jahresende 2012 bei 32.643 MW. Damit wurde der angestrebte Zubau-Korri-dor von 2.500 bis 3.500 MW pro Jahr erneut deutlich über-schritten. Mit der sog. PV-Novelle wurden verschiedene Maß nahmen eingeleitet, um den Ausbau zu verstetigen (siehe Kapitel 6.8). Diese zeigen Wirkung: So lag der Zubau im Jahr 2013 mit 3.305 MW im angestrebten Zubaukorridor.

Auch der Ausbau von Anlagen zur Nutzung der Windener-gie an Land konnte 2012 einen Aufwärtstrend verzeichnen.

Der Netto-Leistungszubau (unter Berücksichtigung von Repowering) übertraf mit 2.139 MW (Brutto: 2.335 MW) den Vorjahreswert von 1.835 MW deutlich. Im Gegensatz dazu schritt der Zubau von Windenergieanlagen auf See nach wie vor nur langsam voran. 2012 ging eine Leistung von 105 MW neu ans Netz, nach 45 MW im Vorjahr. Insge-samt waren Ende 2012 Windenergieanlagen mit einer Leis-tung von 31.304 MW installiert, davon 435 MW auf See (256 MW mit Netzanschluss). Auch aufgrund des Zubaus der installierten Leistung erhöhte sich die Stromerzeugung aus Windenergie insgesamt auf 50,7 TWh (2011: 48,9 TWh).

Die Stromerzeugung aus Offshore-Windparks machte nach wie vor nur einen vergleichsweise geringen Umfang in Höhe von 0,7 TWh aus (2011: 0,6 TWh).

Der Leistungszubau im Bereich Biomasse zeigte vor allem beim Biogas einen rückläufigen Trend. Für 2012 wird für Biomasse insgesamt von einem Netto-Zubau der Stromer-zeugungskapazität in Höhe von 424 MW ausgegangen (2011: 519 MW). Dennoch konnte vor allem Biogas die Strombereitstellung (inkl. biogener Anteil des Abfalls) von 37,6 auf 44,6 TWh erheblich steigern. Neben dem Leis-tungszubau spielt dabei auch die bessere Auslastung des Anlagenbestandes eine Rolle.

Bei der Wasserkraft gab es keinen nennenswerten Leis-tungszubau. Dennoch stieg die Strombereitstellung aus Wasserkraft nach dem niederschlagsarmen Vorjahr deut-lich auf 21,8 TWh an (2011: 17,7 TWh). Der Beitrag der Geo-thermie zur Strombereitstellung blieb mit nur rund 25 GWh auch im Jahr 2012 gering.

6.6 Entwicklung der Vergütungszahlen, der