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Akzeptanz des Islamischen Unterrichts

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5.1 Implementation des Islamischen Unterrichts

5.1.9 Akzeptanz des Islamischen Unterrichts

Abbildung 35: Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus. Angaben der Schulleiterinnen und Schulleiter der Modellversuchs- und der Vergleichsschulen.

Die Erziehungsberechtigten wurden zur Bildungspartnerschaft mit der Lehrkraft des Islami-schen Unterrichts befragt: 72 Prozent der Erziehungsberechtigten geben als (eher) zutreffend an, genug Kontakt mit der Lehrkraft des Islamischen Unterrichts zu haben (s. Abbildung 36).

Abbildung 36: Einschätzung des Kontakts zur Lehrkraft des Islamischen Unterrichts. Angaben der Er-ziehungsberechtigten.

Unterricht ein Teil des Schulprofils ist (s. Abbildung 37) und, ob sie mit dem Angebot des Isla-mischen Unterrichts an ihrer Schule werben, wenn sie ihre Schule in der Öffentlichkeit präsen-tieren.

 An allen Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen (RGB) ist der Islamische Unter-richt ein wichtiger Teil des Profilbildes der Schule. Allerdings nutzt lediglich etwas mehr als die Hälfte dieser Schulen das Angebot des Islamischen Unterrichts zu Werbezwe-cken.

 An den Grund- und Mittelschulen scheint der Islamische Unterricht deutlich seltener als wichtiger Bestandteil des Schulprofils gesehen zu werden. Wenn er dies ist, wird er in ca. 70 Prozent der Fälle auch zu Werbezwecken eingesetzt.

Abbildung 37: Islamischer Unterricht ist wichtiger Bestandteil des Profilbildes der Schule. Angaben der Schulleiterinnen und Schulleiter. ja = trifft eher zu/trifft zu; nein = trifft eher nicht zu, trifft nicht zu.

Die Schulleiterinnen und Schulleiter wurden darüber hinaus um eine Einschätzung gebeten, inwieweit der Islamische Unterricht an ihrer Schule akzeptiert ist. Insgesamt schätzen die Schulleitungen der Modellversuchsschulen – wie auch bereits zum Zeitpunkt der Evaluation von 2014 (vgl. Holzberger, 2014, S. 22) – die Akzeptanz des Islamischen Unterrichts an ihrer Schule als hoch ein (s. Abbildung 38):

 Der Islamische Unterricht wird an den über 80 Prozent der Schulen (eher) vom gesam-ten Kollegium getragen und hat an fast keiner der Schulen zu Ablehnung des Unter-richtsangebots geführt.

 Die Integration der Lehrkräfte für den Islamischen Unterricht in das Kollegium ist aus Sicht der Schulleitungen an 80 Prozent der Schulen ebenfalls (eher) gelungen. Die Einschätzung der Schulleitungen fällt im Vergleich zu den Einschätzungen der Lehr-kräfte zu ihrer Integration ins Kollegium etwas verhaltener aus (s. Abschnitt 5.1.7) Die Einschätzung der Schulleiterinnen und Schulleiter der Vergleichsschulen fällt – auch hier wie im Jahr 2014 (vgl. Holzberger, 2014, S. 22) – etwas weniger positiv aus:

 Lediglich die Hälfte der Schulleitungen schätzt, dass die Einführung eines Islamischen Unterrichts vom gesamten Kollegium getragen würde und

53,4

39,1

100,0

46,6

60,9

0,0 0

20 40 60 80 100

Grundschule Mittelschule RGB

Prozent

ja nein

 30 Prozent der Schulleitungen geben an, dass eine mögliche Einführung des Islami-schen Unterrichts (eher) zu einer Ablehnung im Kollegium führen würde.

Abbildung 38: Akzeptanz des Islamischen Unterrichts. Angaben der Schulleiterinnen und Schulleiter.

Lehrkräfte

Hinsichtlich der Akzeptanz des Islamischen Unterricht bei den Lehrkräften zeigt sich, dass (s.

Abbildung 39):

 alle Lehrkräfte den Modellversuch gut finden und es gut finden, dass die muslimischen Schülerinnen und Schüler in der Schule etwas über ihre Religion lernen können,

 ca. 90 Prozent die aktuelle Konzeption des Islamischen Unterrichts für ausgereift hal-ten und

 mehr als 80 Prozent den Islamischen Unterricht (eher) für eine gute Alternative zur Koranschule halten.

 Fast alle Lehrkräfte sind der Meinung, dass in einem Fach wie Ethik nicht das vermittelt werden kann, was die Schülerinnen und Schüler im Islamischen Unterricht lernen.

Die Akzeptanz der Lehrkräfte hinsichtlich der Alternative zur Koranschule, der Konzeption, und dem Ethikunterricht fällt zum aktuellen Zeitpunkt etwas positiver aus als zum Zeitpunkt der Evaluation von 2014 (Zustimmung 2014: 65 bis 80 %, Zustimmung 2019: 80 bis 90 %).

5,7

88,5

16,8

32,1 8,5

9,8

9,0

33,5

38,9 34,1

28,0

34,0

21,2 52,8

56,5

15,7

7,8

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Der Islamische Unterricht wird vom gesamten Schulkollegium getragen. (n=246; M=3,4; SD=0,82)

Die Integration der Lehrkraft/Lehrkräfte für den Islamischen Unterricht im Kollegium ist gelungen.

(n=246; M=3,4; SD=0,88)

Die Einführung des Islamischen Unterrichts hat im Kollegium zu Ablehnung des Unterrichtsangebots

geführt. (n=244; M=1,2; SD=0,52)

Die Einführung des Islamischen Unterrichts würde voraussichtlich vom gesamten Kollegium getragen

werden. (n=191; M=2,5; SD=0,95)

Die Einführung des Islamischen Unterrichts würde voraussichtlich zu Ablehnung im Kollegium führen.

(n=193; M=2,1; SD=0,92)

ModellversuchsschulenVergleichsschulen

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Abbildung 39: Akzeptanz des Islamischen Unterrichts. Angaben der Lehrkräfte.

Schülerinnen und Schüler

Fast alle Schülerinnen und Schüler des Islamischen Unterrichts – im Durchschnitt etwas mehr als im Jahr 2014 (M2014 = 3,5; M2019 = 3,9) – geben an, dass sie durch das Angebot des Isla-mischen Unterrichts das Gefühl haben, dass Ihr Glaube respektiert wird (s. Abbildung 40).

Abbildung 40: Gefühl der Wertschätzung durch das Angebot des Islamischen Unterrichts. Angaben der Schülerinnen und Schüler des Islamischen Unterrichts.

Ebenfalls fast alle Schülerinnen und Schüler des Islamischen Unterrichts (s. Abbildung 41)

 finden den Islamischen Unterricht gut oder

 finden es gut, dass sie in der Schule etwas über ihre Religion lernen.

 Gleichzeitig möchten lediglich weniger als 5 Prozent lieber die Fächer evangelische oder katholische Religionslehre und nur ca. 10 Prozent lieber das Fach Ethik besu-chen.

7,5

71,3 7,7

8,8

20,0 6,2

41,0

16,3

93,8

97,5

50,0

67,5

5,0

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Ich finde den Modellversuch Islamischer Unterricht gut. (n=81; M=3,9; SD=0,24)

Ich finde es gut, dass die muslimischen Schülerinnen und Schüler in der Schule etwas über

ihre Religion lernen können.

(n=81; M=4,0; SD=0,16)

Die aktuelle Konzeption des Islamischen Unterrichts halte ich für ausgereift.

(n=78; M=3,4; SD=0,69)

Den Islamischen Unterricht halte ich für eine gute Alternative zur Koranschule.

(n=80; M=2,4; SD=0,94)

Was die Schülerinnen und Schüler im Islamischen Unterricht lernen, könnte auch in einem Fach wie

Ethik vermittelt werden.

(n=80; M=1,4; SD=0,79)

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

9,1 88,6

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Der Islamische Unterricht zeigt mir, dass mein Glaube respektiert wird.

(n=1591; M=3,9; SD=0,47)

nein eher nein eher ja ja

Abbildung 41: Akzeptanz des Islamischen Unterrichts. Angaben der Schülerinnen und Schüler des Is-lamischen Unterrichts.

Knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler des Islamischen Unterrichts besucht zusätzlich die Koranschule ihrer Moschee. Diejenigen, die angegeben haben, keine Koranschule zu be-suchen, wurden gefragt, ob sie lieber eine solche besuchen würden. Die Hälfte dieser Schü-lerinnen und Schüler bestätigte diese Frage. Insgesamt scheint die Koranschule also für drei Viertel der Schülerinnen und Schüler, die den Islamischen Unterricht besuchen, eine bedeut-same Rolle zu spielen (s. Abbildung 42).

8,0

89,5

78,9 15,1

6,6

12,0 8,7

7,7

30,0

87,8

88,4

46,9

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Ich finde den Islamischen Unterricht gut.

(n=1601; M=3,8; SD=0,54) In der Schule lernen wir etwas über meine Religion.

Das finde ich gut.

(n=1597; M=3,8; SD=0,55)

Der Islamische Unterricht ist mein Lieblingsfach.

(n=1596; M=3,2; SD=1,00)

Ich würde lieber in evangelische oder katholische Religionslehre gehen.

(n=1595; M=1,2; SD=0,53)

Ich würde lieber in Ethik gehen.

(n=1595; M=1,4; SD=0,77)

nein eher nein eher ja ja

Abbildung 42: Angaben zum Besuch einer Koranschule. Angaben der Schülerinnen und Schüler des Islamischen Unterrichts.

Erziehungsberechtigte

Abbildung 43 stellt die Akzeptanz der Erziehungsberechtigten zu verschiedenen Aspekten des Islamischen Unterrichts dar.

 Fast alle befragten Erziehungsberechtigten finden den Islamischen Unterricht sowie die Tatsache gut, dass ihre Kinder in der Schule etwas über die eigene Religion lernen.

Sie sind mit dem Islamischen Unterricht ähnlich zufrieden wie die Schülerinnen und Schüler selbst.

 90 Prozent der Erziehungsberechtigten sind (eher) darüber informiert, was das Kind im Islamischen Unterricht lernt.

 74 Prozent der Erziehungsberechtigten befürworten es (eher), wenn ihr Kind im Isla-mischen Unterricht andere Religionen kennenlernt.

 62 Prozent der Erziehungsberechtigten haben sich zuerst über den Islamischen Unter-richt informiert, bevor sie ihr Kind angemeldet haben.

nein 51,6%

ja 48,4%

eher ja/ja 24%

eher nein/nein 27,6%

"Ich besuche zusätzlich die Koranschule unserer Moschee."

(n=1561)

"Ich würde lieber in die Koranschule unserer Moschee gehen."

(n=799)

Abbildung 43: Akzeptanz des Islamischen Unterrichts. Angaben der Erziehungsberechtigten.