kräftiges, zuversichtliches Handeln
uLög^^ch
ist» ,£1
it'.\f r."iit "L^*-. • f
••««-des Guten
inder Welt"
!l^^
-Herrschaft
Ti- **' ' d. 1. eine moralisrliA
w«>u
Diese
muss man annehmen zum
Zwecke derMora
•1^
Glückseligkeit
mag
völlie Ver7irl,f „oi„- i/
'"°™'-"Auf
dass Becht und
Gerecht^W 1 ff ?
'*/'"''^'"' **'«^''I>robisch,S. 184.
^Drobisch, S. 175.
73
Vertrauen dieMenschen mit einander verbinde, die
Summe
des Guten sich unaufhörlich mehre, diedes Bösenmindere, das
muss
der Redliche wünschenund
hoffend von der Zukunft erwarten,wenn ihm
nicht alle seine Anstrengungals Thorheit erscheinen soll."*
Das
erste subjectiveEle-ment
des höchsten Gutes, die Herrschaft des Guten in uns, beruht aufdem
„Glauben an die innere Freiheit"(im Herbartischen Sinne: „Unabhängigkeit von sinnlichen Trieben, diemit derAbhängigkeit vonsittlichen verbunden
ist"), auf der Zuversicht, „dass das Gute
Macht
genug erlangenkönne (inuns),um
jedemAngriffezu widerstehen".Das
zweite objective Element ist der„Glaube an einen moralischen Endzweck und dessen
Erreichbar-keit". Hierdurch wird gefordert, ganz wie es vonKant
geschieht, dass die Gesetze der Natur mit den Gesetzen der Moral übereinstimmen
und
zwarnicht
zufällig, sondernnothwendig.
DieseUebereinstimmungaber führt auf einen„moralischen Urheber der Natur und
ihrerGesetze". Damit
aber ist der„wahre Welturheber",
nicht nur ein Ordner, oder, wie
Kant
sich ausdrückt, ein blosser „Weltbaumeister" postulirt,und
zugleichwegen
Einheit desZweckes die Einheit des Schöpfers festgestellt. ^Das
„ReichGottes" jedoch, dasvon diesemgegründetund
durchihn zurVollendung geführt wird, isteinReich Gottes aufErden,
nach welchem Jeder trachten soll,wenn
er auch nicht die Früchte seinesThuns
selbst ernten kann;und
die Glückseligkeit, die mit diesem Reiche der Mensch-heit zutheil wird, ist nicht eine Belohnung, sondern wdrd nur gefordert durch dieIdee der vergeltenden
Ge-rechtigkeit. Die ganze „ethische Teleologie" aberdient der physischen zur Ergänzung und, wie von Kant gleich-falls hervorgehoben wird, zur nähernBestimmung
desGottesbegriffs durch die sittlichen Ideen», wobei aber
» Drobisch, S. 176. » Drobisch, S. 177—182. « Dro-bisch, S. 186. 187.
—
Die weitere Ausführung über dieseBestim-muDgdesGottesbegriffs, die von Drobisch ausführlich behandelt wird, gehört nichtin dieGrenzen dieser Abhandlung.
74
immer
in Geltung bleibt, dass es eine demonstrative Ge-wissheitvom
Dasein Gottes und eine adäquate Erkenntniss seinesWesens
nicht geben kann, was, wieKant
treffend ausgeführt hat, für die Moral kein Verlust ist, sondern Gewinn.—
Allen diesen ebenso klaren als ansprechenden Ausführungen von Drobisch über den moralischen Gottes-beweis, die hier nur in Kürze angezogen werden konnten,muss
unbedingt zugestimmt werden mit besonderer Aner-kennung dessen, dass er scharfund
richtig das höchsteGut
nur von der Moral aus bestimmt, worüberKant
nur allzugrosseSchwankungen
zeigt,und
dass er das Reich Gottes nicht allein in einem andernDasein, sondernschon auf dieser Erde sucht.Nur
sokann
die Religion den moralischen Entschluss wahrhaft fördern, ohnedem
Trägen die Vertröstung auf eine andere Welt noch zuzulassen.Im
Wesentlichen übereinstimmend mit der Darstellung von Drobisch ist die Allihn's, der in seiner Abhandlung überdas „Verhältniss der Religion zurMoral" auseinander-setzt: einmal welche Dienste die Ethik der Religion leistetund
das andere Mal, in wiefern die Religion das Ethische fördert,und warum
beide nothwendig mit einander ver-bunden sein müssen, obgleich fest steht, dass „weder die sittliche Einsicht der Religion bedarf zu ihrer Evidenz, noch das sittliche Wollen,um
als absolut vortrefflich zu gelten, einer Auffassung nach religiösen Rücksichten. "i Einetheologische
Ethik, die neben das moralische ein religiösesGewissen stellte, bringt eine falscheFrömmigkeit hervorund
hebt die Continuität zwischen Moralund
Reli-gion auf. 2 _- Das was die Ethik der Religion leistet, be-steht darin, dass sie einestheils dieselbe reinigtvonirrigen Vorstellungen über das höchsteWesen
, anderntheils durch die sittlichen Ideen den Begriff diesesWesens
näher be-stimmen hilft.3Das
aber, worin die Religion der Ethik dient, ist die Verstärkung der moralischen Gebote sowohl durch den Hinweis auf die göttliche Strafgerechtigkeit als»Allihn,S.220.
»AUihn,
S.236. »Allihn,S.225. 229.75
auch auf die göttliche Liebe,
und
dadurch, dass sie den Sünder tröstet durch die Verkündigung der ausgleichendenund
aufhelfenden Gnade. Die Moral als Güterlehre aber stützt sich auf den Glauben an eine sittlicheWeltordnung.Die constituirendenElemente einer solchen sittlichen Welt-ordnung lassen sich kurz in folgende vier Punkte zu-sammenfassen: „1) Förderung des Ethischen durch das Physische, im besondern durch die
Formen
der ethischen Receptivität,und
die natürlichenund
gesellschaftlichen Bande, welche die Einzelnen umschliessenund
heben;—
2) Die Förderung des physischen Wohlseins durch das Ethische;
—
3) Dieim Ganzen und
Grossen der Weltge-schichte unerklärbar hervortretenden Veranstaltungen der leitenden Vorsehung, wodurch in der christlichen Kirche eineGesellung oder einReich entstandenist, dessenZweck
eben in derFörderung derMacht
des Sittlichen besteht;—
4) Die Aussicht auf eine dereinstige ethische Vollendung des Einzelnen wie der Gesammtheit in einem vollendeten Gottesreiche."!
Gegen
dieseAusführungen wirdkaum
von irgend einer Seite, so langeman
die Reinheit der Moralfest hält, etwas Beachtenswerthes vorzubringen sein.
Thilo
hält sich in seiner Besprechung der Kantischen, Religionsphilosophie, mit Hinweglassung der „Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft" an die kri-tischenHauptschriften Kant'sund
andie (vonPölitz heraus-gegebenen) „Vorlesungen überdiephilosophische Religions-lehre".«Er
billigt zunächst inBezug auf dieEthik, dassKant
alles Eudämonistische•daraus entfernt hat.„Mit
ursprünglichemBlicke seines tiefen Geistes hatte er(Kant) die NichtSittlichkeit desEudämonismus
erkannt."^Doch
macht erihm
einenVorwurf daraus, dass er später dieses vonihm
getadelteMoment
wiederin die Sittenlehrehinein-» Allihn, S. 247. 248. « Thilo's Abhandlung, welche im Bd.
V
der „Zeitschrift für exacte Philosophie" enthalten ist, wirdim folgenden immer nurunter dem Namen des Verfassers citirtwerden.* Thilo, S. 369.
-rrit^
16
bringe gerade durchseinenmoralischen Gottesbeweis,indem er sich gewöhnte die
Tugend
unterdem
Gesichtspunkteder Würdigkeitzum
Glück aufzufassen.Vollkommen
zutreffend wird von Thilo hiergegen vorgebracht, dass „die Propor-tionalität zwischenTugend und
Glückseligkeit gar kein ethischerund
überhaupt ein falscher Begriff sei".Aber
es istvonihmnicht beachtetworden, dassKant, wie schon mehrfach erwähnt, bei Feststellung seines Begriffs
vom
höchsten Gute schwankt,
und
daund
dort auch eine rich-tigere Auffassung hindurchblicken lässt,und
dass dasUn-sichere
und
Missverständliche seiner Ansicht vielleicht da-durch mit herbei geführtwordenist, dassernicht bestimmt genug hervorhebt, wie da,wo
es sich beim höchstenGut
(welches zu befördern unsere Pflicht ist)um
die Glück-seligkeit handelt,immer
auch an dieThätigkeit des Menschen
zudenkenist, wie auchschon angedeutetwurde in denBemerkungen
gegen Drobisch,und
daher diese (Kantische) Glückseligkeitimmer
auchimmoralischen Sinne verstanden werden kannund
nicht als etwas nur zufällig anders woher Hinzukommendes. Unklarheit in dieser Be-ziehunganKant'sAusführungenwirddemselben daherimmer
mit Rechtzum
Vorwurf gemacht werden können.Doch
ist auch nicht zu übersehen, dass Thilo's
Bemerkungen
vorzüglich auf eine Stelle aus den „Vorlesungen über die philosophische Religionslehre^' sich stützen^, deren Authentie u. A. von Hartenstein als eine sehr zweifelhafte bezeichnetwird. Dagegenwenigstensmussmit Entschieden-heit Verwahrung eingelegt werden, dass Kant durch seine Lehrevom
höchsten Gut „die Aussicht auf Glückseligkeit als die letzte Triebfeder der moralischen Gesinnung" ein-führe, da er hiergegen sich selbst zu wiederholten Malen so entschiedenund
klar verwahrt, dass er, ausser absicht-lich, dahinnichtmissverstandenwerdenkann. Zuzustimmen jedoch ist, wie sich weiter unten ergeben wird, der Miss-billigung, welche von Thilo ausgesprochen wird gegen die» Thilo, S. 377.
77
indeterministische (transcendentale) FreiheitKarit's, dievon
ihm
früher (in seiner Abhandlung über den Optimismus) selbstabgelehntworden sei,und
dieerübrigensauchüberall da zurückweist,wo
er vondem
freien Willen als von einem solchen unterdem
Sittengesetz redet.Ganz
besonders scharf aberwendetsichThilo gegenden SatzKant's, dass ausdem
Sollen dasKönnen
folge, den erzum Fundament
des Gottesbeweises macht. SeineBe-merkungen
hierüber, die ganz indem
Herbart'schen Stand-punkte aufgehen, und wegen des darin enthaltenen durch ihre Schärfe desto deutlicher sich zeigenden Irrthums der Herbart'schen Polemik in diesem Punkte hier anzuführen sind, bestehen im Folgenden: „Der erste Fehler (desmo-ralischenBeweises bei Kant) istzufinden in
dem
zuGrunde
liegenden Hauptsatze, dass aus der Gültigkeit,dem
Dasein eines Sittengesetzes,auchdieMöglichkeit seinerAusführung, oder kurz, dass ausdem
Sollen auch dasKönnen
folge.Dieser Satz hat nur in solchen ethischen Ansichten einen
annehmbaren
Schein, deren oberster Begriff der des Ge-setzes ist .... Aber der Standpunkt der wahren Ethik ist ein ganz anderer.Das
absolut lobende oder tadelndeUr-theil erhebt seine Stimme,
wo
es seinen Gegenstand trifft,ohne nach denphysischen
und
psychischenBedingungendesWoUens
zu fragen.Darum
hängt die Gültigkeit der sitt-lichen IdeeninkeinerWeise vondem Können
ab .... Folgt aber aus derGültigkeit der ethischen Ideen nicht dieMög-lichkeit ihrer Realisirung, so postulirt sie auch nicht das Dasein Gottes .... Gelten die Ideen wirklich absolut, so gelten sieauch,
wenn
sie nichtrealisirtwerdenkönnen, und es folgt also jenes Postulat gar nicht. Gelten sie aber andererseits nur unter derBedingungihrerAusführbarkeit,und
wird das ernstlichgenommen, nun
dann folgt jenes Postulat auch nicht ....Dennoch
wirdman
fortfahrenvom
ethischen Standpunkte aus, jenes Postulat zu
machen
....Wer
würdedem
nichtbeistimmen, dass alleindieacht sitt-liche religiöse Weltanschauung nicht blos an sich die wür-digste und erhabenste ist, sondern alleindem
sittlichenf
i\
f.
78
Menschen Frieden
und Muth
geben kann? Aber das istnur kein
Beweis,
dass diese Ansicht auch die theoretisch wahre ist. Kurz, eine theoretischeAnnahme
kann sichauch nur auf theoretische Gründe stützen.Die Frage nach der Existenz Gottes
ist eineFrage nach einem
Seinund gehört deshalb
indas theoretische
Ge-bietder Metaphysik.
Aber allerdings wdrd der theore-tischen Philosophie dieFrage
nach der Existenz Gottes vondem
ethischenBedürfniss
aufgegeben.Und
dassvon
Seiten der Ethik eben nur ein