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Das deutsche Volk –

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Ausgabe 05. 2017 | Welt der Fertigung

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Pluralität beziehungsweise Vielfarbigkeit, ohne die „Modernität nicht zu gewinnen“

sei. Die in den letzten Monaten erfolgte Masseneinwanderung und die noch war- tenden Millionen auf dem afrikanischen Kontinent machen dies viel virulenter, als dies im April 2000 vorhersehbar gewesen wäre.

Die wohlmeinenden öffentlichen Will- kommensgeschenke wie Fortbildungen oder Führerscheine zum Nulltarif, die Erwartungen in neu hinzugekommene Ärzte, Architekten oder Ingenieure (die später wahrscheinlich beim Aufbau ih- rer Heimat fehlen werden), können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die weit überwiegende Mehrheit der Zuwanderer kaum eine adäquate Ausbildung vorwei- sen können. Das ist nicht nur ein Problem für die Wirtschaft, die auf günstige, gut ausgebildete Arbeitskräfte gehofft haben mag, die vielleicht sogar wenig motivierte und teure deutsche Kräfte ersetzen könn- ten.

Das Hauptproblem besteht jedoch bei den Migranten selbst, die im gelobten Land Deutschland auf Erfüllung vieler Wünsche hoffen und die Erwartungen ih- rer Familien zu erfüllen haben. Hier sind Enttäuschung und Frustration millionen- fach vorprogrammiert, was eine Integra- tion in die deutsche Schicksalsgemein- schaft nicht ansatzweise fördern wird.

Selbst bei den bereits integrierten Gast- arbeitern erweist sich im muslimischen Anteil gerade die dritte Generation als herkunftsverbunden und kulturbewusst – und entscheidet sich gegen die Akzep- tanz einer deutschen Leitkultur.

Was im April 2000 als eine Diskussion um das Wesen der Abgeordneten als ge- wählte Vertreter des deutschen Volkes begann, gehört heute zu den existentiel- len Fragen, denen wir uns stellen müssen.

Ressourcen und Geldmittel lassen sich nicht beliebig vermehren und das Elend der Welt kann nicht in Deutschland aus dem Bundeshaushalt behoben werden.

Wer die anarchistische Illusion „no bor- ders“ – keine Grenzen – verfolgt, muss mit den Konsequenzen leben: dem Ende des Sozialstaates und den Abstrichen, die vor allem die Einkommensschwachen wer- den hinnehmen müssen.

Wir stehen an einem Scheideweg. Ich vertrete die Interessen des deutschen Volkes, meiner deutschen

Landsleute und die mei- nes deutschen Vaterlan- des. Zu viel deutsch? Für mich nicht.

www.erika-steinbach.de

Gastkommentar

Das deutsche Volk – einfach ein jeder?

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat letzthin betont: »Das Volk ist jeder, der in diesem Lande lebt.« Ein Satz der wohlfeil in den Ohren aller guten Menschen und insbesondere einer links- liberalen Schicht der Wohlstandsgesell- schaft klingt, die sich „großzügig“ zeigen wollen.

Die deutsche Staatsangehörigkeit nach den Artikeln 16 und 116 Absatz 1 Grund- gesetz, sowie nach dem Staatsangehö- rigkeitsgesetz bildet immer noch den Rahmen für jene Schicksalsgemeinschaft, die sich dazu bekennt, die Lasten und Ge- fahren der Zukunft gemeinsam zu schul- tern. Dazu gehören weder weißrussische Lastkraftwagenfahrer-Fahrer mit einer deutschen Freundin, noch japanische Ma- nager oder Asylsuchende, die allesamt (hoffentlich) friedlich mit uns in unserem Vaterland leben.

Es ist in allen Fällen ja keineswegs aus- geschlossen, dass diese Mitmenschen noch Deutsche im Sinne des Grundgeset- zes und nach dem Staatsangehörigkeits- recht werden. Es ist aber genauso gut möglich, dass Menschen die hier ihr Leben verbringen, ganz bewusst Angehörige ih- res eigenen Staates, ihres Volkes bleiben wollen, ganz egal für welchen Zeitraum sie in Deutschland sind. Denken Sie nur an Medienvertreter oder hier stationierte Soldaten oder Behördenangehörige, Dip- lomaten.

Deutscher im Sinne dieses Grundgeset- zes ist nach deutschem Recht, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Auf- nahme gefunden hat.

Es gibt zudem auch eine deutsche Volks- zugehörigkeit, die im Bundesvertriebe- nengesetz (BVFG) geregelt ist. Dort ist in

§ 6 in der geänderten Fassung von 1987 festgeschrieben, dass über die deutsche Staatszugehörigkeit hinaus deutscher Volkszugehöriger ist, wer ›sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum be- kannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung oder Kultur bestätigt wird.‹ Gehören die Staatsbürger (aus- schließlich oder überwiegend) einer ge-

meinsamen Nationalität an, so spricht man von einem (reinen) Nationalstaat;

gehören die Staatsbürger (zumeist) un- terschiedlichen Nationalitäten an, so spricht man von einem Nationalitäten- staat, Vielvölkerstaat oder auch multikul- turellen Staat.

Im Deutschen Bundestag ist die Debatte gleichfalls keineswegs neu. Norbert Lam- mert hat im Januar unter der Überschrift

›Wer sind wir?‹ neu aufgeworfen, wer wir sind, wie souverän des Volkes Wille ist, wer und was deutsch ist. Für wen de- battieren und beschließen die gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundesta- ges unter der Widmung ›Dem deutschen Volke‹ Gesetze?

Im Deutschen Bundestag ist diese De- batte bereits in aller Schärfe geführt worden, als sich Abgeordnete gegen das Kunstwerk von Hans Haakes wehrten und am 5. April 2000 in einer Kampfab- stimmung unterlagen. Dieser hatte der Widmung ›Dem Deutschen Volke‹ eine künstlerisch politische Installation im Reichstagsgebäude entgegengesetzt, die „Der Bevölkerung“ gewidmet ist. Eine Diskussion, die das englische Unterhaus, die französische Nationalversammlung oder der amerikanische Kongress ganz si- cher nie geführt hätten.

Die Befürworter argumentierten, die Spannung sei Ausdruck der wachsenden

Erika Steinbach Mitglied des deutschen Bundestags

Bildquelle: Deutscher Bundestag / Elke Schwalbach

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