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6. ERGEBNISDARSTELLUNG

6.1 D ESKRIPTIVE A NALYSEN IM F ÄCHERVERGLEICH

6.1.8 Anmerkungen und Kommentare der Befragten

Bevor näher auf die Anmerkungen und Kommentare der Befragten im Fragebogen ein-gegangen wird, sollen die teils ausführlichen direkten Rückmeldungen per E-Mail nicht unerwähnt bleiben. Aus Gründen der Anonymitätswahrung werden diese im Folgenden aber nur in einem kurzen thematischen Überblick wiedergegeben.

Sechs zur Befragung eingeladene Professorinnen und Professoren äußerten grund-sätzliche Kritik an universitären Steuerungsversuchen, an einer zu starken Orientierung an Forschungsindikatoren und an dem Versuch, Forschungsleistung zu messen. Eine fortschreitende Ökonomisierung der Hochschulen wurde von diesen generell mit großer Skepsis gesehen. Aufgrund dieser Skepsis waren die meisten dieser Professorinnen und Professoren auch nicht bereit, an der Befragung teilzunehmen. Es wurde entweder befürchtet, dass die vorliegende Studie dem Zweck dienen könnte, die indikatorenba-sierte Steuerung von Hochschulen noch weiter zu forcieren bzw. zu optimieren, oder aber, dass die Studie – obwohl sie als neutral wahrgenommen wurde – der Thematik allein durch deren Untersuchung unnötige Aufmerksamkeit verschafft.

Aufgrund dieser Rückmeldungen könnte angenommen werden, dass es in der Stich-probe zu einer systematischen Verzerrung der Untersuchungspopulation kommt. Be-fragte, die Verfahren der Leistungsmessung und indikatorenbasierten Steuerungsver-fahren besonders kritisch gegenüber stehen, würden demnach öfter von vornherein die Teilnahme an der Befragung verweigern und wären in der Stichprobe entsprechend un-terrepräsentiert. Da sich – wie sich bei der Analyse der Anmerkungen der Befragten noch zeigen wird – unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Befragung aber auch eine Vielzahl an Personen befindet, die der angesprochenen Thematik mit einer ähnlich großen Skepsis begegnen, kann die Annahme des Verzerrungseffektes

entkräf-Deskriptive Analysen im Fächervergleich 150 tet werden. Denkbar wäre zudem auch, dass sich die Teilnahmemotivation genau ge-genteilig darstellt und eben diejenigen Personen, die dem Thema kritisch (und damit oft auch emotionaler) gegenüberstehen, ein erhöhtes Interesse haben, an der Befragung teilzunehmen. Aufgrund dieser möglichen Selbstselektion wären in diesem Fall die ‚Kri-tiker‘ in der Stichprobe sogar überrepräsentiert. Beide Annahmen, also sowohl die These der Über- als auch der Unterrepräsentation der ‚Kritiker‘, können anhand der in dieser Arbeit vorliegenden Daten aber nicht überprüft werden.

Neben den teils sehr emotionalen kritischen Rückmeldungen gab es auch durchaus positive Rückmeldungen von den Befragten. Insgesamt 14 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer betonten in ihrer E-Mail die Relevanz und Aktualität des untersuchten Themas bzw. der Studie. Zehn Personen bekundeten dabei ihr Interesse an den Ergebnissen der Untersuchung.

Weitere E-Mail-Rückmeldungen bezogen sich auf andere Gründe der Nichtteilnahme (z. B. Zeitnot, keine Motivation aufgrund der Vielzahl an Anfragen, emeritiert etc.), wünschten ein erfolgreiches Projekt oder informierten im Zuge der Reminderversendung darüber, dass bereits teilgenommen wurde. Welche Anmerkungen und Kommentare die Befragten im Fragebogen selbst abgaben, wird nun im Folgenden dargestellt.

Insgesamt nutzten 101 Professorinnen und Professoren die Möglichkeit für (ano-nyme) Rückmeldungen anhand der offenen Frage am Ende des Fragebogens. Die Rück-meldungen lassen sich dabei überwiegend drei inhaltlichen Kategorien zuordnen: An-merkungen und Kritik zum Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studie bzw. da-mit verbundener Themen (Leistungsmessung in der Wissenschaft, Orientierung an Indi-katoren, New Public Management etc.) mit 41 Nennungen, Anmerkungen zum konkreten Einsatz und der Ausgestaltung indikatorenbasierter Steuerungs- und Anreizverfahren an der Hochschule der Befragten und damit verbundener Besonderheiten mit 72 Nennun-gen und schließlich AnmerkunNennun-gen zum FrageboNennun-gen selbst mit 35 NennunNennun-gen.50 Fünf weitere Rückmeldungen betrafen Erfolgswünsche für das Projekt (n = 2) sowie Informa-tionen zum aktuellen Beschäftigungsstatus (n = 3).

Was sich schon bei den E-Mail-Rückmeldungen zeigte, setzt sich auch bei den im Fragebogen abgegebenen Anmerkungen fort: Dem Versuch einer Quantifizierung von Forschungsleistung und dem damit verbundenen Einsatz von indikatorenbasierten Steu-erungs- und Anreizverfahren steht eine Vielzahl der Befragten kritisch gegenüber.51

50 In der Summe ergibt sich hier ein Wert über 101, da sich viele Befragte in ihren Rückmeldungen auf mehrere der beschriebenen inhaltlichen Kategorien bezogen haben.

51 Insgesamt wurden zu dieser Thematik zwar nur 39 Nennungen gezählt, es ist aber davon auszugehen, dass der Anteil der Befragten mit einer kritischen Haltung deutlich höher liegt, da bei Befragungen offene Fragen aufgrund des erhöhten zeitlichen Aufwandes erfahrungsgemäß nur von einem kleinen Teil der Befragten überhaupt beantwortet werden.

Deskriptive Analysen im Fächervergleich 151 Es wird bezweifelt, ob die Arbeit der wissenschaftlichen Profession überhaupt von außen gesteuert werden kann oder soll:52

Die Frage welche Anreize für Forschung die richtigen sind, kann ich eigentlich überhaupt nicht verstehen. Entweder ist man zum Forschen geboren oder man soll es lassen! Sich mit der Frage zu beschäftigen, welche monetäre An-reizhöhe wird einen Wissenschaftler dazu bringen, ordentlich zu arbeiten, deutet darauf hin, dass das wissenschaft-liche Denken in einer Gesellschaft eigentlich schon gestorben ist.

In obiger Aussage schwingt bereits ein weiterer oft genannter Aspekt mit, nämlich die Annahme der grundsätzlich intrinsischen Motivation von Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern. Externe Steuerungs- und Anreizversuche seien aufgrund dieser Beson-derheit der akademischen Profession daher unnötig bzw. unwirksam:

(…) Meine Erwartung ist, dass das intrinsische Forschungsinteresse ein viel wichtigerer Motivator ist als irgendwelche Anreiz- und Controllingsysteme, zumal wenn sie gar nicht mit den Kriterien korrespondieren, die in der Community relevant sind (was vielfach der Fall ist). Den nicht unerheblichen Aufwand kann man sich weitgehend sparen. Insbe-sondere jüngere Kollegen stehen unter hohem Drittmitteldruck, obwohl in der Wirtschaftswissenschaft (VWL) Dritt-mitteleinwerbungen praktisch keinen prädiktiven Wert für Forschungsproduktivität (gemessen am qualitativen Ergeb-nis) haben. (…)

Einige Befragte sehen den Einsatz von indikatorenbasierten Steuerungs- und Anreizver-fahren nicht nur als unnötig, sondern sogar als kontraproduktiv an, weil es durch extrin-sische Anreize und Vorgaben zu einem Verdrängungseffekt der intrinextrin-sischen Motivation kommen könne (vgl. hierzu auch Kapitel 4.1.2). Neben einem möglichen motivationalen Verdrängungseffekt wird zudem die Gefahr gesehen, dass eine falsche Ausgestaltung indikatorenbasierter Steuerungs- und Anreizverfahren (z. B. zu starker Fokus auf Quan-tität als auf Qualität) nichtintendierte Effekte auf das Forschungsverhalten der Professo-rinnen und Professoren hat und der Forschung im Speziellen sowie der Wissenschaft im Allgemeinen mehr schadet als nützt:

Es ist schon Aufmerksamkeit erzeugend, dass es eine solche Erhebung gibt. Einfach irritierend, Menschen, die sich der Wissenschaft als Berufung verschrieben haben, so einzustufen, wie Arbeitnehmer, die durch eine angeblich ob-jektivierbare Leistung schlichte materielle Gratifikationen erhalten. Vertretermentalität in der Wissenschaft. Wenn man berufen wird, muss man als bis dahin gereifte wissenschaftliche Persönlichkeit auch Verantwortung und Maß verin-nerlicht haben, so dass dann die wissenschaftliche Leistung emergiert und glänzen kann, die endogen gesteuert und verantwortet emergiert. Falls das System, wie hier in den Fragen repräsentiert, zum alleinig relevanten Steuerungs-instrumentarium verabsolutiert wird, schreiben demnächst wohl noch mehr Kolleginnen und Kollegen ohne Überzeu-gung und Liebe zum Fach ihre Nachweis- und Pflichtartikel pro Monat - leider allzu häufig dann noch mehr ohne Sinn und Verstand. Hauptsache Datensatz besorgen, irgendwie einsetzen ins Auswertungsprogramm und irgendetwas empirisch angeblich Bedeutsames und Neues in die Welt setzen. Viele kleine unverbundene Fragmente werden ge-schaffen, die in den Regalen der Archive vor sich dahin vergammeln und nicht mehr in gesellschaftliche Entwurfskon-zepte ganzheitlich eingefügt werden. So beraubt sich die Wissenschaft ihrer bisherigen Funktion, auch Visionen, Utopien und Kritik zu entwickeln. Solche werden letztlich von der Wissenschaft nicht mehr berücksichtigt. Nur noch Wenige bieten mehr Orientierung stiftende Modelle und Ansätze, an denen man sich in der wissenschaftlich

52 Im Folgenden werden zu den verschiedenen inhaltlichen Kategorien jeweils beispielhaft ein-zelne, besonders prägnante Aussagen im Originalwortlaut wiedergegeben.

Deskriptive Analysen im Fächervergleich 152

tiv reiben kann. Eine auch über Steuerungsinstrumente generierte Oberflächlichkeit und Marketing werden zur Selbst-erosion der Wissenschaftsethik und der Wissenschaft beitragen. Solche Geister, die man so gerufen hat, bekommt man nicht mehr los.

Oder auch:

Diese ganzen Steuerungs- und Anreizverfahren zerstören mehr und mehr die intrinsische Motivation. Nicht zu ver-nachlässigen ist die Gefahr, die von fehlkonzipierten Steuerungs- und Anreizverfahren ausgeht, denn perverse An-reize führen zu perversen Ergebnissen. Doch wenn die perversen Ergebnisse erst mal vorliegen, dann ist es zu spät.

(…) Es wird nur noch gezählt. Richtige Qualität interessiert niemanden mehr. Es ist unerträglich. In Berufungsverfah-ren etc. Aber es ist ja auch nicht verwunderlich, können Wissenschaftsmanager, die die Anreize setzen nur zählen.

Publikationen und Euros.

Die falsche Ausgestaltung der Steuerungs- und Anreizverfahren wird auch in den drei folgenden Aussagen konkret thematisiert:

Die Anreizsysteme sind sehr stark auf Drittmittel ausgerichtet. Das ist grundsätzlich gut, weil es sich um einen objek-tiven Indikator handelt. Leider werden die Qualität der Arbeiten, der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn (!), das Standing innerhalb der Scientific Community u.ä. praktisch überhaupt nicht berücksichtigt (verständlich, weil das ob-jektiv schwer messbar ist).

Aktuell beobachte ich eine Fehlsteuerung dahingehend, dass der Versuch, die frühere leistungsunabhängige Mittel-/Besoldungsvergabe durch die Anwendung von Leistungsindikatoren zu beenden, teilweise die falschen Anreize setzt. In meiner Hochschule sind internationale Zeitschriftenbeiträge mit peer-review (neben Drittmitteln) die Königs-klasse. Dass es innerhalb dieser Königsklasse auch viele Vertreter mit sehr geringen Qualitätsmaßstäben gibt, wird nicht berücksichtigt. In der Tendenz strebt die Mehrheit daher nach möglichst vielen Publikationen in der Kategorie international und peer-review. Der eigentliche Erkenntnisgewinn, das Streben nach wissenschaftlichem Fortschritt sind allenfalls Mittel zum Zweck und werden häufig völlig außen vor gelassen. Mit 5 Publikationen in internationalen Journals schlechter Qualität stehe ich im System meiner Hochschule besser da als mit 2 Top-Publikationen in der Science.

Ich fühle ein gewaltiges Unbehagen hinsichtlich des enormen Publikationsoutputs in meinem Fach, an dem ich mich jedoch trotz allem rege beteilige. Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft Qualität statt Quantität eher im Mittelpunkt von Anerkennungsverfahren stünde. Denn meine Artikel in sog. peer-review-Zeitschriften sind beileibe nicht die bes-ten gewesen... Die wirklich großen Würfe finden sich eher abseits des Mainstreams, in kleinen aber feinen Blättern.

(…)

Noch einen Schritt weiter gehen Befürchtungen, dass die Steuerungs- und Anreizver-fahren manipulatives und wissenschaftliches Fehlverhalten fördern könnten:

Es wäre wünschenswert, wenn andere Indikatoren genutzt würden. Diese tragen nicht zu Qualität der Forschung bei!

Replikationskrise, Betrugsfälle und co. werde hiermit m.E. nur gefördert!

Die Annahme, dass Professoren wegen ein paar Hundert Euro pro Jahr höherer Mittelausstattung der Professur mehr leisten, halte ich, gelinde gesagt, für hinterfragenswert. Die leistungsbezogene Mittelverteilung wirkt sich nicht als Leistungsanreiz aus (zumal sie in der W-Besoldung heute ja überwiegend konsumiert wird) und ist in der Fakultät sehr umstritten. Ich gehe im Übrigen davon aus, dass getäuscht, getrickst und betrogen wird. Der bürokratische Auf-wand für die Erfassung ist hoch, dass Verteil-Verfahren im Detail intransparent. (…)

Die Aussagen der Befragten machen deutlich, wie kritisch und dabei teils höchst emoti-onal der Thematik der vorliegenden Studie begegnet wird. Neutrale oder gar positive Anmerkungen zum Einsatz von indikatorenbasierten Steuerungs- und Anreizverfahren

Deskriptive Analysen im Fächervergleich 153 finden sich in den Kommentaren nur vereinzelt wieder. So merkte ein Teilnehmer das Folgende an:

(…) Aber zu Recht wächst der Druck die Organisation als solche anhand der Indikatoren zu benchmarken - und zwar von den Trägern - und letztendlich auch durch die Community selbst.

Wodurch der wachsende Druck dabei begründet sein könnte (z. B. zu geringer Output im internationalen Vergleich, Vertrauensverlust in die Profession etc.), bleibt allerdings offen. Hinsichtlich der bei den Kommentaren stark überwiegenden kritischen Äußerun-gen ist anzumerken, dass die Motivation zum Verfassen zusätzlicher AnmerkunÄußerun-gen ver-mutlich höher ausfällt, wenn einer Thematik kritisch gegenübergestanden wird – dies gilt insbesondere dann, wenn auch emotionale Aspekte eine Rolle spielen. Steht man indi-katorenbasierten Steuerungs- und Anreizverfahren dagegen neutral gegenüber oder be-fürwortet diese sogar, fällt die Motivation zum Verfassen zusätzlicher Anmerkungen, so die Annahme, entsprechend geringer aus. Nichtsdestotrotz zeigen die zahlreichen An-merkungen, sowohl jene per E-Mail als auch jene im Fragebogen, dass indikatorenba-sierte Steuerungs- und Anreizversuche im Rahmen der aktuellen hochschulpolitischen Entwicklungen einen unter den Professorinnen und Professoren höchst streitbaren Ge-genstand darstellen.

Die zweite große inhaltliche Kategorie der Kommentare im Fragebogen bilden die Anmerkungen zum konkreten Einsatz und der Ausgestaltung indikatorenbasierter Steu-erungs- und Anreizverfahren an der Hochschule der Befragten und den damit verbunde-nen Besonderheiten mit 72 Nennungen. Diese beziehen sich in den meisten Fällen auf ganz konkrete Hinweise zur Ausgestaltung (z. B. kein Einsatz indikatorenbasierter Steu-erungsverfahren, Verwendung von lehrbezogenen Indikatoren, individuelle Aushand-lung relevanter Indikatoren, Anteil der leistungsbezogen verausgabten Mittel etc.), die jeweils die einzelnen Universitäten bzw. Fakultäten betreffen. Für die hier vorgenom-mene Analyse sind diese Einzelfalldarstellungen von geringerem Interesse, so dass auf eine detaillierte Zusammenstellung der Aussagen verzichtet wird.

Die letzte Kategorie von Aussagen betrifft die Anmerkungen zum Fragebogen mit 35 Nennungen. Hier wurde zum einen wieder darauf hingewiesen, dass im Fragebogen das Thema (Anreizverfahren für die) Lehre ausgeklammert wurde (vgl. hierzu die Ausführun-gen in Kapitel 5.2.3 und 6.1.2). Zum anderen wurden einzelne methodische (z. B. Gefahr der sozialen Erwünschtheit bei einzelnen Fragen, Mehrdimensionalität beim Item Andere Publikationen, zu wenig Möglichkeiten, weitere Indikatoren zu ergänzen) und inhaltliche (z. B. Anzahl Promotionen weniger als Indikator für Forschung als für Nachwuchsförde-rung, fehlende Berücksichtigung von Praxiskontakten als Teil des Erkenntnisgewinns, Fragen in der differenzierten Form nicht zu beantworten) Aspekte thematisiert. Die Kom-mentare der Befragten variieren auch bei den Anmerkungen zum Fragebogen inhaltlich

Überprüfung der Forschungshypothesen 154 sehr stark, so dass eine weitere thematische Gruppierung schwer fällt. Auf eine Auflis-tung aller Einzelaussagen wird hier verzichtet.

Die vielen Rückmeldungen der Befragten53 heben die Relevanz des Themas in der hochschulpolitischen Debatte hervor und geben zudem erste Hinweise auf mögliche Zu-sammenhänge zwischen dem Einsatz indikatorenbasierter Steuerungs- und Anreizver-fahren und dem Forschungsverhalten von Professorinnen und Professoren. So wurde deutlich, dass die Wirksamkeit dieser Verfahren teils als sehr gering bzw. nicht existent eingeschätzt wird und negative, nichtintendierte Effekte wie die Verdrängung der intrin-sischen Motivation befürchtet werden. Externe Anreize scheinen also diesen Aussagen zufolge für die wenigsten Professorinnen und Professoren handlungsleitend für die Aus-gestaltung ihrer Forschungsarbeit zu sein.

Inwieweit sich diese und weitere Annahmen in den erhobenen Daten empirisch wi-derspiegeln, wird sich nun in den beiden folgenden Teilkapiteln zeigen, in denen die forschungsleitenden Hypothesen dieser Arbeit in den Blick genommen werden sollen.

Hierzu werden in Kapitel 6.2.1 zunächst bivariate Analysen vorgeschaltet, um einen ers-ten Überblick über die Zusammenhangsstruktur der interessierenden Variablen zu be-kommen. In Kapitel 6.2.2 folgt dann der eigentliche Test der Forschungshypothesen mit-tels multipler Regressionsmodelle.